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Erbschaftsteuer beim Ehepartner: Ab wann Sie Steuern zahlen müssen


Ratgeber Erbe
Erbschaftsteuer beim Ehepartner: Ab wann Sie Steuern zahlen müssen

t-online, Roswitha Petrich

Aktualisiert am 30.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Eine Schenkung, die 10 Jahre zurückliegt, wird nicht auf die Erbschaftsteuer angerechnet.Vergrößern des Bildes
Eine Schenkung, die 10 Jahre zurückliegt, wird nicht mehr auf die Erbschaftsteuer angerechnet. (Quelle: KatarzynaBialasiewicz/getty-images-bilder)
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Wenn ein Ehepartner ein Erbe antritt, spielt das Thema Erbschaftsteuer eine große Rolle. Welche Freibeträge gelten und wie Sie Steuern sparen können.

Bevor Sie die Erbschaftsteuer zahlen müssen, können Sie Ihre Freibeträge geltend machen. Als Grundsatz gilt hierbei: Je näher das Verwandtschaftsverhältnis, desto höher fällt der Freibetrag aus.

Erbschaftsteuer: Die Freibeträge im Detail

Diese Steuerfreibeträge gelten im Erbfall:

Freibetrag Steuerklasse

Ehegatten und eingetragene Lebenspartner 500.000 Euro I

Kinder und Stiefkinder 400.000 Euro I

Enkel, deren Eltern bereits verstorben sind 400.000 Euro I

Enkel, deren Eltern noch leben 200.000 Euro I

Urenkel, Eltern und Großeltern 100.000 Euro I

Geschwister, Nichten und Neffen 20.000 Euro II

Stiefeltern, Schwiegerkinder und Schwiegereltern 20.000 Euro II

Geschiedene Ehegatten und getrennte Lebenspartner 20.000 Euro II

alle anderen Erben 20.000 Euro III

Ehepartner und eingetragene Lebenspartner eines Verstorbenen, also Witwe oder Witwer, können also einen Freibetrag von 500.000 Euro ausschöpfen. Er wird auf alle Vermögenswerte, wie zum Beispiel auch Immobilien, angerechnet. Wenn der Vermögenswert 500.000 Euro übersteigt, wird Erbschaftssteuer fällig.

Wie kann man Erbschaftsteuer sparen

Durch folgende Maßnahmen können Sie die Steuerlast beim Erben reduzieren:

  • Nutzen Sie die Freibeträge möglichst optimal aus
  • Schenken Sie Vermögen zu Lebzeiten
  • Ändern Sie die Familienverhältnisse beziehungsweise den Verwandtschaftsgrad, zum Beispiel durch Heirat

Der Güterstand spielt eine Rolle

Wenn es um die Berechnung des Vermögens beim Erben geht, gilt es den Güterstand zu berücksichtigen: Gütertrennung, Gütergemeinschaft oder die Zugewinngemeinschaft.

Bei einer Zugewinngemeinschaft wird vereinbart, dass jeder Partner sein eigenes Vermögen, das er vor der Ehe erwirtschaftet hat, behält, wenn es zum Todesfall oder zur Scheidung kommt. Was in der Ehe erwirtschaftet wurde, ist der Zugewinn, der unter den Eheleuten aufgeteilt wird. Bei Gütertrennung hingegen wird das Vermögen unter den Eheleuten strikt getrennt bewertet, während bei der Gütergemeinschaft alle Vermögenswerte beider Partner gesamtheitlich betrachtet werden.

Übrigens: In den meisten Fällen wird unter Eheleuten die Zugewinngemeinschaft vereinbart.

Wann entfällt Erbschaftsteuer bei Immobilien?

Wenn Sie selbst im Haus, beziehungsweise in einer anderen Immobilie leben, fällt nicht in jedem Fall eine Erbschaft- oder Schenkungssteuer an. Wenn Ehepartner, Lebenspartner oder Kinder die Immobilie für mindestens 10 Jahre nach der Erbschaft selbst bewohnt haben, entfällt die Erbschaftsteuer. Zudem ist bei Kindern, die mit den Eltern zusammenleben, nur der Teil zu versteuern, welcher eine Wohnfläche von 200 Quadratmeter übersteigt.

Wie hoch die Erbschaftsteuer für ein Haus ist, hängt letztendlich vom Verkehrswert der Immobilie ab.

Erbschaft- und Schenkungssteuer

Aber: Werden Schenkungen und Erbschaften steuerlich zusammengerechnet? Der Zeitpunkt der Schenkung ist entscheidend für die Erbschaftsteuer. Alle Schenkungen der letzten zehn Jahre vor dem Tod werden dem zu vererbenden Vermögen anteilig hinzugerechnet. Wer bis 12 Monate vor dem Todesfall zum Beispiel einen Betrag von 100.000 Euro schenkt, spart sich keinerlei Erbschaftsteuer, da die Summe der Erbmasse wieder voll hinzugerechnet wird. Liegt die letzte Schenkung allerdings 11 Jahre zurück, wurden die Freibeträge sinnvoll ausgenutzt und Erbschaftsteuer gespart.

Es kann sich lohnen, einen Steuerberater einzubeziehen, um die persönliche Situation genau zu überblicken. Denn eventuell kann ein vorzeitiger Vermögensübertrag steuerlich von Vorteil sein.

Verwendete Quellen
  • erbrecht-ratgeber.de: "Warum Ehepartner bei der Erbschaftsteuer großzügig verschont bleiben" (Stand: 20.06.2023)
  • finanztip.de: "Freibeträge und Steuerklassen – so wird Dein Erbe versteuert" (Stand: 14.06.2023)
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