t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeWirtschaft & FinanzenRatgeberSteuern & RechtGrundsteuer

Hebesatz bei Grundsteuer: Berechnung, Höhe, Bedeutung


Qualitativ geprüfter Inhalt
Qualitativ geprüfter Inhalt

Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.

Hebesatz
Dieser Faktor entscheidet über die Höhe Ihrer Grundsteuer


Aktualisiert am 23.03.2024Lesedauer: 3 Min.
Einfamilienhäuser (Symbolbild): Besitzer eines Eigenheims müssen dem Finanzamt 2022 Angaben für die Grundsteuerreform liefern.Vergrößern des Bildes
Einfamilienhäuser: Besitzer eines Eigenheims mussten dem Finanzamt Angaben für die Grundsteuerreform liefern. (Quelle: Silas Stein/dpa-tmn)
News folgen

Jedes Jahr zahlen Eigentümer Grundsteuer. Wie teuer es wird, liegt vor allem an den Kommunen. Sie haben das letzte Wort beim Hebesatz.

Wer ein Haus, eine Wohnung oder ein unbebautes Grundstück besitzt, musste im vergangenen Jahr liefern. Wegen der Grundsteuerreform verlangten die Finanzämter diverse Daten von Eigentümern. Damit kann nun die Steuer neu berechnet werden.

Ein entscheidender Faktor in der Gleichung ist der sogenannte Hebesatz. Er bestimmt maßgeblich, wie hoch die Grundsteuer am Ende ausfällt. Wir erklären, was der Hebesatz genau ist und wie Sie mit seiner Hilfe die Grundsteuer berechnen.

Was ist der Hebesatz bei der Grundsteuer?

Der Hebesatz ist ein Faktor, mit dem die Kommunen die jährlich anfallende Grundsteuer berechnen. Dabei haben Sie einen Spielraum, was die Höhe des Hebesatzes angeht – und entscheiden so letztlich, wie hoch die Grundsteuer ausfällt.

Vor allem verschuldete Städte verlangen hohe Hebesätze, um Geld in die Kassen zu bekommen. Andere Kommunen lassen ihn hingegen niedrig, um attraktiv für neue Einwohner zu sein. Die Unterschiede sind deshalb immens: Der Grundsteuer-Hebesatz kann zwischen 0 und 1.050 Prozent liegen.

Es gibt drei Arten von Hebesätzen, je nachdem, wie die Fläche genutzt wird:

  • Grundsteuer-Hebesatz A für land- und forstwirtschaftliche Flächen
  • Grundsteuer-Hebesatz B für sonstige Grundstücke, etwa von Hausbesitzern
  • Grundsteuer-Hebesatz für die Gewerbesteuer

Die Gemeinden legen den Hebesatz jeweils für ein Kalenderjahr fest (§ 25 Grundsteuergesetz).

Wie wird die Grundsteuer mit dem Hebesatz berechnet?

Die Grundsteuer B berechnen Sie derzeit noch, indem Sie den Hebesatz mit dem Einheitswert und der Grundsteuermesszahl multiplizieren. Die Formel dafür lautet also:

Grundsteuer = Hebesatz x Einheitswert x Grundsteuermesszahl

Der Einheitswert wird von den Finanzämtern für jedes Grundstück festgelegt und ist unter anderem abhängig von der Grundstücksart und bei bebauten Grundstücken dem Baujahr eines Hauses. Er liegt erheblich unter dem Verkehrswert und lässt sich nicht aus ihm berechnen. Mehr zum Einheitswert lesen Sie hier.

Achtung: Ab 2025 wird der Einheitswert durch den Grundsteuerwert ersetzt. Dafür mussten Millionen Bundesbürger bis 31. Januar 2023 eine zusätzliche Grundsteuererklärung einreichen. 2024 berechnet sich die Grundsteuer aber noch nach dem alten Modell.

Die Steuermesszahl ist gesetzlich festgeschrieben. Sie unterscheidet sich je nach Grundstücksart und Bundesland. Im Westen beträgt sie zwischen 0,26 Prozent und 0,6 Prozent des Einheitswerts und im Osten zwischen 0,5 und 1 Prozent des Einheitswerts. Mit der Grundsteuerreform sollen die Steuermesszahlen auf ein Zehntel ihres bisherigen Wertes abgesenkt werden.

Wie hoch ist der Grundsteuer-Hebesatz?

Über die Höhe des Hebesatzes entscheidet jede Kommune selbst. Er kann von 0 bis 1.050 Prozent reichen. Laut Daten des Statistischen Bundesamts betrug der durchschnittliche Hebesatz bis zum 31. Dezember 2022 etwa 391 Prozent.

Die folgende Tabelle zeigt die durchschnittlichen Hebesätze für alle Bundesländer:

Loading...
Symbolbild für eingebettete Inhalte

Embed

Der Hebesatz hat einen erheblichen Einfluss auf die Höhe der Grundsteuer. Eine Beispielrechnung macht es deutlich:

Nehmen wir an, Sie besitzen ein Einfamilienhaus mit dem Einheitswert 20.000 Euro in Berlin. Die Grundsteuermesszahl beträgt in diesem Fall 0,26 Prozent (mehr dazu lesen Sie hier), der Hebesatz 810 Prozent. Daraus ergibt sich eine jährliche Grundsteuer von 421,20 Euro.

Gehört Ihnen hingegen ein Haus mit dem gleichen Einheitswert in Hamburg, müssen Sie deutlich weniger Grundsteuer zahlen. Denn dank des niedrigeren Hebesatzes von 540 Prozent beträgt sie dort 280,80 Euro im Jahr.

Verwendete Quellen
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Steuern von A bis Z

Erbe & Steuern


Kirchensteuer









TelekomCo2 Neutrale Website