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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Begriffe aus der Finanzwelt Direkte und indirekte Steuern – wo liegt der Unterschied?

Über Steuern finanziert ein Staat seine Ausgaben. Aber kennen Sie den Unterschied zwischen direkten und indirekten Steuern?
In Deutschland gibt es viele unterschiedliche Arten von Steuern. Für Städte und Gemeinden, aber auch für die Bundesländer und den Bund bedeuten sie eine wichtige Einnahmequelle. Eine Unterscheidungsmöglichkeit der verschiedenen Steuerarten ist die Unterteilung in direkte und indirekte Steuern. Was diese beiden Arten kennzeichnet, erfahren Sie in diesem Artikel.
Der Unterschied zwischen direkten und indirekten Steuern
Um den Unterschied erklären zu können, sind zunächst zwei andere Begriffe zu beleuchten: Steuerträger und Steuerschuldner.
- Der Steuerträger ist die Person, die durch die Steuer tatsächlich belastet wird, die Steuer also letztlich zahlt.
- Der Steuerschuldner hingegen muss die jeweilige Steuer ans Finanzamt überweisen.
Bei direkten Steuern sind Steuerträger und Steuerschuldner identisch. Derjenige, der die Steuer zu zahlen hat, muss sie auch selbst ans Finanzamt oder die entsprechende Behörde abführen.
Bei den indirekten Steuern sind Steuerträger und Steuerschuldner unterschiedliche Personen. Der Steuerträger zahlt die Steuer; aber die Weiterleitung an den Fiskus übernimmt der Steuerschuldner.
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Beispiele für direkte und indirekte Steuern
Indirekte Steuern nennt man auch Verbrauchsteuern. Die wichtigste Steuer dabei ist die Mehrwertsteuer. Sie wird auf alle Konsum- und Verbrauchsgüter erhoben. Diese Steuer bezahlt man beim Kauf sämtlicher Waren mit; der Händler muss diese anschließend an das Finanzamt weiterleiten.
Daneben gibt es weitere indirekte Steuern, die bestimmte Warengruppen betreffen:
- Energiesteuer
- Mineralölsteuer
- Tabaksteuer
- Biersteuer
Eine prominente direkte Steuer ist hingegen die Einkommensteuer. Sie richtet sich nach den individuellen Einkünften und Abzügen eines jeden Steuerzahlers. Weitere direkte Steuern sind:
- Gewerbesteuer
- Erbschaftsteuer
- Grundsteuer
- Kfz-Steuer
- Hundesteuer
- Kirchensteuer
Festsetzung der Steuern
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal betrifft die Art, wie die Höhe der Steuer festgelegt wird. Indirekte Steuern treffen jeden gleich. Wer sich ein Auto kauft, zahlt darauf 19 Prozent Mehrwertsteuer – unabhängig von seinen finanziellen oder familiären Verhältnissen und unabhängig von der Art des Fahrzeugs.
Bei den direkten Steuern spielen jedoch oft die persönlichen Verhältnisse eine Rolle. Hat man das Auto offiziell angemeldet, wird die Kfz-Steuer fällig. Ihre Höhe richtet sich unter anderem nach der Antriebsart (Diesel oder Benzin) oder nach Hubraum.
- vlh.de: "Was sind direkte und indirekte Steuern?"
- bpb.de: "Steuerzahler"
- Eigene Recherche