t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikAuslandInternationale Politik

Iran-Konflikt – USA: Gab keine Hinweise auf iranische Anschlagspläne


Newsblog zum Iran-Konflikt
Pentagon: Es gab keine Hinweise auf iranische Anschlagspläne

Von dpa, afp, reuters, pdi, jmt, dru

Aktualisiert am 13.01.2020Lesedauer: 93 Min.
Mark Esper: Laut dem US-Verteidigungsminister gab es keine Hinweise auf bevorstehende Attacken des Iran auf US-Botschaften.Vergrößern des BildesMark Esper: Laut dem US-Verteidigungsminister gab es keine Hinweise auf bevorstehende Attacken des Iran auf US-Botschaften. (Quelle: ap)

Laut Pentagon hatten die USA doch keine Hinweise auf Anschlagspläne der Iraner, bevor sie Soleimani töteten. Im Irak ist derweil erneut ein Stützpunkt beschossen worden. Alle Infos im Newsblog.

Die USA haben bei einem Drohnenangriff den iranischen Top-General Ghassem Soleimani getötet. Wenige Tage später übte Teheran Vergeltung und attackierte US-Ziele im Irak mit Raketen. Dabei schossen die iranischen Revolutionsgarden auch ein ukrainisches Passagierflugzeug ab – versehentlich, wie sie beteuern. Informationen zur Lage hier im Newsblog.

8.58 Uhr: Iranische Polizei widerspricht Hinweisen auf Schüsse auf Demonstranten

Die iranische Polizei hat Hinweise zurückgewiesen, sie habe auf regierungskritische Demonstranten in Teheran geschossen. "Bei den Protesten hat die Polizei absolut nicht geschossen, weil die Polizei der Hauptstadt die Anweisung hatte, sich zurückzuhalten", hieß es in einer am Montag auf der Web-Seite des staatlichen Fernsehens veröffentlichten Erklärung von Polizeichef Hossein Rahimi.

In Videos, die im Internet verbreitet wurden, sind Schüsse in unmittelbarer Nähe von Kundgebungen zu hören. Zudem werden Blutlachen gezeigt. Zu sehen sind auch bewaffnete Männer, die offenbar Sicherheitskräften angehören. In einigen Videos schlagen Einsatzkräfte mit Schlagstöcken auf Demonstranten ein. Menschen rufen: "Schlagt sie nicht." Reuters konnte die Authentizität der Videos zunächst nicht überprüfen.

Nachdem die iranische Staatsspitze den versehentlichen Abschusses einer Passagiermaschine durch das Militär am Samstag eingestanden hatte, ist es im ganzen Land zu Protestkundgebungen gekommen. Die Demonstranten verlangen unter anderem die Rücktritte der Verantwortlichen. Am Wochenende riefen Demonstranten "Tod dem Diktator" in Anspielung auf den mächtigsten Mann des Landes, das geistliche Oberhaupt Ajatollah Ali Chamenei.

8.27 Uhr: Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz fordert Zurückhaltung

Vor dem Hintergrund der aktuellen Spannungen in der Golfregion hat der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, zu Zurückhaltung aufgerufen. Auch mit Blick auf die derzeitigen regierungskritischen Proteste im Iran sei "Augenmaß" nötig, sagte Ischinger am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Zwar sei es wichtig, dass die Bevölkerung im Iran spürt: Die Welt schaut zu. Gleichzeitig könne zu viel Unterstützung für die Demonstranten den Konflikt eskalieren lassen, warnte der Diplomat.

Ischinger forderte auch ein konsequentes Festhalten der EU an dem 2015 mit Teheran geschlossenen internationalen Atomabkommen. "Ich würde es für falsch halten, wenn wir Europäer irgendwelche zweifel an dem Nuklearabkommen aufkommen lassen würden", sagte der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz. Zentral sei, dass die EU außenpolitisch geschlossen auftrete.

Er würde es auch für falsch halten, wenn die USA oder gar Europäer einen Regime-Wechsel in Teheran vorschlagen, betonte Ischinger. Niemand könne wissen, wer kommen würde, wenn die Mullahs ihre Macht aufgeben – auch nicht US-Präsident Donald Trump.

Sonntag, 12. Januar 2020: 22.35 Uhr: Pompeo empört über weiteren Raketenangriff

US-Außenminister Mike Pompeo zeigte sich "empört über Berichte über einen weiteren Raketenangriff auf eine irakische Luftwaffenbasis". Pompeo schrieb auf Twitter, er bete für eine schnelle Genesung der Verwundeten. Er forderte die irakische Regierung auf, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. "Diese fortgesetzten Verletzungen der Souveränität des Iraks durch Gruppen, die der irakischen Regierung nicht loyal sind, müssen ein Ende haben."

22.10 Uhr: USA: Gab keine Hinweise auf iranische Anschlagspläne

US-Verteidigungsminister Mark Esper zufolge haben die amerikanischen Geheimdienste keine konkreten Hinweise darauf, dass der Iran Angriffe auf US-Botschaften plant. US-Präsident Donald Trump hatte damit die Tötung des hochrangigen iranischen Generals Kassem Soleimani gerechtfertigt.

"Der Präsident hat nicht auf ein spezifisches Beweismittel verwiesen", sagte Esper am Sonntag dem Sender CBS. "Was der Präsident gesagt hat, ist, dass es möglicherweise weitere Angriffe auf Botschaften geben könnte." Auf die Frage, ob Geheimdienstler konkrete Beweise dafür vorgelegt hätten, sagte Esper: "Ich habe keinen mit Blick auf die vier Botschaften gesehen."

Trump hatte am Freitag erklärt, die USA hätten mit der Tötung Soleimanis im Irak geplanten Angriffen auf US-Botschaften zuvorkommen wollen. "Wir haben es getan, weil sie unsere Botschaft in die Luft sprengen wollten", hatte Trump gesagt und hinzugefügt, Soleimani habe noch weitere Anschlagspläne gehabt.

20.52 Uhr: Bis zu 3.000 Menschen protestieren gegen iranische Führung

Bis zu 3000 Menschen haben der Nachrichtenagentur ILNA zufolge in West-Teheran wegen des Abschusses eines ukrainischen Passagierflugzeuges durch den Iran gegen die Regierung protestiert. Die Teilnehmer kritisierten auf dem Asadi Platz demnach auch die Vertuschung von Fakten durch die iranische Regierung. Es gab dem Bericht zufolge Forderungen nach dem Rücktritt aller beteiligten Offiziellen. Polizei und Sicherheitskräfte vor Ort versuchten laut ILNA, die Proteste zu beenden. In den sozialen Medien kursierten nicht verifizierte Videos, in denen die Demonstranten auch den Rücktritt der iranischen Führungselite forderten.

19.36 Uhr: Maas bei Krisentreffen in Paris

Bundesaußenminister Heiko Maas ist zu einem Krisengespräch über das vom Scheitern bedrohte Atomabkommen mit dem Iran in Paris eingetroffen. Gemeinsam mit seinen Kollegen aus Frankreich und Großbritannien, Jean-Yves Le Drian und Dominic Raab, sowie dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell will der SPD-Politiker dazu beitragen, die Spannungen im Nahen Osten nach dem Schlagabtausch zwischen den USA und dem Iran abzubauen. "Die unmittelbare Kriegsgefahr in Nah- und Mittelost scheint gebannt, aber die Spannungen, die es dort gibt, die werden uns weiter begleiten", sagte Maas vor dem Abflug in Berlin.

19.02 Uhr: Raketen aus russischer Produktion

Bei den Geschossen, die am Abend auf der irakischen Basis Balad eingeschlagen sind, soll es sich um Raketen vom Typ Katjuscha aus russischer Produktion handeln, teilte das irakische Militär der staatlichen Nachrichtenagentur INA zufolge mit. Laut den Angaben waren es acht Geschosse. Die Polizei in der Region sprach zuvor von neun.

18.36 Uhr: Merkel, Macron und Johnson richten Appell an Iran

Die Regierungschefs von Deutschland und Großbritannien, Angela Merkel und Boris Johnson, sowie Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron haben in einem gemeinsamen Aufruf den Iran zur Rückkehr zu den Vereinbarungen des Atomabkommens aufgerufen. Einen Bericht zum Thema sowie die Erklärung im Wortlaut finden Sie hier.

18.28 Uhr: Noch kein Bekenntnis

Wer hinter dem Beschuss des Militärstützpunktes Balad steckt, ist zur Minute noch unklar. Bekannt hat sich noch niemand, auch nicht der Iran oder mit ihm verbündete Milizen im Irak. Die Geschosse sollen laut Berichten verschiedener, in der Region aktiver Reporter aus russischer Produktion stammen.

Bereits vor dem iranischen Vergeltungsangriff in der Nacht auf Mittwoch hatte es wiederholt Attacken mit Raketen auf Stützpunkte im Irak gegeben, hinter denen pro-iranische Milizen vermutet wurden.

18.14 Uhr: Wieviele US-Soldaten befanden sich auf dem irakischen Stützpunkt?

Zum Zeitpunkt des neuerlichen Raketenangriffs sollen sich nur wenige Angehörige der US-Armee auf der Basis Balad befunden haben. Das gaben irakische Militärvertreter auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP bekannt. Derzeit befänden sich nur noch 15 US-Soldaten und ein Flugzeug auf dem Stützpunkt.

Loading...
Loading...

In Balad sind unter anderem F-16-Kampfflugzeuge stationiert, die der Irak von den USA gekauft hat. Auf dem Stützpunkt waren demnach auch Mitarbeiter von US-Firmen stationiert. Der Stützpunkt war bereits in der Nacht zu Mittwoch Ziel des iranischen Vergeltungsangriffs für den Tod von General Ghassem Soleimani, weshalb die USA die meisten ihrer Bürger aus Balad abzog. 90 Prozent der US-Soldaten und der Angestellten der US-Unternehmen Sallyport und Lockheed Martin seien bereits nach Tadschi und Erbil verlegt worden, sagte ein irakischer Militärvertreter zu AFP.

18.01 Uhr: Zahl der Geschütze korrigiert – offenbar neun Einschläge

Auf der Luftwaffenbasis Balad sind nach Angaben der Polizei in der Provinz Salah al-Din neun Mörsergranaten eingeschlagen. Die Geschütze hätten das Rollfeld sowie den Eingangsbereich getroffen. Wer hinter dem Angriff steckt, war zunächst unklar. Der Stützpunkt liegt rund 80 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bagdad.

17.50 Uhr: Stützpunkt war schon vor einer Woche Ziel

Der Militärstützpunkt Balad liegt weniger als hundert Kilometer nördlich von Bagdad. In Balad waren schon vor rund einer Woche zwei Raketen eingeschlagen. Nach der Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani durch einen US-Drohnenangriff im Irak hatte Teheran zuletzt mit mehreren Raketenangriffen auf vom US-Militär genutzte Stützpunkte geantwortet.

Die US-Armee übernahm 2003 das Kommando über Balad. Während des Irakkrieges war die Basis eine der wichtigsten im Rahmen des US-Einsatzes. im November 2011 wurde sie den irakischen Streitkräften zurückgegeben.

17.21 Uhr: Raketen schlagen auf US-genutztem Stützpunkt im Irak ein

Nach Angaben des irakischen Militärs ist erneut ein US-genutzter Stützpunkt im Land mit Raketen angegriffen worden. Vier Geschosse schlugen demnach auf der Luftwaffenbasis Balad nördlich von Bagdad ein. Vier irakische Soldaten seien dabei verletzt worden, sagten irakische Militärvertreter der Nachrichtenagentur AFP. Die meisten US-Soldaten hatten den Stützpunkt demnach bereits zuvor wegen des Konflikts zwischen den USA und dem Iran verlassen.

17.06 Uhr: Bundeswehr setzt auch Aufklärungs- und Tankflüge in Jordanien aus

Die Luftwaffe hat im Rahmen des internationalen Einsatzes gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) inzwischen auch ihre Aufklärungs- und Tankflüge eingestellt. Das teilte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr am Sonntag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam mit. Der letzte Aufklärungsflug habe am 7. Januar von Jordanien aus stattgefunden.

Das bei der Anti-IS-Mission eingesetzte deutsche Kontingent wird von der jordanischen Luftwaffenbasis Al-Asrak aus geführt. Von Jordanien aus war die Luftwaffe mit Tornado-Aufklärern und Tankflugzeugen am Einsatz gegen den IS beteiligt - darunter mit Flügen über Syrien und dem Irak.

Auch die deutsche Ausbildungsmission im Irak wurde nach der jüngsten Eskalation im Konflikt zwischen den USA und dem Iran eingestellt. Ein Teil der im Irak eingesetzten deutschen Soldaten wurde deshalb nach Jordanien verlegt. Ende März soll der Einsatz der Flüge von Jordanien aus ganz eingestellt werden. Der übrige Teil des Mandates läuft weiter.

16.43 Uhr: Irans erste Olympia-Medaillengewinnerin flieht aus dem Land

Die erste und bislang einzige olympische Medaillengewinnerin des Iran hat das Land verlassen und ihre Flucht mit der politischen Situation in der Islamischen Republik begründet. Die Taekwondo-Kämpferin Kimia Alisadeh schreibt auf Instagram, sie sei "eine der Millionen unterdrückter Frauen im Iran". Nach Informationen der Nachrichtenagentur Isna ist Alisadeh in die Niederlande geflohen. Die 21-Jährige kritisiert unter anderem, dass sie einen Hidschab tragen müsse und beschuldigt Offizielle im Iran des Sexismus und schlechter Behandlung. Ihre Entscheidung, den Iran zu verlassen, sei schwer gewesen, aber notwendig, schreibt Alisadeh.

Die stellvertretende Sportministerin Mahin Farhadizad wird von Isna mit den Worten zitiert, dass man keine Sportlerin zwingen könne, im Iran zu bleiben. "Was wir tun können, ist, Frauen und Frauensport zu unterstützen", sagt Farhadizad. Alisadeh hatte 2016 bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro die Bronzemedaille gewonnen.

16.03 Uhr: Demonstranten verbrennen britische Flagge

Nach der kurzzeitigen Festnahme des britischen Botschafters in Teheran verbrennen iranische Demonstranten eine Flagge Großbritanniens. Unter Rufen wie "Tod für Großbritannien" haben sich bis zu 200 Demonstranten vor dem britischen Botschaftsgebäude in der iranischen Hauptstadt versammelten, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP beobachten. Neben der britischen Flagge wird auch die von Irans Erzfeind Israel verbrannt.

Am Samstag hatten die iranischen Behörden den britischen Botschafter Rob Macaire kurzzeitig in Gewahrsam genommen und ihm vorgeworfen, sich an illegalen Protesten beteiligt und diese provoziert zu haben. Die Festnahme sorgte für diplomatische Spannungen.

15.39 Uhr: "Luke Skywalker" stichelt gegen Trumps Iran-Tweet

Keine Woche ist es her, da drohte US-Präsident Donald Trump dem Iran mit schweren Luftangriffen, die selbst kulturelle Stätten nicht verschonen würden. Seither scheint Trump Sympathien für die Iraner entwickelt zu haben, denn am Sonntag wandte er sich auf Twitter direkt an sie und versprach ihnen Unterstützung – und das sogar auf Persisch.

'Moment mal', dachte sich wohl US-Schauspieler Mark Hamill. Der Leinwand-Star, der in den Star-Wars-Filmen Luke Skywalker verkörpert, antwortete Trump auf Twitter, indem er sich ebenfalls auf Persisch an das iranische Volk wandte, und erinnerte den US-Präsidenten an seine Drohungen und Sanktionen gegen Teheran: "Bitte ignorieren Sie die Tatsache, dass ich ein Reiseverbot für Sie eingeführt und mit der Bombardierung Ihrer Kulturstätten gedroht habe", schrieb Hamill aus der Sicht Trumps.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

14.41 Uhr: Irans Außenminister bestellt britischen Botschafter ein

Das iranische Außenministerium hat den britischen Botschafter in Teheran wegen dessen Beteiligung an einer Kundgebung für die Opfer der abgeschossenen ukrainischen Passagiermaschine einbestellt. Rob Macaire wurde dabei mitgeteilt, dass seine Teilnahme an einer "illegalen Kundgebung" gegen die diplomatischen Vorschriften verstoßen habe. Die Teilnahme habe nichts mit seinen Verpflichtungen als Vertreter seines Landes zu tun gehabt, wie das Außenministerium nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA dem Diplomaten weiter bekanntgab.

Macaire war am Samstagabend nach eigenen Angaben kurzzeitig festgesetzt worden, nachdem er an einer Trauerkundgebung in Teheran für die Absturzopfer teilgenommen hatte, unter denen auch Briten waren. Die Veranstaltung verließ er aber nach eigenen Angaben nach fünf Minuten, als Parolen gerufen wurden. Er habe nicht an einer Demonstration teilgenommen, betonte er. Eine Zusammenfassung der Ereignisse in der letzten Nacht lesen Sie hier.

13.26 Uhr: Auch am Sonntag Protest in Teheran

Von mindestens zwei Universitäten in Teheran vermelden Medien auch am Sonntag Proteste wegen des irrtümlichen Abschusses einer Passagiermaschine durch das iranische Militär. Laut Nachrichtenagentur Isna nahmen Hunderte Teilnehmer an Kundgebungen an den Universitäten Beheschti und Alarme Tabatabei teil. Demnach gab es zunächst Trauerzeremonien für die 176 Todesopfer, danach wurden der Abschuss angeprangert und auch die tagelange Vertuschung der Fakten durch die iranischen Behörden und Medien. Viele forderten den Rücktritt der zuständigen Verantwortlichen, heißt es weiter.

Außerdem sind Augenzeugenberichten zufolge in Teheran Polizei- und Sicherheitskräfte wegen eventueller Demonstrationen an verschiedenen Plätzen der Hauptstadt stationiert. Auch in den sozialen Medien machen Unmutsäußerungen die Runde.

12.11 Uhr: Iranische Zeitungen ungewöhnlich kritisch

Die Teheraner Tageszeitungen, deren Berichterstattung im Allgemeinen regierungstreu ist, kritisieren den Abschuss der Boeing in ihren Sonntagsausgaben als "unverzeihlichen" Fehler. Die Zeitung "Iran" hat die Namen sämtlicher Opfer des Unglücks abgedruckt, unter denen zahlreiche in ihrer Heimat und im Ausland lebende Iraner waren. "Entschuldigt Euch! Tretet zurück!", fordert das reformorientierte Blatt "Etemad". Die Zeitung "Dschawan", die den Revolutionsgarden nahe steht, entschuldigt sich "zutiefst" für den "schmerzlichen Fehler".

11.47 Uhr: Parlament soll Absturz untersuchen

Das iranische Parlament soll die Vorgänge im Zusammenhang mit dem Abschuss einer ukrainischen Passagiermaschine in der Nähe der Hauptstadt Teheran untersuchen. Die Parlamentsausschüsse für Sicherheit und Außenpolitik sollten sich mit diesem "schwerwiegenden Zwischenfall" befassen und nach Wegen suchen, wie ähnliche Katastrophen in der Zukunft vermieden werden können, sagte Parlamentspräsident Ali Lardischani am Sonntag.

Der Parlamentspräsident äußerte sich nach einer nichtöffentlichen Stellungnahme des Chefs der Revolutionsgarden, Hossein Salami, vor dem Parlament. Die Revolutionsgarden hatten mit einiger Verzögerung die Verantwortung für den am Mittwoch erfolgten Abschuss übernommen. Bei dem irrtümlichen Abschuss wurden alle 176 Insassen der Maschine getötet.

6.02 Uhr: Trump sichert Demonstranten im Iran Unterstützung zu

US-Präsident Donald Trump hat den Demonstranten im Iran seine Unterstützung zugesichert. Trump schickte inhaltsgleiche Twitter-Nachrichten auf Englisch und auf Persisch an das "tapfere, leidgeprüfte Volk" im Iran. "Ich stehe seit Beginn meiner Präsidentschaft an Ihrer Seite, und meine Regierung wird Ihnen auch weiterhin zur Seite stehen", schrieb der Präsident mit Blick auf die Demonstranten. "Wir verfolgen Ihre Proteste aufmerksam und lassen uns von Ihrem Mut inspirieren."

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

In einem weiteren Tweet forderte Trump, die iranische Regierung müsse Menschenrechtsorganisationen erlauben, "die anhaltenden Proteste des iranischen Volkes" zu beobachten und darüber zu berichten. "Es kann weder ein weiteres Massaker an friedlichen Demonstranten noch eine Abschaltung des Internets geben. Die Welt sieht zu."

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Seine Tweets sendete Trump immer in einer englischen und einer persischen Version. Persisch ist die Amtssprache im Iran.

Samstag, 12. Januar, 22.21 Uhr: Bericht: Britischer Botschafter in Teheran festgenommen

Der britische Botschafter in Teheran ist der Nachrichtenagentur Tasnim zufolge für einige Stunden festgenommen worden. Danach wurde er laut dem Bericht wieder freigelassen. Botschafter Rob Macaire hatte demnach an einer Protestkundgebung vor der Universität Amir Kabir wegen des Abschusses eines ukrainischen Passagierflugzeugs durch den Iran teilgenommen. Er habe die Demonstranten provoziert, "radikale Aktionen" durchzuführen, schreibt Tasnim.

Macaire sei nach "einigen Stunden" wieder freigelassen worden, werde aber am Sonntag ins Außenministerium einbestellt, zitierte Tasnim unter Berufung auf informierte Quellen. Eine offizielle Bestätigung des Außenministeriums lag zunächst nicht vor.

20.38 Uhr: Trudeau fordert "vollständige Klarheit"

Kanadas Premierminister Justin Trudeau fordert in einem Telefongespräch mit dem iranischen Präsidenten Hassan Ruhani "vollständige Klarheit" über den Abschuss einer ukrainischen Passagiermaschine. Trudeau sagt, das Bekenntnis des Iran zum versehentlichen Abschuss des Flugzeugs sei "ein wichtiger Schritt", dem aber noch "viele weitere Schritte" folgen müssten.

Es müsse eine "umfassende und vollständige Untersuchung" vorgenommen werden, sagt Trudeau zu Ruhani. "Wir brauchen vollständige Klarheit darüber, wie so eine entsetzliche Tragödie passieren konnte." Der Iran müsse dafür "die volle Verantwortung" übernehmen.

Trudeau kündigt zudem an, dass in Kürze ein Team kanadischer Ermittler in Teheran erwartet werde. Die ersten kanadischen Experten sollten am späten Samstagabend in der iranischen Hauptstadt eintreffen und dort "eine Präsenz aufbauen, um die kanadischen Familien zu unterstützen."

19.51 Uhr: Entschädigung für Hinterbliebene

Der ukrainische Staat und die Fluggesellschaft Ukraine International Airlines wollen den Familien der Hinterbliebenen des Absturzes Geld zahlen. Ministerpräsident Alexej Hontscharuk sagt, vom Staat sollten pro Familie 200.000 Hryvnia gezahlt werden, umgerechnet rund 7.500 Euro. Die Airline werde den Familien der getöteten Flugzeug-Besatzung Geld zahlen. Hontscharuk fügt hinzu, ukrainische Diplomaten würden klären, wie man an das Geld aus iranischen Kompensationszahlungen komme.

18.50 Uhr: Irans Präsident entschuldigt sich

Der iranische Präsident Hassan Ruhani entschuldigt sich in einem Telefongespräch mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj offiziell bei der Ukraine für den versehentlichen Abschuss eines Passagierflugzeugs. "Das Zugeben der 'Raketenversion' als Ursache für die Katastrophe hat den Weg für die Fortsetzung der Ermittlungen ohne Verzögerungen und Behinderungen geöffnet", sagt Selenskyj einer Mitteilung zufolge. Kiew werde an Teheran eine offizielle Note unter anderem mit Kompensationsforderungen senden.

Ruhani versichert, dass alle Schuldigen für den Fehler des iranischen Militärs zur Verantwortung gezogen würden und mit juristischen Konsequenzen rechnen müssten. "Wir werden in jeder Hinsicht unsere juristischen Verpflichtungen einhalten", teilt das iranische Präsidialamt mit. Laut Selenskyj sollen die Toten bereits in der kommenden Woche in die Ukraine zurückgeführt werden. Teheran habe zugesichert, dies zu ermöglichen.

16.33 Uhr: Demonstranten in Teheran fordern Rücktritt Chameneis

Auf Twitter veröffentlichte Videos zeigen Demonstranten in Teheran, die den Rücktritt des geistlichen Oberhaupts Ali Chamenei fordern. Am Samstag hat die iranische Führung erstmals eingeräumt, das Passagierflugzeug sei vom Militär abgeschossen worden.

15.50 Uhr: Ukraine ermittelt gegen Verantwortliche der Flugzeug-Tragödie

Der ukrainische Generalstaatsanwalt eröffnet ein Ermittlungsverfahren gegen die Verantwortlichen des willkürlichen Abschusses der ukrainischen Passagiermaschine.

15.15 Uhr: Unglücks-Airline sieht keine eigene Schuld

Die Fluggesellschaft Ukraine International Airlines betont, keine Schuld am Absturz ihrer Passagiermaschine im Iran zu tragen. "Wir waren von Anfang an sicher, dass es keine Schuld des Unternehmens wegen eines Pilotenfehlers oder technischer Fehler sein konnte", sagte Firmenchef Jewgeni Dychne auf dem Kiewer Flughafen Boryspil. Alle internen Untersuchungen hätten auf einen äußeren Faktor für die Absturzursache hingewiesen. Die Fluglinie sei in der Lage, die technische Sicherheit zu garantieren.

Vorwürfe, dass das Unternehmen trotz der Krisensituation weiter Ziele im Iran angeflogen habe, wies Dychne unter Verweis auf den regulären Flughafenbetrieb zurück. "Vor uns sind Gesellschaften der ganzen Welt geflogen und nach uns sind Fluglinien der ganzen Welt geflogen", sagte der Airline-Chef. "Es hätte jeden Flieger zu der Zeit am Flughafen Teheran treffen können."

12.27 Uhr: Revolutionsgarden – Hielten Flugzeug für Marschflugkörper

Der Luftwaffenchef der Revolutionsgarden, Amirali Hadschisadeh, erklärt den Abschuss des Flugzeugs im Staatsfernsehen mit einer Verwechslung. Die Maschine sei für einen Marschflugkörper gehalten worden. Sie sei mit einer Kurzstreckenrakete abgeschossen worden.

11.27 Uhr: Revolutionsgarden übernehmen Verantwortung für Abschuss

Irans Revolutionsgarden übernehmen nach Angaben ihres Luftwaffenchefs Amirali Hadschisadeh die volle Verantwortung für den Flugzeugabschuss. "Ich wünschte, ich könnte sterben und hätte nicht Zeuge eines solchen Unglücks sein müssen", erklärt er in einem Video, das das Staatsfernsehen online verbreitet.

10.55 Uhr: Trudeau – Abschuss ist nationale Tragödie

Kanadas Premierminister Justin Trudeau fordert eine umfassende Aufklärung des Flugzeugabschusses sowie die volle Zusammenarbeit der iranischen Behörden. "Dies ist eine nationale Tragödie und alle Kanadier trauern gemeinsam", erklärt er.

10.33 Uhr: Ruhani und Selenskyj wollen wegen Abschuss telefonieren

Die Präsidenten des Iran und der Ukraine, Hassan Ruhani und Wolodymyr Selenskyj, wollen noch im Laufe des Tages miteinander telefonieren. Dies teilt Selenskyjs Büro mit.

9.38 Uhr: Chamenei ordnete Bekanntgabe von Abschuss an

Der religiöse und politische Führer des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, wurde laut einem Bericht der halbstaatlichen Nachrichtenagentur Fars am Freitag darüber informiert, dass die Passagiermaschine versehentlich abgeschossen worden sei. Nach einem Treffen des Nationalen Sicherheitsrats habe er gesagt, dass die Information öffentlich gemacht werden solle.

9.22 Uhr: USA hatten weiteren iranischen Kommandeur im Visier

Die US-Regierung hat parallel zu dem tödlichen Drohnenangriff auf den iranischen General Ghassem Soleimani nach Informationen von US-Medien einen Angriff auf einen weiteren hochrangigen iranischen Militär vorgehabt, der aber fehlgeschlagen ist. Der zweite ins Visier der US-Streitkräfte geratene iranische Militär sei ein Befehlshaber der iranischen Al-Kuds-Brigaden, Abdul Resa Schalai, berichteten US-Medien übereinstimmend. Schalai habe sich zum Zeitpunkt des geplanten Angriffs zu einer geheimen Mission im Jemen aufgehalten.

Die Al-Kuds-Brigaden sind ein Zweig der iranischen Revolutionsgarden, der für Auslandseinsätze zuständig ist. Der US-Sonderbeauftragte für den Iran, Brian Hook, hatte Anfang Dezember eine Prämie von 15 Millionen Dollar (umgerechnet rund 13,5 Millionen Euro) für Hinweise auf den Aufenthaltsort Schalais ausgesetzt.

Das US-Verteidigungsministerium wollte sich nicht zu den Informationen äußern. Zuerst hatte die "Washington Post" über den Vorgang berichtet.

8.40 Uhr: Kiew fordert Entschuldigung und Entschädigung

Nach dem Eingeständnis des Abschusses einer ukrainischen Passagiermaschine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj den Iran aufgefordert, die Schuldigen zur Verantwortung zu ziehen und Entschädigungen zu zahlen. "Der Morgen heute war nicht gut, aber zumindest brachte er die Wahrheit ans Licht", schrieb Selenskyj auf Facebook. Er erwarte ein volles Schuldeingeständnis und eine offizielle Entschuldigung über diplomatische Kanäle. Zudem sollten die Körper der Toten in ihre Heimatländer überstellt werden.

Der ukrainische Präsident betonte, dass er von Teheran eine "volle und offene Untersuchung" erwarte. "Wir hoffen, dass die Ermittlungen ohne vorsätzliche Verzögerungen und Hindernisse fortgesetzt werden", schrieb er. Die Experten aus der Ukraine sollten weiterhin vollen Zugang zu möglichem Beweismaterial erhalten.

6.10 Uhr: Ruhani nennt Flugzeugaabschuss "katastrophalen Fehler"

Zum Abschuss der ukrainischen Passagiermaschine erklärt Irans Präsident Hassan Ruhani auf Twitter: "Die Islamische Republik des Iran bedauert diesen katastrophalen Fehler zutiefst." Er spricht den Hinterbliebenen sein Beileid aus. Die Untersuchung zum Absturz werde fortgesetzt.

5.02 Uhr: Iranisches Staatsfernsehen: Boeing wurde durch menschlichen Fehler zum Absturz gebracht

Die ukrainische Unglücksmaschine flog laut iranischem Staatsfernsehen nah an einer wichtigen Militärbasis vorbei und wurde durch einen menschlichen Fehler zum Absturz gebracht. Die Verantwortlichen würden zur Rechenschaft gezogen.

Mehr Informationen finden Sie HIER.

0.45 Uhr: 57 Kanadier bei Boeing-Absturz gestorben – weniger als zunächst gedacht

Der kanadische Außenminister François-Philippe Champagne korrigiert die Zahl der kanadischen Opfer. Man gehe nun von 57 und nicht 63 Personen aus. Insgesamt waren 176 Menschen an Bord der Boeing. Niemand überlebte das Unglück.

Freitag, 10. Januar, 21.18 Uhr: Zweiter US-Angriff schlug offenbar fehl

Die USA sollen es in der Nacht des Drohnenangriffs auf den iranischen Topgeneral Ghassem Soleimani übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge nicht nur auf ihn abgesehen gehabt haben. Ein geplanter Angriff auf einen anderen iranischen Kommandeur im Jemen sei allerdings fehlgeschlagen, berichtete am Freitag zunächst die "Washington Post" unter Berufung auf vier namentlich nicht genannte US-Beamte und später auch der TV-Sender CNN unter Berufung auf zwei Insider.

Der "Washington Post" zufolge soll die streng vertrauliche Operation einem Befehlshaber der iranischen Al-Kuds-Brigaden gegolten haben, die Soleimani angeführt hatte. Demnach ist Abdul Resa Schalai bei den Al-Kuds-Brigaden für Finanzen zuständig. Die Al-Kuds-Brigaden gehören zu den Revolutionsgarden (IRGC), einer Eliteeinheit der iranischen Streitkräfte.

Die Angriffe auf Soleimani und Schalai sollen der "Washington Post" zufolge in etwa zur gleichen Zeit angeordnet worden sein. Da die Operation gegen Schalai nicht zum gewünschten Erfolg geführt habe, habe die US-Regierung diese nicht bekannt gegeben, führte die Zeitung weiter aus. Weder das US-Verteidigungsministerium oder -Außenministerium noch das Weiße Haus hätten die Operation kommentieren wollen.

18.40 Uhr: Teheran weist Spekulationen über versehentlichen Flugzeugabschuss vehement zurück

Nach Mutmaßungen des Westens über einen möglichen Abschuss der im Iran abgestürzten ukrainischen Passagiermaschine hat Teheran dieses Szenario vehement zurückgewiesen. "Dieses Flugzeug ist nicht von einer Rakete getroffen worden", sagte am Freitag der Chef der Flugaufsicht, Ali Abedsadeh. Zugleich äußerten aber immer mehr westliche Politiker den Verdacht, dass die Maschine versehentlich von einer iranischen Rakete getroffen wurde. Diese Version wurde durch ein im Internet verbreitetes Video gestützt.

"Eine Sache ist sicher: Dieses Flugzeug ist nicht von einer Rakete getroffen worden", sagte Abedsadeh. "Wir bestätigen, dass das Flugzeug 60 bis 70 Sekunden lang gebrannt hat." Aber zu sagen, "dass es von etwas anderem getroffen wurde, ist wissenschaftlich nicht haltbar", fügte er hinzu. Ein von einer Rakete getroffenes Flugzeug hätte nicht so lange weiterfliegen können. Auch hätten die Trümmer nach einem Abschuss weit verstreut zu Boden fallen müssen, was nicht der Fall gewesen sei.

17.57 Uhr: Ukraine hat Zugang zu Blackbox von Flieger

Die Ukraine hat nach Angaben ihres Außenministers Zugang zu den Blackboxes der im Iran abgestürzten Passagiermaschine erhalten. Jedoch habe man die Informationen noch nicht ausgewertet, sagte Wadym Prystaiko. Für eine Schlussfolgerung zur Absturzursache sei es noch zu früh.

Eine internationale Koalition solle Untersuchungen anstellen. Spezialisten analysierten derzeit diverse Videos zum Absturz. Die iranischen Behörden kooperierten bei der Aufklärung mit der Ukraine. Kiew habe auch Zugang zu den Rumpfteilen des Flugzeugs.

16.55 Uhr: USA verhängen neue Sanktionen

Nach den iranischen Angriffen auf US-Truppen im Irak haben die USA weitere Wirtschaftssanktionen gegen Teheran verhängt. Das teilten US-Außenminister Mike Pompeo und Finanzminister Steven Mnuchin am Freitag in Washington mit.

16.16 Uhr: Maas hält versehentlichen Abschuss für möglich

Bundesaußenminister Heiko Maas hält einen versehentlichen Abschuss der bei Teheran abgestürzten Passagiermaschine für denkbar. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt müsse man davon ausgehen, dass der Vorfall "möglicherweise" durch den irrtümlichen Abschuss einer Flugabwehrrakete verursacht wurde, sagte der SPD-Politiker am Freitag in Brüssel.

"Das ist mehr als tragisch und eigentlich fehlen einem die Worte, das zu kommentieren." Nun sei eine lückenlose Aufklärung wichtig. "Es darf nichts unter den Tisch gekehrt werden, denn wenn das der Fall wäre, wäre das der Nährboden für neues Misstrauen."

15.09 Uhr: Niederlande gehen auch von Abschuss aus

Die Niederlande halten es für plausibel, dass der Iran für den Absturz der bei Teheran abgestürzten ukrainischen Passagiermaschine verantwortlich ist. "Es ist tatsächlich sehr wahrscheinlich, dass das Flugzeug von iranischen Raketen abgeschossen wurde", sagte der niederländische Außenminister Stef Blok am Freitag in Brüssel.

Nun sei wichtig, dass eine unabhängige Untersuchung zeige, was genau passiert sei. Zugleich rief Blok den Iran und die USA zur Zurückhaltung auf. Es sei wichtig, dass beide Seiten zur Deeskalation beitrügen. Vor allem der Iran sei für seine negative Rolle in der Region zu kritisieren.

13.40 Uhr: Ziemiak fordert Sanktionen gegen Iran

CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak hat wegen des möglichen Abschusses eines ukrainischen Passagierflugzeuges bei Teheran Sanktionen gegen den Iran ins Spiel gebracht. "Diejenigen, die verantwortlich sind für eine solche Tat, müssen zur Rechenschaft gezogen werden", sagte Ziemiak der Boulevard-Zeitung "Bild". Wenn tatsächlich der Iran das Flugzeug abgeschossen habe – "worauf jetzt alles hindeutet" – dürfe dies nicht folgenlos bleiben.

13.35 Uhr: USA sollen Truppenabzug aus dem Irak einleiten

Der Irak hat die USA offiziell aufgefordert, Mechanismen für den Abzug der US-Truppen aus dem Krisenland festzulegen. Ministerpräsident Adil Abd al-Mahdi habe US-Außenminister Mike Pompeo in einem Telefonat gebeten, dafür Gesandte in den Irak zu schicken, teilte das Büro des Regierungschefs mit. Damit solle ein entsprechender Beschluss des irakischen Parlaments umgesetzt werden.

Abd al-Mahdi habe Pompeo gegenüber zudem erklärt, dass es US-Truppen gebe, die ohne Erlaubnis der Regierung ins Land gekommen seien. Auch US-Drohnen seien ohne Zustimmung der Regierung im Irak aktiv. Das stelle einen Verstoß gegen die Abkommen dar, hieß es weiter.

13.29 Uhr: Lufthansa streicht Flüge nach Teheran

Die Lufthansa streicht vorsorglich alle Flüge nach Teheran bis zum 20. Januar. Zuvor hatte das Bundesluftfahrtamt allen deutschen Fluggesellschaften empfohlen, den Luftraum Teheran zu meiden. Es wurde allerdings kein Verbot ausgesprochen, sagt eine Sprecherin des Verkehrsministeriums. Bereits am Donnerstag war eine Lufthansa-Maschine auf dem Weg nach Teheran vorsorglich umgekehrt. Die norwegische Billigfluggesellschaft Norwegian kündigte an, vorerst den Iran nicht mehr zu überfliegen.

13.23 Uhr: Flugschreiber sollen geöffnet werden

Die Flugschreiber der abgestürzten ukrainischen Maschine sollen noch an diesem Freitag geöffnet werden. Das meldet die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna. Das staatliche iranische Fernsehen zeigte Bilder, auf denen die Flugschreiber der Maschine zu sehen sein sollen. Angeblich sind die sogenannte Blackbox ebenso beschädigt wie der Voice Recorder, der Stimmen aus dem Cockpit aufzeichnet. Der Chef der iranischen Luftfahrtbehörde kündigte an, die Ermittlungen könnten Jahre dauern.

13.01 Uhr: USA übergeben Daten zum Absturz an Ukraine

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben von den USA wichtige Daten zum mutmaßlichen Abschuss der Passagiermaschine im Iran erhalten. Außenminister Wadym Prystaiko schreibt auf Twitter, er selbst und Präsident Wolodymyr Selenskyj hätten die Informationen von US-Vertretern bekommen. Die Daten würden nun von Experten ausgewertet. Details nennt Prystaiko nicht. Auch der Iran forderte die USA zur Übergabe der Daten auf.

11.23 Uhr: Dutzende Professoren und Forscher unter den Opfern

Unter den kanadischen Opfern des Flugzeugabsturzes sind Dutzende Professoren, Studenten und Forscher, meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Viele von ihnen seien hochqualifizierte Akademiker, von denen einige an Teherans Universität forschten. "Die Menschen, die wir verloren haben, vertraten die cleversten jungen Forscher der ganzen Welt", sagte Soziologie-Professor Neda Maghbouleh von der Universität Toronto. "Es ist ein unaussprechlicher Verlust." Landesweit wehten Flaggen an den Universitäten auf halbmast.

Unter den Toten seien führende Forscher in ihren Fachgebieten, hieß es unter Berufung auf Studenten und Vertreter von Universitäten. Demnach starben bei dem mutmaßlichen Abschuss der Passagiermaschine mindestens vier Studenten der Universität Toronto, zehn Absolventen und Ehemalige der Universität Alberta und weitere Akademiker mit Verbindungen zu Universitäten in Quebec, Ontario, Nova Scotia und British Columbia.

9.16 Uhr: Lufthansa hält vorerst an Flugstopp in den Iran fest

Die Lufthansa fliegt nach dem Absturz einer ukrainischen Passagiermaschine vorerst nicht in den Iran. "Auch für heute wird der Flug von und nach Teheran vorsorglich gestrichen", sagte eine Sprecherin. Sobald Detailinformationen vorlägen, werde man entscheiden, wann die Iran-Flüge wieder erfolgen könnten. Am Donnerstag hatte die Lufthansa ein Flugzeug umkehren lassen.

9.09 Uhr: Auch Doktorandin aus Mainz starb bei Absturz

An Bord der möglicherweise abgeschossenen Maschine ist auch eine Doktorandin aus Mainz ums Leben gekommen. Man trauere um eine 29 Jahre alte Kollegin, die "bei einem tragischen Zwischenfall in der Nähe ihrer Heimatstadt Teheran verstorben ist", erklärte das Max-Planck-Institut für Polymerforschung auf seiner Homepage.

Das MPI bestätigte, dass es sich dabei um den Absturz handelte. Der Name der Doktorandin steht auch auf der Passagierliste des betroffenen Fluges, den die ukrainische Fluglinie UIA veröffentlicht hat. Zuvor hatte die "Allgemeine Zeitung" über das Thema berichtet.

8.40 Uhr: Selenskyj: Flugzeugabschuss denkbar, nicht bestätigt

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schließt nicht aus, dass die nahe Teheran abgestürzte Passagiermaschine abgeschossen wurde. Aber das sei bislang nicht bestätigt, sagt Selenskyj. Er werde darüber später mit US-Außenminister Mike Pompeo beraten.

8.34 Uhr: Frankreich: Iran könnte in ein bis zwei Jahren Atombombe haben

Sollte der Iran weiterhin gegen seine Auflagen aus dem Atomabkommen verstoßen, könnte er nach Einschätzung Frankreichs möglicherweise in ein bis zwei Jahren über eine Atombombe verfügen. Derzeit sei der Iran dazu aber nicht in der Lage, sagte Außenminister Jean-Yves Le Drian dem Sender RTL.

Das Ziel des von den USA einseitig aufgekündigten Abkommens von 2015 ist es, die Zeit, die der Iran für den Bau einer Atombombe bräuchte, von zwei bis drei Monaten auf ein Jahr auszudehnen. Zu diesem Zweck wurden die Menge an niedrig angereichertem Uran und der Grad der Anreicherung beschränkt. Beide Grenzen hat der Iran überschritten.

8.20 Uhr: Bericht: Familie aus NRW unter den Opfern des Flugzeugabsturzes

Bei dem Flugzeugabsturz im Iran ist eine Familie aus Nordrhein-Westfalen gestorben. Es sich um eine 30 Jahre alte Frau, ihre achtjährige Tochter und ihren fünfjährigen Sohn. Die Frau war als Asylbewerberin aus Afghanistan anerkannt, lebte seit mehreren Jahren in Werl bei Soest und hatte eine Ausbildung zur Arzthelferin begonnen, wie der Bürgermeister der Stadt sagte. Er berief sich auf den Bruder der Frau. Zuerst hatte der "Soester Anzeiger" berichtet.

8.18 Uhr: Video zeigt offenbar Abschuss der Passagiermaschine

Der Iran gerät unter Druck: Ukrainische Experten halten die angegebene Ursache des Absturzes für unwahrscheinlich. Ein Video taucht auf, das einen Abschuss nahelegt. Es ist offenbar authentisch. Lesen Sie alles dazu HIER.

6.25 Uhr: Gutachten: Votum des irakischen Parlaments zu Abzug nicht bindend

Ein Verbleib ausländischer Truppen im Irak gegen den erklärten Willen der Regierung in Bagdad wäre nach Einschätzung des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages völkerrechtswidrig. Das Votum des irakischen Parlamentes für einen Abzug ausländischer Truppen allein sei aber nicht bindend, heißt es in einem Gutachten, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Der Wortlaut der Verfassung lege nahe, dass eine Erklärung von der irakischen Regierung beschlossen und vom Präsidenten abgegeben werden müsse.

Der Irak habe die USA im Juni 2014 förmlich zu einer militärischen Intervention gegen Aufständische eingeladen. Die Einladung Iraks an die Vereinigten Staaten könne als "zentrale völkerrechtliche Grundlage für die Präsenz ausländischer Truppen im Irak angesehen werden". Würde der Irak – völkerrechtlich wirksam durch seinen Präsidenten vertreten – seine Einladung zurücknehmen, so entfiele die völkerrechtliche Grundlage der Präsenz ausländischer Truppen auf irakischem Territorium. Das Votum des Parlaments reiche dafür aber nicht aus.

3.15 Uhr: Großbritannien rät von Reisen in den Iran ab

Großbritannien rät nach dem Absturz der Boeing-Maschine von Reisen in den Iran ab. Flüge Richtung Iran, von dort oder innerhalb des Landes seien nicht zu empfehlen, sagt der britische Außenminister Dominic Raab laut einer Mitteilung. Er begründet dies mit Informationen, dass der Iran den Jet abgeschossen haben könnte. Raab fordert eine umfangreiche Untersuchung der Absturzursache.

3 Uhr: USA beteiligen sich an iranischer Untersuchung zu Flugzeugabsturz

Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB wird sich an der iranischen Untersuchung zu dem Absturz eines ukrainischen Passagierflugzeugs beteiligen. Die Behörde teilte mit, sie habe vom Iran eine förmliche Einladung zur Teilnahme an der Untersuchung erhalten. Die NTSB ernannte daraufhin nach eigenen Angaben einen Delegierten, der sie bei der Untersuchung vertreten soll. Ein Sprecher von Boeing hatte zuvor auf Anfrage gesagt, das Unternehmen würde die NTSB für den Fall einer Beteiligung an den Untersuchungen unterstützen.

Zuvor hatte der Iran mitgeteilt, das Land wolle neben Experten aus der Ukraine auch Boeing-Fachleute aus den USA, Kanada und Frankreich an den Untersuchungen zur Absturzursache der ukrainischen Passagiermaschine bei Teheran beteiligen. Das gab der Leiter der iranischen Luftfahrtbehörde, Ali Abedsadeh, am Donnerstagabend im iranischen Fernsehen bekannt.

1.50 Uhr: Trump: Getöteter Top-General hatte US-Botschaften im Visier

US-Präsident Donald Trump hat die gezielte Tötung des iranischen Top-Generals Ghassem Soleimani erneut verteidigt. "Soleimani hat aktiv neue Angriffe geplant und hatte sehr ernsthaft unsere Botschaften im Blick und nicht nur die Botschaft in Bagdad. Aber wir haben ihn gestoppt", sagte Trump am Donnerstagabend (Ortszeit) bei einem Wahlkampfauftritt in Toledo im US-Bundesstaat Ohio. "Der sadistische Massenmörder Ghassem Soleimani plante und führte Attacken auf amerikanische Ziele aus und tötete und verwundete Tausende US-Militärangehörige und viele, viele Tausende und sogar Hunderttausende andere Leute."

Mit Soleimani hätten die USA ein "totales Monster" erwischt, hatte Trump am Donnerstag im Weißen Haus gesagt und hinzugefügt: "Wir haben es getan, weil sie unsere Botschaft in die Luft jagen wollten." Vor dem Angriff auf Soleimani hatten Demonstranten die amerikanische Botschaft Bagdad versucht zu erstürmen.

0 Uhr: US-Repräsentantenhaus stimmt gegen militärisches Vorgehen gegen Iran

Das US-Repräsentantenhaus hat für eine Resolution gestimmt, die im Konflikt mit dem Iran die militärischen Vollmachten von US-Präsident Donald Trump beschränken soll. Der am Donnerstag mit der Mehrheit der oppositionellen Demokraten beschlossene Text fordert Trump zu einem Ende des militärischen Vorgehens gegen Teheran auf. Die Resolution hat aber keine Gesetzeskraft und ist deswegen in erster Linie symbolisch.

Der mit 224 zu 194 Stimmen verabschiedete Text – eine Reaktion auf die gezielte Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani vor einer Woche soll eine weitere Eskalation des Konflikts mit Teheran verhindern. Eine Fortsetzung des Einsatzes soll demnach nur mit Billigung des Kongresses möglich sein. Der Text sieht aber auch Ausnahmen vor, etwa einen drohenden Angriff gegen die USA oder die US-Armee.

Donnerstag, 9. Januar, 23.30 Uhr: Video soll Abschuss des ukrainischen Passagierflugzeugs im Iran zeigen

Die "New York Times" hat ein Video veröffentlicht, das angeblich zeigt, wie der Flug PS572 der Ukraine International Airlines nahe Teheran von einer Rakete getroffen wird. Auf der Aufnahme, die unter anderem auf Twitter verbreitet wurde, ist eine Explosion im Nachthimmel zu sehen. Die Zeitung habe den Ort der Aufnahme verifiziert, heißt es. Auch das Recherchenetzwerk "Bellingcat" meldete, es habe das Video verifizieren können. Die "New York Times" berichtete weiter, dass das Video aufgenommen wurde, weil die filmende Person einen Knall gehört hatte. Möglicherweise seien demnach zwei Raketen abgefeuert worden. Das Flugzeug sei zunächst umgekehrt und noch einige Minuten weiter in Richtung des Flughafens geflogen. Erst dann sei es explodiert und abgestürzt.

21.37 Uhr: Lufthansa-Flugzeug nach Teheran kehrt um

Die Lufthansa hat ein Flugzeug auf dem Weg in die iranische Hauptstadt Teheran umkehren lassen. Grund sei eine veränderte Einschätzung der Sicherheitslage für den Luftraum um den Flughafen Teheran, sagte ein Sprecher am Donnerstagabend. Das Flugzeug mit der Flugnummer LH 600 befinde sich auf dem Rückweg, sagte der Sprecher um kurz vor 20 Uhr. Die Maßnahme sei rein vorsorglich. Zuvor hatte es in US-Medienberichten geheißen, die am Mittwoch bei Teheran abgestürzte ukrainische Passagiermaschine könnte von einer iranischen Flugabwehrrakete getroffen worden sein.

20.36 Uhr: Rakete nahe Basis mit US-Truppen im Irak eingeschlagen

In der Nähe der von den US-Truppen genutzten Luftwaffenbasis Balad im Irak ist eine Rakete eingeschlagen. Das meldete die irakische Nachrichtenseite Al-Sumaria am Donnerstagabend unter Berufung auf irakische Sicherheitskreise.

Angaben zu möglichen Opfern oder Schäden machte sie nicht. Auch wer die Rakete abgeschossen hat, war zunächst unklar. Die Luftwaffenbasis liegt rund 80 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bagdad.

Der Verdacht richtet sich meistens gegen schiitische Milizen, die mit dem Nachbarland Iran verbündet sind. Der hohe Schiitenführer Kais al-Chasali wies am Donnerstag die Verantwortung für den Abschuss jedoch zurück.

Die Milizen wollen wie der Iran den Abzug der US-Truppen aus dem Irak erreichen. Sie hatten nach der Tötung des iranischen Top-Generals Ghassem Soleimani und eines hohen irakischen Milizenführers bei einem US-Angriff vor rund einer Woche mit Vergeltung gedroht.

18.12 Uhr: Passagierjet soll abgeschossen worden sein

Die USA und Kanada gehen nun davon aus, dass das ukrainische Passagierflugzeug vom Iran abgeschossen wurde. Lesen Sie alles zu den brisanten Entwicklungen HIER.

17.45 Uhr: Hoher irakischer Milizenführer droht USA mit Vergeltung

Nach der Tötung des iranischen Top-Generals Ghassem Soleimani im Irak hat einer der wichtigsten Milizenführer des Landes den USA mit Vergeltung gedroht. Sollten die US-Truppen nicht aus dem Irak abziehen, müssten sie mit einer Antwort rechnen, die "die Welt erschüttert", erklärte Kais al-Chasali, Anführer der Miliz Asaib Ahl al-Hak, am Donnerstag über Twitter. Er wies den Vorwurf zurück, irakische Milizen hätten am Vorabend Raketen auf die hoch gesicherte Grüne Zone in Bagdad gefeuert, wo die US-Botschaft liegt.

Die "Stunde Null für die Racheoperationen" habe noch nicht begonnen, schrieb Al-Chasali. Die Antwort der Miliz werden nicht kleiner sein als die des Iran, sich aber nur gegen die "militärische Präsenz" der USA richten. Rund 5.000 US-Soldaten unterstützen im Irak die Armee im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS).

Bei dem US-Angriff auf Soleimani war in der vergangenen Woche auch der hohe irakische Milizenführer Abu Mahdi al-Muhandis getötet worden. Die paramilitärischen Gruppen besitzen enge Kontakte zum Iran und agieren praktisch unabhängig von der irakischen Regierung. Die USA hatten im Dezember Sanktionen gegen Al-Chasali verhängt. Seine Miliz machen sie seit ihrer Gründung 2006 für mehr als 6.000 Angriffe gegen Kräfte der USA und ihrer Verbündeten verantwortlich.

16.58 Uhr: Türkischer Außenminister: "Der Irak ist nicht allein"

Nach dem iranischen Angriff auf amerikanisch genutzte Militärstützpunkte im Irak hat der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu dem Land die Unterstützung Ankaras zugesichert. "Der Irak ist nicht allein. Wir werden mit dem Irak zusammenarbeiten, um die schwierigen Tage zu überstehen", sagte Cavusoglu bei einem Besuch in Bagdad am Donnerstag. Die Türkei werde alle diplomatischen Kanäle nutzen, um zu verhindern, dass das Land sich in ein "Konfliktgebiet ausländischer Mächte" verwandelt.

Cavusoglu traf in Bagdad der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge mit seinem irakischen Amtskollegen Mohammed al-Hakim sowie mit dem geschäftsführenden Ministerpräsidenten Adel Abdel Mahdi und Präsident Barham Salih zusammen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Mittwoch zusammen mit Russlands Präsident Wladimir Putin bereits vor einem "neuen Kreislauf der Instabilität" in der Region gewarnt.

"Jegliche Eskalation in der Region wird Terroristen stärken", sagte der irakische Außenminister Al-Hakim. Präsident Salih sagte, der Irak bemühe sich um ausgeglichene Beziehungen zu anderen Ländern. Abdil al-Mahdi teilte seinem Büro zufolge mit, dass für die Sicherheit in der Region alle dort liegenden Länder verantwortlich seien.

16.38 Uhr: Atombehörde wird weiter Irans Nuklearanlagen überwachen

Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA wird nach Angaben des iranischen Präsidenten Hassan Ruhani auch weiterhin die Atomanlagen Irans überwachen. "Teheran wird weiterhin mit der IAEA zusammenarbeiten und die UN-Behörde wird auch weiterhin die iranischen Atomanlagen überwachen", sagte Ruhani nach einer Mitteilung des Präsidialamts am Donnerstag in einem Telefongespräch mit dem britischen Premierminister Boris Johnson. Auch sei der Iran bereit, voll und ganz zum Wiener Atomabkommen von 2015 zurückkehren, sobald der Deal vertragsgerecht umgesetzt werde, sagte Ruhani mit Blick die USA, die den Deal 2018 einseitig aufgekündigt hatten.

Der Iran hatte am Sonntag – zwei Tage nach der gezielten Tötung des iranischen Top-Generals Ghassem Soleimani durch die USA - erklärt, dass sich das Land künftig dem Wiener Deal nicht mehr verpflichtet fühle. Das Abkommen sollte aus US-Sicht vor allem den Bau einer Atombombe durch die Islamische Republik verhindern. Dementsprechend werde Teheran nun sein Atomprogramm unbegrenzt weiterführen, Uran unlimitiert anreichern, keine Limitierung für die Anzahl und Modelle ihrer Zentrifugen mehr beachten und auch soviel angereichertes Uran wie nötig anlagern. Aber die Zusammenarbeit mit der IAEA solle trotzdem weitergeführt werden, dementsprechend auch die IAEA-Inspektionen der Atomanlagen.

16.17 Uhr: Bundeswehr fliegt knapp 30 Soldaten aus Erbil aus

Die Bundeswehr fliegt Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer zufolge knapp 30 Soldaten aus dem nordirakischen Erbil aus, die das Ende ihrer Einsatzzeit dort erreicht haben. Die übrigen deutschen Soldaten blieben vor Ort, sagt die CDU-Chefin, nachdem sie den Wehrausschuss des Bundestags über die Lage im Irak informiert hat. Zuletzt waren noch knapp 120 deutsche Soldaten in Erbil.

16 Uhr: Nato will mehr Engagement im Nahen Osten

Nach der Aufforderung von US-Präsident Donald Trump will die Nato prüfen, wie sie zusätzlich zur Stabilität im Nahen Osten und dem Kampf gegen Terrorismus beitragen kann. Die Nato habe das Potenzial dazu, sagte der Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag in Brüssel. "Und wir prüfen, was wir zusätzlich tun können." Auch auf mehrfache Nachfrage wollte er nicht sagen, wie dieser Beitrag konkret aussehen könne.

Nachdem die Spannungen in der Region zuletzt deutlich gewachsen waren, hatte Trump die Nato am Mittwoch zu einem stärkeren Engagement im Nahen Osten aufgefordert.

15.42 Uhr: USA bereit zu Iran-Verhandlungen "ohne Voraussetzungen"

Nach dem iranischen Vergeltungsschlag gegen amerikanisch genutzte Militärbasen haben die USA das Gesprächsangebot an Teheran erneuert. "Wir sind bereit für ernsthafte Verhandlungen mit dem Iran ohne Vorbedingungen", schrieb die amerikanische UN-Botschafterin Kelly Craft in einem Brief an den UN-Sicherheitsrat. Das Schreiben ist datiert auf Mittwoch und liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Ziel möglicher Verhandlungen müsse es sein, eine weitere Gefährdung des internationalen Friedens und der Sicherheit zu verhindern sowie eine weitere Eskalation durch den Iran zu verhindern.

Craft betont, dass die USA in den vergangenen Jahren immer wieder auf eine diplomatische Lösung des Konflikts gepocht hätten. Falls die Situation in Nahost es aber erfordere, seien die Vereinigten Staaten darauf vorbereitet, "zusätzliche Maßnahmen" zu ergreifen, um Amerikaner in der Region zu schützen.

13.11 Uhr: USA bereiten Evakuierung aus dem Nahen Osten vor

Für den Fall, ihre Bürger wegen des Konflikts mit dem Iran aus dem Nahen Osten ausfliegen zu müssen, haben die USA mehrere Transporthubschrauber und Flugzeuge nach Zypern verlegt. Wie die konservative Athener Zeitung "Kathimerini" am Donnerstag berichtete, seien am Mittwoch acht US-Hubschrauber vom Typ "Chinook" und "Black Hawk" vom griechischen Militärflughafen bei Eleusis nahe Athen nach Zypern geflogen. Sie machten einen Zwischenstopp auf der Touristeninsel Rhodos. Auch C-130-Transporflugzeuge seien vom US-Stützpunkt Souda (Kreta) nach Zypern abgeflogen.

Bereits am Mittwoch hatte die Regierung Zyperns mitgeteilt, dass die USA einen Antrag zur Stationierung von Truppen auf der Mittelmeerinsel gestellt hatten. Es handele sich um eine "rein humanitäre Aktion", hatte der zyprische Außenminister, Nikos Christodoulides, im zyprischen Staatsrundfunk (RIK) gesagt. Dem Antrag habe die Regierung in Nikosia zugestimmt, teilte er weiter mit.

Zypern war bereits 2006 Drehscheibe einer der größten Evakuierungen der vergangenen Jahrzehnte geworden. Damals waren nach einer schweren Krise im Libanon mehr als 150.000 Bürger westlicher Staaten über Zypern aus dem Nahen Osten ausgeflogen worden.

11.22 Uhr: Irans UN-Botschafter: Trumps Verhandlungsangebot unglaubwürdig

Die USA haben bei den Vereinten Nationen die Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani als rechtmäßigen Akt der Selbstverteidigung gemäß der UN-Charta verteidigt. Zudem kündigten die Vereinigten Staaten in einem Brief an den UN-Sicherheitsrat an, notfalls weitere Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Soldaten und Interessen in der Nahost-Region zu schützen. Zugleich erklärte sich die US-Regierung aber auch zu ernsthaften Verhandlungen mit dem Iran ohne Vorbedingungen bereit, mit dem Ziel, eine weitere Gefährdung des internationalen Friedens und der Sicherheit oder eine Eskalation durch die Führung in Teheran zu verhindern.

Der iranische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Madschid Tacht Rawanchi, bewertet das Angebot von US-Präsident Donald Trump zur Zusammenarbeit kritisch. Es sei "unglaubwürdig", solange die USA Sanktionen gegen den Iran aufrechterhielten, zitiert die iranische Nachrichtenagentur Irna den UN-Botschafter. Er ruft stattdessen zu einer regionalen Kooperation auf, um Frieden und Stabilität wiederherzustellen.

10.33 Uhr: Maas: Lage im Irak hat sich wieder "erheblich entspannt"

Außenminister Heiko Maas sieht im Konflikt zwischen den USA und dem Iran leichte Anzeichen der Entspannung. "Auf jeden Fall hat sich die Situation erheblich entspannt in den letzten Stunden", sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin". Das habe etwas damit zu tun, dass der amerikanische Präsident mehr oder weniger ein Gesprächsangebot unterbreitet habe.

"Er will über die regionale Rolle des Irans sprechen, über das ballistische Raketenprogramm des Irans", sagte Maas. Daneben wolle der amerikanische Präsident über das Atomabkommen reden. "Wir haben die gleichen Ziele: Der Iran soll nicht in den Besitz einer Atombombe kommen."

10.09 Uhr: Begründung "absolut verrückt" – US-Senator kritisiert Soleimani-Tötung

Ein republikanischer Senator hat die Begründung des US-Luftangriffs auf den iranischen General Ghassem Soleimani als "absolut verrückt" und "unamerikanisch" verurteilt. Die Regierung habe in der vertraulichen Sitzung in einem abhörsicheren Raum im Kongress kaum Beweise für die Behauptung vorgelegt, dass mit dem Luftangriff ein unmittelbar bevorstehender Angriff verhindert worden sei, erklärte der Senator aus dem US-Bundesstaat Utah, Mike Lee, am Mittwoch. Den ganzen Artikel können Sie HIER lesen.

09.16 Uhr: Revolutionsgarden – Iran wird "bald härter Rache nehmen"

Die iranischen Revolutionsgarden kündigen eine weitere Vergeltung für die gezielte Tötung von General Soleimani an. Man werde schon bald schärfer Rache nehmen, zitiert die iranische Nachrichtenagentur Tasnim einen ranghohen Kommandeur der Eliteeinheit.

7.19 Uhr: Raketen auf Bagdad wohl nicht vom Iran abgefeuert

Der Einschlag von Raketen in Bagdad in der Nacht ist nach Einschätzung von Bundesaußenminister Heiko Maas nicht dem Iran zuzuordnen. Er gehe nicht davon aus, dass dies ein staatlicher Angriff gewesen sei, sagt der SPD-Politiker in der ARD. Vielmehr gebe es in der Region "viele unabhängige Gruppen". Auch das sei ein Zeichen für die Instabilität. Im Regierungsviertel der irakischen Hauptstadt Bagdad, in dem die US-Botschaft ihren Sitz hat, waren in der Nacht erneut Raketen eingeschlagen. Zwei Raketen trafen am Mittwochabend die sogenannte Grüne Zone.

AFP-Reporter hatten kurz vor Mitternacht (Ortszeit) zwei laute Detonationen im Zentrum der irakischen Hauptstadt und anschließend Sirenen gehört. Der Angriff erfolgte knapp 24 Stunden, nachdem der Iran zwei Stützpunkte internationaler Truppen im Irak mit Raketen beschossen hatte. Bei diesen Angriffen war niemand verletzt worden.

3.30 Uhr: US-Vize Pence geht von iranischer Deeskalation aus

US-Vize-Präsident Mike Pence geht davon aus, dass der Iran im Konflikt mit seinem Land auf Deeskalation setzt. "Und offen gesagt, wir erhalten einige ermutigende Geheimdienstinformationen, nach denen der Iran Botschaften an eben diese (verbündeten) Milizen schickt, sich nicht gegen amerikanische Ziele oder Zivilisten zu wenden", sagte er am Mittwoch (Ortszeit) dem Sender CBS News. "Und wir hoffen, dass diese Botschaft zu einem Echo führt." Er glaube, "dass wir heute sicherer sind" als vor der Tötung des iranischen Top-Generals Ghassem Soleimani. "Wir streben keinen Regimewechsel im Iran an, aber wir wollen, dass das Regime sein Verhalten ändert."

3.15 Uhr: Stoltenberg stützt Trumps Forderung nach mehr Nato-Engagement im Nahen Osten

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg unterstützt die Forderung von US-Präsident Donald Trump, dass die westlichen Partner der Vereinigten Staaten sich stärker im Nahen Osten engagieren sollten. Bei einem Telefonat mit Trump am Mittwoch habe Stoltenberg dem US-Präsidenten darin zugestimmt, dass die Nato einen größeren Beitrag zur "regionalen Stabilität" im Nahen Osten und zum "Kampf gegen den internationalen Terrorismus" leisten sollte, teilte die Nato mit.

Trump hatte vor dem Telefonat angekündigt, er wolle von der Allianz verlangen, dass sie sich "viel mehr" als bislang im Friedensprozess für den Nahen Osten engagiere.

Die Nato hat eine Mission mit rund 500 Soldaten zur Ausbildung von Sicherheitskräften im Irak. Der Einsatz wurde allerdings nach der Tötung Soleimanis aus Sicherheitsgründen ausgesetzt. Stoltenberg beschrieb dies jedoch als lediglich vorläufige Maßnahme.

3 Uhr: Iran beteuert seinen Respekt für Souveränität des Irak

Der Iran hat nach seinen Raketenangriffen auf internationale Militärbasen im Irak versichert, dass er die staatliche Souveränität des Irak respektiere. Der Iran habe vollen Respekt für "die Unabhängigkeit, Souveränität, Einheit und territoriale Integrität" des Irak, erklärte der iranische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Majid Takht-Ravanchi, am Mittwoch in einem Brief an den UN-Sicherheitsrat und an UN-Generalsekretär António Guterres.

Die irakische Regierung hatte zuvor eine "Verletzung der Souveränität" des Landes durch die iranischen Raketenangriffe angeprangert und die Einbestellung des iranischen Botschafters in Bagdad angekündigt. Der Irak sei ein "unabhängiges Land" und werde es nicht zulassen, zu einem "Schlachtfeld" gemacht zu werden, erklärte das Außenministerium.

Der iranische Botschafter bei der UN erklärte, die Angriffe seien "präzise" gewesen und hätten keine Schäden bei Zivilisten und zivilen Einrichtungen verursacht. Der Iran sei "dem Erhalt des internationalen Friedens verpflichtet" und strebe keine "Eskalation oder Krieg" an, beteuerte Takht-Ravanchi in dem von seiner Delegation veröffentlichten Brief.

1.20 Uhr: UN – Jemen nicht für Angriff auf saudische Ölanlagen verantwortlich

Die Huthi-Rebellen im Jemen sind Experten der Vereinten Nationen (UN) zufolge entgegen eigener Darstellung nicht für Angriffe auf Ölanlagen in Saudi-Arabien im September verantwortlich. Die Reichweite der eingesetzten Drohnen und Raketen sei nicht so groß, als dass die Geschosse aus dem Huthi-Gebiet im Jemen hätten abgeschossen werden können, heißt es in einem von Reuters am Mittwoch eingesehenen vertraulichen Bericht eines UN-Jemen-Komitees. Zudem seien die Saudi-Aramco-Anlagen in Abkaik und Churais aus dem Norden angegriffen worden, während eine Attacke aus Huthi-Gebieten aus dem Süden hätte kommen müssen. Die USA sehen die Verantwortung für die Attacke beim Iran, der aber jegliche Verwicklung zurückweist.

Die Experten erklärten weiter, dass die vergleichsweise ausgereiften Waffen ihrer Meinung nach nicht im Jemen gebaut wurden. Das UN-Komitee hat die Aufgabe, Sanktionen gegen den Jemen zu überprüfen. Ziel der Untersuchung war nicht, die Angreifer zu identifizieren. Schon bald nach den Attacken am 14. September hatten die mit dem Iran verbündeten Huthis die Tat für sich reklamiert. Doch die Darstellung der UN-Experten dürfte die Position der USA stärken, dass der Iran dahinter steckt

1.04 Uhr: Zwei Raketen schlagen in Regierungsviertel in Bagdad ein

Im Regierungsviertel der irakischen Hauptstadt Bagdad sind erneut Raketen eingeschlagen. Zwei Raketen hätten am Mittwochabend die sogenannte Grünen Zone getroffen, in der sich die US-Botschaft befindet, sagten Sicherheitskreise der Nachrichtenagentur AFP. Von wem der Angriff ausging, war zunächst unklar.

https://www.t-online.de/tv/news/politik/id_87120252/bagdad-raketen-schlagen-nahe-us-botschaft-ein.html

AFP-Reporter hatten kurz vor Mitternacht (Ortszeit) zwei laute Detonationen im Zentrum der irakischen Hauptstadt und anschließend Sirenen gehört. Der Angriff erfolgte knapp 24 Stunden, nachdem der Iran zwei Stützpunkte internationaler Truppen im Irak mit Raketen beschossen hatte. Bei diesen Angriffen war niemand verletzt worden.

US-Verteidigungsminister Mark Esper sagte zu den neuen Raketenangriffen auf die Grüne Zone, es sei zu erwarten, dass die schiitischen Milizen im Irak mit Angriffen oder anderen Aktionen weiter versuchten, die US-Militärpräsenz in dem Land zu "untergraben". Der Pentagonchef vertrat gleichwohl die Einschätzung, dass durch die Tötung Soleimanis ein neuer "Abschreckungsgrad" erreicht worden sei. Allerdings müsse die weitere Entwicklung abgewartet werden, fügte er hinzu: "Wir werden sehen."

1 Uhr: US-General – Iran wollte amerikanische Soldaten bei Angriff töten

Der Iran wollte mit seinem Raketenangriff nach Einschätzung eines hochrangigen US-Generals amerikanische Soldaten töten. Der Iran habe 16 Kurzstreckenraketen von mindestens drei Standorten abgeschossen, sagte Armee-General Mark Milley. Außerdem sollte der Angriff großen Schaden auf dem Luftwaffenstützpunkt Al-Assad anrichten. Es sei auch noch zu früh, um sagen zu können, ob der Iran weitere Attacken starte. Dies sei seine persönliche Ansicht. Die Analyse der Angriffe befinde sich aber in den Händen von Experten der Geheimdienste.

0 Uhr: Demokraten wollen Trumps Befugnisse beschneiden

Die Demokraten im Abgeordnetenhaus wollen ein mögliches militärisches Vorgehen von Präsident Donald Trump gegen den Iran begrenzen. Eine entsprechende Resolution ("War Powers Resolution") werde an diesem Donnerstag ins Plenum eingebracht, teilte die Vorsitzende des Abgeordnetenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, am Mittwoch mit. Demnach soll die Regierung etwaige militärische Kampfhandlungen gegen den Iran innerhalb von 30 Tagen beenden müssen, wenn der Kongress ihnen nicht zustimmt.

Pelosi hatte die Resolution am Sonntag angekündigt – wenige Tage nach der gezielten Tötung des iranischen Top-Generals Ghassem Soleimani in Bagdad durch die USA. Am Mittwoch kritisierte Pelosi den Militärschlag als provokativ und unverhältnismäßig. "Der Präsident hat deutlich gemacht, dass er keine schlüssige Strategie hat, um das amerikanische Volk zu schützen, eine Deeskalation mit dem Iran zu erreichen und die Stabilität in der Region zu sichern." Sie warf Trump außerdem vor, den Kongress nicht konsultiert zu haben.

"Die Regierung muss mit dem Kongress zusammenarbeiten, um eine sofortige, wirksame Deeskalationsstrategie voranzubringen, die weitere Gewalt verhindert", forderte Pelosi. "Amerika und die Welt können sich keinen Krieg leisten." Als Vergeltung für die Tötung Soleimanis hatte der Iran in der Nacht zu Mittwoch zwei Militärbasen im Irak mit Raketen beschossen. Nach Trumps Angaben wurden dabei weder irakische noch US-Soldaten getötet.

Mittwoch, 8. Januar, 22.26 Uhr: Kramp-Karrenbauer widerspricht Trump

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat die Forderung von US-Präsident Donald Trump zurückgewiesen, Deutschland und andere Staaten sollten nicht länger am Atomabkommen mit dem Iran festhalten. Deutschland habe insbesondere gemeinsam mit Frankreich und Großbritannien immer gesagt, dass die Existenz dieses Abkommens "ein Wert an sich" sei, sagte die CDU-Vorsitzende im "Heute Journal" des ZDF. "Deswegen kämpfen wir um diesen Wert, auch um diesen Vertrag."

22.03 Uhr: Explosionen in Bagdad

In Badgad sind Zeugen zufolge laute Explosionen zu hören. Kurz darauf habe es Sirenengeheul gegeben. Laut Polizeikreisen sollen drei Katjuscha-Raketen in die sogenannte Grüne Zone eingeschlagen sein. Mindestens ein Geschoss sei 100 Meter von der US-Botschaft entfernt niedergegangen. Der Raketeneinschlag habe ein Feuer ausgelöst, Verletzte gab es nicht. Der Hintergrund blieb zunächst unklar.

21.27 Uhr: Geheimdienste: 737 wohl nicht abgeschossen

Westliche Geheimdienste haben kanadischen Sicherheitskreisen zufolge keine Hinweise darauf, dass das ukrainische Passagierflugzeug im Iran von einer Rakete abgeschossen wurde. Die Geheimdienste gingen nach einer ersten Einschätzung davon aus, dass die Maschine vom Typ Boeing 737 wegen eines technischen Defekts abgestürzt sei. Es deute darauf hin, dass die Triebwerke überhitzt gewesen seien.

19.35 Uhr: Transatlantik-Koordinator lobt Trump

Der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung lobt die Reaktion von US-Präsident Donald Trump auf die iranischen Angriffe. Trump reagiere besonnen – "und das ist gut so", sagt Peter Beyer (CDU) der Nachrichtenagentur Reuters. Es sei gut, dass Trump keine militärischen Aktionen, dafür aber neue Sanktionen gegen Teheran angekündigt habe. Deutschland stehe in enger Partnerschaft an der Seite der USA.

19.02 Uhr: Für Schiitenführer Sadr ist die Krise vorbei

Der irakische Kleriker Moktada al-Sadr sagt, die Krise sei nach den Reden aus dem Iran und von US-Präsident Donald Trump beendet. Er ruft die Milizen auf, geduldig zu sein und keine militärischen Aktionen zu starten.

18.29 Uhr: Fotos sollen Einschlagstellen der iranischen Raketen zeigen

In den sozialen Netzwerken kursieren Fotos, die die Einschlagstelle einer iranischen Rakete zeigen sollen. Laut lokaler Medienberichte sind die Fotos nahe Erbil aufgenommen. Dort befindet sich ein Militärstützpunkt, in dem auch US-Soldaten stationiert sind.

17.48 Uhr: Botschaft der Deeskalation

Trump sagte in der Pressekonferenz: "Die Tatsache, dass wir dieses großartige Militär und die Ausrüstung haben, bedeutet allerdings nicht, dass wir es einsetzen müssen. Wir wollen es nicht einsetzen."

17.39 Uhr: Mahnung an Deutschland, China und weitere

Trump fordert Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Russland und China auf, nicht mehr am Atomabkommen mit dem Iran festzuhalten. Stattdessen müssten diese Staaten gemeinsam mit den USA an einem neuen Abkommen mit dem Iran arbeiten, "das die Welt zu einem sichereren und friedlicheren Ort" machen würde, sagt Trump.

17.33 Uhr: Trump kündigt neue Wirtschaftssanktionen gegen Iran an

US-Präsident Donald Trump hat weitere Sanktionen gegen den Iran angekündigt. Die USA würden Irans Aggressionen nicht unbeantwortet lassen, erklärte Trump am Mittwoch im Weißen Haus.

17.31 Uhr: Keine amerikanischen Todesopfer bei iranischem Angriff

Die iranischen Raketenangriffe auf zwei von US-Soldaten genutzte Militärstützpunkte im Irak haben US-Präsident Donald Trump zufolge keine Todesopfer gefordert. Alle US-Soldaten seien sicher, sagt Trump.

17.30 Uhr: Trump: Die Iraner haben sich zurückgehalten

Der Iran hat sich nach Ansicht von US-Präsident Donald Trump bei seinem Vergeltungsschlag gegen Militärbasen im Irak zurückgehalten. Auch Dank der Aufmerksamkeit der US-Truppen habe es keine amerikanischen Opfer bei den Angriffen in der vergangenen Nacht gegeben.

17.28 Uhr: Trump tritt vor die Pressevertreter im Weißen Haus

17.22 Uhr: Die für 17 Uhr (MEZ) angekündigte Pressekonferenz von US-Präsident Trump in Washington verzögert sich

17.21 Uhr: Ruhani: Iran wird nicht vor den USA zurückweichen

Kurz vor Beginn der mit Spannung erwarteten Pressekonferenz von US-Präsident Trump in Washington hat der iranische Präsident Hassan Ruhani erneut die Entschlossenheit seiner Führung betont. Die jüngsten Raketenangriffe auf US-Stützpunkte im Irak sind seiner Ansicht nach Beweis dafür, dass Teheran vor Washington "nicht zurückweichen" werde. "Wenn die Amerikaner ein weiteres Verbrechen begehen, müssen sie wissen, dass sie eine noch härtere Antwort erhalten werden", sagte Ruhani.

17.09 Uhr: Getöteter iranischer General Soleimani beigesetzt

Der bei einem US-Raketenangriff getötete iranische General Ghassem Soleimani ist in seinem Geburtsort Kerman im Südosten des Landes beigesetzt werden. Die Beisetzung sei wegen des Massenandrangs um einen Tag verschoben worden, berichtet die Nachrichtenagentur Fars. Soleimani, der im Iran nun als Märtyrer verehrt wird, war in der Nacht zum Freitag in der irakischen Hauptstadt Bagdad von US-Drohnen getötet worden. Bei einer Massenpanik während des Trauerzugs waren am Dienstag Dutzende Menschen ums Leben gekommen.

16.38 Uhr: Trump-Verbündeter Graham: Vergeltung "nicht notwendig"

Der einflussreiche US-Senator und Verbündete von Präsident Donald Trump, Lindsey Graham, hat sich nach den iranischen Raketenangriffen gegen einen direkten Vergeltungsschlag der USA ausgesprochen. "Meines Erachtens ist Vergeltung um der Vergeltung willen zu diesem Zeitpunkt nicht notwendig", erklärte Graham am Mittwoch auf Twitter. "Es ist notwendig, unsere strategischen Ziele in Bezug auf den Iran auf einfache und entschiedene Weise darzulegen."

Der Iran müsse aufhören, der "größte Förderer des Terrorismus auf der Welt" zu sein, und sein Raketenprogramm ändern, erklärte Graham. Zudem müsse ein Atomabkommen ausgehandelt werden, das den Iran mit Atomkraft versorge, aber den Weg zu einer Atombombe verbaue. Der beste Weg, diese Ziele zu erreichen, ist aus Grahams Sicht die "Kampagne des maximalen Drucks mit einer glaubwürdigen militärischen Komponente".

16.01 Uhr: Warum attackierte der Iran gerade diese Militärbasis im Irak?

Ain al-Assad ist eine der größten Luftwaffenbasen im Irak und einer der wichtigsten Stützpunkte der US-Streitkräfte. Der Militärflugplatz liegt rund 180 Kilometer westlich von Bagdad in der Provinz al-Anbar. Er diente während des Irakkriegs als wichtiges Drehkreuz für die US-Truppen. Die Basis wurde mehrfach von der Terrormiliz Islamischer Staat angegriffen.

US-Präsident Donald Trump hatte Ain al-Assad im Dezember 2018 besucht – es war sein erster Besuch von Kampftruppen im Ausland überhaupt. Vize-Präsident Mike Pence war im November vergangenen Jahres dort. Berichten zufolge soll der Drohnenangriff auf den iranischen Top-General Ghassem Soleimani von Ain al-Assad aus koordiniert worden sein.

15.46 Uhr: Putin und Erdogan für friedliche Lösung am Golf

Die Präsidenten Russlands und der Türkei, Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdogan, haben bei einem Treffen in Istanbul nach Angaben des russischen Außenministers Sergej Lawrow auch die Lage im Irak besprochen. Beide hätten sich für eine friedliche Lösung der Krise ausgesprochen.

15.30 Uhr: Trump will sich zum iranischen Angriff äußern

US-Präsident Donald Trump will sich um 17 Uhr zu dem iranischen Angriff auf zwei vom US-Militär genutzte Stützpunkte im Irak äußern. Das teilte das Weiße Haus in Washington mit.

15.11 Uhr: Oberst schildert Minuten vor dem Beschuss des Stützpunkts

Die deutschen Soldaten im Nordirak sind von internationalen Partnern unmittelbar vor den in der Nacht zum Mittwoch erfolgten iranischen Raketenangriffen gewarnt worden. "Wir haben sofort alle im Camp befindlichen Soldatinnen und Soldaten über Sirenen alarmiert", erklärte Oberst Jörg Wellbrink in Erbil. Der Offizier führt die derzeit etwa 100 im Nordirak stationierten Soldaten. Es seien dann schnell Schutzbauten aufgesucht worden. "Wir haben anschließend direkt dem Einsatzführungskommando der Bundeswehr die Umstände gemeldet und stehen seit dieser Zeit im stetigen Kontakt."

14.12 Uhr: Kramp-Karrenbauer deutet US-Warnung vor iranischem Angriff an

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer deutet an, dass die Warnung vor dem iranischen Raketenangriff von den USA kam. "Wir waren heute Nacht in ganz enger Abstimmung mit der amerikanischen Seite", sagt die CDU-Politikerin in Berlin. "Wir sind sehr früh auch entsprechend informiert worden." Die Bundeswehr sei in internationale Gremien integriert. Man habe den Angriff deshalb "Seite an Seite" erlebt.

13.36 Uhr: Milizen im Irak kündigen massiven eigenen "Gegenschlag" gegen USA an

Nach den iranischen Angriffen auf US-Militärstützpunkte im Irak haben pro-iranische irakische Milizen mindestens ebenso harte eigene Attacken auf die US-Armee angekündigt. Bei dem iranischen Angriff habe es sich um den "ersten Gegenschlag" nach der Tötung des iranischen Top-Generals Ghassem Soleimani durch eine US-Drohne im Irak gehandelt, erklärte Kais al-Chasali, ranghoher Kommandant der Hasched-al-Schaabi-Milizen, am Mittwoch im Kurzbotschaftendienst Twitter. Nun sei die Zeit gekommen für den "ersten irakischen Gegenschlag".

Mit diesem wollen die Milizen laut al-Chasali ihren stellvertretenden Anführer Abu Mehdi al-Muhandis rächen, der ebenfalls bei dem US-Drohnenangriff getötet worden war. "Die Iraker sind mutig und patriotisch, daher wird dieser Gegenschlag nicht weniger weitreichend sein als der iranische Gegenschlag, das ist unser Versprechen".

Die USA führen al-Chasali auf ihrer Terrorliste. Die vom Iran bewaffneten, finanzierten und trainierten Hasched-al-Schaabi-Milizen sind offizieller Teil des irakischen Sicherheitsapparats.

Auch die radikale pro-iranische Harakat al-Nudschaba-Miliz, die Teil des al-Schaabi-Bündnisses ist, richtete scharfe Drohungen an US-Soldaten im Irak. "Macht eure Augen nicht zu, denn die Rache für den Märtyrer al-Muhandis ist nahe und sie wird von irakischen Händen ausgeführt, bis euer letzter Soldat abgezogen ist", erklärte die Miliz.

Die al-Nudschaba-Miliz hatte erst am Dienstag einen umfassenden "Krieg gegen die US-Präsenz" in der Golfregion angekündigt. Laut dem stellvertretenden Chef der Gruppierung, Nasser al-Schemmari, wollen sich die bewaffneten "Kräfte des Widerstands" gegen die USA zu einer "einzigen Organisation" zusammenschließen, "um auf Washington zu reagieren". "Wir werden einen Krieg gegen die US-Präsenz in allen Teilen der Region führen, die wir erreichen können."

13.20 Uhr: Irak vorab vom Iran über Vergeltungsangriff informiert

Iraks Regierung ist nach eigenen Angaben vor dem iranischen Vergeltungsangriff auf US-Truppen von Teheran über den Militärschlag informiert worden. Der Iran habe "nach Mitternacht" in einer "Verbalnote" mitgeteilt, dass "als Antwort auf die Ermordung" des iranischen Generals Ghassem Soleimani durch das US-Militär die Angriffe "bereits begonnen haben oder bald beginnen werden", heißt es in einer Erklärung der Regierung in Bagdad, die elf Stunden nach den Angriffen veröffentlicht wurde. "Zur gleichen Zeit" sei vonseiten der USA ein Hinweis auf die Angriffe eingegangen.

Der Irak lehne "jede Verletzung seiner Souveränität" und jegliche "Attacke auf sein Gebiet" ab, heißt es in der Erklärung Bagdads weiter. Dabei wurde nicht ausdrücklich auf die iranischen Raketenangriffe aus der Nacht hingewiesen. Der geschäftsführende irakische Ministerpräsident Adil Abd al-Mahdi sei in Kontakt mit Partnern im In- und Ausland, um einen "offenen Krieg" zu verhindern.

Regierungschef al-Mahdi zufolge gingen die Raketen auf den Teilen zweier irakischer Militärstützpunkte nieder, die speziell von US-Truppen genutzt werden. Auch an anderen Positionen seien Geschosse eingeschlagen. Adil Abd al-Mahdi bestätigte Angaben seiner Sicherheitskräfte, dass es unter den irakischen Truppen keine Toten gegeben habe. Zu Verlusten der internationalen Anti-IS-Koalition habe die irakische Regierung bislang keine offiziellen Angaben erhalten.

Der Ministerpräsident rief alle Seiten zur Zurückhaltung und zu einer "Sprache der Vernunft" auf. Seine Regierung bemühe sich in Telefongesprächen darum, dass eine weitere Eskalation und ein "offener Krieg" vermieden würden, dessen erste Opfer der Irak und die Region wären, erklärte al-Mahdi weiter.

11.31 Uhr: Irakischer Ministerpräsident warnt vor "zerstörerischen umfassenden Krieg"

Der irakische Ministerpräsident Adil Abd al-Mahdi warnt vor einer gefährlichen Krise, die zu einem "zerstörerischen umfassenden Krieg" im Irak, in der Region und in der Welt führen könne. Über Opfer unter den irakischen Soldaten oder denen der US-geführten Koalition in den angegriffenen Stützpunkten habe Mahdi keine Berichte erhalten, erklärt ein Sprecher des Regierungschefs.

11.12 Uhr: Israel droht: Bei Angriff "gewaltiger Gegenschlag"

Nach den iranischen Raketenangriffen auf zwei Militärstützpunkte im Irak hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu dem Iran im Falle eines Angriffs auf israelische Ziele mit einem "gewaltigen Gegenschlag" gedroht. "Jeder, der uns angreift, wird einen gewaltigen Gegenschlag erhalten", sagte Netanjahu am Mittwoch auf einer Konferenz in Jerusalem. Die iranischen Revolutionsgarden hatten zuvor mit Angriffen gegen Israel und auf mit den USA "verbündete Regierungen" gedroht.

Am Sonntag hatte ein hoher iranischer Beamter damit gedroht, die israelischen Städte zu "Staub" zerfallen zu lassen, "wenn Amerika nach unserer militärischen Reaktion auch nur die geringste Maßnahme ergreift".

11 Uhr: Luxemburgs Außenminister: Iranischer Raketenangriff eher Deeskalation

Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn hat den Raketenbeschuss des Irans auf US-geführte Militärstützpunkte im Irak als eher deeskalierendes Zeichen gewertet. "Es scheint ja, wie wenn es eine dosierte Antwort des Irans gewesen wäre. Die Amerikaner haben auch nicht direkt zurückgeschlagen", sagte Asselborn im Interview des Deutschlandfunks auf die Frage, ob ein direkter militärischer Schlagabtausch zwischen den USA und dem Iran bevorstehe. Vielleicht habe der Iran tatsächlich nicht Soldaten treffen, sondern zeigen wollen, "dass sie natürlich imstande sind, amerikanische Basen anzugreifen", so Asselborn. "Das könnte, wie ich sage, noch einmal ein Zeichen der Entspannung sein."

Die vorangegangene Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani im Irak durch einen US-Drohnenangriff wertete Asselborn als "etwas, was sehr nahe an einem Fehler ist".

10.25 Uhr: Israel bekennt sich zu seinem Verbündeten

Israel steht nach den Worten des amtierenden Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu fest an der Seite der USA. US-Präsident Donald Trump müsse wegen seines Vorgehens gegen Soleimani beglückwünscht werden. Wer immer versuche, Israel anzugreifen, werde hart getroffen werden.

10.21 Uhr: Außenminister Maas: "Wirken auf Beruhigung der Lage hin"

Außenminister Heiko Maas (SPD) verurteilte den iranischen Raketenangriff. "Wir fordern Iran auf, alle Schritte zu unterlassen, die zu einer weiteren Eskalation führen könnten", erklärt Maas. "Wir stehen seit Tagen in Kontakt mit allen Seiten, um auf eine Beruhigung der Lage hinzuwirken. Alle sind aufgefordert, in dieser Lage Besonnenheit und Zurückhaltung zu üben."

10.17 Uhr: Bundeswehr: Deutsche Soldaten wurden rechtzeitig gewarnt

Die Bundeswehr prüft, ob Schäden am Stützpunkt in Erbil entstanden sind. Die deutschen Soldaten seien vor dem Raketenbeschuss gewarnt worden und hätten daraufhin Schutzräume aufgesucht, heißt es in einer Unterrichtung der Obleute des Verteidigungs- und des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag.

9.39 Uhr: Ruhani: USA werden ihr Standbein in der Region verlieren

Die vergangene Nacht sei ein "Schlag ins Gesicht" der USA gewesen, sagt das geistliche und staatliche Oberhaupt des Irans, Ajatollah Ali Chamenei. Die US-Truppen müssten die Region verlassen. Ihre Präsenz sei die Quelle von Korruption. "Die USA sind der Feind des Irans." Die Feinde des Irans sind nach den Worten von Chamenei, die USA und Israel. Er nennt als Gegner auch das "arrogante System" und bezieht sich damit auf den Westen.

Der iranische Präsident Hassan Ruhani erklärte, die USA mögen mit der Tötung Soleimanis dem Iran "einen Arm" abgeschnitten haben, als Antwort würden die USA ihr Standbein in der Region verlieren.

9.23 Uhr: Bundesregierung verurteilt iranischen Angriff "auf das Schärfste"

Die Bundesregierung hat den iranischen Vergeltungsangriff auf US-Stützpunkte im Irak scharf verurteilt. "Ich kann nur sagen, sicherlich im Namen der Bundesregierung, dass wir diese Aggression auf das Schärfste zurückweisen", sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) am Mittwoch im ARD-"Morgenmagazin". Jetzt müsse alles getan werden, um die Lage zu beruhigen.

"Es wird jetzt entscheidend darauf ankommen, dass wir diese Spirale sich nicht weiter nach oben drehen lassen", betonte Kramp-Karrenbauer. Die Bundesregierung werde dazu alle Möglichkeiten auf allen Kanälen nutzen. "Es ist jetzt vor allem an den Iranern, keine zusätzliche Eskalation zu betreiben, deswegen geht der Appell insbesondere noch einmal nach Teheran."

Die Ministerin bestätigte, dass bei den iranischen Raketenangriffen auf US-Stützpunkte im Irak keine deutschen Soldaten verletzt wurden. Nach ihren Angaben stand die Bundesregierung während der ganzen Nacht im Kontakt mit dem US-Verteidigungsministerium. "Das hat sehr gut funktioniert", sagte sie. Am Mittwochfrüh seien die zuständigen Abgeordneten im Bundestag informiert worden.

Das Bundesverteidigungsministerium werde nun beantragen, dass die 13 Rahmennationen der internationalen Koalition schnellstmöglich zusammenkämen, um über die weitere Situation zu beraten.

8.46 Uhr: US-Luftfahrtbehörde verbietet Flüge durch Luftraum im Nahen Osten

Nach den iranischen Raketenangriffen auf Militärstützpunkte im Irak hat die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA US-Flugzeugen die Nutzung des Luftraums in Teilen des Nahen Ostens untersagt. Über dem Persischen Golf, dem Golf vom Oman, im Irak und im Iran dürften in den USA registrierte Flugzeuge "wegen erhöhter militärischer Aktivitäten und steigender politischer Spannungen" nicht mehr operieren, hieß es in einer Mitteilung am Dienstag (Ortszeit). Es gebe ein erhöhtes Risiko, dass ein Flugobjekt falsch identifiziert werde.

8.11 Uhr: Großbritannien verurteilt iranischen Angriff

Großbritannien verurteilt den iranischen Angriff auf Militärstützpunkte im Irak. "Wir rufen den Iran dringend auf, solche rücksichtslosen und gefährlichen Angriffe nicht zu wiederholen", sagt Außenminister Dominic Raab. Stattdessen dringe Großbritannien auf Deeskalation.

7.38 Uhr: Opec – irakische Ölanlagen sicher, Produktion geht weiter

Die Produktion in den irakischen Erdölanlagen geht nach Opec-Angaben ungestört weiter. Die Anlagen seien sicher, sagt Opec-Generalsekretär Mohammed Barkindo. Das sei eine "große Erleichterung". Dem Energieminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Suhail al-Masruei, zufolge besteht auch keine unmittelbare Gefahr für die Öltransporte durch die Straße von Hormus.

7.25 Uhr: Irakisches Militär – keine Opfer unter heimischen Soldaten

Das irakische Militär teilt mit, es gebe keine Opfer unter den heimischen Truppen. In der Nacht seien 22 Raketen auf irakisches Gebiet abgeschossen worden, 17 auf den Luftwaffenstützpunkt al-Assad und fünf auf den Stützpunkt in Erbil in der Kurdenregion im Nordirak.

7.14 Uhr: Keine dänischen oder norwegischen Soldaten im Irak getötet

Beim Angriff auf den Militärstützpunkt al-Assad sind keine dänischen Soldaten verletzt oder getötet worden. Das teilt die dänische Armee mit, die 130 Soldaten dort stationiert hat. Auch das norwegische Militär erklärt, es gebe unter seinen Soldaten in al-Assad weder Verletzte noch Tote.

6.45 Uhr: Iranisches Staatsfernsehen behauptet: 80 "amerikanische Terroristen" getötet

Das iranische Staatsfernsehen schlachtet den Angriff auf Militärbasen im Irak propagandistisch aus: Bei dem Angriff seien angeblich 80 Menschen ums Leben gekommen, hieß es, nämlich "amerikanische Terroristen". Außerdem seien Hubschrauber und militärische Ausrüstung des US-Militärs schwer beschädigt worden. Die Angaben über die Opfer sind offenkundig falsch. Insgesamt seien 15 iranische Raketen auf US-Ziele abgeschossen worden. Keine davon sei abgefangen worden. US-Präsident Donald Trump schrieb auf Twitter, die Auswirkungen würden untersucht. Der TV-Sender Sky News Arabia berichtete, dass fünf irakische Soldaten bei dem Angriff verletzt worden seien. Eine unabhängige Bestätigung gab es dafür nicht.

ISNA, die iranische Studenten-Nachrichtenagentur, postete auf Twitter ein Foto, das den Abschuss der Raketen aus dem Iran zeigen soll:

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

6.35 Uhr: US-Soldaten im Irak wurden offenbar gewarnt

Die im Irak stationierten US-Soldaten wurden vor dem iranischen Raketenangriff einem Medienbericht zufolge gewarnt. Dank eines frühzeitigen Alarms hätten diejenigen im Gefahrenbereich Zeit gehabt, sich in Schutzbunkern in Sicherheit zu bringen, berichtete CNN unter Berufung auf einen Angehörigen des US-Militärs.

Berichte über mögliche Opfer oder Schäden der Angriffe gab es zunächst nicht. Der TV-Sender Sky News Arabia berichtete, dass fünf irakische Soldaten bei dem Angriff verletzt worden seien. Eine unabhängige Bestätigung gab es dafür nicht.

6.19 Uhr: Pompeo spricht mit Präsidenten kurdischer Autonomiegebiete im Irak

US-Außenminister Mike Pompeo hat nach den iranischen Raketenangriffen auf von US-Soldaten genutzte Militärstützpunkte im Irak mit dem Präsidenten der kurdischen Autonomiegebiete im Norden des Landes gesprochen. Das teilte Pompeos Sprecherin Morgan Ortagus mit. Pompeo und Nechirvan Barsani hätten sich darauf verständigt, in engem Kontakt zu bleiben.

5.52 Uhr: Sondertreffen der EU-Kommission wegen Iran-Krise

Die EU-Kommission kommt wegen der Krise im Nahen Osten am Mittwoch (8 Uhr) zu einer Sondersitzung in Brüssel zusammen. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell soll Kommissionschefin Ursula von der Leyen und die anderen EU-Kommissare über seine Kontakte der vergangenen Tage unterrichten. Auch die anderen Kommissare sollen über ihre Gespräche mit Beteiligten in der Region berichten. Zudem soll während des Treffens das weitere Vorgehen der Brüsseler Behörde koordiniert werden.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

5.30 Uhr: US-Verteidigungsminister: "Sind auf das Schlimmste vorbereitet"

US-Verteidigungsminister Mark Esper hat den Iran zur Deeskalation in der Krise zwischen Teheran und Washington aufgerufen. "Wir werden sehen, was passiert. Wir sind auf das Schlimmste vorbereitet", sagte Esper dem TV-Sender CNN. "Wir hoffen, dass es den kühleren Köpfen in Teheran einleuchten wird und sie entscheiden, diese Situation zu deeskalieren."

Esper widersprach dem Vorwurf, mit der gezielten Tötung des iranischen Top-Generals Ghassem Soleimani durch das US-Militär vergangene Woche zur Eskalation der Spannungen zwischen den USA und dem Iran beigetragen zu haben. "Wir wollen keinen Krieg mit dem Iran anfangen, aber wir sind darauf vorbereitet, einen zu Ende zu bringen", sagte Esper.

Die USA hätten sich selbst verteidigt. "Es ist Zeit, die Situation zu deeskalieren. Sehen wir zu, dass wir auf einen anderen Weg zurückkommen, auf einen Weg, bei dem wir uns an den Verhandlungstisch setzen und einen besseren Weg vorwärts finden, wie der Iran damit beginnen kann, sich wie ein normales Land zu verhalten."

4.51 Uhr: Iran warnt USA vor Vergeltungsaktionen

Ein iranischer Regierungsvertreter warnt die USA vor Vergeltungsaktionen für die Raketenangriffe auf zwei Militärbasen im Irak. Jede feindliche US-Militäraktion werde zu einem großen Krieg in der gesamten Region führen, twittert der Berater von Präsident Hassan Ruhani, Hessameddin Aschena.

4.48 Uhr: Offenbar keine US-Opfer durch Raketenangriff

Durch die iranischen Raketenangriffe auf zwei internationale Truppenstützpunkte im Irak sind nach vorläufigen US-Erkenntnissen offenbar keine Soldaten der USA getötet worden.

4.35 Uhr: Trump telefoniert mit Staatsoberhaupt von Katar

US-Präsident Donald Trump hat angesichts der Spannungen im Nahen Osten mit dem Staatsoberhaupt des Wüstenstaates Katar gesprochen. Trump habe mit dem Emir Tamim bin Hamad Al Thani unter anderem über die Situation im Irak und im Iran gesprochen und ihm für Katars "starke Partnerschaft" mit den USA gedankt, teilte das Weiße Haus am Dienstagabend (Ortszeit) mit. Ob das Telefonat vor oder nach den Raketenangriffen des Irans auf zwei von US-Soldaten genutzte Militärstützpunkte im Irak stattfand, wurde nicht bekannt. Das US-Militär hat mehrere Tausend Soldaten in Katar stationiert.

4.02 Uhr: Trump-Verbündeter Graham spricht nach Raketenangriff von Kriegsakt

Der einflussreiche US-Senator Lindsey Graham hat den Angriff des Irans auf von US-Soldaten genutzte Militärstützpunkte im Irak aufs Schärfste verurteilt. "Das war ein kriegerischer Akt", sagte Graham dem TV-Sender Fox News. US-Präsident Donald Trump habe alle Befugnisse, darauf zu antworten, sagte der Trump-Verbündete Graham. Er habe volles Vertrauen in den Präsidenten und dessen Regierung. Der Iran hatte zuvor seine Drohungen wahr gemacht und aus Vergeltung für die Tötung seines Top-Generals Ghassem Soleimani zwei von US-Soldaten genutzte Militärstützpunkte im Irak angegriffen.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

3.53 Uhr: Trump: "Alles ist gut"

US-Präsident Donald Trump will sich erst am Mittwoch nach den iranischen Raketenangriffen auf zwei von US-Soldaten genutzte Militärstützpunkte im Irak äußern. Das kündigte er auf Twitter an. "Alles ist gut!", schrieb er und erklärte, Raketen seien vom Iran aus auf zwei Militärstützpunkte im Irak abgefeuert worden. Derzeit würden mögliche Opfer und Schäden bewertet. "So weit so gut!", fügte Trump hinzu. "Wir haben das stärkste und am besten ausgestattete Militär überall auf der Welt, bei weitem!" Trump will sich am Mittwochmorgen (Ortszeit) äußern.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

3.51 Uhr: Irans Regierung nennt Raketenangriffe "Akt der Selbstverteidigung"

Die iranische Regierung hat die Raketenangriffe auf vom US-Militär genutzte Stützpunkte im Irak als "verhältnismäßigen" und rechtmäßigen "Akt der Selbstverteidigung" bezeichnet. "Wir streben nicht nach einer Eskalation oder Krieg, aber wir werden uns gegen jede Aggression verteidigen", schrieb Außenminister Mohammed Dschawad Sarif in der ersten offiziellen Regierungsstellungnahme nach den Angriffen am Mittwoch auf Twitter.

3.43 Uhr: EU-Botschafter Huth warnt vor Stellvertreterkrieg

Der EU-Botschafter im Irak hat nach den iranischen Raketenangriffen auf vom US-Militär genutzte Stützpunkte im Land vor einem Stellvertreterkrieg gewarnt. "Der Irak verdient es nicht, Opfer eines Stellvertreterkrieges zu werden!", twitterte der Deutsche Martin Huth. Mit den Angriffen verletze der Iran die Souveränität des Irak. Zuvor habe der Irak bereits einen Bruch seiner Souveränität beklagt, als die USA den iranischen Top-General Ghassem Soleimani bei einem Luftangriff in Bagdad töteten.

3.27 Uhr: Pelosi: Die USA und die Welt können sich keinen Krieg leisten

Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hat den Iran zur Einstellung aller Gewalt aufgefordert. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump wiederum solle ihre "unnötigen Provokationen" beenden, forderte die Frontfrau der Demokraten. "Amerika und die Welt können sich keinen Krieg leisten", schrieb sie am Dienstagabend (Ortszeit) auf Twitter. Sie verfolge die Lage infolge der iranischen Raketenangriffe auf Stützpunkte, die auch von US-Streitkräften genutzt werden, im Irak sehr genau, schrieb sie weiter. Nun gehe es darum, die Sicherheit der US-Truppen zu garantieren.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

3.23 Uhr: Iran droht USA mit weiteren Angriffen

Der Iran droht den USA mit weiteren Angriffen. Die Raketenangriffe auf Ziele im Irak seien nur der erste Schritt gewesen, sagte ein Kommandeur der Revolutionsgarden im iranischen Fernsehen. Der Iran werde die Amerikaner nicht verschonen.

3.13 Uhr: US-Luftfahrtbehörde sperrt für US-Airlines Luftraum am Golf

Die US-Luftfahrtbehörde FAA sperrt für US-Fluggesellschaften den Luftraum über dem Irak, dem Iran, dem Persischen Golf und dem Golf von Oman.

2.56 Uhr: Im Zentrum des iranischen Angriffes stand der Militärstützpunkt Ain al-Assad

Im Irak sind derzeit an mehreren Standorten rund 5.000 US-Soldaten stationiert. Aus Vergeltung für die Tötung des Top-Generals Ghassem Soleimani griff der Iran unter anderem den Stützpunkt Ain al-Assad westlich der Hauptstadt Bagdad an. US-Präsident Donald Trump hatte die irakisch-amerikanische Basis im Dezember 2018 besucht – es war sein erster Besuch von Kampftruppen im Ausland überhaupt. Vize-Präsident Mike Pence war im November vergangenen Jahres erst dort gewesen. Während des Irakkriegs 2003 und den folgenden Jahren bis 2011 gehörte al-Assad zu einem der größten US-Militärstützpunkte im Land. Die Basis wurde mehrfach von der Terrormiliz Islamischer Staat angegriffen.

Loading...
Symbolbild für eingebettete Inhalte

Embed

2.44 Uhr Berichte über getötete US-Soldaten

Es gibt aktuell keine gesicherten informationen über den Angriff des Iran und dessen Folgen. Das iranische Staatsfernsehen spricht von dutzenden Raketen und mindestens 30 getöteten US-Soldaten. Die USA bestätigen die Opferzahlen nicht und das Pentagon hält sich bislang bedeckt.

2.30 Uhr: Iranische Raketen treffen US-Stützpunkt bei Erbil

Iranische Raketen sind in einem US-Luftwaffenstützpunkt nahe dem Flughafen von Erbil in der nordirakischen Kurdenregion eingeschlagen, meldet die iranische Nachrichtenagentur Fars.

2.05 Uhr: Pompeo und Esper zu Beratungen im Weißen Haus eingetroffen

US-Außenminister Mike Pompeo und Verteidigungsminister Mark Esper sind im Weißen Haus eingetroffen, um mit Präsident Donald Trump über die Lage nach dem iranischen Raketenangriff auf US-geführte Truppen im Irak zu beraten.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

1.52 Uhr: Irans Revolutionsgarden warnen USA vor Gegenangriffen

Nach iranischen Raketenangriffen auf zwei auch vom US-Militär genutzte Militärstützpunkte im Irak haben die iranischen Revolutionsgarden die USA vor Gegenangriffen gewarnt. Jede US-Reaktion werde mit einer härteren Reaktion erwidert, schrieben die iranischen Revolutionsgarden am frühen Mittwoch in einer Presseerklärung.

Außerdem sollten die Verbündeten der USA wissen, dass auch ihre den Amerikanern zur Verfügung gestellten Stützpunkte Ziel iranischer Angriffe werden könnten, falls von dort aus Angriffe auf den Iran erfolgen sollten, hieß es in der Erklärung weiter. Die USA sollten ihre Truppen abziehen, damit deren Leben nicht gefährdet werde.

1.44 Uhr: Bundeswehr: Deutsche Soldaten im Raum Erbil wohlbehalten

Die im nordirakischen Erbil stationierten Soldaten der Bundeswehr sind nach den iranischen Raketenangriffen auf Militärziele in dem Land wohlbehalten. "Wir stehen in Kontakt mit den Soldaten. Den Soldaten geht es gut", sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Deutschen Presse-Agentur.

1.20 Uhr: USA bestätigen Raketenangriffe auf US-Truppen im Irak

Mindestens zwei auch von amerikanischen Soldaten genutzte Militärstützpunkte im Irak sind nach US-Angaben mit ballistischen Raketen aus dem Iran angegriffen worden. Betroffen seien der Luftwaffenstützpunkt Ain al-Asad im Zentrum des Iraks und eine Basis in der nördlichen Stadt Erbil, erklärte das US-Verteidigungsministerium am Dienstagabend (Ortszeit).

1.08 Uhr: Iran verkündet "vollständige Zerstörung" von Militärbasis im Irak

Der vom Iran mit Raketen angegriffene und vom US-Militär genutzte Luftwaffenstützpunkt Ain al-Assad im Irak ist nach Angaben der iranischen Revolutionsgarden "vollständig zerstört" worden. Der Angriff auf die "von den Amerikanern besetzte" Basis sei "in jeder Hinsicht ein voller Erfolg", teilten die Revolutionsgarden in der Nacht zum Mittwoch mit. Das Weiße Haus teilte lediglich mit, es wisse von Berichten über einen solchen Angriff, bestätigte ihn zunächst aber nicht selbst.

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete derweil, das US-Präsidialamt habe bestätigt, dass es zu Raketenangriffen auf US-Einrichtungen im Irak gekommen sei, auch auf den Luftwaffenstützpunkt Al-Assad. US-Präsident Trump sei informiert worden und beobachte gemeinsam mit seinem nationalen Sicherheitsteam die Situation genau, teilte eine Sprecherin mit. Dem TV-Sender Al-Mayadeen zufolge wurde der Stützpunkt Al-Assad in volle Alarmbereitschaft versetzt. US-Hubschrauber kreisten über ihm und Sirenen seien zu hören.

00.30 Uhr: Iranische Revolutionsgarden bekennen sich zu Raketenangriff im Irak

Die iranischen Revolutionsgarden haben einen Angriff mit Dutzenden Raketen auf einen vom US-Militär genutzten Luftwaffenstützpunkt im Irak bestätigt. Es handele sich um eine Vergeltungsattacke nach dem tödlichen US-Luftangriff auf den iranischen General Ghassem Soleimani, teilten die Revolutionsgarden in der Nacht zum Mittwoch mit.

Laut US-Angaben sei der irakische Luftwaffenstützpunkt Ain al-Assad beschossen worden. Ob es bei dem Angriff Tote, Verletzte oder Sachschäden gegeben habe, sei noch unklar, sagt ein US-Vertreter zur Nachrichtenagentur Reuters. Sechs Raketen seien auf dem Stützpunkt eingeschlagen, berichtet der TV-Sender Al-Mayadeen. Anschließend habe es einen zweiten Beschuss gegeben. Zudem sei in Erbil, der Hauptstadt der nordirakischen Kurdenregion, eine Explosion zu hören gewesen.

Dienstag, 7. Januar, 23.15 Uhr: Umfrage – Mehrheit der Amerikaner missbilligt Vorgehen Trumps

Die Amerikaner sind nach einer Umfrage zunehmend unzufrieden mit der Iran-Politik von US-Präsident Donald Trump nach der Tötung des führenden iranischen Generals durch US-Militär. Nach der Erhebung von Reuters/Ipsos geht eine Mehrheit der Erwachsenen davon aus, dass es in naher Zukunft zwischen beiden Staaten zum Krieg kommt. Nach der in den ganzen USA durchgeführten Umfrage missbilligen 53 Prozent der Befragten das Vorgehen Trumps.

23.07 Uhr: Bundeswehr – Kuds-Brigaden auch nach Soleimanis Tod schlagkräftig

Die Tötung des hochrangigen Generals Ghassem Soleimani durch die USA wird den Iran militärisch nach Einschätzung des Generalinspekteurs der Bundeswehr, Eberhard Zorn, nicht entscheidend zurückwerfen. Soleimanis bisheriger Stellvertreter habe bereits dessen Nachfolge angetreten. "Ich gehe davon aus, dass man sich sehr schnell in diesem System wieder finden wird", sagte Zorn dem ZDF. "Insofern wird er (Soleimani) als Märtyrer sicherlich überdauern, aber in der Durchführung und Planung von solchen entsprechenden Angriffen, denke ich, wird die Organisation weiter schlagkräftig bleiben."

22.34 Uhr: CDU-Politiker warnt vor Einfluss Russlands und Chinas im Irak

Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter warnt vor einem wachsenden Einfluss Russlands und Chinas im Irak, falls der internationale Anti-IS-Militäreinsatz dort enden sollte. "Wenn wir Europäer gingen und auch die Amerikaner, haben jetzt schon Russland und China ihre 'Unterstützung' angeboten", sagt Kiesewetter der ARD. Der Irak würde auch stärker abhängig werden vom Nachbarland Iran, weil die schiitischen Volksbefreiungsmilizen sehr eng weisungsgebunden an die Führung in Teheran seien.

20.44 Uhr: Trump will sich an internationales Recht halten

US-Präsident Donald Trump erklärt, er werde sich bei der Auswahl möglicher Angriffsziele im Iran an internationales Recht halten. Angesprochen auf seine Drohung, auch kulturelle Ziele im Iran ins Visier zu nehmen, sagte der US-Präsident vor Reportern in Washington: "Entsprechend verschiedener Gesetze sind wir aufgerufen, sehr vorsichtig mit ihrem [dem iranischen, Anm. d. Red.] kulturellen Erbe umzugehen. Und wissen sie was: Wenn das das Recht ist, werde ich mich gern daran halten."

Am Samstag hatte Trump angekündigt, die USA hätte 52 Ziele ausgewählt, darunter auch sehr wichtige iranische Kulturstätten, sollten die Iraner Amerikaner oder amerikanische Einrichtungen angreifen.

20.02 Uhr: BKA sieht keine akute Gefahr in Deutschland

Das Bundeskriminalamt (BKA) sieht trotz der iranischen Rache-Drohungen keine akut erhöhte Gefährdung von US-Einrichtungen hierzulande. Wieaus dem Bundesinnenministerium verlautet, liegen bisher auch keine Erkenntisse über geplante Aktionen pro-iranischer Geheimdienst-Strukturen in Deutschland vor. Damit sei auch nicht zu rechnen, heißt es.

Aktivitäten "irrational handelnder" Einzelner könnten dagegen nicht ausgeschlossen werden. "Im Ergebnis sind allenfalls vereinzelte Aktionen mit dieser Zielrichtung in Betracht zu ziehen", heißt es in der internen Einschätzung, die den Sicherheitsbehörden der Bundesländer Anfang der Woche übermittelt worden war.

19.30 Uhr: Esper: "Sind auf das Schlimmste vorbereitet"

Die USA wollen nach den Worten von Verteidigungsminister Mark Esper eine Entspannung im Konflikt mit dem Iran, würden aber auch einen Krieg bis zum Ende ausfechten. "Wir streben nicht danach, einen Krieg mit dem Iran zu beginnen, aber wir sind bereit, einen zu beenden", sagt Esper dem Sender CNN. "Wir würden gern eine Deeskalation der Situation sehen." Er fügt hinzu: "Wir werden sehen, was passiert. Wir sind auf das Schlimmste vorbereitet."

19.16 Uhr: Auch Kanada zielt einen Teil seiner Truppen ab

Nach der Bundeswehr und der Nato erklärt nun auch Kanada, einen Teil seiner Soldaten vorläufig aus dem Irak abzuziehen. Von den 500 Armeeangehörigen in dem Land würde ein Teil in den kommenden Tagen in den Golfstaat Kuwait verlegt, erklärt das Verteidigungsministerium in Ottawa. Es handele sich um Soldaten von zwei unterschiedlichen Einsätzen – einer zur Bekämpfung der Terrormiliz IS sowie der Nato-Mission im Irak.

19.10 Uhr: Ruhani fordert Vergeltung

Irans Präsident Hassan Ruhani dringt weiterhin auf Vergeltung. "Die Verantwortung für diesen Terrorakt tragen die USA." Die Amerikaner müssten wissen, dass sie vor den Konsequenzen dieses schweren Verbrechens nicht geschützt seien, sagt Ruhani in einem Telefonat mit seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron. Der Iran erwarte daher auch von allen Ländern, die für Frieden seien, sich gegen diesen "terroristischen Akt der USA" zu positionieren.

18.05 Uhr: Milizen kündigen "Krieg gegen US-Präsenz" am Golf an

Pro-iranische Milizen im Irak kündigen einen "Krieg gegen die US-Präsenz" in der Golfregion an. Laut dem stellvertretenden Chef der Gruppierung Harakat al-Nudschaba, Nasser al-Schemmari, würden sich die bewaffneten "Kräfte des Widerstands" gegen die USA zu einer "einzigen Organisation" zusammenschließen, "um auf Washington zu reagieren". Dazu werde in Kürze ein Dringlichkeitstreffen stattfinden.

Die "US-Aggression" gegen die Hasched al-Schaabi-Milizen, deren stellvertretender Anführer Abu Mahdi al-Muhandis bei dem US-Drohnenangriff am vergangenen Freitag getötet worden war, sei der "Beginn eines Kriegs" der USA gegen die pro-iranischen Kräfte in der Region gewesen, erklärt al-Schemmari.

"Wir werden einen Krieg gegen die US-Präsenz in allen Teilen der Region führen, die wir erreichen können." Die US-Botschaft in Bagdad bezeichnet al-Schemmari als "Agenten-Nest". Die al-Nudschaba-Miliz sei bereits in Kontakt mit dem Iran sowie mit der von Teheran unterstützten Hisbollah-Miliz im Libanon.

Die al-Nudschaba-Miliz wird vom Iraker Akram Kaabi angeführt, der auf der Schwarzen Liste der USA steht. Sie ist eine der radikalsten Gruppierungen innerhalb des Hasched-al-Schaabi-Netzwerks, deren Milizen vom Iran finanziert, bewaffnet und trainiert werden. Inzwischen sind die vornehmlich schiitischen Einheiten offiziell in den irakischen Sicherheitsapparat integriert.

17.50 Uhr: Frankreich verstärkt Sicherheit für Soldaten im Irak

Frankreich verstärkt den Schutz für seine rund 160 Soldaten im Irak. "Alles wird unternommen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten", teilt Verteidigungsministerin Florence Parly via Twitter mit. In der Region solle der Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) fortgesetzt werden. Von einem Truppenabzug aus dem krisengeschüttelten Land ist keine Rede.

17.36 Uhr: Pompeo: USA halten sich an internationales Recht

US-Außenminister Mike Pompeo sichert zu, die Vereinigten Staaten würden sich bei jeglichem Vorgehen in der Iran-Krise an internationales Recht halten. "Jede Maßnahme, die wir ergreifen, wird im Einklang mit internationaler Rechtsstaatlichkeit stehen", erklärt Pompeo in Washington. "Das amerikanische Volk kann sich darauf verlassen." Pompeo ging nicht näher auf die Frage nach möglichen US-Angriffen auf kulturelle Stätten im Iran ein. Auch das Pentagon hatte zuvor auf entsprechende Nachfragen hin versichert, internationales Recht werde befolgt.

US-Präsident Donald Trump hatte am Samstag mit Angriffen auf Dutzende iranische Ziele gedroht, darunter auch kulturell bedeutende Orte. Die Drohung des Republikaners sorgte im In- und Ausland für Entrüstung.

16.25 Uhr: Nato zieht Teil ihrer Soldaten aus Irak ab

Nach der Bundeswehr zieht wegen der Spannungen im Nahen Osten nun auch die Nato einen Teil ihrer Soldaten zeitweise aus dem Irak ab. Das bestätigt ein Sprecher des Militärbündnisses am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. Zuvor hatte der "Spiegel" darüber berichtet.

Die Nato ist seit 2004 auf Bitte der irakischen Regierung im Irak und leistet Unterstützung bei Ausbildung und Neuaufbau der irakischen Sicherheitskräfte.

15.37 Uhr: Zahl der Toten nach Massenpanik steigt weiter

Nach der Panik bei der Beerdigung Soleimanis steigt die Zahl der Toten. Die iranische Nachrichtenagentur Isna spricht nun unter Berufung auf einen Behördenvertreter von 50 Getöteten, nachdem zuletzt von 40 die Rede war.

14.50 Uhr: Müller: Deutschland wird Irak weiter helfen

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) will am deutschen Engagement im Irak festhalten. "Im Irak sind viele Deutsche auch für Hilfsorganisationen im Einsatz. Es gibt aber im Augenblick keine Hinweise auf akute Gefährdungslagen, die dazu zwingen würden, dieses Engagement sofort zu beenden", sagt er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Letztlich handele es sich aber um eine Entscheidung des Iraks. "Die Souveränität des Landes muss respektiert werden."

14.42 Uhr: Beisetzung von irakischem Milizenführer

Rund 30.000 Menschen geben dem ebenfalls beim US-Angriff getöteten irakischen Milizenführer Abu Mahdi al-Muhandis das letzte Geleit. Al-Muhandis wurde gemeinsam mit Soleimani getötet und war sein Verbündeter im Irak. Al-Muhandis wird in seiner Heimatstadt Basra zu Grabe getragen. Die Menschen rufen "Nein, nein Amerika" oder "Nein, nein Israel" und schwören Rache.

14.30 Uhr: Anti-IS-Koalition macht weiter, sagt AKK

Die internationale Koalition zur Bekämpfung des "Islamischen Staats" (IS) will nach den Worten von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer im Irak bleiben. "Wir wollen als internationale Gemeinschaft unsere Arbeit im Irak fortsetzen", sagt die CDU-Vorsitzende bei der Klausurtagung der CSU-Landesgruppe im Bundestag in Seeon. Ob die ausländischen Soldaten im Land bleiben könnten, hänge aber von der Entscheidung der irakischen Regierung ab. "Vorher ist alles Kaffeesatzleserei." Wenn der Irak den Abzug der internationalen Truppen fordere, "dann ist das eine Entscheidung, die wir zu akzeptieren haben".

13.35 Uhr: USA verweigern Irans Außenminister Visum für UN-Treffen

Die USA verweigern dem iranischen Außenminister Mohammed Dschawad Sarif nach dessen Angaben das Visum für eine Reise zu den Vereinten Nationen. "Der amerikanische Außenminister hat den UN angeblich mitgeteilt, dass sie keine Zeit hatten, für Sarif ein Visum auszustellen", sagte der iranische Chefdiplomat der Nachrichtenagentur Isna. Dem Außenminister eines UN-Mitgliedstaates das Visum zu verweigern, sei ein Zeichen für den "politischen Bankrott" der derzeitigen US-Regierung, fügte er hinzu. Sarif war vom vietnamesischen Außenminister zu einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats am Donnerstag in New York eingeladen worden.

13.30 Uhr: USA warnen Handelsschiffe vor Vergeltungsmaßnahmen

Angesichts wachsender Spannungen zwischen Washington und Teheran hat die US-Regierung Handelsschiffe auf den für die globale Energieversorgung wichtigen Wasserstraßen im Nahen Osten vor möglichen iranischen Aktionen gewarnt. Die US-Seebehörde Marad sprach in einer auf ihrer Internetseite veröffentlichten Warnung von Berichten über mehrere Bedrohungen, unter anderem im Persischen Golf und in der Straße von Hormus sowie im Indischen Ozean. Die Warnung gelte seit Montag und bleibe eine Woche lang aktiv, hieß es weiter.

Nach der Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani bei einem US-Angriff im Irak in der Nacht zum Freitag hatte Teheran mit Vergeltung gedroht. "Die iranische Reaktion auf diese Aktion ist, wenn sie überhaupt erfolgt, unbekannt, aber es besteht weiterhin die Möglichkeit eines iranischen Vorgehens gegen die maritimen Interessen der USA in der Region." Die US-Regierung überprüfe ständig die Sicherheitslage im Seeverkehr. Ziel sei, einen freien Handel und die Sicherheit von Menschen zu gewährleisten sowie US-Interessen zu schützen, hieß es weiter. US-Handelsschiffe wurden aufgefordert, Vorsicht walten zu lassen.

13.02 Uhr: Zahl der Todesopfer erhöht sich

Die Zahl der Toten durch die Massenpanik während des Trauerzugs für den iranischen General Ghassem Soleimani in der Stadt Kerman im Südosten des Landes hat sich auf mindestens 40 Menschen erhöht. Das berichtete das Staatsfernsehen unter Berufung auf die örtlichen Behörden. Außerdem wurden Dutzende Menschen verletzt. Weitere Informationen finden Sie hier.

12 Uhr: Krisentreffen von EU-Staaten in Brüssel

Die Außenminister von Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien kommen am Nachmittag zu Krisengesprächen in Brüssel zusammen. Das bestätigten mehrere EU-Diplomaten. Demnach beraten die vier Minister zunächst mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell über die Situation im Bürgerkriegsland Libyen. Anschließend will Bundesaußenminister Heiko Maas mit seinen Kollegen aus Großbritannien und Frankreich über die Lage im Nahen Osten beraten. Dabei soll es auch um das stark gefährdete Atomabkommen mit dem Iran gehen.

11.45 Uhr: Behörden bestätigen: Mindestens 30 Tote bei Trauerzug

Den iranischen Behörden zufolge sind beim Trauerzug für den iranischen General Ghassem Soleimani mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen. Dutzende seien verletzt worden. Die Opferzahl könnte noch steigen, teilten die Behörden nach Angaben des staatlichen Fernsehens mit. Beim Trauerzug war es zu einer Massenpanik gekommen.

11 Uhr: Bundeswehr fliegt Soldaten aus Zentralirak aus

Die Bundeswehr hat die im Zentralirak eingesetzten Soldaten wegen der Spannungen in dem Land ausgeflogen. Die zuletzt 32 Männer und Frauen im Militärkomplex Tadschi seien mit einem Transportflugzeug A400M auf die Luftwaffenbasis Al-Asrak in Jordanien gebracht worden, teilte die Bundeswehr mit. Zudem wurden bereits am Vortag drei deutsche Soldaten zusammen mit Offizieren anderer Nationen aus dem Hauptquartier in Bagdad nach Kuwait geflogen. Ein dort genutztes Ersatz-Hauptquartier ("rear headquarters") für den Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" wird damit wieder aufgestockt und verstärkt zur Führung des Einsatzes genutzt. Im nordirakischen Kurdengebiet waren am Vortag noch 117 Soldaten im Einsatz.

10.45 Uhr: Massenpanik bei Beisetzung – wohl mehrere Tote

Beim Trauerzug für den iranischen General Ghassem Soleimani in Kerman ist es zu einer Massenpanik gekommen. Bei dem Gedränge während der Prozession im Geburtsort des Generals sind mehrere Menschen ums Leben gekommen und weitere verletzt worden, sagte der Leiter der nationalen Rettungsdienste, Pir Hossein Kuliwand, im staatlichen Fernsehen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Tasnim untersuchen die Behörden in Kerman die Vorfälle, wollen aber erste Medienberichte über hohe Opferzahlen nicht bestätigen. In den sozialen Medien ist von mindestens 35 Toten und Dutzenden Verletzten die Rede.

9.30 Uhr: Iran warnt vor "Kriegstreiberei" der USA

Der Iran hat vor einer "Kriegstreiberei" der USA gewarnt und für eine konstruktive regionale Zusammenarbeit geworben. "Die USA haben mit der Tötung eines hochrangigen iranischen Offiziers einen gefährlichen Kurs eingeschlagen, der schon sehr bald die gesamte Region gefährden könnte", sagte Außenminister Mohammed Dschwad Sarif. Die Behauptung der USA, Frieden und Sicherheit für die Region zu wollen, sei lediglich "eine große historische Lüge". Die USA hätten mehrmals bewiesen, dass ihre politischen Fehlkalkulationen über den Iran nicht nur die Region, sondern die ganze Welt gefährden. Als Lösung schlug Sarif eine regionale Zusammenarbeit ohne die Anwesenheit der USA vor. Das sei weitaus konstruktiver für die Region, als Milliarden in amerikanische Militärausrüstungen zu investieren.

8.40 Uhr: Irans Parlament beschließt Details des Plans "harte Rache"

Das iranische Parlament hat das Budget der Revolutionsgarden (IRGC) bis zum Ende des persischen Jahres am 20. März 2020 erhöht. Das gab Parlamentspräsident Ali Laridschani bekannt. Auf Anweisung des obersten iranischen Führers, Ajatollah Ali Chamenei, haben die Revolutionsgarden 200 Millionen Euro mehr Budget, wie Laridschani nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA sagte. Die Erhöhung stehe im Zusammenhang mit der Umsetzung des Plans der "harten Rache" gegen die USA für die Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani. Außerdem hat das iranische Parlament alle Kommandeure des Pentagons, die für den Tod Soleimanis verantwortlich waren, als Terroristen bezeichnet, wie IRNA berichtete. Das Gesetz wurde demnach mit "Tod den USA"-Rufen der Abgeordneten einstimmig verabschiedet.

7 Uhr: Menschen begleiten Trauerzug in Soleimanis Geburtsort

Vor der Beisetzung des iranischen Generals Ghassem Soleimani haben zahlreiche Menschen den Trauerzug durch seinen Geburtsort Kerman begleitet. Der Marsch führte durch das Zentrum der Stadt im Südosten des Landes zum Märtyrerfriedhof, wo Soleimani später beerdigt werden sollte. Wegen des erwarteten Massenandrangs war der Dienstag in Kerman zum örtlichen Feiertag erklärt worden – wie zuvor schon der Montag in der Hauptstadt Teheran. Damit wollte die Regierung möglichst vielen Menschen die Möglichkeit geben, sich von dem als Märtyrer verehrten General zu verabschieden.

5 Uhr: Wehrbeauftragter stellt Irak-Einsatz infrage

Angesichts der Forderung des irakischen Parlaments nach einem Abzug aller ausländischen Truppen stellt der Wehrbeauftragte des Bundestags den Bundeswehreinsatz in dem Krisenland infrage. Eine Entscheidung der Führung in Bagdad müsse akzeptiert werden, sagte der SPD-Politiker Hans-Peter Bartels der "Passauer Neuen Presse". "Deutsche Soldatinnen und Soldaten können nicht gut gegen den ausdrücklichen Willen der irakischen Regierung und des irakischen Parlaments dem Irak weiter helfen. Hilfe muss auch gewollt sein." Auch Bundesaußenminister Heiko Maas sagte, dass die Bundeswehr nicht gegen den Willen der irakischen Regierung bleiben werde. Ein Teil des Kontingentes soll nun vorübergehend nach Jordanien und Kuwait verlegt werden.

4 Uhr: USA verweigern Irans Außenminister angeblich Visum

Die USA haben dem iranischen Außenminister Mohammed Dschawad Sarif Regierungskreisen zufolge ein Visum für eine Anreise zu einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats am Donnerstag in New York verweigert. Die konkreten Hintergründe erläuterte der US-Regierungsvertreter, der namentlich nicht genannt werden wollte, nicht weiter. Die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen teilte mit, sie habe weder von den USA noch von den UN eine offizielle Mitteilung über das Visum erhalten.

1.50 Uhr: Bundeswehr zieht sich zum Teil aus dem Irak zurück

Das im Irak eingesetzte Kontingent der Bundeswehr soll wegen der aktuellen Spannungen teilweise nach Jordanien und Kuwait verlegt werden. Vor allem die Standorte Bagdad und Tadschi würden "vorübergehend ausgedünnt", schrieben Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Außenminister Heiko Maas an die Obleute im Bundestag. Beide bekräftigen in dem Schreiben, dass Gespräche zu einer Fortsetzung des Einsatzes im Irak mit der Regierung in Bagdad weiterliefen. "Selbstverständlich werden wir jede souveräne Entscheidung der irakischen Regierung respektieren", heißt es in dem Schreiben. "Wir sind grundsätzlich bereit, unsere bewährte Unterstützung in einem international koordinierten Rahmen weiterzuführen, sofern dies durch den Irak gewünscht ist und die Lage es erlaubt."

1 Uhr: Pence will Nahost-Kurs erklären

US-Vizepräsident Mike Pence will Regierungskreisen zufolge am kommenden Montag in einer Rede den amerikanischen Kurs im Nahost-Konflikt darlegen. Dies sei bei der nationalen Sicherheitskonferenz der Stiftung zur Verteidigung von Demokratien in Washington geplant, sagte ein Vertreter des Präsidialamtes. Pence wolle dabei die Differenzen zwischen dem iranischen Volk und der Führung in Teheran in den Fokus rücken.

23.13 Uhr: USA bereiten laut dpa Teilabzug aus Irak vor

Wegen der Spannungen im Irak nach der Tötung des iranischen Topgenerals Ghassem Soleimani bereitet die Koalition gegen die Terrormiliz IS einen teilweisen Abzug aus dem Irak vor. So soll das Hauptquartier für den Einsatz "Operation Inherent Resolve" nach dpa-Informationen bei einer Eskalation teilweise nach Kuwait verlegt werden. Dies würde auch drei der in dem Hauptquartier eingesetzten Bundeswehrsoldaten betreffen. Auch die 27 im zentralirakischen Militärkomplex Tadschi für die Ausbildung irakischer Kräfte eingesetzten deutschen Soldaten sollen dem Plan zufolge an einen anderen Ort verlegt werden, solange die Ausbildung ruht. Insgesamt ist Deutschland mit 415 Soldaten an dem Einsatz beteiligt, darunter 120 im Irak.

22.05 Uhr: US-Verteidigungsminister: "Keine Entscheidung für Abzug aus Irak"

US-Verteidigungsminister Mark Esper hat Berichten widersprochen, die USA bereiteten einen Abzug ihrer Truppen aus dem Irak vor. "Es gibt überhaupt keine Entscheidung, den Irak zu verlassen", sagte er vor Reportern.

Der Brief stehe im Widerspruch zur Haltung der US-Regierung, betonte Esper. US-Generalstabschef Mark Milley sagte, bei dem Brief habe es sich um einen "Entwurf" gehandelt, der nicht unterschrieben und versehentlich verschickt worden sei. "Das war ein Fehler", sagte Milley. "Er hätte nicht verschickt werden sollen."

21.02 Uhr: US-Schreiben zu Truppenverlegung im Irak

Die USA bereiten offenbar eine Verlegung ihrer Soldaten im Irak vor. Aus Respekt vor der Souveränität des Irak, sowie als Reaktion auf die Forderungen des Parlaments und des Premierministers, würde die US-geführte Anti-IS-Koalition ihre Truppen im Land verlegen, heißt es in einem Schreiben des Bündnisses an das irakische Militär, über das die Nachrichtenagenturen AFP und Reuters berichten.

Weiter heißt es, zur Umsetzung dieses Vorhabens müssten die Truppen der Koalition bestimmte Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, "dass die Bewegung hinaus aus dem Irak in sicherer und effizienter Weise ausgeführt werden kann".

Ein Vertreter der US-Streitkräfte und ein Vertreter des irakischen Militärs bestätigten der Nachrichtenagentur AFP die Authentizität des Schreibens. Zunächst blieb unklar, ob das Schreiben einen Rückzug der Truppen aus dem Irak ankündigt, lediglich eine Verlegung in andere Landesteile, oder eine Umstrukturierung in Vorbereitung eines späteren Abzugs aus dem Land.

Das irakische Parlament hatte nach dem US-Drohnenangriff auf den iranischen Topgeneral Ghassem Soleimani im Irak den Abzug der US-Truppen gefordert. US-Präsident Donald Trump hatte dies energisch zurückgewiesen und dem Irak "sehr große" Sanktionen angedroht, sollte Bagdad die US-Truppen des Landes verweisen. Zuletzt waren noch rund 5.000 US-Soldaten im Irak stationiert, die vor allem im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) zum Einsatz kamen.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

20.17 Uhr: Ruhani warnt Trump: "Drohen Sie niemals dem iranischen Volk"

Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat seinen amerikanischen Amtskollegen Donald Trump auf Twitter davor gewarnt, seinem Land zu drohen. "Drohen Sie niemals dem großen iranischen Volk", schrieb Ruhani. Diejenigen, die die Zahl 52 erwähnten, sollten sich auch an die Zahl 290 erinnern, fügte er hinzu.

Ruhani bezog sich damit auf einen Tweet Trumps, in dem der US-Präsident Teheran am Samstag im Falle iranischer Racheaktionen gegen US-Bürger oder -Einrichtungen mit einem Angriff auf 52 iranische Ziele drohte. Die Zahl stand für die 52 Amerikaner, die iranische Studenten im Jahr 1979 für 444 Tage in der US-Botschaft in Teheran als Geiseln gehalten hatten.

Die Zahl 290 steht in Zusammenhang mit dem Abschuss eines iranischen Passagierflugzeuges durch Raketen eines US-Kreuzers über der Straße von Hormus. Dabei waren am 3. Juli 1988 alle 290 Menschen an Bord von Flug 655 der Iran Air ums Leben gekommen.

19.58 Uhr: Soleimani wird am Dienstag beigesetzt

Der bei einem US-Angriff getötete iranische General Ghassem Soleimani soll am Dienstag in seiner Heimatstadt Kerman im Südosten des Landes beigesetzt werden. Wegen des erwarteten Andrangs wurde – wie der Montag in der Hauptstadt Teheran – der Dienstag in Kerman zum örtlichen Feiertag erklärt. Damit will die Regierung möglichst vielen Menschen die Möglichkeit geben, sich von dem General zu verabschieden, der im Iran nun als Märtyrer verehrt wird.

19.24 Uhr: Hunderttausende trauern und drohen den USA mit Rache

Die Trauerzeremonie für General Soleimani in Teheran wurde zu einer großen anti-amerikanischen Kundgebung. Nach Angaben der Staatsmedien nahmen Millionen teil. Sie hatten eine klare Botschaft an Washington.

18.42 Uhr: Nato fordert Zurückhaltung

Nach der Zuspitzung der Spannungen zwischen den USA und dem Iran hat die Nato zu größter Zurückhaltung aufgerufen. Der Iran müsse jede Gewalt und Provokation unterlassen, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg nach einer Botschafter-Sitzung des Nordatlantikrats in Brüssel.

Alle Nato-Staaten seien sich einig, dass der Iran nie eine Atomwaffe besitzen dürfe. Darüber hinaus seien alle Staaten des Bündnisses besorgt wegen der jüngsten "destabilisierenden Aktivitäten" des Irans in der Region. Stoltenberg nannte in diesem Zusammenhang Raketentests, Unterstützung für Terrorgruppen und den Angriff auf ein saudisches Ölfeld im September.

Auf die Frage, ob er Verständnis für den US-Angriff habe, sagte Stoltenberg: "Dies ist eine US-Entscheidung, nicht der globalen Koalition (gegen den IS) oder der Nato." Die USA hätten zu den jüngsten Ereignissen gebrieft und ihre Gründe dargelegt. Er wolle jedoch nicht ins Detail gehen, sagte Stoltenberg. Die USA hatten den Angriff öffentlich damit begründet, Soleimani habe Angriffe auf US-Diplomaten und Einsatzkräfte geplant. Washington hatte der Öffentlichkeit aber bislang keine Beweise präsentiert.

18.17 Uhr: Mahdi zu US-Botschafter – sollten bei Abzug kooperieren

Der Irak und die USA sollten beim Thema Truppenabzug nach Ansicht des irakischen Regierungschefs Adel Abd al-Mahdi zusammenarbeiten. "Der Ministerpräsident hat die Bedeutung der Kooperation bei der Umsetzung des Abzugs ausländischer Truppen gemäß der Resolution des irakischen Parlaments betont", teilte Mahdis Büro nach einem Treffen des Regierungschefs mit dem US-Botschafter in Bagdad, Matthew Tueller, mit. Es gehe auch darum, die Beziehungen mit den USA auf eine feste Basis zu stellen. Zugleich habe Mahdi unterstrichen, wie gefährlich die Lage sei und welche Konsequenzen drohten. Der Irak tue aber alles in seiner Macht stehende, um ein Abgleiten in einen offenen Krieg zu verhindern.

17.25 Uhr: Von der Leyen will zwischen USA und Teheran vermitteln

Die EU-Kommission will im Nahost-Konflikt zwischen dem Iran und den USA vermitteln. "Meine Aufgabe ist es nicht zu bewerten, sondern zu deeskalieren und Lösungen zu finden", sagt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im oberbayerischen Seeon. Raum für Diplomatie müsse genutzt und jene unterstützt werden, die in dem Konflikt besonnen blieben. Irans Ankündigung, sich nicht mehr an das internationale Atomabkommen zu halten, mache ihr aber große Sorgen.

16.49 Uhr: Unesco mahnt Trump zum Schutz von Kulturstätten

Die UN-Kulturorganisation Unesco hat angesichts einer Drohung gegen den Iran Washington darauf hingewiesen, dass sich die USA verpflichtet haben, keine kulturellen Stätten vorsätzlich anzugreifen. Die USA hätten wie der Iran 1972 das Übereinkommen zum Schutz des Weltkultur- und Naturerbes unterzeichnet, betonte Unesco-Generaldirektorin Audrey Azoulay in Paris.

US-Präsident Donald Trump hatte Teheran am Samstag mit scharfen Worten vor Racheakten für die Tötung des hochrangigen Generals Ghassem Soleimani gewarnt. Für den Fall von Angriffen auf US-Bürger oder amerikanische Einrichtungen gebe es eine Liste mit 52 "wichtigen" und "hochrangigen" iranischen Zielen, die dann attackiert würden. Die für die Islamische Republik und deren Kultur teils sehr bedeutsamen Orte auf der Liste würden "sehr schnell und sehr hart angegriffen", schrieb Trump bei Twitter.

Am Sonntagabend (Ortszeit) bekräftigte Trump seine Drohung. Der Iran töte Amerikaner, foltere sie und sprenge sie mit Bomben in die Luft – "und wir sollen ihre Kulturstätten nicht anrühren dürfen? So funktioniert das nicht", sagte Trump nach Angaben von mitreisenden Journalisten während des Rückflugs aus dem Bundesstaat Florida nach Washington in seinem Regierungsflugzeug Air Force One.

16.13 Uhr: Am Freitag Krisentreffen der EU-Außenminister in Brüssel

Die EU-Außenminister kommen am Freitag in Brüssel zu einem Sondertreffen zum Iran zusammen. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus EU-Kreisen erfuhr, soll der Ministerrat am Nachmittag (14 Uhr) beginnen.

15.59 Uhr: Trump-Beraterin: USA offen für neuen Atomdeal mit Iran

Trotz der zunehmenden Spannungen ist US-Präsident Donald Trump laut einer Beraterin offen für Gespräche über ein neues Atomabkommen mit Teheran. Auf die Frage, ob Trump auf eine Rückkehr des Iran an den Verhandlungstisch hoffe, antwortet Beraterin Kellyanne Conway: "Er sagt, er ist dafür aufgeschlossen – falls der Iran anfängt, sich wie ein normales Land zu benehmen. Dann sicherlich, auf jeden Fall."

Der Iran hat jüngst erklärt, sich nicht mehr an die Vorgaben des Atomabkommens von 2015 zu halten. Das Land hatte zuvor seine Verpflichtungen bereits zurückgefahren. Es begründet dies mit dem Ausstieg der USA aus der Vereinbarung und US-Wirtschaftssanktionen. Russland erklärte unterdessen, dass es an dem bestehenden Abkommen festhalten wolle.

15.45 Uhr: Nato-Botschafter kommen zu Krisentreffen zusammen

Die Botschafter der Nato-Länder haben ihre Beratungen über die Lage im Irak nach Eskalation der Spannungen mit dem Iran aufgenommen. Die Vertreter der 29 Nato-Staaten kamen am Nachmittag mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zusammen, der das Treffen angesetzt hatte und danach vor die Presse treten will. Wichtigste Frage ist Diplomaten zufolge die Zukunft der Ausbildungsmission der Militärallianz im Irak, nachdem das irakische Parlament am Wochenende den Abzug der US-geführten Truppen gefordert hat.

Die Nato bildet seit Anfang 2017 im Irak Sicherheitskräfte aus. Irakische Soldaten werden dabei insbesondere in der Entschärfung von Sprengsätzen, der Instandhaltung und medizinischer Versorgung geschult. Zudem berät die Nato das irakische Verteidigungsministerium und andere Sicherheitsbehörden.

Der Einsatz umfasste zuletzt rund 500 Soldaten, die meisten aus Kanada. Wegen der jüngsten Spannungen hatte die Nato die Ausbildung irakischer Soldaten am Wochenende bereits ausgesetzt. Deutschland beteiligt sich nicht an dem Nato-Einsatz, hat aber eine parallel laufende Ausbildungsmission, die seit Sonntag gleichfalls ruht.

15.03 Uhr: Bundeswehr bereitet sich auf abrupten Abzug vor

Die Bundeswehr stellt sich nach dem Aufruf des irakischen Parlaments zum Abzug aller ausländischen Truppen auf ein womöglich abruptes Ende ihrer Ausbildungsmission im Irak ein. "Wir prüfen derzeit alle Möglichkeiten, um wenn nötig die deutschen Soldaten reaktionsschnell zurückholen zu können", sagte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums auf AFP-Anfrage in Berlin.

14 Uhr: Grüne fordern Bundeswehr-Abzug aus dem Irak

Nach dem Votum des irakischen Parlaments für einen Abzug ausländischer Truppen sprechen sich Grünen-Politiker für einen Abzug der Bundeswehr aus. Der Einsatz sei nicht mehr rechtskonform. "Völkerrechtliche Grundlage eines solchen Einsatzes ist die Einladung des Gastgeberlandes", teilten die Außenpolitik-Experten Tobias Lindner und Omid Nouripour mit. "Wenn ausländische Streitkräfte, also auch die Bundeswehr im Irak nicht mehr willkommen sind, müssen die Soldatinnen und Soldaten schnellstmöglich abgezogen werden." Die Sicherheitslage habe sich dramatisch verschlechtert. Die Bundesregierung müsse den Einsatz unverzüglich beenden.

12.23 Uhr: Bundeswehr will Irak-Entscheidung respektieren

Die Bundesregierung hält den Einsatz der Bundeswehr im Irak weiterhin für erforderlich, will Entscheidungen der Verantwortlichen in Bagdad aber respektieren. Man suche Gespräche mit der irakischen Regierung, wie sich das Verhältnis künftig gestalten solle, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin am Montag. Niemand wolle ein militärisches Engagement gegen die Entscheidung der irakischen Regierung. Regierungssprecher Steffen Seibert betonte allerdings, der Einsatz der Bundeswehr im Irak habe einen hohen Stellenwert innerhalb der Koalition gegen die islamistische IS-Miliz. Das Erreichte dürfe nicht leichtfertig aufgegeben werden.

Nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums liegt die Ausbildungsmission der Bundeswehr im Irak derzeit auf Eis. Es finde keine Ausbildung statt, sagte Ministeriumssprecher Christian Thiels. Die Soldaten würden aus Sicherheitsgründen ihr Lager nicht verlassen. Wünschenswert sei, bald Klarheit zu haben über das weitere Vorgehen und einen Schwebezustand etwa über Monate hinweg zu vermeiden.

12.10 Uhr: "Ein Attentat ersetzt keine politische Strategie"

Nach der Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani ist die Lage im Iran ist angespannter denn je. Wie wird der Iran reagieren? Darüber spekuliert die Presse – und zeigt sich besorgt.

11.45 Uhr: Merkel reist nach Moskau und spricht mit Putin

Bundeskanzlerin Angela Merkel wird am Samstag Kremlchef Wladimir Putin treffen. Sie werde auf Einladung des russischen Präsidenten zu einem Arbeitsbesuch in Russland erwartet, teilte der Kreml mit. Thema des Gesprächs soll demnach die gefährliche Eskalation der Lage im Nahen Osten sein. Außerdem soll es auch um die Lage im Bürgerkriegsland Syrien und die Konflikte in Libyen und der Ukraine gehen.

11.05 Uhr: Maas kündigt Beratungen mit Paris und London an

Deutschland, Frankreich und Großbritannien wollen nach Angaben von Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) am Montag über den weiteren Rückzug des Iran aus dem internationalen Atomabkommen beraten. Die Ankündigung Teherans, sich nicht mehr an die Begrenzung der Zahl der Zentrifugen für die Urananreicherung zu halten, könne "nicht einfach so achselzuckend" hingenommen werden, sagte Maas im Deutschlandfunk. Die Entscheidung stehe "nicht im Einklang mit dem Atomabkommen". Die Europäer würden auch noch einmal mit dem Iran sprechen, danach müssten sie eine Entscheidung treffen.

10.30 Uhr: Chamenei weint bei Trauerfeier für Topgeneral

Bei der Trauerfeier für Soleimani hat dem geistlichen und staatlichen Oberhaupt des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, die Stimme versagt. In Aufnahmen des Staatsfernsehens ist auch zu sehen, wie Chamenei vor der Menge in Teheran Tränen vergießt. Staatlichen Medien zufolge soll die Zahl der Teilnehmer an den Feierlichkeiten in die Millionen gehen. Das Ausmaß erinnerte an das Begräbnis von Ajatollah Ruhollah Chomeini 1989, der die Islamische Republik gegründet hat. Am Montag skandiert die Menge "Tod Amerika", während der mit einer iranischen Flagge bedeckte Sarg Soleimanis über die Köpfe der Menschen gereicht wird.

9.10 Uhr: Nato trifft sich zu Sondersitzung

Die Nato hat wegen der Zuspitzung des Konflikts zwischen den USA und dem Iran eine Sondersitzung einberufen. Für Montag sei ein Treffen des Nordatlantikrats auf Ebene der Botschafter angesetzt worden, teilte das Verteidigungsbündnis in Brüssel mit. Dabei solle über die Lage im Nahen Osten beraten werden.

8.40 Uhr: Pelosi will Trumps Militäraktionen gegen den Iran begrenzen

Die Frontfrau der US-Demokraten, Nancy Pelosi, will mit einer Abstimmung im Repräsentantenhaus US-Präsident Donald Trump an einer Eskalation des Konflikts mit dem Iran hindern. In einem Brief an ihre Parteikollegen schrieb Pelosi, das Repräsentantenhaus werde in der nun beginnenden Woche über die Anwendung der "War Powers Resolution" stimmen. Das Gesetz aus den 1970er Jahren legt unter anderem Regeln dafür fest, wie Präsidenten das US-Militär einsetzen können, wenn keine Kriegserklärung des US-Kongresses vorliegt. Konkretes Ziel sei es, militärische Aktionen der US-Regierung gegen den Iran auf 30 Tage zu begrenzen.

Es gilt laut US-Medien als wahrscheinlich, dass das von den Demokraten kontrollierte Repräsentantenhaus für das Pelosis Vorgehen stimmt. Dass es auch im Senat, in dem die Republikaner die Mehrheit haben, durchkommt, sei allerdings nicht anzunehmen. Es handele sich dennoch um eine "symbolische Rüge", schrieb die "Washington Times".

8 Uhr: Soleimanis Tochter prophezeit USA einen schwarzen Tag

Den USA und dem verbündeten Israel steht nach den Worten von Soleimanis Tochter ein schwarzer Tag bevor. "Verrückter Trump, denke nicht, dass mit dem Märtyrertod meines Vaters alles vorbei ist", sagte Seinab Soleimani vor einer großen Menge bei den Trauerfeierlichkeiten.

6.30 Uhr: Hunderttausende bei Trauerzeremonie

Hunderttausende Iraner haben in der Hauptstadt Teheran an der Trauerzeremonie für den getöteten iranischen General Ghassem Soleimani teilgenommen. Am frühen Montagmorgen gab es zunächst ein sogenanntes Leichengebet in der Universität Teheran, dem Tausende beiwohnten. Die Zeremonie wurde auf fast allen Fernsehkanälen des Landes live übertragen. Danach sollte Soleimanis Leiche zum Asadi-Platz im Westen Teherans transportiert werden. Entlang der fast drei Kilometer langen Strecke wurden Medienberichten zufolge Hunderttausende Menschen erwartet, um Abschied von dem getöteten Kommandeur der iranischen Al-Kuds-Einheit zu nehmen. Die Regierung hat den Montag in Teheran zum örtlichen Feiertag erklärt, damit dort alle Menschen an der Zeremonie teilnehmen können.

3 Uhr: Donald Trump telefoniert mit Boris Johnson

US-Präsident Donald Trump hat mit dem britischen Premierminister Boris Johnson über die aktuelle Lage im Irak und im Konflikt mit dem Iran gesprochen. Das teilte das US-Präsidialamt mit, ohne auf Einzelheiten des Telefonats einzugehen. Es heißt lediglich, Trump und Johnson hätten "die enge Allianz zwischen beiden Ländern bekräftigt".

2 Uhr: Trump droht Irak mit Sanktionen

US-Präsident Donald Trump hat dem Irak für den Fall eines feindseligen Rauswurfs der rund 5.000 US-Soldaten aus dem Land mit drastischen Sanktionen gedroht. Sollte der Irak nicht die Bedingungen der USA für einen Abzug erfüllen, werde seine Regierung Sanktionen verhängen "wie nie zuvor", sagte Trump.

Trump forderte, die Regierung in Bagdad müsse die Kosten für bestimmte von den USA im Irak gebaute Infrastruktur zurückerstatten, darunter ein moderner Luftwaffenstützpunkt, der Milliarden US-Dollar gekostet habe. "Wir ziehen nicht ab, es sei denn, sie erstatten uns das zurück", sagte Trump den Angaben zufolge. Sollte es keine einvernehmliche Lösung geben, müsse zu Sanktionen gegriffen werden, sagte er demnach weiter. "Im Vergleich dazu werden die Iran-Sanktionen einigermaßen harmlos erscheinen."

1 Uhr: Berlin, Paris und London fordern Zurückhaltung aller

Angesichts der Eskalation der Krise zwischen dem Iran und den USA haben Deutschland, Großbritannien und Frankreich alle Seiten zu "äußerster Zurückhaltung" aufgerufen. "Es kommt nunmehr entscheidend darauf an, zu deeskalieren", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Boris Johnson. Zugleich verurteilten die drei Staaten die jüngsten Angriffe auf Koalitionstruppen im Irak. "(Wir) sind tief besorgt über die negative Rolle, die Iran in der Region gespielt hat, insbesondere durch die iranischen Revolutionsgarden und die Al-Kuds-Einheit unter dem Kommando von General (Ghassem) Soleimani", hieß es. Deutschland, Frankreich und Großbritannien bekannten sich auch zur Fortsetzung des Kampfes gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat". Diesem komme weiterhin hohe Priorität zu.

00.20 Uhr: Irak bereitet Schritte für Abzug von US-Truppen vor

Nach einem entsprechenden Beschluss des irakischen Parlaments leitet die Regierung in Bagdad Schritte für den Abzug der im Land stationierten US-Soldaten ein. Regierungsvertreter in verschiedenen Behörden würden die rechtlichen Schritte und das Verfahren vorbereiten, teilte das Büro des geschäftsführenden Ministerpräsidenten Adel Abd al-Mahdi mit. Damit werde die Entscheidung des Parlaments für den Abzug ausländischer Truppen umgesetzt, hieß es der staatlichen irakischen Nachrichtenagentur INA zufolge. Das Parlament hatte am Sonntag in einer Dringlichkeitssitzung überraschend für einen Abzug der rund 5.000 im Land stationierten US-Soldaten gestimmt. Es forderte die Regierung dazu auf, den Abzug aller ausländischen Truppen einzuleiten, die Teil des US-geführten Bündnisses zum Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) sind.

23.30 Uhr: Maas kündigt Gespräche mit Irak an

Deutschland ist nach Angaben von Außenminister Heiko Maas grundsätzlich bereit, den Irak weiter im Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) zu unterstützen. Voraussetzung sei aber, dass dies gewünscht werde und die Lage es erlaube, sagte Maas. "Unser überragendes Interesse ist, dass die Stabilität und Einheit des Irak nicht der jüngsten Eskalation zum Opfer fällt." Deshalb werde man nun unverzüglich mit der irakischen Regierung sprechen, um zu klären, wie sie das künftige Verhältnis gestalten wolle. "Wir werden jede Entscheidung respektieren."

Das irakische Parlament hatte die Regierung in Bagdad zuvor aufgefordert, den Abzug aller ausländischen Truppen im Land einzuleiten, die Teil des US-geführten Bündnisses zum Kampf gegen die Terrormiliz IS sind. Dazu zählen auch die deutschen Soldaten.

22.20 Uhr: Trump droht Iran mit "unverhältnismäßigem Gegenschlag"

Im Falle eines Angriffs auf US-Bürger oder amerikanische Ziele muss der Iran nach Worten von Präsident Donald Trump eventuell mit einem "unverhältnismäßigen" Gegenschlag rechnen. Die Vereinigten Staaten würden schnell und umfassend zurückschlagen, drohte Trump am Sonntag auf Twitter. Solch ein Gegenschlag könne auch "vielleicht unverhältnismäßig" sein, warnte er. Damit meinte Trump offenbar, dass die USA eine iranische Attacke mit einem wesentlich größeren und verheerenderen Angriff erwidern könnten.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

22 Uhr: Bundeswehr setzt Kontigentwechsel im Irak aus

Die Bundeswehr setzt wegen der angespannten Lage im Irak ihren geplanten Kontingentwechsel in dem Land aus. Wegen der jüngsten Entwicklungen im Irak habe Generalinspekteur Eberhard Zorn entschieden, den regulären Kontingentwechsel der deutschen Soldaten dort auszusetzen, teilte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr am Sonntagabend mit. Nach der Tötung des iranischen Topgenerals Ghassem Soleimani durch die USA im Irak ist die Lage in dem Land derzeit äußert angespannt.

21 Uhr: Laut Augenzeugenberichten sollen Raketen nahe US-Botschaft in Bagdad eingeschlagen sein

In der schwer gesicherten Grünen Zone in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind laut Polizeikreisen sechs Raketen vom Typ Katjuscha eingeschlagen. Zunächst lagen keine Berichte über mögliche Opfer vor. Laut der Nachrichtenagentur AFP berichteten Augenzeugen, dass die Raketen nahe der US-Botschaft niedergegangen seien.

20.15 Uhr: Merkel, Macron und Johnson drängen auf Deeskalation im US-Iran-Konflikt

Kanzlerin Angela Merkel, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Boris Johnson dringen auf eine Deeskalation im US-Iran-Konflikt. Merkel habe am Sonntag sowohl mit Macron als auch Johnson telefoniert, teilte ein Regierungssprecher am Sonntagabend in Berlin mit. Dabei sei es um die aktuelle Lage im Mittleren Osten nach dem US-Militärschlag gegen General Ghassem Soleimani "und die vorausgegangenen Angriffe gegen US-Ziele im Irak", gegangen.

"In beiden Gesprächen bestand Einigkeit, dass Deeskalation nun dringlich ist. Insbesondere Iran ist in der jetzigen Lage zur Zurückhaltung aufgerufen", sagte der Sprecher. Außerdem sei man sich einig, gewesen, dass "Souveränität und Sicherheit des Irak" geschützt werden müssen. Die Kanzlerin, der Präsident und der Premierminister hätten verabredet, sich "nach Kräften" für eine Reduzierung der Spannungen in der Region einzusetzen.

20 Uhr: Iran steigt aus Atomabkommen aus – Fortsetzung des Atomprogramms

Der Iran sieht sich dem Wiener Atomabkommen nicht weiter verpflichtet. Das Land wird sein Atomabkommen unbegrenzt fortsetzen und unlimitiert Uran anreichern, heißt es in einer Pressemitteilung der Regierung. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

19 Uhr: Iran bestellt deutschen Geschäftsträger ein

Nach der gezielten Tötung des iranischen Topgenerals Ghassem Soleimaini durch die USA hat Teheran den deutschen Geschäftsträger einbestellt. Grund seien "inakzeptable" Äußerungen "bestimmter deutscher Vertreter" zum Tod Soleimanis, teilte das iranische Außenministerium am Sonntag mit. Dem deutschen Geschäftsträger sei in einem Gespräch der "vehemente Protest" Teherans verdeutlicht worden.

Einige deutsche Vertreter hätten nach der Tötung Soleimanis "falsche, gedankenlose und schädigende Äußerungen" getätigt, mit denen "Amerikas Terroranschlag im Irak unterstützt" worden sei. Die Äußerungen seien "einseitig und inakzeptabel".

Das iranische Außenministerium bezog sich mutmaßlich auf Äußerungen der stellvertretenden Sprecherin der Bundesregierung, Ulrike Demmer, vom Freitag. Zwar hatten sie und andere Sprecher der Bundesregierung es auf Anfragen vermieden, den von US-Präsident Donald Trump angeordneten Angriff auf Soleimani zu bewerten. Demmer verwies allerdings auf vorherige "militärische Provokationen, für die der Iran die Verantwortung trägt".

16.45 Uhr: US-Außenminister verteidigt Luftangriff

US-Außenminister Mike Pompeo hat Zweifel am Zeitplan und der Begründung für den Luftangriff auf den iranischen General Ghassem Soleimani in Bagdad zurückgewiesen. Die Erkenntnisse der Geheimdienste hätten eindeutig auf einen unmittelbar bevorstehenden Angriff von Soleimani hingewiesen, sagte er am Sonntag im Gespräch mit dem Fernsehsender ABC. Es habe bei der Entscheidung für den Luftschlag unter den Entscheidern "keine Skepsis" gegeben, sagte er.

Führende Demokraten stellten die Darstellung der Regierung jedoch am Wochenende in Frage. Die "New York Times" berichtete zudem unter Berufung auf nicht namentlich genannte Regierungsquellen, dass die Erkenntnisse der Geheimdienste "dünn" gewesen seien. Präsident Donald Trump habe mit der Entscheidung, den Angriff auf Soleimani anzuordnen, seine eigenen Berater und das Militär überrascht, hieß es weiter. Einige Demokraten fragten auch, ob Trump mit dem Luftangriff womöglich vom innenpolitischen Druck auf ihn ablenken wollte.

16.40 Uhr: Schiitischer Geistlicher fordert im Irak internationalen Widerstand gegen die USA

Die Parlamentsresolution zum Abzug der US-Truppen aus dem Irak geht dem populistischen Schiiten-Geistlichen Moktada al-Sadr nicht weit genug. Der Chef der größten Gruppe im Parlament ist hingegen für die Bildung von "Heerscharen internationalen Widerstands". Zudem fordert er in einem Schreiben an das Parlament die Schließung der US-Botschaft in Bagdad. Die US-Truppen müssten zudem in erniedrigender Weise des Landes verwiesen werden.

16.10 Uhr: Iraks Parlament fordert Abzug der US-Soldaten

Das Parlament im Irak hat überraschend für einen Abzug der rund 5000 im Land stationierten US-Soldaten gestimmt. Eine Mehrheit der Abgeordneten stimmte am Sonntag für eine entsprechende Resolution. Diese fordert die Regierung dazu auf, den Abzug aller ausländischen Truppen im Land einzuleiten, die Teil des US-geführten Bündnisses zum Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) sind.

15.45 Uhr: Koalitionstruppen im Irak setzen Einsätze gegen Terrormiliz IS aus

Die von den USA angeführte internationale Militärkoalition im Irak hat angesichts der jüngsten Spannungen die Unterstützung des Kampfes gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) ausgesetzt. Das erklärte das Militärbündnis am Sonntag. Auch die Ausbildung der Partner pausiert werde wegen der wiederholten Raketenangriffe auf die Stützpunkte der Truppen im Irak. Man werde die Iraker weiter unterstützen und sei bereit, sich zu einem späteren Zeitpunkt wieder ganz dem Kampf gegen den IS zu widmen, hieß es.

"Unsere oberste Priorität ist es, das Personal des Bündnisses zu schützen, dass sich dem Sieg über dem 'Islamischen Staat' widmet", hieß es. Die Mission konzentriere sich nun auf den Schutz der Stützpunkte, auf denen Koalitionstruppen untergebracht seien. Bereits am Samstag war die Aussetzung der Ausbildung von irakischen Sicherheitskräften bekanntgegeben worden.

Seit Ende des Jahres hatte es nach US-Angaben rund ein Dutzende Raketenangriffe einer vom Iran unterstützten schiitischen Miliz auf die Stützpunkte gegeben. Bei einem Angriff Ende Dezember kam ein US-Bürger ums Leben. Nach dem US-Luftangriff auf den iranischen General Ghassem Soleimani in Bagdad in der Nacht zum Freitag hat Teheran Rache geschworen. Experten befürchten, dass die rund 5000 US-Truppen im Irak zum Ziel von Vergeltungsschlägen werden könnten.

15.30 Uhr: Iraks Ministerpräsident dringt auf Abzug der US-Truppen

Nach der Tötung eines ranghohen iranischen Generals im Irak durch US-Militär dringt der Regierungschef in Bagdad auf einen Abzug amerikanischer und anderer ausländischer Truppen. Ministerpräsident Adel Abd al-Mahdi empfahl dem Parlament am Sonntag Sofortmaßnahmen, die zur Beendigung der Anwesenheit internationaler Truppen im Irak führen. Mahdi sagte in einer Sondersitzung des Parlaments in Bagdad, dies sei "grundsätzlich und aus praktischen Erwägungen" heraus das Beste für den Irak. Und dies trotz aller Schwierigkeiten, die ein solcher Schritt mit sich bringen würde. In den Jahren 2011 bis 2014 seien auch keine ausländischen Kampftruppen im Land gewesen. Dies habe den Beziehungen zu den USA jedoch nicht geschadet, sagte Mahdi.

Die USA und der Iran haben ihre gegenseitigen Drohungen nach der gezielten Tötung des einflussreichen iranischen Generals Ghassem Soleimani durch das US-Militär verstärkt. Die Regierung in Teheran bezeichnete US-Präsident Donald Trump am Sonntag als "Terrorist in Nadelstreifen". Trump hatte dem Iran mit Gegenangriffen gedroht und erklärt, die USA hätten 52 Ziele im Iran im Visier. Er reagierte auf Drohungen der iranischen Revolutionsgarden, wonach 35 US-Ziele in der Region und in der israelischen Stadt Tel Aviv in Reichweite des Irans lägen.

15 Uhr: US-geführte Anti-IS-Koalition setzt Einsatz im Irak aus

Die US-geführte internationale Koalition zum Kampf gegen die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) setzt ihren Einsatz im Irak vorerst aus. Dies betreffe sowohl die Ausbildung irakischer Sicherheitskräfte als auch den direkten Kampf gegen den IS, teilte die Koalition am Sonntag mit. Die Situation in der Region ist äußerst angespannt seit die USA mit einem gezielten Angriff im Irak den iranischen Topgeneral Ghassem Soleimani getötet haben.

10.59 Uhr: Iran: USA fehlt der Mut für Konflikt

Der Iran hat die Drohung von US-Präsident Donald Trump mit US-Angriffen auf 52 iranische Ziele zurückgewiesen. Er bezweifle, dass die USA "den Mut haben", ihre Drohungen wahr zu machen, erklärte der Oberbefehlshaber der iranischen Armee. Mit solchen Äußerungen wollten die USA nur die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit von ihren "abscheulichen und unentschuldbaren Taten" ablenken.

Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif warnte die USA im Kurzbotschaftendienst Twitter, jede Entscheidung, die Kulturstätten des Landes ins Visier zu nehmen, sei ein Kriegsverbrechen. Zu dieser Einschätzung waren auch zahlreiche Beobachter angesichts der Drohungen von US-Präsident Trump gelangt.

10.56 Uhr: Irakisches Parlament plant Sondersitzung

Das irakische Parlament soll an diesem Sonntag zu einer Sondersitzung zusammenkommen. Die Abgeordneten sollen über Schritte zum Schutz der Souveränität des Landes beraten. Manche fordern eine Abstimmung über eine Resolution, wonach die Regierung einen Abzug der US-Truppen verlangen soll.

10.52 Uhr: Briten fordern Stabilisierung und Deeskalation

Der britische Außenminister Dominic Raab fordert im Gespräch mit dem Sender Sky News: "Wir müssen die schändlichen Taten des Iran eindämmen, aber wir müssen auch für Deeskalation und eine Stabilisierung der Situation sorgen." Raab plant nach eigenen Angaben ein Gespräch mit dem iranischen Außenminister Mohammad Dschawad Sarif, nachdem er zuvor bereits mit dem irakischen Ministerpräsidenten Adel Abd al-Mahdi und dem irakischen Präsidenten Barham Salih gesprochen habe.

8.36 Uhr: Angebliche iranische Hackergruppe kapert offizielle US-Website

Die offizielle Website einer US-Behörde ist von angeblichen iranischen Hackern gekapert worden. Auf dem Internetauftritt der Behörde für die Verbreitung von US-Regierungspublikationen (FDLP) erschienen am Samstag der Schriftzug "Iranische Hacker" sowie Bilder des obersten iranischen Führers Ayatollah Ali Chamenei. Auf der Website wurde zudem Rache für den bei einem US-Drohnenangriff in Bagdad getöteten iranischen General Ghassem Soleimani gefordert.

Die Hacker hatten auf der Website auch eine Animation von US-Präsident Donald Trump platziert, auf den eingeschlagen wird, während iranische Raketen durch das Bild fliegen. Auch nach Soleimanis Tod würden dessen "Arbeit und sein Weg nicht enden", stand über der Animation. "Dies ist nur ein kleiner Teil der iranischen Cyber-Fähigkeiten." Inzwischen ist die Seite nicht mehr erreichbar.

7.54 Uhr: Zehntausende bei Trauerzug für Soleimani im Iran

In der südwestiranischen Stadt Ahvaz haben die Trauerfeiern für den getöteten General Ghassem Soleimani begonnen. In einer Live-Übertragung im iranischen Staatsfernsehen waren tausende in schwarz gekleidete Trauernde zu sehen. Der Leichnam Soleimanis soll im Laufe des Tages in Ahvaz eintreffen. Der Trauerzug ist eine von mehreren Zeremonien, die der Iran für den getöteten Kommandeur der iranischen Al-Kuds-Einheit geplant hat.

6.28 Uhr: Trump droht Iran offenbar mit Kriegsverbrechen

US-Präsident Donald Trump droht dem Iran mit schweren Angriffen für den Fall iranischer Vergeltung für die Tötung des Generals Ghassem Soleimani. Die USA hätten 52 iranische Ziele ins Visier genommen, die das US-Militär angreifen werde, falls der Iran US-Bürger oder -Einrichtungen attackieren sollte, twitterte Trump. Einige dieser Ziele seien sehr bedeutend und wichtig für den Iran und die iranische Kultur.

Die Ankündigung des US-Präsidenten wird von Beobachtern weithin als Drohung mit Kriegsverbrechen verstanden. Sowohl das Völkerrecht als auch US-Gesetze verbieten militärische Angriffe auf religiöse oder kulturelle Stätten ohne militärische Notwendigkeit oder ausschließlich zivile Ziele. Trump hingegen kündigte an, die Ziele und der Iran selbst würden im Falle iranischer weiterer iranischer Angriffe "sehr schnell und sehr hart" getroffen.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Trump begründete die Zahl der 52 ausgewählten Zielorte mit einem Verweis auf 52 amerikanische Geiseln. Damit bezog er sich die Besetzung der US-Botschaft in Teheran vor 40 Jahren. Wegen der Botschaftsbesetzung brachen die USA die diplomatischen Beziehungen zum Iran ab. Der Iran hatte nach der Tötung Soleimanis bei einem Luftangriff in der Nacht zum Freitag in Bagdad Rache geschworen.

00.25 Uhr: Keine Soldaten bei Raketenangriffen verletzt

Die von den USA angeführte Anti-IS-Koalition hat bestätigt, dass am Samstag in der Nähe von zwei Stützpunkten im Irak Raketen eingeschlagen sind. Dabei handele es sich um einen Stützpunkt in Bagdad und einen Stützpunkt in Balad, etwa 80 Kilometer nördlich der irakischen Hauptstadt, teilte ein Sprecher mit. Soldaten seien dabei nicht verletzt worden. Möglicherweise seien aber irakische Zivilisten zu Schaden gekommen. Insgesamt habe es 13 solcher Angriffe in den vergangenen zwei Monaten gegeben.

Samstag, 4. Januar, 22.27 Uhr: Wir beenden für heute unsere Berichterstattung im Newsblog. Sonntag früh geht es hier weiter.

22.21 Uhr: Bundesregierung will Kampf gegen IS im Irak fortsetzen

Die Bundesregierung will den Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) im Irak ungeachtet der wachsenden Spannungen nach der Tötung des iranischen Topgenerals Ghassem Soleimani fortsetzen. "Der Irak darf nicht im Chaos versinken. Und schon gar nicht darf der Irak unter die Kontrolle von Extremisten geraten", erklärte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer am Samstagabend nach Regierungsberatungen und einer Unterrichtung der Obleute im Bundestag zur Lage. Es sei wichtig, im Kampf gegen den IS jetzt nicht nachzulassen. Deutschland werde gemeinsam mit den Partnern weiter den IS bekämpfen und Beiträge zur Stabilisierung der Region leisten.

Zur Lage im Irak hatte zuvor eine Telefonschaltkonferenz der Bundeskanzlerin mit der Bundesverteidigungsministerin, dem Bundesaußenminister, dem Bundesinnenminister und dem Kanzleramtsminister stattgefunden. Im Irak sind etwa 120 deutsche Soldaten im Einsatz.

21.33 Uhr: Britische Marine schützt Frachter

Die Londoner Regierung will Frachter mit britischer Flagge in der Straße von Hormus schützen. Zwei Schiffe der Königlichen Marine sollen die Frachter durch die Meerenge begleiten, teilte Großbritanniens Verteidigungsminister Ben Wallace mit. Dazu würden die Kriegsschiffe HMS Montrose und HMS Defender abgestellt. Die iranischen Revolutionsgarden hatten zuvor den USA wegen der Tötung des einflussreichen Generals Ghassem Soleimani mit Vergeltung im Nahen Osten gedroht und auch Angriffe in der Straße von Hormus nicht ausgeschlossen.

20.42 Uhr: Anschlagsdrohung gegen US-Soldaten

Die pro-iranischen Hisbollah-Brigaden im Irak haben die irakischen Truppen und Sicherheitskräfte aufgefordert, sich von US-Soldaten auf Stützpunkten im Irak zu entfernen. "Wir fordern die Sicherheitskräfte im Land auf, sich ab Sonntag um 17.00 Uhr (15 Uhr MEZ) mindestens 1.000 Meter von US-Stützpunkten zu entfernen", teilte die Gruppe am Samstag mit. Zuvor am Samstag waren Mörsergranaten und Raketen nahe der US-Botschaft und auf einem Stützpunkt mit US-Soldaten im Irak eingeschlagen.

20.15 Uhr: Kurz will USA und Iran an den Verhandlungstisch bringen

Zur Entschärfung der Iran-Krise hat der künftige österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz ein Gipfeltreffen in Wien vorgeschlagen. "Wien steht selbstverständlich als Standort für mögliche Verhandlungen zur Verfügung, wenn der Iran und die USA wieder Gespräche führen wollen", sagte Kurz der "Bild am Sonntag". Bereits die Verhandlungen über das internationale Abkommen zur Verhinderung einer iranischen Atombombe waren überwiegend in Wien geführt worden.

Zurzeit sieht es nach Verhandlungen jedoch weniger aus. Die Führung in Teheran hat Rache geschworen für die Tötung des hochrangigen iranischen Generals Ghassem Soleimani durch die US-Armee im Irak. Es werden Angriffe auf amerikanische Ziele befürchtet.

19.01 Uhr: Sirenalarm an US-Botschaft: Geschoss trifft Militärstützpunkt

Auf dem Luftwaffenstützpunkt Al-Balad im Irak, auf dem auch US-Soldaten untergebracht sind, sowie im Stadtzentrum Bagdads sind am Samstag mehrere Raketen eingeschlagen. Sie seien auf der Luftwaffenbasis, auf einem Platz in der hoch gesicherten Grünen Zone in Bagdad sowie dem Stadtteil Al-Dschadirija niedergegangen, teilte das irakische Militär mit. Angaben über mögliche Opfer der Angriffe oder Schäden gab es zunächst nicht.

Auf dem Stützpunkt Al-Balad seien am Abend im Lagerhaus-Bereich zwei Raketen niedergegangen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen. Die US-Truppen seien in Alarmbereitschaft versetzt worden. Hubschrauber kreisten über dem Stützpunkt am Himmel.

Auf der Basis sind die US-Ausbilder für das irakische Militär untergebracht. Sie liegt etwa 80 Kilometer nördlich von Bagdad und wurde schon mehrfach Ziel von bewaffneten Angriffen. Im vergangenen Jahr wurde sie etwa mit Mörsergranaten attackiert, im August wurden bei der Explosion eines Waffenlagers in der Nähe zudem zwei Menschen getötet.

Auch die staatliche irakische Nachrichtenagentur INA berichtete, dass auf dem Stützpunkt sowie im Zentrum von Bagdad mehrere Raketen niedergegangen seien. Im Stadtzentrum liegen in der "Green Zone" unter anderem die US-Botschaft sowie irakische Ministerien und das Parlament. Auch dort sind schon mehrfach Raketen eingeschlagen und explodiert. Die Zone war 2003 nach dem Sturz von Langzeitherrscher Saddam Hussein aus Sicherheitsgründen errichtet worden. Aus Angst vor Terroranschlägen ist der Zugang stark beschränkt.

18.24 Uhr: Explosionen im Bagdad – Hintergründe unklar

In der hochgesicherten Grünen Zone in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Samstagabend zwei Geschosse eingeschlagen. Das teilten irakische Sicherheitsvertreter sowie Verantwortliche der Grünen Zone mit. Die Raketen sollen auch einen irakischen Stützpunkt mit US-Soldaten getroffen haben, hieß es aus Sicherheitskreisen.

In der Grünen Zone befindet sich auch die US-Botschaft, die am Dienstag von tauenden pro-iranischen Demonstranten attackiert worden war. Es gebe keine Opfer, sagten zwei Sicherheitskräfte.

17.87 Uhr: Macron berät sich mit irakischem Präsidenten

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat mit dem irakischen Präsidenten Barham Salih über die angespannte Lage beraten. Dabei habe Macron die Bedeutung der irakischen Souveränität unterstrichen, teilt das Präsidialamt in Paris mit. Außerdem habe Macron mit dem Kronprinzen der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Mohammed bin Sajed al-Nahjan, telefoniert.

17.14 Uhr: Auch Nato setzt Ausbildungseinsatz im Irak aus

Die Nato setzt ihren Einsatz zur Ausbildung irakischer Soldaten und Sicherheitskräfte aus. "Die Sicherheit unserer Soldaten im Irak hat Vorrang", teilt Nato-Sprecher Dylan White mit. Der Einsatz gehe weiter, aber die Ausbildungsarbeiten seien unterbrochen. An der Nato Mission Irak (NMI) sind mehrere hundert Ausbilder, Berater und unterstützendes Personal aus Nato-Staaten und Nicht-Mitgliedern der Allianz beteiligt. Dazu gehören militärische und zivile Mitarbeiter. Zuvor hatte bereits die Bundeswehr, die im Irak Sicherheitskräfte der Kurden und der Zentralregierung ausbildet, ihren Einsatz vorerst ausgesetzt. Den Entschluss habe das Hauptquartier der Anti-IS-Koalition zum Schutz der eigenen Kräfte getroffen, teilte das Einsatzführungskommando den Obleuten im Verteidigungsausschuss des Bundestages mit. Die Entscheidung sei für alle beteiligten Partnernationen bindend.

15.33 Uhr: "Dumme Nachricht der Amerikaner": USA sollen Teheran nach Tötung Soleimanis kontaktiert haben

Nach der Tötung des iranischen Elite-Generals Ghassem Soleimani bei einem US-Angriff hat Washington nach Angaben der Revolutionsgarden inoffiziell Kontakt zur Regierung in Teheran gesucht. Dabei habe die US-Regierung gefordert, im Falle einer Reaktion des Iran auf den US-Angriff diese "verhältnismäßig" ausfallen zu lassen. Dies sagte der stellvertretende Befehlshaber der Revolutionsgarden, Ali Fadawi, nach Angaben des iranischen Staatsfernsehens vom Samstag.

"Wenn Ihr Rache wollt, dann nehmt Rache im Verhältnis zu dem, was wir getan haben", erklärten die USA den Angaben zufolge der Regierung in Teheran. Die Vereinigten Staaten seien aber nicht in der Position, die Reaktion des Iran zu bestimmen, fügte Fadawi in seinen am Samstag auf der Internetseite des Staatsfernsehens veröffentlichten Aussagen hinzu. Die USA müssten mit einer "harten" Antwort rechnen. Wie die Nachricht der USA an Teheran übermittelt worden sein soll, sagte Fadawi nicht. Teheran und Washington unterhalten seit 40 Jahren keine diplomatischen Beziehungen mehr.

Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif erklärte seinerseits, der diplomatische Vertreter der Schweiz habe am Freitag eine "dumme Nachricht der Amerikaner" übermittelt. Der Diplomat sei am Abend einbestellt worden und habe eine "entschiedene schriftliche Antwort" auf den "dreisten Brief" der USA erhalten. Die Schweizer Botschaft vertritt seit 1980 die Interessen der USA im Iran. Das Schweizer Außenministerium bestätigte am Samstag, dass sein diplomatischer Vertreter dem iranischen Außenministerium einen Brief aus Washington übergeben habe.

15.20 Uhr: SPD-Fraktionschef wirft USA Bruch des Völkerrechts vor

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich wirft den USA einen Bruch des Völkerrechts vor. "Das Völkerrecht wurde verletzt und auch unser Verständnis von staatlicher Gewalt, die durch Recht und Demokratie begründet und eingegrenzt ist", sagt er der "Rheinischen Post". Man dürfe diese völkerrechtlichen Grundsätze nicht einfach übergehen, selbst dann nicht, wenn Soleimani für den Tod Tausender Zivilisten und die Verheerung ganzer Regionen verantwortlich sei. "Die gezielte Tötung von Zivilisten oder staatlichen Repräsentanten, die nicht unmittelbar an Feindseligkeiten teilnehmen oder von denen keine unmittelbare Gefahr für andere ausgehen, ist nicht rechtmäßig und stellt auch kein legitimes Mittel dar."

14.24 Uhr: Linke beantragt Ausschuss-Sondersitzungen

Angesichts des Konflikts zwischen den USA und dem Iran hat die Linke eine Sondersitzung der Bundestagsausschüsse für Auswärtiges und Verteidigung beantragt. Als Themen nannte der Parlamentarische Geschäftsführer der Linken im Bundestag, Jan Korte, die Gefährdungslage der Bundeswehrsoldaten im Irak und in der Region, den Stand der Bundeswehr-Missionen sowie Erkenntnisse über die Urheberschaft des Angriffs auf die US-Irakische Militärbasis nahe Kirkuk und Auswirkungen auf die Sicherheitslage in Europa.

12.46 Uhr: Iran droht mit Angriffen in Straße von Hormus

Die iranischen Revolutionsgarden drohen den USA mit Vergeltung im Nahen Osten und schließen auch Angriffe in der Straße von Hormus nicht aus. Der Iran werde die Amerikaner bestrafen, wo immer sie erreichbar seien, sagte der Kommandeur der Eliteeinheit in der Provinz Kerman, General Gholamali Abuhamseh, der Nachrichtenagentur Tasnim. Im Nahen Osten seien seit Langem wichtige US-Ziele ausgemacht. 35 US-Stellungen in der Region und in der israelischen Stadt Tel Aviv lägen in Reichweite des Iran.

"Die Straße von Hormus ist ein wichtiger Punkt für den Westen, und viele amerikanische Zerstörer und Kriegsschiffe passieren sie", sagte Abuhamseh demnach. Die Verbindung zwischen dem Persischen Golf und dem Golf von Oman ist einer der wichtigsten Schifffahrtswege weltweit, durch die Meerenge gehen etwa ein Fünftel der weltweiten Öltransporte.

10.37 Uhr: Pompeo wirft Europäern mangelnde Unterstützung vor

US-Außenminister Mike Pompeo hat die Reaktion der Europäer auf die Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani durch die USA kritisiert. Washingtons europäische Verbündete seien "nicht so hilfreich" gewesen wie er gehofft hatte, sagte Pompeo dem Sender Fox News.

Die Briten, die Franzosen und die Deutschen müssten verstehen, "dass das, was wir, was die Amerikaner getan haben, auch Leben in Europa gerettet hat". Die Gespräche mit den US-Partnern in der Region seien dagegen "alle fantastisch" gewesen.

8.20 Uhr: Irakisches Militär dementiert Luftangriff

Das irakische Militär ebenso wie die US-geführte Militärkoalition im Irak dementieren, dass ein Luftangriff auf einen Konvoi nördlich von Bagdad stattgefunden habe. Zuvor hatte eine Dachorganisation paramilitärischer Einheiten erklärt, dass ein gegen ihre Kämpfer gerichteter Luftangriff einen Sanitäterkonvoi getroffen habe. Sowohl das irakische Staatsfernsehen als auch US-Medien berichteten unter Berufung auf eigene Quellen, ein Angriff habe den Konvoi getroffen und mehrere Menschen getötet. Der Schlag habe dem Anführer einer pro-iranischen Miliz gegolten.

7.59 Uhr: Tausende Iraker bei Trauerzug für Soleimani und Milizenführer

Tausende Iraker haben in der irakischen Hauptstadt Bagdad an einem Trauerzug für den in der Nacht zu Freitag getöteten iranischen Elite-General Ghassem Soleimani und den irakischen Milizenführer Abu Mehdi al-Muhandis teilgenommen. Sie skandierten "Tod für Amerika", wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

6.09 Uhr: USA setzen Angriffe auf iranische Miliz angeblich fort

Einen Tag nach der gezielten Tötung des einflussreichen iranischen Generals Ghassem Soleimani sowie des Vizechefs der Hasched-al-Schaabi-Milizen im Irak hat die US-Armee Medienberichten zufolge erneut einen Konvoi der pro-iranischen Milizen attackiert. Der Luftangriff sei am frühen Samstagmorgen nördlich von Bagdad erfolgt und habe sich gegen einen Kommandanten der Hasched-al-Schaabi-Milizen gerichtet, berichtete das irakische Staatsfernsehen.

Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Polizeikreisen erfuhr, soll es bei dem Angriff auf die Fahrzeuge Tote und Verletzte gegeben haben. Auch US-Medien berichteten. "Newsweek" schrieb unter Berufung auf Offizielle im US-Verteidigungsministerium, der Angriff habe dem Milizenführer Shubub al-Zaidi gegolten und ihn wahrscheinlich getötet.

Die US-geführte Militärallianz gegen den sogenannten "Islamischen Staat" im Irak erklärte hingegen, sie habe keine Luftangriffe in der Nähe von Bagdad durchgeführt. Die Al-Hadsch-al-Schaabi-Miliz stritt ab, dass bei dem Angriff hochrangige Mitglieder getötet worden seien. Betroffen sei eine angeschlossene Gruppe Sanitäter.

3. Januar 2020, 22.30 Uhr: Wir beenden für heute unsere Berichterstattung im Newsblog. Samstag früh geht es hier weiter.

Eine Zusammenfassung der Ereignisse des Tages und der Reaktionen auf die Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani lesen Sie hier.

21.43 Uhr: "Die Welt ist sicherer ohne Monster wie Soleimani"

US-Präsident Donald Trump hat betont, dass er keinen Krieg mit Teheran wolle. "Wir haben gehandelt, um einen Krieg zu beenden", sagte Trump im US-Bundesstaat Florida. "Wir haben nicht gehandelt, um einen Krieg zu beginnen." Die Vereinigten Staaten wollten Frieden, Partnerschaft und Freundschaft mit anderen Ländern.

Die USA wollten auch keinen Regimewechsel im Iran erreichen. "Allerdings müssen die Aggression des iranischen Regimes in der Region und ihr Einsatz von Söldnerarmeen, die die Nachbarländer destabilisieren, aufhören – und zwar jetzt. Lesen Sie mehr dazu HIER.

20.42 Uhr: Berichte über Angriff auf US-Basis sind falsch

Berichte über einen angeblichen Angriff auf einen US-Militärstützpunkt im Irak sind Insidern zufolge falsch. Zuvor hatte der Tweet eines Reporters der "New York Times" an den internationalen Märkten für Aufsehen gesorgt. Der Journalist verwies auf einen unbestätigten Bericht, wonach Raketen eine US-Militärbasis im Irak getroffen hätten. Die Wall Street baute Verluste aus, die Ölpreise erhöhten sich. Doch ein Sicherheitsvertreter im Ain al-Assad-Luftwaffenstützpunkt, wo US-Streitkräfte stationiert sind, sowie der Vertreter einer nahe gelegenen Ortschaft in der westirakischen Provinz Anbar wiesen die Berichte zurück.

20.14 Uhr: Iran kündigt juristische Schritte gegen USA an

Der Iran will die USA juristisch für die Tötung von Topgeneral Soleimani zur Verantwortung ziehen. Es seien verschiedene rechtliche Schritte auf internationaler Ebene geplant, sagte Außenminister Mohammad Dschawad Sarif dem staatlichen Fernsehen. "Es handelte sich eindeutig um eine terroristische Handlung", so Sarif über den US-Angriff auf Soleimani im Irak.

19.07 Uhr: USA schicken 3.000 bis 3.500 weitere Soldaten nach Nahost

Die USA entsenden nach Pentagon-Angaben 3.000 bis 3.500 zusätzliche Soldaten in den Nahen Osten. Dies sei eine Vorsichtsmaßnahme angesichts einer verstärkten Bedrohung für amerikanische Kräfte in der Region, verlautete laut Reuters aus Washingtoner Regierungskreisen. Die Truppen der 82. Luftlandedivision würden sich den rund 750 Soldaten anschließen, die in den vergangenen Tagen schon nach Kuwait geschickt worden seien. Reuters hatte diese Woche bereits aus US-Regierungskreisen erfahren, dass sich Tausende Soldaten auf eine Entsendung in die Region vorbereiten sollten.

18.11 Uhr: US-Angriff lässt Dax einknicken

Die Zuspitzung der geopolitischen Lage im Nahen Osten hat den deutschen Aktienmarkt klar ins Minus befördert. Der Dax verlor in der Spitze 2 Prozent an Wert, konnte sich jedoch am Nachmittag über der Marke von 13.200 Punkten stabilisieren. Letztlich verlor der Leitindex 1,25 Prozent auf 13 219,14 Zähler. In den USA lag der Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss rund 0,7 Prozent im Minus.

Investoren suchten nach risikoärmeren Anlagen und griffen zu Gold, Staatsanleihen und dem japanischen Yen. Außerdem fürchten Anleger eine Unterbrechung des Rohöl-Nachschubs, was zum größten Anstieg des Ölpreises seit vier Monaten führte.

17.31 Uhr: "Schwere Vergeltung am richtigen Ort zur richtigen Zeit"

Der Oberste Nationale Sicherheitsrat des Iran hat den USA "schwere Vergeltung am richtigen Ort zur richtigen Zeit" angedroht. Der "kriminelle" Angriff auf General Soleimani sei "der größte Fehler", den die USA in der Region begangen hätten, teilte der Nationale Sicherheitsrat in Teheran mit. "Amerika wird den Konsequenzen dieser Fehleinschätzung nicht einfach ausweichen können", erklärte das höchste iranische Gremium für Verteidigungsangelegenheiten.

16.56 Uhr: Trump warnt vor Einfluss des Iran

US-Präsident Donald Trump hat die irakische Führung vor einem wachsenden Einfluss des Irans auf die Politik des Landes gewarnt. Die Menschen im Irak wollten nicht vom Iran "dominiert und kontrolliert" werden, schrieb Trump auf Twitter. Letztlich sei es die Angelegenheit der Iraker, räumte er ein. Aber: In den letzten 15 Jahren habe der Iran immer mehr Einfluss im Irak gewonnen, was vielen Irakern missfalle. "Das wird nie gut ausgehen", warnte Trump.

16.28 Uhr: SPD-Chef kritisiert Trumps Angriff im Irak scharf

SPD-Parteichef Norbert Walter-Borjans hat den von US-Präsident Donald Trump angeordneten Angriff im Irak mit deutlichen Worten kritisiert. "Trumps Vorgehen destabilisiert die Lage in der gesamten Region weiter und birgt die Gefahr eines unkontrollierbaren Flächenbrandes mit nicht absehbaren Folgen auch für Europa", sagte Walter-Borjans t-online.de. Auch andere Politiker in Deutschland äußerten Kritik am US-Vorgehen und zeigten ich besorgt wegen der Gefahr einer Eskalation in der Golfregion. Ein Überblick.

16.22 Uhr: Macron: Iran soll Provokationen unterlassen

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat nach dem US-Luftschlag im Irak alle Beteiligten zur "Zurückhaltung" aufgerufen. Macron werde in "engem Kontakt" mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bleiben, um eine "weitere gefährliche Eskalation der Spannungen" in der Golfregion zu verhindern, teilte der Elysée-Palast nach einem Gespräch der beiden Staatschefs mit.

Macron habe in dem Gespräch erklärt, dass sich Frankreich für die "Souveränität und Sicherheit des Irak und die Stabilität in der Region" einsetze. Er habe den Iran zudem aufgefordert, seine Verpflichtungen aus dem Atomabkommen wieder vollständig zu erfüllen und "von Provokationen abzusehen", hieß es in der Mitteilung.

16.11 Uhr: Anti-Iran-Kundgebung in Berlin

In Berlin haben mehrere Dutzend Demonstranten gegen das politische System im Iran protestiert. Knapp 70 Menschen versammelten sich gegen Mittag vor der iranischen Botschaft in der Podbielskiallee im Stadtteil Dahlem, wie ein Polizeisprecher sagte. Der Nationale Widerstandsrat Iran (NRWI), der zu dem Protest aufgerufen hatte, sprach von gut 120 Teilnehmern. Vor allem Deutsch-Iraner hätten sich beteiligt, sagte ein Sprecher der Organisation.

Den bei einem US-Militärschlag im Irak getöteten General Soleimani bezeichnete der Sprecher als Kriegsverbrecher. Sein Tod werde den "Trend zum Abgrund des iranischen Regimes" beschleunigen. Man fordere ein härteres Vorgehen der Bundesregierung gegen das Land.

15.59 Uhr: "Welt kann sich keinen weiteren Golf-Krieg leisten"

UN-Generalsekretär António Guterres hat Staats- und Regierungschefs zu "maximaler Zurückhaltung" aufgerufen. "Die Welt kann sich keinen weiteren Golf-Krieg leisten", sagte Guterres nach der Tötung des iranischen Generals Soleimani im Irak laut Mitteilung der Vereinten Nationen. Er habe sich immer für eine Deeskalation in der Golf-Region eingesetzt und die jüngste Eskalation beunruhige ihn zutiefst, sagte der UN-Chef weiter.

15.52 Uhr: Pelosi kritisiert US-Angriff

Die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, hat deutliche Kritik am US-Raketenangriff auf den iranischen General Ghassem Soleimani geübt. "Die höchste Priorität der US-Führung ist, das Leben von Amerikanern und deren Interessen zu schützen", erklärte Pelosi. "Aber wir können das Leben amerikanischer Soldaten, Diplomaten und anderer nicht weiter gefährden, indem wir provokative und unverhältnismäßige Aktionen unternehmen."

Pelosi warnte vor einer "gefährlichen Eskalation der Gewalt". Amerika und die Welt könnten es sich nicht leisten, Spannungen zu haben, die so weit eskalierten, dass man nicht mehr umkehren könne. Pelosi fügte hinzu, dass das Vorgehen der US-Regierung im Irak ohne vorherige Rücksprache mit dem Kongress stattgefunden habe, und forderte eine unverzügliche Unterrichtung über die Lage.

15.38 Uhr: Trump: Soleimani hätte schon vor Jahren getötet werden müssen

US-Präsident Donald Trump hat die Tötung des iranischen Topgenerals Ghassem Soleimani auf Twitter verteidigt und gesagt, der Anführer der Al-Kuds-Brigaden der iranischen Revolutionsgarden hätte schon "vor vielen Jahren" getötet werden müssen. "General Ghassem Soleimani hat über einen langen Zeitraum Tausende Amerikaner getötet oder schwer verletzt, und plante, viele weitere zu töten."

Soleimani sei "direkt und indirekt" sogar für den Tod von "Millionen von Menschen" verantwortlich, einschließlich der bei den jüngsten Protesten im Iran getöteten Menschen, schrieb Trump weiter. Auch wenn es die iranische Führung nicht zugeben werde, sei der General in seinem Land "gehasst und gefürchtet" worden. Worauf sich Trump bei den "Millionen" Toten bezog, war zunächst unklar.

15.32 Uhr: "Gefährliche Provokationen Irans"

Außenminister Heiko Maas bemüht sich mit Kontakten nach Teheran und zur US-Regierung um eine Deeskalation nach der Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani. "Die US-Militäroperation folgte auf eine Reihe gefährlicher Provokationen Irans. Es ist durch die Aktion aber nicht einfacher geworden, Spannungen abzubauen", erklärte der SPD-Politiker. "Die Folgen für die Region sind schwer absehbar." Das habe er auch seinem US-Amtskollegen Mike Pompeo "deutlich gesagt". Maas hatte mit Pompeo telefoniert.

Jetzt gehe es darum, zu verhindern, dass eine weitere Eskalation die ganze Region in Brand setze, so Maas. "Dazu nutzen wir unsere diplomatischen Kanäle auch zu Iran und den Staaten der Region", sagte der Minister weiter. Er habe auch mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell gesprochen. "Seit heute Morgen sind wir in engem Kontakt mit den britischen und französischen Partnern und den anderen Europäern, wie wir gemeinsam am besten auf eine Beruhigung der Lage hinwirken können", erklärte Maas.

14.45 Uhr: UN-Expertin: Gezielte Tötung ist wohl Menschenrechtsverletzung

Die gezielte Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani ist nach Auffassung einer UN-Menschenrechtsexpertin wahrscheinlich ein Verstoß gegen internationales Recht. "Rechtfertigungen für solche Tötungen sind sehr eng definiert, und es ist schwer vorstellbar, wie eine davon auf diese Tötungen angewendet werden kann", twitterte Agnes Callamard, die unabhängige Berichterstatterin des UN-Menschenrechtsbüros für außergerichtliche, summarische oder willkürliche Hinrichtungen.

Der Einsatz von Drohnen oder anderen Mitteln für gezielte Tötungen sei außer bei aktiven Kampfhandlungen fast nie legal. Tödliche Gewalt sei höchstens erlaubt, wenn unmittelbar Gefahr für Leben bestehe. "Dass jemand in der Vergangenheit an Terrorangriffen beteiligt war, reicht nicht aus, um eine solche Tötung legal zu machen."

14.20 Uhr: Trump äußert sich erstmals – auf Twitter

Präsident Donald Trump hat sich erstmals selbst zum US-Angriff geäußert – zumindest auf Twitter. Dort schrieb er nur: "Iran hat nie einen Krieg gewonnen, aber nie eine Verhandlung verloren!"

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Der Tweet lässt sich als Drohung verstehen: Der Iran würde einen Krieg gegen die USA in jedem Fall verlieren, so möglicherweise der Gedanke. Mit den Verhandlungen könnte Trump auf das ihm verhasste Atomabkommen anspielen, das unter Führung seines Vorgängers Barack Obama ausgehandelt worden war und das er aufgekündigt hat.

13.38 Uhr: Pompeo: Werden Provokationen nicht unbeantwortet lassen

US-Außenminister Mike Pompeo hat Teheran zur Deeskalation aufgefordert. Iran solle sich nun wie ein normales Land verhalten und nicht mehr Terroristen in der ganzen Region unterstützen, sagte Pompeo im Gespräch mit dem US-Sender Fox News. Sollte Iran einen anderen Weg verfolgen, sei die gesamte US-Regierung bereit, "angemessen zu antworten", sagte er. "Wir wollen keinen Krieg mit dem Iran." Die US-Regierung werde aber Provokationen des Irans nicht unbeantwortet lassen. Durch Soleimanis Tod seien der Irak und der Nahe Osten heute sicherer und hätten eine bessere Chance auf ein Leben in Freiheit und Sicherheit.

13.35 Uhr: Netanjahu: USA haben Recht auf Selbstverteidigung

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat betont, dass die USA das Recht hätten, sich selbst zu verteidigen und Soleimani zu töten. "Ghassem Soleimani ist verantwortlich für den Tod amerikanischer Bürger und vieler unschuldiger Menschen. Er hatte weitere solche Angriffe geplant", sagte Netanjahu. "Präsident Trump verdient Anerkennung dafür, dass er reibungslos, kraftvoll und entschlossen gehandelt hat. Israel steht an der Seite der USA im Kampf für Frieden, Sicherheit und Selbstverteidigung."

13.15 Uhr: Pompeo: Bleiben Deeskalation verpflichtet

Die USA bleiben Außenminister Mike Pompeo zufolge der Deeskalation verpflichtet. Er habe mit seinen Amtskollegen aus Großbritannien und Deutschland, Dominic Raab und Heiko Maas, über die Entscheidung für den Angriff auf Soleimani gesprochen, schrieb Pompeo auf Twitter. Deutschland sei ebenfalls über die anhaltenden militärischen Provokationen des Irans besorgt.

13.10 Uhr: EU-Ratspräsident warnt vor Spirale der Gewalt

EU-Ratspräsident Charles Michel hat vor einer Spirale der Gewalt gewarnt. "Der Kreislauf von Gewalt, Provokationen und Gegenschlägen, den wir in den vergangenen Wochen im Irak erlebt haben, muss aufhören", teilte Michel mit. "Eine weitere Eskalation muss um jeden Preis verhindert werden." Zu viele Waffen und zu viele Milizen verlangsamten die Rückkehr zu einem normalen Alltag für die irakischen Bürger, führte der EU-Ratspräsident aus, ohne den tödlichen US-Militärschlag gegen den iranischen General in der irakischen Hauptstadt direkt anzusprechen.

12.10 Uhr: Iran ernennt Nachfolger des getöteten Generals

Der Iran hat nach dem tödlichen US-Angriff auf General Ghassem Soleimani einen neuen Chef der Al-Kuds-Brigaden ernannt. Den Posten übernehme nach dem "Märtyrertod des glorreichen Generals" der Brigadegeneral Esmail Kaani, teilte Irans geistliches Oberhaupt Ajatollah Ali Chamenei auf seiner Internetseite mit. Einen Hintergrund zu den Al-Kuds-Brigaden lesen Sie hier.

12 Uhr: Bundesregierung ruft zur Deeskalation auf

Die Bundesregierung hat die Beteiligten zu Besonnenheit aufgerufen. "Es kommt gerade an diesem Punkt jetzt auf Deeskalation an", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer. Das amerikanische Vorgehen sei eine Reaktion auf eine ganze Reihe von Provokationen, für die der Iran die Verantwortung trage. Auf Nachfrage vermied sie direkte Kritik am Vorgehen der US-Regierung. Soleimani war Kommandeur der iranischen Al-Kuds-Brigaden.

11.45 Uhr: Spontane Proteste im Iran: "Tod den USA"

In fast allen Teilen des Irans ist es zu spontanen Kundgebungen gegen die USA gekommen. Besonders bei den Freitagsgebeten fielen harte Worte in Richtung Washington wie "Tod den USA" und "Rache, Rache". "Den Begriff Sicherheit und Entspannung können die Amerikaner ab heute vergessen", sagte Ahmad Chatami beim Freitagsgebet in Teheran. US-Präsident Donald Trump könne sich darauf einstellen, dass der Iran "das Blut Soleimanis rächen" werde und "seine Tage in dunkle Nächte" umwandeln werde, sagte der Geistliche, der den Hardlinern im Land nahe steht. Medienangaben zufolge nahmen Hunderttausende an den Demonstrationen teil. Die Zahl ließ sich nicht unabhängig überprüfen.

11.30 Uhr: Wer ist der zweite getötete Milizenführer?

Bei dem US-Angriff ist nicht nur der hohe iranische General Ghassem Soleimani getötet worden (lesen Sie hier ein Porträt), sondern auch der irakische Milizenführer Abu Mahdi al-Muhandis. Er gilt als der militärische Kopf der Haschd-Brigaden und als einer der wichtigsten Strippenzieher im irakischen Machtapparat. Seine Rolle ist zugleich exemplarisch für den Einfluss Teherans und der ihm nahe stehenden Milizen in Bagdad. Al-Muhandis wurde in den Achtzigerjahren im Iran ausgebildet. Als Teil der Iranischen Revolutionsgarden soll er in jener Zeit an Terroranschlägen auf Botschaftsgebäude in Kuwait beteiligt gewesen sein. Im irakischen Sicherheitsapparat galt der 65-jährige Kommandeur als Garant dafür, dass die dem Iran nahe stehenden Milizen ihre Autonomie behielten.

11 Uhr: China ruft USA zu Zurückhaltung auf

China hat alle Seiten im Konflikt zur Mäßigung aufgerufen. "Wir mahnen alle beteiligten Parteien, besonders die Vereinigten Staaten, Ruhe und Zurückhaltung walten zu lassen, um weitere Spannungen und Eskalationen zu vermeiden", sagte ein Sprecher des Außenministeriums. Frieden und Stabilität in der Golfregion müssten gewahrt werden. Die Souveränität und territoriale Unversehrtheit des Irak müssten respektiert werden. China habe die Anwendung von Gewalt in internationalen Beziehungen immer abgelehnt.

10.40 Uhr: Bundeswehr verschärft Sicherheitsmaßnahmen

Die im Irak eingesetzten Bundeswehrsoldaten verschärfen ihre Sicherheitsmaßnahmen. Das Hauptquartier der internationalen Militärkoalition gegen die Terrormiliz IS habe Einschränkungen für Bewegungen am Boden und in der Luft angeordnet, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos in Potsdam.

Im Militärkomplex Tadschi, 30 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bagdad, sind derzeit 27 Bundeswehrsoldaten für die Ausbildung irakischer Kräfte im Einsatz. Zudem gibt es im Hauptquartier der Anti-IS-Koalition in Bagdad fünf deutsche Soldaten. Knapp 90 Bundeswehrleute sind im nordirakischen Kurdengebiet im Einsatz, um dort kurdische Kräfte auszubilden.

10.30 Uhr: Konflikt lässt Gold- und Ölpreis steigen und setzt Dax zu

Die deutliche Verschärfung der Spannungen zwischen den USA und dem Iran hat die Preise für Gold und Rohöl steigen lassen. Aus Furcht vor Lieferausfällen deckten sich Anleger am Freitag ein. Auch der deutsche Aktienindex Dax wird durch den Konflikt belastet.

10.20 Uhr: Netanjahu bricht Reise ab – Israel in Alarmbereitschaft

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat seinen Besuch in Griechenland abgebrochen. Er werde frühzeitig heimkehren, um die aktuellen Entwicklungen zu verfolgen, teilte sein Büro mit. Israel befindet sich nach dem US-Angriff in erhöhter Alarmbereitschaft. Israel und der Iran sind Erzfeinde. Vertreter des Iran haben in der Vergangenheit mit Vergeltungsschlägen gegen den US-Verbündeten Israel gedroht.

10 Uhr: Russland: "Abenteuerlicher Schritt"

Russland hat den Angriff kritisiert und befürchtet, dass sich die Spannungen im Nahen Osten weiter verschärfen könnten. Das teilte das Außenministerium der Staatsagentur Tass zufolge mit. Es sprach mit Blick auf das Vorgehen der Amerikaner von einem "abenteuerlichen Schritt". Soleimani habe sich für den Schutz der nationalen Interessen des Iran eingesetzt.

9.20 Uhr: US-Regierung ruft ihre Bürger zur Ausreise auf

Die US-Botschaft in Bagdad hat alle US-Bürger zur sofortigen Ausreise aufgefordert. Sie sollten auf dem Luftweg aus dem Land ausreisen, solange dies möglich sei. Andernfalls sollten sie auf dem Landweg in andere Staaten ausreisen. Die wichtigsten Grenzübergänge führen in den Krisenstaat Syrien und den Iran. Weitere führen nach Saudi-Arabien und in die Türkei.

9 Uhr: Mehrere schiitische Milizen drohen den USA und Israel

Mehrere schiitische Milizen im Irak drohen den USA mit Vergeltung. Der einflussreiche Milizenführer Kais al-Khasali teilte mit, im Gegenzug für das vergossene Blut würden das Ende der amerikanischen Militärpräsenz im Irak und die Zerstörung Israels kommen. Der Chef der irantreuen Miliz Asaib Ahl al-Hak rief seine Kämpfer außerdem dazu auf, bereit zu sein, da die nächsten Tage "eine baldige Eroberung und einen großen Sieg" bringen würden.

8.40 Uhr: Iraks Ministerpräsident kritisiert Angriff scharf

Der irakische Ministerpräsident Adil Abd al-Mahdi hat die Tötung Soleimanis als Aggression gegen sein Land und als empörenden Verstoß gegen die Voraussetzungen für die Präsenz der US-Truppen im Irak verurteilt. Er sprach von einer gefährlichen Eskalation und warnte vor einem Krieg in der Region.

8.30 Uhr: Iraks Schiitenführer al-Sadr will Anti-US-Miliz reaktivieren

Der einflussreiche irakische Schiitenführer Muktada al-Sadr will seine Anti-US-Miliz reaktivieren. Über Twitter rief er die Kämpfer seiner vor gut einem Jahrzehnt offiziell aufgelösten Mahdi-Armee auf, sich "bereitzuhalten". Während der jahrelangen US-Präsenz im Irak war die etwa 60.000 Mann starke Mahdi-Armee von al-Sadr lange der mächtigste Gegner der US-Truppen.

8 Uhr: Irans Präsident: "Schreckliches Verbrechen der USA"

Irans Präsident Hassan Ruhani hat die USA scharf verurteilt und Vergeltung angekündigt. "Zweifellos werden der Iran und andere unabhängige Staaten dieses schreckliche Verbrechen der USA rächen", schrieb Ruhani in einem Beileidsschreiben. Diese feige Tat zeige die Verzweiflung der amerikanischen Nahostpolitik und wie die Amerikaner ihrer Interessen wegen alle menschlichen Prinzipien außer Acht ließen.

6.45 Uhr: Irans oberster Führer droht mit Rache

Irans oberster Führer hat den USA Vergeltung angedroht. "Soleimanis Weg wird auch ohne ihn weitergeführt, aber die Kriminellen erwartet eine schwere Rache", schrieb Ajatollah Ali Chamenei in einem Beileidsschreiben.

4 Uhr: US-Militär tötet hohen iranischen General

Die USA haben nach eigenen Angaben den Raketenangriff im Irak ausgeführt, bei dem einer der höchsten iranischen Generäle getötet worden ist. Das US-Verteidigungsministerium teilte mit, der Angriff sei auf Anweisung von Präsident Donald Trump erfolgt, um weitere Attacken auf amerikanische Kräfte in der Region zu verhindern. Lesen Sie hier mehr.

3 Uhr: Hoher iranischer General bei Raketenangriff im Irak getötet

Bei einem Raketenangriff nahe dem Flughafen von Bagdad ist einer der höchsten iranischen Generäle getötet worden. Dabei handele es sich um Ghassem Soleimani, den Kommandeur der iranischen Al-Kuds-Brigaden, meldete die Medienstelle der vom Iran unterstützten irakischen Volksmobilisierungskräfte. Ums Leben kam demnach auch deren stellvertretender Leiter Abu Mahdi al-Muhandis.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP, Reuters
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website