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Iran unter Druck: Video zeigt offenbar Abschuss des abgestürzten Flugzeugs


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Iran unter Druck
Video zeigt offenbar Abschuss der Passagiermaschine


Aktualisiert am 10.01.2020Lesedauer: 2 Min.
Das Video soll den Moment des mutmaßlichen Flugzeugabschusses zeigen.Vergrößern des Bildes
Das Video soll den Moment des mutmaßlichen Flugzeugabschusses zeigen. (Quelle: Screenshot: Nariman Gharib/reuters)
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Der Iran sprach schon früh von einer technischen Ursache des Flugzeugabsturzes bei Teheran, doch die Hinweise auf einen Abschuss durch eine Boden-Luft-Rakete mehren sich. Nun tauchen Aufnahmen auf.

Ein in sozialen Medien verbreitetes Video zeigt offenbar den Abschuss der ukrainischen Boeing 737 bei Teheran im Iran. Sowohl die "New York Times" als auch die Recherche-Plattform "Bellingcat" verifizierten die Aufnahmen als authentisch. Auch t-online.de liegen die Aufnahmen vor, oben sind sie zu sehen.

Das Material erhärtet den Verdacht, dass die iranischen Streitkräfte für die Tragödie verantwortlich sind, bei der insgesamt 176 Menschen starben – zahlreiche von ihnen waren kanadische Staatsbürger. Der Iran hatte hingegen kurz nach dem Abschuss behauptet, es habe sich bei der Absturzursache um einen technischen Fehler gehandelt.

Video stützt Geheimdienstinformationen

Die kanadische Regierung hatte bereits unter Berufung auf Geheimdienstinformationen die iranische Führung verantwortlich gemacht. US-Offizielle und der britische Premier Boris Johnson äußerten sich ähnlich. CNN berichtete, der Theorie eines versehentlichen Abschusses durch den Iran lägen die Analysen von Satelliten-, Radar- und anderen elektronischen Daten zugrunde, die routinemäßig vom US-Militär und den Geheimdiensten gesammelt würden.

Das Flugzeug war am Mittwoch abgestürzt, kurz nachdem der Iran zwei von US-Soldaten genutzte Stützpunkte im Irak angegriffen hatte. Die nun aufgetauchten Bilder, die zuerst vom Telegram-Nutzer Nariman Gharib verbreitet wurden, zeigen ein schnell und schräg in den Himmel aufsteigendes Objekt, bevor ein heller Blitz zu sehen ist. Einige Sekunden später ist eine Explosion zu hören.

Die Recherche-Plattform "Bellingcat" war in der Lage, die exakte Aufnahmesituation des Materials zu bestimmen. Demnach sei es in einem Vorort westlich des Flughafens entstanden, von dem die ukrainische Maschine zuvor abgehoben war. In dem Video seien nicht nur mehrere der Gebäude und die dortige Baustelle zu sehen, auch die Tonspur der Aufnahme bestätige die Annahme, dass das Material authentisch sei.

Denn die Zeit zwischen der im Video zu sehenden Explosion und dem aufgenommenen Explosionsgeräusch entspreche genau der Zeit, die der Schall benötige, die Entfernung zwischen der bekannten Flugroute und dem Aufnahmeort zurückzulegen. Nach Einschlag ändere das zu sehende Objekt außerdem den Kurs in Richtung der späteren Absturzstelle. Die "New York Times", die das Video ebenfalls verifizierte und der es im Original vorlag, kam zu denselben Schlüssen. Auch weitere Videos des Absturzes stimmen demnach mit Merkmalen der Aufnahmen überein.

Während sich also die Hinweise auf einen Abschuss des Passagier-Jets durch die iranischen Streitkräfte verdichten, sind Experten besorgt, die Islamische Republik könne Beweismaterial vor Ort vernichten. Zwar hat die iranische Luftfahrtbehörde mittlerweile zugestimmt, dass Experten von Boing an der Untersuchung beteiligt werden, auch ukrainische Experten sind in den Iran gereist. Die Blackbox des Flugzeuges sei aber möglicherweise beschädigt und werde im Iran bleiben.

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