Beihilfe zur Kindesentführung? "Absurd": Gerhard Delling reagiert auf Anklage

Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft Hamburg soll Christina Block die Entführung ihrer Kinder beauftragt haben. Auch ihr Lebensgefährte Gerhard Delling wird angeklagt. Er reagiert auf die Vorwürfe.
In der Silvesternacht 2023 eskalierte der Sorgerechtsstreit zwischen Christina Block und Stephan Hensel: Mitten in der Nacht wurden zwei Kinder des Paares entführt. Gewaltsam wurden sie aus der Obhut ihres Vaters, der in Dänemark lebt, gerissen und nach Deutschland gebracht.
Am Freitag hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben. Christina Block steht im Fokus, die Entführung selbst beauftragt zu haben. Insgesamt seien sieben Personen angeklagt worden, darunter auch der Lebensgefährte der Hamburger Unternehmerin, der TV-Moderator Gerhard Delling. In einer ersten Stellungnahme bezeichnete Delling die Vorwürfe gegen sich als "absurd". Er setze darauf, dass die Gerichte die Sache ordentlich werden, sagte er am Freitag t-online. Weiter wolle er sich zu dem Fall nicht äußern.
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Der "Bild"-Zeitung sagte Delling: "Ich lehne jede Form von Gewalt ab und verhalte mich rechtstreu." Dellings Anwalt, David Rieks, teilte der Deutschen Presseagentur (dpa) mit: "Die seitens der Staatsanwaltschaft Hamburg gegen Herrn Delling erhobenen Anschuldigungen sind fernliegend. Wir werden diesen mit allem Nachdruck umfassend entgegentreten."
Stellungnahme von Blocks Anwältin
Christina Block selbst äußerte sich bislang nicht. Die 51-Jährige hatte immer bestritten, mit der Entführung etwas zu tun zu haben. Ihr Anwalt, Otmar Kury, war am Freitag zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Bereits im vergangenen Jahr hatte er jedoch erklärt, seine Mandantin habe zu keinem Zeitpunkt dritten Personen einen Auftrag erteilt, ihre Kinder mit Gewalt aus Dänemark nach Hamburg zu bringen. Kury sprach von einer "unerträglichen Voreingenommenheit", die er in der Anklage sehe, und trete dem vehement entgegen, berichtet das "Hamburger Abendblatt".
"Frau Block würde anderen Menschen und insbesondere ihren Kindern niemals Schaden zufügen", sagte Anwältin Elisabeth Unger, die die Unternehmerin in dem Streit familienrechtlich vertritt, der dpa.
Anwalt von Stephan Hensel: "Belastung für die Kinder"
Der Anwalt von Stephan Hensel, Philip von der Meden, erklärte am Freitagnachmittag: "Die gewaltsame Entführung durch schwarz maskierte Männer belastet die Kinder und meinen Mandaten bis heute. Es ist gut, dass die Hamburger Justiz sich um eine vorbehaltlose Aufklärung des Sachverhalts bemüht." Sein Mandant "hofft, dass der Prozess ein Wendepunkt sein wird und er mit seiner Familie künftig ohne Angst vor Überwachung und Gewalt in Frieden leben kann. Wenn sich alle an dem Verbrechen Beteiligten zu ihrer Verantwortung bekennen, können die Wunden vielleicht eines Tages heilen."
"Block House"-Gründer: "Ich habe damit nichts zu tun"
Auch gegen Eugen Block, der 84-jährige Großvater der Kinder, Gründer der Steakhaus-Kette "Block House" und Vater von Christina Block, sei ermittelt worden. Es sei jedoch kein hinreichender Tatverdacht festgestellt worden, hieß es. Dem "Hamburger Abendblatt" hatte er bereits im Mai vergangenen Jahres gesagt: "Ich habe damit nichts zu tun und kann dazu nichts sagen." Bis zu einer Verurteilung gilt für alle Beteiligten die Unschuldsvermutung.
- Telefonat mit der Staatsanwaltschaft Hamburg (25.04.2025)
- Telefonat mit Gerhard Delling (25.04.2025)
- presseportal.de: Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Hamburg
- abendblatt.de: "Anklage gegen Christina Block: Vater der Kinder reagiert emotional" (Bezahlschranke)
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa