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10.02.1906: Die Mutter aller Schlachtschiffe — Sie trägt den Namen "Fürchtenichts". Und in der Tat, Angst muss die Besatzung der "HMS Dreadnought" vor nichts und niemandem haben, als ihr Schiff am 10. Februar 1906 in Portsmouth vom Stapel läuft. Denn die "Dreadnought" ist ein Kriegsschiff bar jeder Konkurrenz: Als erstes Kriegsschiff wird sie mit Dampfturbinen angetrieben, die sie auf eine Geschwindigkeit von mehr als 20 Knoten beschleunigen. Zum gefürchteten Gegner machen sie aber ihre fünf Geschütztürme mit je zwei einheitlichen Kanonen. Mit dieser Feuerkraft kann es zu diesem Zeitpunkt kein anderes Schiff aufnehmen. Nur wenig mehr als 400 Tage hatten die Briten gebraucht, um diese "HMS Dreadnought" zu bauen, argwöhnisch beäugt von den anderen Nationen. So beginnt bald ein Wettrüsten zwischen Großbritannien und Deutschland, um mehr dieser waffenstarrenden Kriegsschiffe neuen Typs zu produzieren. Die ursprüngliche "HMS Dreadnought" ist bald veraltet.
08.02.1972: Als Olympia Österreich in Aufruhr versetzte — Einen triumphalen Empfang wollen die Österreicher Karl Schranz am 8. Februar 1972 bereiten. Dem Skirennfahrer ist nach allgemeiner Ansicht großes Unrecht zugefügt worden. Eigentlich sollte Schranz bei den Olympischen Winterspielen im japanischen Sapporo an den Start gehen, war aber kurz zuvor vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) unter Präsident Avery Brundage disqualifiziert worden. Der Grund: Ein etwas älteres Foto zeigt Schranz während eines Hobby-Fußballspiels mit Werbung auf der Kleidung. Eigentlich eine Lappalie. Laut IOC fand damit aber ein Verstoß gegen die "Amateur-Regel" statt. Danach dürfen keine Profis an den Spielen teilnehmen, die mit ihrem Sport Geld erwirtschaften. Nach der Entscheidung tobt eine Welle der Empörung durch die Alpenrepublik. Schranz kehrt nach Wien zurück, wo 80.000 Menschen ihren "Karli den Großen" feiern.
15.01.1919: Mord an zwei sozialistischen Ikonen — Zigtausende Menschen geben am 25. Januar 1919 einem Begräbniszug in Berlin das Geleit. Dutzende Särge werden langsam zum Friedhof Friedrichsfelde begleitet, darin sind Tote des sozialistischen "Januaraufstands", der einige Tage zuvor niedergeschlagen worden ist. Zwei Särgen gilt die besondere Verehrung der Trauernden. In einem liegt Karl Liebknecht, ein überzeugter Marxist und Kriegsgegner. Der andere Sarg ist leer, er ist symbolisch der sozialistischen Vordenkerin Rosa Luxemburg gewidmet. Ihre Leiche ist noch nicht gefunden worden, wenn auch bekannt ist, dass Luxemburg und Liebknecht brutal ermordet worden sind. Am 15. Januar 1919 wurden beide in ihrem Versteck von rechten Freikorpssoldaten aufgespürt. Rosa Luxemburgs Leichnam wird erst Ende Mai entdeckt. Ihre eigentliche Beerdigung am 13. Juni 1919 wird ebenfalls zum Massenereignis.