Lange Bearbeitungsdauer Mit diesem Trick umgehen Sie Steuerzinsen
Nachzahlungszinsen werden manchmal fällig, wenn Steuerzahler ihre Steuererklärung erst spät einreichen. Mit einem Trick lässt sich das umgehen.
Wer Steuern nachzahlen muss, seine Steuererklärung aber erst spät einreicht, wird unter Umständen zur Kasse gebeten. Und zwar in Form von Zinsen, die das Finanzamt verlangen kann. Das sei sogar dann möglich, wenn die Bearbeitungszeit in der Behörde einfach sehr lang sei, berichtet der Bund der Steuerzahler.
Vermeiden kann man das, indem man freiwillig eine Zahlung ans Finanzamt leistet, wenn klar ist, dass Steuern nachgezahlt werden müssen und die Abgabe der Erklärung spät erfolgt ist. Dadurch werden sogenannte fiktive Erstattungszinsen ausgelöst, die die Nachzahlungszinsen reduzieren.
Sonderregelung in der Corona-Pandemie
Der Zinslauf beginnt laut Bund der Steuerzahler in der Regel 15 Monate nach Ablauf des Kalenderjahres, in dem die Steuer entstanden ist. Nur wegen der Corona-Pandemie fängt er derzeit später an – für das Jahr 2022 mit dem 1. September 2024.
Wer seine Einkommensteuererklärung für 2022 über einen Steuerberater einreicht und damit bis zum Fristende wartet, also bis zum 31. Juli 2024, überschreitet dieses Datum dennoch schnell.
Alleine die rechtzeitige Abgabe schützt nämlich nicht vor den Zinsansprüchen des Finanzamts. Der Bundesfinanzhof billigt Finanzämtern eine durchschnittliche Bearbeitungsdauer von 15 Monaten für eine Steuererklärung zu. (Az.: VIII R 25/17)
Erst für Monate, die über diese Bearbeitungsdauer hinausgehen, dürfen sie laut Bund der Steuerzahler keine Nachzahlungszinsen mehr verhängen. Ansonsten sind pro Monat 0,15 Prozent Zinsen auf die Nachzahlung fällig.
- Nachrichtenagentur dpa