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Klingbeil will Steuererhöhungen nicht ausschließen


Im Koalitionsvertrag nicht vorgesehen
Klingbeil schließt Steuererhöhungen nicht aus

Von dpa
Aktualisiert am 19.04.2025 - 09:48 UhrLesedauer: 2 Min.
Künftige Koalitionäre: SPD-Chef Lars Klingbeil (r) verhandelte mit Friedrich Merz.Vergrößern des Bildes
Lars Klingbeil (r.) neben Friedrich Merz: Der SPD-Chef schließt Steuererhöhungen nicht aus. (Quelle: Michael Kappeler)
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Friedrich Merz ist eigentlich dagegen, aber Lars Klingbeil macht die Tür schon mal einen Spalt weit auf: Steuererhöhungen möchte er nicht kategorisch ausschließen.

SPD-Chef Lars Klingbeil hat sich zu möglichen Steuererhöhungen in den kommenden Jahren mit der designierten neuen schwarz-roten Bundesregierung geäußert. "Das vorderste Ziel bleibt, dass wir Deutschland und Europa stark machen und dass wir dafür auch die finanziellen Mittel haben. In turbulenten Zeiten kann man nichts grundsätzlich ausschließen, sonst legt man sich unnötig Fesseln an", sagte Klingbeil den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Im Koalitionsvertrag von Union und SPD sind keine Steuererhöhungen vorgesehen, sie sind aber auch nicht explizit ausgeschlossen.

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Der wohl künftige Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) lehnt Steuererhöhungen ab. "Wir haben einen Koalitionsvertrag, und da steht keine Steuererhöhung drin, es wird auch keine geben", sagte der CDU-Vorsitzende kürzlich in der ARD-Sendung "Caren Miosga". Aber Merz ließ sich mit Blick auf die Weltlage eine kleine Hintertür offen: "Man soll nie 'nie' sagen. Wir wissen nicht, was auf dieser Welt noch passiert. Ich denke, wir werden die Krise als das neue Normale erleben."

"Finanzielle Situation immer wieder neu bewerten"

Klingbeil spielte im Interview mit der Funke-Mediengruppe auf diese Aussage an. Der SPD-Chef sagte: "Ich habe jetzt aber auch zur Kenntnis genommen, dass Friedrich Merz öffentlich gesagt hat, dass man Steuererhöhungen nicht für alle Zeit ausschließen kann. Insofern gilt, dass wir die finanzielle Situation immer wieder neu bewerten werden."

Auf eine konkrete Nachfrage, dass die Steuern also durchaus steigen könnten, sagte Klingbeil: "Die Vereinbarung lautet: keine Steuererhöhungen. Aber ich habe in der Ampelkoalition erlebt, was es bedeutet, wenn man sich finanziell festgemauert hat." Er erwarte, dass die designierte neue Bundesregierung immer die Offenheit habe, "über die aktuelle Lage zu reden und über die Dinge, die notwendig und sinnvoll sind."

In der Debatte um Steuererhöhungen geht es in der Regel um höhere Belastungen für Reiche und Vermögende, etwa durch eine höhere Erbschaftsteuer oder eine Vermögensteuer. Für kleine und mittlere Einkommen will die Bundesregierung die Einkommensteuer senken – aber auch das gilt nicht als fix.

Klingbeil nennt Zeitplan für Mindestlohnerhöhung

SPD-Chef Klingbeil sagte im Funke-Interview zudem, dass der Mindestlohn seiner Ansicht nach schon im kommenden Jahr auf 15 Euro steigen sollte. "Ein Mindestlohn von 15 Euro wird 2026 erreicht, wenn die Mindestlohnkommission sich selbst ernst nimmt und umsetzt, was in ihrer Geschäftsordnung steht", sagte Klingbeil. Die Kommission besteht neben der Vorsitzenden Christiane Schönefeld aus zwei Wissenschaftlern und jeweils drei Mitgliedern der Arbeitgeber- und der Arbeitnehmerseite. Ziel ist, dass sich die Tarifpartner einig werden und nicht die Regierung entscheidet.

In der Debatte um eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro im Jahr 2026 hat der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) CDU-Chef Friedrich Merz kritisiert. "Friedrich Merz hat ein bisschen viel Interpretationsspielraum gelassen", sagte Schweitzer den Zeitungen des Redaktions-Netzwerks Deutschland (RND) vom Samstag. Die Formulierung des Koalitionsvertrags sei hinreichend deutlich und das Ziel eines Mindestlohns von 15 Euro ab dem kommenden Jahr erreichbar, betonte Schweitzer.

"Sich schon jetzt gegenseitig in Aufregung zu versetzen, noch bevor die Mindestlohnkommission ihre Arbeit aufgenommen hat, finde ich überflüssig", kritisierte der SPD-Politiker.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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