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Steuerklasse 6 als Student: Wann gilt sie? Was bedeutet sie?


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Nebenjobs
Wann Studierende in die unbeliebte Steuerklasse 6 rutschen


Aktualisiert am 07.10.2022Lesedauer: 3 Min.
Studierende in einem Hörsaal (Symbolbild): Auch bei Studenten richtet sich die Steuerklasse vor allem nach dem Familienstand.Vergrößern des Bildes
Studierende in einem Hörsaal (Symbolbild): Auch bei Studenten richtet sich die Steuerklasse vor allem nach dem Familienstand. (Quelle: Julian Stratenschulte/dpa)
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Ob jemand Student ist oder nicht, interessiert das Finanzamt wenig. Entscheidend für die Steuerklasse ist etwas anderes. Was Studierende wissen sollten.

Geht es um die Steuerklasse, unterscheiden sich Studierende nicht von Arbeitnehmern. Auch bei ihnen entscheiden Job und vor allem Familienstand darüber, welche Lohnsteuerklasse die beste für sie ist – oder ob sie sich die überhaupt aussuchen können.

Oft kommt es allerdings vor, dass Studenten mit einem Nebenjob in der Steuerklasse 6 landen. Wir erklären, wann das passiert, welche Folgen das hat und welche Steuerklasse überhaupt für wen infrage kommt.

Welche Steuerklasse gilt für Studenten?

Sobald Studenten einen Nebenjob annehmen, werden sie steuerrechtlich genauso behandelt wie andere Arbeitnehmer. Das heißt, sie können sich in jeder der sechs Steuerklassen wiederfinden. Ihr Studentenstatus ist dafür unerheblich. Es gibt keine gesonderte Lohnsteuerklasse für Studenten.

Wichtig sind vielmehr der Familienstand und die Art des Arbeitsverhältnisses. Dabei gilt:

Mehr zu den Unterschieden zwischen den Lohnsteuerklassen lesen Sie in unserer Übersicht.

Gut zu wissen

Verheiratete Studenten können zwischen drei Lohnsteuerklassenkombinationen wählen: 3 und 5, 4 und 4 sowie 4 und 4 mit Faktor. An der endgültigen Steuerlast ändert das aber nichts. Sie bestimmen dadurch nur, wie hoch Ihr monatliches Nettoeinkommen ausfällt. Später verlangt das Finanzamt dann entweder eine Nachzahlung oder gewährt Ihnen eine Erstattung. Beim Faktorverfahren zahlen Sie bereits im Laufe des Jahres in etwa so viel Lohnsteuer, wie später an Einkommensteuer anfällt (mehr dazu hier).

Wann gilt für Studenten Steuerklasse 6?

Steuerklasse 6 kann für Studenten gelten, die mehrere Jobs neben dem Studium haben. Denn es darf immer nur ein Job in den Steuerklassen 1 bis 5 versteuert werden, für jeden weiteren greift automatisch Steuerklasse 6. Ausnahme: Der Zweitjob bringt Ihnen nicht mehr als 450 Euro im Monat (ab Oktober 2022: 520 Euro). Dann fällt er nicht in Steuerklasse 6.

Anders sieht es allerdings aus, wenn Sie zwei solcher Minijobs haben. Dann nützt es Ihnen auch nichts, dass Sie mit beiden Nebenjobs unter der 450-Euro-Grenze bleiben. Bei mehreren Minijobs ist immer nur der erste steuerfrei. Zweit- oder gar Drittjobs fallen in Steuerklasse 6.

  • Beispiel: Nehmen wir an, Sie studieren Politikwissenschaften und jobben nebenbei als wissenschaftliche Hilfskraft an der Uni und als Kellnerin in einem Restaurant. Beide Nebenjobs sind zwar geringfügige Beschäftigungen, trotzdem muss einer der Steuerklasse 6 zugeordnet werden.

Haben Studenten hingegen nur einen Minijob, benötigen sie in der Regel keine Steuerklasse. Denn als Arbeitnehmer zahlen sie dann selbst keine Steuern. Lediglich der Arbeitgeber führt eine Pauschalsteuer von 2 Prozent des Bruttogehalts ab.

Gut zu wissen

Nebenjobs von Studenten werden auch dann in Steuerklasse 6 besteuert, wenn der Arbeitgeber die Lohnsteuer abrechnen muss, ihm aber noch keine Steueridentifikationsnummer (Steuer-ID) von Ihnen vorliegt. Sie können sich die zu viel gezahlte Lohnsteuer aber mit der Steuererklärung zurückholen. Wo Sie Ihre Steuer-ID finden, lesen Sie hier.

Was bedeutet Steuerklasse 6 für Studenten?

In Steuerklasse 6 entfallen Freibeträge wie der Grundfreibetrag, die Werbungskosten- und Sonderausgabenpauschale. Deshalb werden bereits ab dem ersten Euro Steuern fällig; die Steuerlast ist also vergleichsweise hoch.

Kann ich mir als Student in Steuerklasse 6 Geld zurückholen?

Wer nach Steuerklasse 6 besteuert wird, ist verpflichtet eine Steuererklärung abzugeben. Sollte das Finanzamt feststellen, dass Sie im Laufe des Jahres mehr Lohnsteuern gezahlt haben, als Sie dem Staat an Einkommensteuer schulden, erstattet es Ihnen den zu viel gezahlten Betrag. Wie Lohnsteuer und Einkommensteuer genau zusammenhängen, erfahren Sie hier.

Grundsätzlich gilt: Ob Student oder klassischer Arbeitnehmer – steuerpflichtig sind Sie erst, sobald Ihr Jahreseinkommen über dem Grundfreibetrag liegt. 2022 beträgt der 10.347 Euro. Erst auf den Teil des Gehalts, der darüber liegt, fällt Einkommensteuer an.

Verwendete Quellen
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