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Ukraine-Krieg im Newsblog | Russische Truppen berichten von Angriffen mit rund 90 Toten


Newsblog zum Ukraine-Krieg
Russische Truppen berichten von Angriffen mit rund 90 Toten

Von t-online, dpa, reuters, afp
Aktualisiert am 27.12.2022Lesedauer: 54 Min.
Bombardierung in der Ukraine (Archivbild): In Cherson soll es Explosionen gegeben haben.Vergrößern des Bildes
Bombardierung in der Ukraine (Archivbild): Nach russischen Angaben kamen bei Kämpfen an verschiedenen Frontabschnitten Dutzende Ukrainer ums Leben. (Quelle: Alexei Alexandrov)

Tag 307 seit Kriegsbeginn: Russland setzt den Beschuss der Städte fort. Die Ukraine will Russland aus dem UN-Sicherheitsrat ausschließen. Alle Infos im Newsblog.

Russische Truppen berichten von erfolgreichen Angriffen

13.18 Uhr: Bei Kämpfen und Artillerieduellen an verschiedenen Frontabschnitten haben russische Truppen am Dienstag nach eigener Darstellung den ukrainischen Verteidigern größere Verluste zugefügt. So seien bei Kämpfen rund um Donezk im Osten der Ukraine rund 60 ukrainische Soldaten "vernichtet" worden, berichtete die Staatsagentur Tass unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau. In der benachbarten Region Luhansk seien rund 30 ukrainische Soldaten bei einem Artillerieangriff getötet worden. Daneben soll bei diversen Artillerieduellen von Cherson im Süden bis Charkiw im Osten eine Reihe von ukrainischen Geschützen zerstört worden sein. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Lawrow sieht USA als treibende Kraft

12.55 Uhr: Der russische Außenminister Sergej Lawrow sieht die USA als Hauptschuldigen und zugleich größten Nutznießer des Ukraine-Konflikts. Strategisches Ziel der USA und ihrer Verbündeten in der Nato sei ein "Sieg über Russland auf dem Schlachtfeld", um Russland zu schwächen oder gar zu vernichten, sagte Lawrow in einem Interview der russischen Staatsagentur Tass am Dienstag. Um dies zu erreichen, seien die Gegner Moskaus "zu Vielem bereit".

"Der Hauptnutznießer in diesem "brennenden Konflikt" sind die USA, die daraus den maximalen Nutzen sowohl im wirtschaftlichen als auch militärisch-strategischen Bereich ziehen wollen", sagte Lawrow. Daneben verfolge Washington noch ein weiteres geopolitisches Ziel – die Zerstörung der traditionellen Beziehungen Russlands zu Europa.

Ukraine registrierte 2022 mehr als 4.500 russische Cyberangriffe

12.52 Uhr: Dem ukrainischen Sicherheitsdienst zufolge hat es seit Jahresbeginn mehr als 4.500 russische Cyberangriffe in der Ukraine gegeben. Russland starte "im Durchschnitt mehr als zehn Cyberangriffe pro Tag", sagte der ukrainische Chef für Cyber-Sicherheit, Ilja Witiuk, in einem TV-Interview am Montag. "Zum Glück bekommt die ukrainische Gesellschaft die meisten davon noch nicht einmal mit", fügte er hinzu.

Moskau ziele vor allem auf den Energiesektor, Logistik, militärische Einrichtungen und Regierungsdatenbanken ab. Inzwischen habe die Ukraine bereits acht Jahre lang Erfahrung mit dieser Art Attacken – und sei bei Kriegsbeginn gut dagegen gewappnet gewesen, sagte Witiuk.

Achtköpfige Familie in Ostukraine ausgeraubt und getötet

12.39 Uhr: In der russisch besetzten Ortschaft Makijiwka in der Region Luhansk im Osten der Ukraine haben mehrere Männer eine achtköpfige Familie ausgeraubt und getötet. Unter den Opfern waren vier Kinder, wie russische und ukrainische Medien am Dienstag übereinstimmend berichteten. Bei dem Überfall seien Bargeld, Mobiltelefone sowie ein Auto erbeutet worden. Nach Angaben der russischen Staatsagentur Tass wurden bereits drei Tatverdächtige festgenommen.

Laut ukrainischen Medien handelt es sich bei den Verdächtigen um Angehörige der berüchtigten Wagner-Söldnertruppe. Diese hatte zuletzt neue Mitglieder in russischen Gefängnissen rekrutiert.

Kühnert gegen Friedensverhandlungen mit Russland "in der jetzigen Situation"

10.45 Uhr: SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat sich gegen Friedensverhandlungen mit Russland "in der jetzigen Situation" ausgesprochen. "Der Moment, in dem die Ukraine ihren Frieden aushandeln wird, der wird kommen", sagte Kühnert am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin". "Aber der hat Voraussetzungen: nämlich die territoriale Integrität dieses Landes und dass Russland klar wird, dass es seine Kriegsziele nicht erreichen kann." Die Ukraine werde auch militärisch unterstützt mit dem Ziel, dass sie für sich später einen gerechten Frieden verhandeln könne, sagte Kühnert weiter.

Er bekräftigte außerdem die Haltung seiner Partei, bei der Lieferung von Waffen an die Ukraine "keine Alleingänge" zu machen. Der sogenannte Ringtausch, in dem Deutschland Panzer an andere osteuropäische Länder liefert, die im Gegenzug ihre Panzer aus sowjetischen Beständen an die Ukraine geben, funktioniere "und hilft auch ganz konkret und vor allem sofort", sagte er.

Russland: Vier ukrainische Saboteure in Grenzregion getötet

9.44 Uhr: An der russisch-ukrainischen Grenze sind nach Angaben des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB vier Saboteure getötet worden. Die Ukrainer seien bei dem Versuch, im Gebiet Brjansk die Grenze zu überqueren, "liquidiert" worden, teilte der FSB mit. Sie hätten selbst gebaute Sprengsätze, ausländische Waffen und Munition sowie Kommunikation- und Navigationsgeräte bei sich gehabt, um auf russischem Staatsgebiet Terroranschläge zu verüben, hieß es. Ukrainische Medien berichteten am Dienstag, dass die Männer militärische Aufgaben gegen Russlands Angriffskrieg erledigt hätten.

Ein Soldat der ukrainischen Streitkräfte bestätigte im Nachrichtenkanal Telegram den Tod seiner Kameraden, deren Namen und Fotos er auch veröffentlichte. Er ging allerdings davon aus, dass die Männer durch eine Minenexplosion getötet wurden. Laut FSB wurden sie bereits am 25. Dezember getötet.

Russland: Keine Initiative für atomare Rüstungskontrolle geplant

8.51 Uhr: Russland plant laut Außenminister Sergej Lawrow derzeit keine neuen Initiativen zur Rüstungskontrolle von Atomwaffen oder für Sicherheitsgarantien. In einem Interview der Nachrichtenagentur Tass forderte Lawrow den Westen zudem zu maximaler Zurückhaltung in dem "hochsensiblen" Nuklearbereich auf.

Die Nacht: Ukraine fürchtet Großangriff zu Neujahr

7.42 Uhr: In der Ukraine sind infolge der russischen Angriffe auf das Energienetz immer noch rund neun Millionen Menschen ohne Stromversorgung. Und in Kiew befürchtet man schon bald neue Wellen von Marschflugkörpern und Raketen – möglicherweise schon in der Neujahrsnacht. Hier lesen Sie den Überblick über die Geschehnisse in der Nacht.

Dienstag, 27. Dezember

Lawrow: Ukraine will Nato tiefer in Konflikt hineinziehen

23.44 Uhr: Russland wirft der Ukraine vor, die Nato tiefer in den Krieg hineinziehen zu wollen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte der Staatsagentur Tass: "Das (Kiewer) Regime versucht in seinem Namen, die Amerikaner und andere Nato-Mitglieder tiefer in den Strudel des Konflikts zu ziehen, in der Hoffnung, einen überstürzten Zusammenstoß mit der russischen Armee unvermeidlich zu machen."

Lawrow kritisierte den Kurs des Westens. Dieser spekuliere ständig, dass Russland kurz davor stehe, Atomwaffen gegen die Ukraine einzusetzen. "Wir sprechen hier über ganz andere Angelegenheiten – der politische Kurs des Westens, der auf die totale Zurückhaltung Russlands abzielt, ist extrem gefährlich. Er birgt Risiken eines direkten bewaffneten Zusammenstoßes der Atommächte", behauptete Lawrow. Moskau betone immer, dass es im Atomkrieg keine Gewinner geben könne und "er niemals entfesselt werden darf".

Russland hat am 24. Februar 2022 die Ukraine überfallen. Den eigenen Angriffskrieg bezeichnet die russische Führung allerdings nur als "militärische Spezialoperation" und rechtfertigt diesen immer wieder damit, dass er nur einem Angriff der Ukraine zuvorgekommen sei.

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Selenskyj: Situation an der Front ist "schmerzhaft"

22.48 Uhr: Die Situation an der Front in der Donbass-Region ist laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj "schwierig und schmerzhaft" und erfordert die ganze "Kraft und Konzentration" des Landes. "Zuallererst, die Situation an der Front: Bachmut, Kreminna und andere Gebiete im Donbass, die ein Höchstmaß an Kraft und Konzentration erfordern", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Die Situation dort ist schwierig und schmerzhaft. Die Besatzer setzen alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel ein – und das sind beträchtliche Ressourcen – um irgendeinen Vorstoß zu machen."

Kiew: Fast neun Millionen Ukrainer ohne Strom

22.35 Uhr: Die Stromausfälle in der Ukraine halten nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an. "Die Situation seit heute Abend in verschiedenen Regionen der Ukraine ist, dass fast neun Millionen Menschen ohne Strom sind", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Natürlich gibt es weiterhin Engpässe. Es kommt weiterhin zu Ausfällen." Es werde an der Wiederherstellung des Netzes gearbeitet, die Anzahl und Dauer der Stromausfälle nehmen allmählich ab.

Ukrainischer Energieminister befürchtet russische Raketen in Neujahrsnacht

21.47 Uhr: Der ukrainische Energieminister Herman Galuschtschenko befürchtet einen russischen Großangriff mit Raketen und Marschflugkörpern in der Neujahrsnacht. "Die Russen haben sich von Angriffen gegen unser Energienetz nicht losgesagt", sagte er im ukrainischen Fernsehen am Montagabend. "Und da sie sich an bestimmten Daten orientieren, dürfte Neujahr eines dieser Daten sein, an denen sie versuchen werden, unser Energienetz zu beschädigen."

Aktuell werde das Energienetz rasch repariert, um den Ukrainern unterbrechungsfreie Neujahrsfeiern zu bescheren. Voraussetzung sei jedoch, dass es keine neuen russischen Angriffe gebe.

Das russische Militär greift das ukrainische Energienetz seit Wochen immer wieder mit Marschflugkörpern, Raketen und sogenannten Kamikazedrohnen an. Ziel ist, die Bevölkerung mitten im Winter mit dem Ausfall der Strom- und Wasserversorgung unter Druck zu setzen.

Kuleba: Ukraine strebt Friedensverhandlungen im Februar an

19.36 Uhr: Die ukrainische Regierung hält nach Aussage von Außenminister Dmytro Kuleba Friedensverhandlungen im Februar für möglich. Ziel sei ein Friedensgipfel bei den Vereinten Nationen (UN), nach Möglichkeit mit UN-Generalsekretär António Guterres als Vermittler, sagte Kuleba der Nachrichtenagentur AP. Er machte jedoch ein vorheriges Kriegstribunal gegen Russland für eine Einladung an Moskau zur Bedingung.

"Jeder Krieg endet auf einem diplomatischen Weg", sagte Kuleba. "Jeder Krieg endet als Resultat der Taten auf dem Schlachtfeld und am Verhandlungstisch".

Bisher hatte die Ukraine Verhandlungen abgelehnt, solange Russland weiterhin Teile der Ost- und Südukraine sowie der Krim besetzt hält. Die Regierung in Kiew forderte vor Gesprächen mit Moskau einen vollständigen russischen Truppenrückzug.

Ukraine: Hunderte russische Soldaten mit Artillerieangriffen getötet

19.02 Uhr: Ukrainische Angriffe haben am Montag nach Angaben des Generalstabs in Kiew rund 200 russische Soldaten getötet. Artillerie habe eine Ansammlung russischer Truppen in der Ortschaft Polowinkino in der Region Luhansk im Osten des Landes getroffen. Dabei seien rund 150 Soldaten getötet oder verwundet worden, hieß es. Ein ähnlicher Artillerieangriff auf russische Truppen in der Region Cherson im Süden der Ukraine habe rund 50 Soldaten getötet und weitere 100 verwundet. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.

Unterdessen gingen die Gefechte zwischen den russischen Invasionstruppen und den ukrainischen Verteidigern um die Frontstadt Bachmut im Osten der Ukraine weiter. Dabei seien erneut mehrere Vorstöße russischer Einheiten abgeschlagen worden, so der ukrainische Generalstab.

Die Stadt Bachmut gilt als sogenannter Eckpfeiler der Front im Osten der Ukraine. Ein Durchbruch an dieser Stelle würde den russischen Truppen ein Vordringen tief ins Hinterland der ukrainischen Linien ermöglichen. Die Stadt ist inzwischen von den Verteidigern zur Festung ausgebaut worden.

Experten zeichnen düsteres Bild der russischen Armee

17.00 Uhr: Aufnahmen sollen Einblicke in die russische Armee geben. Zwei führende Militärexperten ordnen die Videos ein und zeichnen ein düsteres Bild. Hier erfahren Sie mehr.

Ukraine will Russland aus Vereinten Nationen ausschließen

16.48 Uhr: Das ukrainische Außenministerium hat nach eigener Darstellung eine Initiative gestartet, mit der die Legitimität der Mitgliedschaft Russlands in den Vereinten Nationen und allen Gremien infrage gestellt wird. Nach Auffassung des Außenamtes in Kiew sei der Sitz Moskaus weder in den UN noch im Weltsicherheitsrat auf Grundlage internationalen Rechts geregelt, zitierte die "Ukrajinska Prawda" am Montag aus einem Schreiben der Behörde. Russland betrachte sich "fälschlicherweise" seit Dezember 1991 als UN-Mitglied. Zuvor war bekannt geworden, dass die Ukraine den Russland als ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat entfernen will.

Nach Dafürhalten Kiews erscheine der Name "Russische Föderation" nicht in der UN-Charta, zudem habe das Land nicht die notwendige Aufnahmeprozedur durchlaufen, wie etwa Tschechien und die Slowakei nach dem Zerfall der Tschechoslowakei. Auch die ehemaligen Republiken Jugoslawiens mussten sich nach dem Zerfall des Vielvölkerstaats neu um UN-Mitgliedschaft bewerben.

Russland betrachtet sich als legitimer Nachfolger der Sowjetunion, die Gründungsmitglied der Vereinten Nationen war. Der damalige russische Präsident Boris Jelzin informierte die Vereinten Nationen im Dezember 1991 lediglich, dass Russland mit Unterstützung der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten die Mitgliedschaft in den UN und allen Gremien beibehalte.

Mehrheit der Deutschen rechnet nicht mit Kriegsende 2023

14.50 Uhr: Eine Mehrheit der Deutschen glaubt nicht an ein Ende des Ukraine-Kriegs im kommenden Jahr. Nach einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen-Presse-Agentur sind 57 Prozent der Meinung, dass der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine mindestens bis Ende 2023 dauern wird. Nur 27 Prozent erwarten, dass er im Laufe des Jahres endet. 19 Prozent machen keine Angaben.

Eine Mehrheit von 55 Prozent ist dafür, dass die Ukraine sofort mit Russland über eine Beendigung des Krieges verhandelt. Nur 27 Prozent der Befragten sagen, es sei noch nicht der richtige Zeitpunkt für Friedensgespräche. Der Wunsch nach Verhandlungen überwiegt bei den Wählern aller im Bundestag vertretenen Parteien. Am geringsten ausgeprägt ist er jedoch bei den Anhängern der Grünen (46 Prozent), der SPD (52 Prozent) und der FDP (53 Prozent). Von den Wählern der AfD wünschen sich dagegen 80 Prozent, dass sich Vertreter der Ukraine und Russlands an einen Tisch setzen.

Die Ukraine sieht derzeit keine Grundlage für Friedensverhandlungen mit Russland. Die westlichen Verbündeten meinen, dass die Ukrainer selbst darüber entscheiden sollten, wann der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist.

FSB meldet "Liquidierung" ukrainischer Saboteure

13.03 Uhr: Dem russischen Geheimdienst FSB zufolge wurde eine vierköpfige ukrainische "Sabotage-Gruppe liquidiert". Dies sei geschehen, als die Gruppe am Sonntag versucht habe, in die russische Region Brjansk zu gelangen, die an die Ukraine grenzt, melden russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf den FSB.

Putin will noch in diesem Jahr mit Xi Jinping sprechen

11.40 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin will nach Kremlangaben bis zum Jahreswechsel mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping sprechen. "Tatsächlich wird ein solcher Kontakt vorbereitet", bestätigte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Über das Format der Gespräche - ein Telefonat oder ein persönliches Treffen - wollte der 55-Jährige nichts verraten. Die Beziehungen beider Länder gelten ungeachtet des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine als gut.

Im Gegensatz zum Gespräch mit Xi sucht der Kreml nach eigenen Angaben keinen Kontakt mit dem Westen. Peskow dementierte, dass in den nächsten Tagen ein Telefonat mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron geplant sei. Auch einen Neujahrsgruß an US-Präsident Joe Biden werde es nicht geben, versicherte Putins Sprecher.

Drohne attackiert russische Luftwaffenbasis – Moskau meldet Tote

11.30 Tote: Auf einem russischen Luftwaffenstützpunkt Hunderte Kilometer von der Front in der Ukraine entfernt ist es zu einem Zwischenfall gekommen. Moskau meldet drei Tote. Hier lesen Sie mehr.

Der Mann, den Russland genauso fürchtet wie Putin

10.58 Uhr: Russische Männer wollen nicht in den Krieg. Wladimir Putin setzt deshalb auf die Hilfe seines brutalen "Kochs". Wo das alles hinführen soll? Das fragt sich auch unser Kolumnist Wladimir Kaminer.

Melnyk fordert Kampfjets und Kriegsschiffe vom Westen

10.51 Uhr: Nach der Zusage von Patriot-Flugabwehrsystemen der USA fordert der ukrainische Vizeaußenminister Andrij Melnyk neben Panzern nun auch westliche Kampfjets und Kriegsschiffe für den Kampf gegen die russischen Angreifer. Man sei den USA für die "neuen mutigen Schritte" sehr dankbar, sagte Melnyk der Deutschen Presse-Agentur. "Aber klar ist: Es müssen noch sehr viele Tabus gebrochen werden. Wir brauchen dringend westliche Panzer, Kampfjets, Kriegsschiffe, Mehrfachraketenwerfer, Munition. Das ist mein einziger Wunsch an das Christkind."

Andernfalls werde sich dieser Krieg in die Länge ziehen und noch mehr Leid, Sterben und Verwüstung für die Ukraine bringen, sagte Melnyk. Ob der Krieg 2023 beendet werden könne, hänge von der militärischen und finanziellen Unterstützung der Verbündeten ab. "Wir sind auf westliche Waffenlieferungen angewiesen, sie sind kriegsentscheidend."

Die USA hatten dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei dessen Besuch in Washington kurz vor Weihnachten die Lieferung von Patriot-Systemen zugesagt. Westliche Kampfpanzer, Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe hat die Ukraine dagegen bisher nicht erhalten.

Britische Geheimdienste: Personalmangel bringt Herausforderung für Moskau

10.30 Uhr: Nach Einschätzung britischer Geheimdienste fehlt es Russland an geeignetem Personal zur Verteidigung seiner im Ukraine-Krieg gelegten Minenfelder. Die russischen Streitkräfte hätten sich in den vergangenen Monaten auf vielen Abschnitten entlang der Frontlinie auf den Ausbau ihrer Verteidigungsstellungen mit Panzerabwehrminen und Antipersonenminen konzentriert, hieß es am Montag im täglichen Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.

Die Briten weisen jedoch darauf hin, dass solche Minenfelder für professionelle Truppen nur dann eine Hürde seien, wenn sie durch entsprechende Überwachung und Beschuss geschützt sind. Da es den Russen jedoch an ausgebildetem Personal und geeigneten Mitteln mangele, liege darin mutmaßlich eine große Herausforderung für Moskau, vermutet man in London.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

Ukraine will Russland aus UN-Sicherheitsrat ausschließen

8.40 Uhr: Die Ukraine will am Montag beantragen, dass Russland als ständiges Mitglied aus dem UN-Sicherheitsrat entfernt wird. "Morgen werden wir offiziell unseren Standpunkt darlegen", sagte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba am späten Sonntagabend im ukrainischen Fernsehen. "Wir haben eine sehr einfache Frage: Hat Russland das Recht, ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates zu bleiben und überhaupt in den Vereinten Nationen zu sein?"

"Wir haben eine überzeugende und begründete Antwort: Nein, das hat es nicht", fügte er hinzu. Laut Kuleba wird die Frage bereits in Diplomatenkreisen diskutiert.

Das mächtigste Gremium der Vereinten Nationen besteht aus 15 Mitgliedern. Seine Aufgabe ist es, weltweite Krisen zu bewältigen, etwa durch die Verhängung von Sanktionen, die Genehmigung von Militäraktionen und die Genehmigung von Änderungen der UN-Charta. Zu den fünf ständigen Mitgliedern mit Vetorecht gehören neben Russland die USA, Großbritannien, Frankreich und China.

Ukraine meldet über 40 russische Raketenangriffe

8.22 Uhr: Das russische Militär hat nach ukrainischen Angaben am Sonntag mehr als 40 Raketenangriffe gestartet. Dutzende Städte in den Regionen Luhansk, Donezk, Charkiw, Cherson und Saporischschja seien in den vergangenen 24 Stunden beschossen worden, teilt das ukrainische Militär am Montagmorgen mit. In Richtung Cherson habe der Feind den Artilleriebeschuss besiedelter Gebiete entlang des rechten Ufers des Dnjepr fortgesetzt. Ukrainische Streitkräfte hätten den Angriff auf fast 20 russische Ziele gestartet.

Die Nacht: Selenskyj warnt vor neuen Angriffen

5.50 Uhr: Die letzten Tage in diesem Jahr könnten nach den Befürchtungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj neue russische Angriffe mit Raketen und Drohnen bringen. Die Bevölkerung solle sich auf alle Szenarien vorbereiten. Kremlchef Wladimir Putin sieht Russland unterdessen auf einem guten Weg. Hier lesen Sie den gesamten Überblick.

Russland setzt Beschuss ukrainischer Städte an Feiertagen fort

2.51 Uhr: Russische Streitkräfte bombardieren am ersten Weihnachtsfeiertag ukrainischen Angaben zufolge zahlreiche Städte in der Ukraine. Russland habe am Sonntag mehr als zehn Raketenangriffe auf den Bezirk Kupiansk in der Region Charkiw gestartet, mehr als 25 Städte entlang der Frontlinie Kupiansk-Lyman beschossen und in der Region Saporischschja fast 20 Städte getroffen, teilt das Oberste Militärkommando der Ukraine mit.

Belarus: Russische Raketensysteme sind einsatzbereit

2.31 Uhr: Die russischen Raketen- und Luftabwehrsysteme, die Russland nach Belarus verlegt hatte, sind offiziellen Angaben zufolge einsatzbereit. "Unsere Soldaten haben ihre Ausbildung in den gemeinsamen Kampftrainingszentren der Streitkräfte der Russischen Föderation und der Republik Belarus vollständig abgeschlossen", sagt Leonid Kasinsky, Leiter der Hauptdirektion für Ideologie im Ministerium, in einem auf Telegram veröffentlichten Video. Die Systeme seien "voll und ganz darauf vorbereitet, die ihnen zugedachten Aufgaben zu erfüllen". Die beiden Lenkraketen des mobilen Iskander-M mit Nato-Codenamen "SS-26 Stone" haben eine Reichweite von bis zu 500 Kilometer und können konventionelle oder nukleare Sprengköpfe tragen. Das mobile russische Abfangsystem S-400 kann Flugzeuge, Drohnen, Marschflugkörper und ballistische Flugkörper bekämpfen. Der Kreml übt zunehmend Druck auf die Regierung in Minsk auf, Russland im Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen.

Berichte: Explosion auf russischem Militärfluglatz

1.28 Uhr: Auf dem russischen Luftwaffenstützpunkt Engels Hunderte Kilometer weit weg von der ukrainischen Grenze ist es laut Berichten ukrainischer und russischer Medien zu mindestens einer Explosion gekommen. Die Nachrichtenagentur RBC-Ukraine berichtet von zwei Explosionen. Die russische Nachrichtenagentur Baza berichtet unter Berufung auf Anwohner, dass Luftschutzsirenen heulten und eine Explosion zu hören war. Hier lesen Sie mehr.

Montag, 25. Dezember

Medwedew: Nur Atomwaffen halten Westen von Kriegsbeteiligung ab

23.35 Uhr: Nur Russlands Atommacht hält nach den Worten des früheren russischen Präsidenten Dmitri Medwedew den Westen von einer Kriegserklärung gegen Russland ab. "Das Einzige, was unsere Feinde heute aufhält, ist die Einsicht, dass Russland sich von den Grundsätzen der staatlichen Politik ... der nuklearen Abschreckung leiten lassen wird. Und im Falle einer realen Bedrohung wird es danach handeln", schrieb Medwedew in einem 4.500 Wörter langen Artikel im russischen Amtsblatt "Rossijskaja".

Der Westen schwanke zwischen dem "brennenden Wunsch, Russland so weit wie möglich zu demütigen, zu beleidigen, zu zerstückeln und zu vernichten, und dem Wunsch, eine nukleare Apokalypse zu vermeiden". Experten zufolge verfügt Russland mit fast 6.000 Sprengköpfen über das größte Atomwaffenarsenal der Welt.

Russland will Gaslieferungen über Jamal-Pipeline wieder aufnehmen

22.45 Uhr: Die Regierung in Moskau sei bereit, die Gaslieferungen durch Polen nach Europa über die Jamal-Europa-Pipeline wieder aufzunehmen, sagt der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexander Nowak der staatlichen Nachrichtenagentur TASS. Russland gehe davon aus, bis Ende 2022 21 Milliarden Kubikmeter verflüssigtes Erdgas (LNG) nach Europa geliefert zu haben. Hintergrund des Stopps waren russische Sanktionen gegen das Unternehmen, dem der polnische Abschnitt der Pipeline gehört.

Selenskyj: Müssen auf alle Szenarien vorbereitet sein

20.41 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Bevölkerung seines Landes mit Blick auf die noch wenigen verbliebenen Tage in diesem Jahr vor weiteren russischen Angriffen gewarnt. "Wir müssen uns bewusst sein, dass unser Feind versuchen wird, diese Zeit für uns dunkel und schwierig zu machen", sagte er am Sonntagabend in seiner täglichen Videoansprache. Russland habe in diesem Jahr alles verloren, was es verlieren konnte. "Aber es versucht, seine Verluste mit der List seiner Propagandisten, nach den Raketenangriffen auf unser Land, auf unseren Energiesektor, auszugleichen."

"Ich weiß, dass die Dunkelheit uns nicht daran hindern wird, die Besatzer zu ihren neuen Niederlagen zu führen", sagte Selenskyj weiter. "Aber wir müssen auf jedes Szenario vorbereitet sein." Selenskyj richtete scharfe Worte an die russischen Militärs, die am Samstag in Cherson im Süden des Landes mit Artillerieangriffen mindestens 16 Menschen getötet und weitere 64 verletzt hatten. "Unmenschen", sagte er. "Wir werden jeden Mörder finden."

Selenskyjs Berater: Putin will sicher nicht verhandeln

19.35 Uhr: Trotz mehrfach angedeuteter Gesprächsbereitschaft des russischen Präsidenten Wladimir Putin im Krieg in der Ukraine hält Kiew nichts von den Worten des Kremlchefs. "Russland will keine Verhandlungen und versucht, sich der Verantwortung (für den Krieg) zu entziehen", twitterte am Sonntag Mychajlo Podoljak, Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. "Daher ist es offensichtlich, dass wir uns zu einem Tribunal bewegen."

Nach den Vorstellungen Kiews soll sich die politische und militärische Führung Russlands wegen des Angriffskriegs vor einem Internationalen Gerichtshof nach dem Vorbild des Nürnberger Tribunals verantworten. "Das Subjekt Putin sollte zur Realität zurückkehren: Russland allein hat die Ukraine angegriffen und tötet ihre Bürger", schrieb Podoljak weiter. Andere "Seiten, Motive oder Geopolitik" gebe es nicht.

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Kremlchef Putin hat in den vergangenen Tagen mehrfach Verhandlungsbereitschaft angedeutet, ohne jedoch auf die von Kiew gestellten Vorbedingungen einzugehen. Während Moskau auf Basis des heutigen Frontverlaufs verhandeln würde, fordert Kiew zunächst den vollständigen Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine, inklusive der Krim, sowie Reparationszahlungen.

Kiew: Russische Kommandostelle während Offiziersbesprechung getroffen

18.49 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigener Darstellung bei einem Angriff in der Region Cherson im Süden des Landes eine russische Kommandostelle außer Gefecht gesetzt. Der Stab in der Ortschaft Sabaryne sei während einer Offiziersbesprechung angegriffen worden, teilte der Generalstab der ukrainischen Armee am Sonntag in Kiew mit. Dabei seien mindestens 70 Soldaten verwundet worden, die Zahl der Toten stehe zunächst nicht fest. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Im Verlauf des Kriegs haben die ukrainischen Verteidiger wiederholt russische Kommandozentralen und Befehlsstellen angegriffen. Diese waren entweder durch Überwachung des Funkverkehrs oder auch des Mobilfunknetzes lokalisiert worden. Dabei wurden bereits mehrere ranghohe russische Offiziere getötet.

Schwere Kämpfe um ostukrainische Frontstadt Bachmut

17.11 Uhr: Die russischen Invasionstruppen haben ihre Angriffe gegen die Frontstadt Bachmut im Osten der Ukraine fortgesetzt. Dabei seien den Angreifern "systematische schwere Verluste" zugefügt worden, sagte am Sonntag Serhij Tscherwatko, Sprecher der ukrainischen Heeresgruppe Ost. Allein seit Samstag seien mindestens 50 russische Soldaten getötet und weitere 80 verwundet worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Die Stadt Bachmut gilt als sogenannter Eckpfeiler der Front im Osten der Ukraine. Ein Durchbruch an dieser Stelle würde den russischen Truppen ein Vordringen tief ins Hinterland der ukrainischen Linien ermöglichen. Die Stadt ist inzwischen von den Verteidigern zur Festung ausgebaut worden.

Nach den Worten des Verwaltungschefs der Region Luhansk, Serhij Hajdaj, scheiterten neben den regulären russischen Truppen auch Söldner der sogenannten "Wagner"-Truppe sowie tschetschenische Kämpfer von Republikchef Ramsan Kadyrow bei ihren Angriffen gegen Bachmut. "Sie wollen dem Bunker-Opa (Kremlchef Wladimir Putin) zeigen, was sie können", sagte er auf Telegram. "Bisher aber verlieren sie nur Tausende Soldaten, die für immer dort liegen bleiben."

Papst: "Krieg in der Ukraine hat die Situation weiter verschlimmert"

15.11 Uhr: Das Kirchenoberhaupt der katholischen Kirche hat in seinem Weihnachtsgebet ein Ende der Kämpfe in der Ukraine gefordert. Die Waffen müssten "zum Schweigen" gebracht werden in "diesem sinnlosen Krieg", sagte Papst Franziskus vor Tausenden Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom am Sonntag. Er warnte vor weitgreifenden, verheerenden Auswirkungen des Krieges. Mehr dazu lesen Sie hier.

Russische Zentralbank warnt vor Fachkräftemangel wegen Mobilisierung

14.47 Uhr: Die russische Zentralbank warnt vor gestiegenen Inflationsrisiken als Folge der Teilmobilmachung für den Krieg gegen die Ukraine. "Der Arbeitskräftemangel nimmt in vielen Branchen aufgrund der Auswirkungen der Teilmobilmachung zu", erklärten die Währungshüter am Freitag. Diese führte seit September dazu, dass Hunderttausende Russen entweder zur Armee einberufen wurden oder das Land verlassen haben. Sie stehen damit dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung.

Durch die Knappheiten steigen die Preise, weil viele Unternehmen ihr Angebot an Waren und Dienstleistungen nicht wie geplant halten können. Die Probleme würden die Wirtschaftstätigkeit und die Fähigkeit zur Produktionsausweitung erheblich einschränken. "Unserer Meinung nach überwiegen derzeit die inflationsfördernden Faktoren, und zwar nicht nur mittelfristig, sondern auch auf kurze Sicht", sagte Notenbankchefin Elvira Nabiullina.

Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums liegt die Inflationsrate derzeit bei 12,65 Prozent. Sie ist damit mehr als dreimal so hoch wie von der Notenbank mit vier Prozent angestrebt. Trotz hoher Inflation hat die Zentralbank ihren Leitzins bei 7,5 Prozent belassen. Nach dem Einmarsch in die Ukraine hatten die Währungshüter den Leitzins Ende Februar auf 20 Prozent heraufgesetzt, danach aber schrittweise heruntergenommen. Sie befinden sich in einer Zwickmühle. Die Inflation, die den Lebensstandard drückt, müsste eigentlich mit höheren Zinsen bekämpft werden. Diese würden aber auch die ohnehin schon schrumpfende Wirtschaft noch stärker belasten, die unter den westlichen Sanktionen leidet. Offen ist nach den Worten von Nabiullina, wie sich das westliche Ölembargo auf ihr Land auswirken wird.

"Wagner"-Chef Prigoschin über Oligarchen: "Sie haben Angst"

14.35 Uhr: Der Finanzier der russischen Privatarmee "Wagner", Jewgeni Prigoschin, hat in einem Fernsehinterview ein fehlendes Engagement von Oligarchen und Reichen in Moskaus Krieg gegen die Ukraine beklagt. "Sie haben Angst. Ihnen gefällt der Komfort. Sie wollen alle am Abend in ein warmes Schwimmbecken abtauchen und sich vergnügen", sagte der 61-Jährige, der sich sonst nicht in Medien zeigt, am Samstag in einem Interview mit dem russischen staatlichen TV-Sender RT. Er sprach sich dafür aus, diesen russischen Landsleuten alles wegzunehmen. Dann wären auch sie aus seiner Sicht bereit, sich für die Front einzusetzen.

"Man muss irgendwann begreifen, dass man sich trennen muss von allem, was man hat, also von der verführerischen Welt, den Restaurants, Kurorten, Datschen, Schwimmbecken", sagte er. "Je schneller ihnen alles genommen wird, desto besser." Prigoschin ist wie viele reiche Russen mit Sanktionen des Westens belegt – wegen der Unterstützung für den Krieg in der Ukraine.

Der Geschäftsmann gilt als enger Vertrauter von Kremlchef Wladimir Putin. Er wird aus ihrer früheren Zeit in St. Petersburg auch "Putins Koch" genannt, weil er den Politiker dort in seinem Restaurant bewirtete. Prigoschin, der vom FBI in den USA wegen Einmischung in die Wahlen gesucht wird, hatte sich zuletzt offen als Mann hinter der unter anderem aus Freiwilligen und Strafgefangenen gebildeten "Wagner"-Gruppe zu erkennen gegeben. Er kritisiert immer wieder auch Fehler der russischen Militärführung im Krieg gegen die Ukraine.

Putin zeigt sich siegessicher: "Natürlich werden wir es zerstören"

13.56 Uhr: Der Kremlchef hat erneut dem Westen die Schuld an den Ereignissen in der Ukraine zugewiesen. Zugleich kündigt er die Vernichtung von US-Waffen an. Hier lesen Sie mehr.

Ukraine gibt nach Luftalarm Entwarnung

13.42 Uhr: Nach dem Luftalarm für alle Regionen der Ukraine am Morgen geben die Behörden Entwarnung. Es gebe keine Berichte über neue russische Angriffe. Nach unbestätigten Berichten in den sozialen Medien in der Ukraine wurde der Alarm möglicherweise ausgelöst, nachdem russische Kampfflugzeuge in Belarus gestartet waren.

Als diese zu ihren Stützpunkten zurückgekehrt seien, sei Entwarnung gegeben worden. Ein Sprecher der ukrainischen Luftwaffe sagte im Fernsehen, russische Militärflugzeuge seien praktisch rund um die Uhr am Himmel. "Aber wir haben die Bereitschaft erhöht – alles, was abhebt, muss unter unserer Kontrolle sein."

"Schrecklicher Albtraum": Wie Putin den Winter als Waffe nutzt

10.41 Uhr: Was in Deutschland an den Weihnachtstagen für viele selbstverständlich ist, fehlt in der Ukraine an allen Ecken und Enden. Der Winter bringt noch mehr Leid und Tod. Hier lesen Sie eindrückliche Berichte von vor Ort.

Stadt Cherson: 16 Tote durch russische Angriffe und Minen

10.22 Uhr: In der südukrainischen Stadt Cherson ist die Zahl der Toten durch Artilleriebeschuss und Explosionen nach Behördenangaben auf 16 gestiegen. Zudem seien 64 Menschen durch russische Angriffe verletzt worden, teilte der ukrainische Militärgouverneur Jaroslaw Januschewitsch am Sonntag in seinem Kanal im Nachrichtendienst Telegram mit. Unter den Toten seien auch drei Männer, die bei Minenräumarbeiten ums Leben gekommen seien.

Die ukrainischen Behörden hatten Moskau massiven Artilleriebeschuss des Zentrums der einst von russischen Truppen besetzten Stadt Cherson vorgeworfen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen. In der Ukraine gab es am Weihnachtstag erneut Luftalarm.

Am Vortag hatte Januschewitsch von zehn Toten und 55 Verletzten gesprochen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj veröffentlichte dazu bei Telegram Fotos von leblosen Menschen im Zentrum der unlängst von der russischen Besatzung befreiten Stadt. Selenskyj verurteilte den Angriff als weiteres Verbrechen des "Terrorstaates" Russland direkt vor Weihnachten. Es gebe dort keine militärischen Ziele, betonte Selenskyj. Das sei kein Krieg. "Das ist Terror, das ist Töten um der Einschüchterung und des Vergnügens willen", sagte er.

Luftalarm in allen Regionen der Ukraine

8.43 Uhr: In allen Regionen der Ukraine gibt es am Morgen Luftalarm. In der Hauptstadt Kiew und im ganzen Land heulten die Sirenen, teilen die Behörden mit. Nach unbestätigten Berichten in den sozialen Medien in der Ukraine wurde der Alarm möglicherweise ausgelöst, nachdem russische Kampfflugzeuge in Belarus gestartet waren. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.

Rettungskräfte von Mine getötet

4.20 Uhr: Drei ukrainische Rettungskräfte sind bei der Explosion einer Mine in der Region Cherson ums Leben gekommen. Dies teilt der Rettungsdienst von Schytomyr, für den die drei Personen arbeiteten, auf seiner Facebook-Seite mit. Die drei Personen seien dabei gewesen, Minen in den von der Ukraine zurückeroberten Gebieten der Region Cherson zu räumen.

Spaniens König verurteilt Ukraine-Krieg

1.20 Uhr: Spaniens König Felipe VI. hat den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und dessen Folgen angeprangert. Der Konflikt habe "bereits ein Ausmaß an Zerstörung und Ruin verursacht, das man sich nur schwer vorstellen kann", sagte der Monarch in seiner am Samstagabend im Radio und im Fernsehen ausgestrahlten Weihnachtsansprache. Felipe warnte vor den Folgen eines Kriegs von "globaler Bedeutung", der "unsere Sicherheit beeinträchtigt hat". Vor diesem Hintergrund müsse Spanien mit seinen Verbündeten "die kollektive Verteidigung stärken". Gleichzeitig müsse man aber mit der internationalen Gemeinschaft auch nach Frieden suchen.

EU-Kommissionsvize: Putin hat bereits verloren

0.02 Uhr: Der Vizepräsident der EU-Kommission, Frans Timmermans, sieht Erfolge bei den Maßnahmen gegen Russland. "Die Sanktionen beißen hart – wage ich zu sagen. Der Krieg kostet viel Geld. Und Putin hat bereits verloren. Er täuschte sich über den Widerstand der Ukrainer. Denn niemand traut sich mehr, ihm die ganze Wahrheit zu sagen, auch nicht über den Zustand seiner Armee, die von korrupten Offizieren ausgeschlachtet wurde", sagte er der belgischen Zeitung Nieuwsblad.

Timmermanns wagte auch einen historischen Vergleich. Hitler habe den Zweiten Weltkrieg bereits Ende 1943 verloren, aber er habe noch zwei Jahre angedauert. "Putin kann sehr lange viel Chaos anrichten. Daher die Bombardierung der Energieinfrastruktur mit dem Ziel, Menschen in ein solches Elend zu stürzen, dass Millionen nach Europa kommen", so der EU-Politiker. Der Kremlchef setze Energie und Migration als Waffe ein, um die westlichen Partner gegeneinander auszuspielen.

Samstag, 24. Dezember

Militärsprecherin: Mykolajiw kurz vor der Befreiung

23.55 Uhr: Die Streitkräfte der Ukraine werden nach eigenen Angaben bald in der Lage sein, die Region Mykolajiw vollständig von den Besatzern zu befreien. Dies berichtet RBC-Ukraine unter Bezugnahme auf die Leiterin des Vereinigten Koordinierungs-Pressezentrums der Verteidigungskräfte der Südukraine, Natalia Humenjuk. Ihrer Meinung nach bleibt die Situation auf der Nehrung von Kinburn schwierig, da die Russen die Möglichkeit haben, Truppen auf dem Landweg dorthin zu verlegen.

Gleichzeitig hörten russische Kräfte nicht auf, die nahe gelegenen Siedlungen auf dem Territorium der Gemeinden Ochakivska und Kutsurubska zu beschießen. "Aber wir setzen unsere Arbeit fort und ich bin sicher, dass wir sehr bald berichten und verkünden können, dass die Region Mykolajiw vollständig befreit ist", betonte Humenjuk.

Tote und Verletzte nach Angriff auf Cherson

19.18 Uhr: Bei einem russischen Beschuss des Zentrums der südukrainischen Stadt Cherson sind nach Angaben der örtlichen Behörden 10 Menschen getötet und 55 weitere verletzt worden. Das teilte der Militärgouverneur Jaroslaw Januschewitsch am Samstagabend im ukrainischen Fernsehen mit. Zuvor hatte der Vizechef des Präsidialamtes in Kiew, Kyrylo Tymoschenko, von 7 Toten und 58 Verletzten gesprochen, darunter 18 Schwerverletzte. Tymoschenko veröffentlichte dazu in seinem Kanal des Nachrichtendienstes Telegram Fotos von leblosen Menschen im Zentrum der unlängst von der russischen Besatzung befreiten Stadt.

Nach ukrainischen Angaben beschießen russische Truppen die Stadt weiter aus anderen Teilen des besetzten Gebiets Cherson. Der Großteil des Gebiets wird weiterhin von russischen Truppen kontrolliert. Russland hat die Region Cherson völkerrechtswidrig annektiert.

"Die Russen haben wieder Terror verübt und das Stadtzentrum beschossen", teilte Tymoschenko mit. "Menschen sind gestorben, Gebäude sind zerstört." Am Samstag seien wegen des Wochenendes viele Menschen auf den Straßen unterwegs gewesen.

Agrarministerium stellt 14 Millionen Euro für ukrainische Landwirte bereit

11.23 Uhr: Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat 14 Millionen Euro für ukrainische Landwirte bereitgestellt, um die Eigenversorgung mit Lebensmitteln angesichts des russischen Angriffskriegs aufrechtzuerhalten und wieder aufzubauen.

Wie das Ministerium in Berlin mitteilte, sollen mit neun Millionen Euro 125 Stromgeneratoren sowie Tierfutter oder Saatgut beschafft werden; mit fünf Millionen Euro soll der Wiederaufbau der Eigenproduktion von Obst und Gemüse unterstützt werden.

Russland hat offenbar zu wenig Munition und Raketen

10.47 Uhr: Den russischen Truppen in der Ukraine mangelt es nach Einschätzung britischer Militärgeheimdienste an Munition und Raketen. Seit Oktober seien Zehntausende Rekruten mobilisiert worden. "Trotz der Linderung des unmittelbaren Personalmangels bleibt ein Munitionsmangel höchstwahrscheinlich der wichtigste einschränkende Faktor für russische Offensivoperationen", heißt es vom britischen Verteidigungsministerium.

Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit von Marschflugkörpern habe Russland zudem seine Angriffe mit Langstreckenraketen auf die ukrainische Infrastruktur auf etwa einmal pro Woche beschränkt. Der Vorrat an Artilleriemunition genüge nicht für größere Offensivoperationen. Das liege daran, dass auch für die Verteidigung entlang der Front täglich zahlreiche Granaten und Raketen gebraucht würden.

Ukraine fordert "Liquidierung" iranischer Waffenfabriken

9.46 Uhr: Die ukrainische Führung fordert die "Liquidierung" iranischer Waffenfabriken, die Drohnen und Raketen herstellen und an Russland liefern. Die Lieferanten müssten festgenommen werden, schreibt Mychailo Podoljak, der Berater des ukrainischen Präsidenten, zudem auf Twitter. Der Iran "demütigt offensichtlich die Institution internationaler Sanktionen". Der Führung in Teheran wirft die Ukraine vor, weitere Waffenlieferungen an Russland zu planen.

Lambrecht kündigt Eröffnung weiterer Munitionsdepots an

9.43 Uhr: Die Bundeswehr soll neue Munitionsdepots bekommen, kündigt Verteidigungsministerin Lambrecht an. Dass diese derzeit fehlen, liege an ihren Vorgängern. Mehr dazu lesen Sie hier.

Japanische Firmen verweigern Schutz für Schiffe in Russland

8.51 Uhr: Drei japanische Finanzinstitute werden die Versicherung von Schiffen gegen Kriegsschäden in allen russischen Gewässern einem Medienbericht zufolge in Kürze einstellen. Die drei Versicherungsgesellschaften Tokio Marine & Nichido Fire Insurance, Sompo Japan Insurance und Mitsui Sumitomo Insurance hätten damit begonnen, Reedereien über ihre Entscheidung zu informieren, berichtete die japanische Finanzzeitung "Nikkei Asia".

Demnach werden sie ab dem 1. Januar Schäden in Folge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine nicht mehr decken. Dies gelte für sämtliche russischen Gewässer, egal wie weit vom Krieg entfernt.

Ukraine: Geheimdienstchef sieht Aktionen in Belarus als Ablenkungsmanöver

5.03 Uhr: Der Direktor des ukrainischen Militärgeheimdienstes hat in einem Interview mit der "New York Times" die russischen Truppenbewegungen in Belarus als Ablenkungsmanöver bezeichnet. Russland versuche, dass die Ukraine Truppen aus dem umkämpften Süden in den Norden verlege. "Dies sind alles Elemente von Desinformationskampagnen", sagte er. Die Sowjetunion habe während des Zweiten Weltkriegs ähnliche Taktiken angewendet und schickte Soldaten auf nutzlose Zugfahrten, um Angriffe oder Rückzüge zu imitieren, fügte Budanov hinzu. In Belarus habe kürzlich ein mit russischen Soldaten besetzter Zug für einen halben Tag nahe der Grenze zur Ukraine angehalten und sei dann wieder zurückgekehrt, sagte Budanov und nannte es ein "Karussell".

Bericht: Explosionen an Öldepot auf der Krim

3.55 Uhr: Am späten Freitagabend des 23. Dezember soll es nahe dem Dorf Rozlivy auf der Krim Explosionen gegeben haben. Entsprechende Videos erschienen in sozialen Medien. In ihnen ist ein Fluggerät zu hören, dann das Geräusch einer Explosion. Anwohner berichten, dass es nach den Explosionen eine schwarze Rauchwolke gegeben habe. Offizielle Bestätigungen gab es zunächst nicht. Mehr dazu lesen Sie hier.

IAEA sieht Personalprobleme im AKW Saporischschja

3.10 Uhr: Die Ausdünnung des Fachpersonals im ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja führt laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zu Problemen. Weil die von Russland besetzte Anlage mit weniger Personal als vorgesehen betrieben werde und Kriegsschäden repariert werden müssten, steige die Arbeitsbelastung der verbliebenen Mitarbeiter, berichtete IAEA-Chef Rafael Grossi am Freitag in Wien. Die Kampfhandlungen in der Region im Südosten der Ukraine würden zusätzlichen Stress verursachen, der sich negativ auf den sicheren Betrieb der Anlage auswirken könne, sagte er.

Nach dem intensivem Beschuss des Atomkraftwerks vor rund einem Monat war zuletzt relative Ruhe in der Anlage eingekehrt. Doch Grossi warnte davor, dass sich die Lage jederzeit dramatisch verschärfen könne. "Das Kraftwerk liegt an einer umkämpften Front, inmitten eines großen Krieges", sagte er. Grossi forderte deshalb erneut eine Sicherheitszone um das AKW.

Freitag, 23. Dezember

Theater in Mariupol offenbar abgerissen

23.55 Uhr: Russische Behörden haben mit dem Abriss des berühmten Theaters in der besetzten Stadt Mariupol in der Ukraine begonnen. "Das Theater in Mariupol existiert nicht mehr", schreibt der ukrainische Kulturminister Oleksandr Tkatschenko auf Facebook. Die Besatzer wollten damit die Spuren ihrer Verbrechen vernichten. Bei einer russischen Attacke auf das Theater im März waren nach ukrainischen Angaben mehrere Hundert Menschen ums Leben gekommen, die dort Schutz gesucht hatten.

Kein Strom: Straßenbahnen in Kiew stehen still

23.34 Uhr: Wegen des akuten Strommangels infolge der russischen Angriffe auf das ukrainische Energienetz ist in der Hauptstadt Kiew der öffentliche Nahverkehr mit Straßenbahnen und Oberleitungsbussen vorerst eingestellt worden. An ihrer Stelle würden 222 zusätzliche reguläre Busse eingesetzt, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko am Freitagabend mit. Die U-Bahn sei von diesen Energiesparmaßnahmen nicht betroffen. "Die U-Bahn funktioniert", schrieb Klitschko auf Telegram. Das bereits 1960 eröffnete U-Bahn-Netz hat inzwischen eine Streckenlänge von knapp 70 Kilometern.

Die wiederholten russischen Angriffe auf das ukrainische Energienetz haben vor allem in Kiew schwere Schäden verursacht. Klitschko hatte zu Beginn dieser Woche erklärt, dass der Strombedarf der Dreimillionenstadt nur noch zu 50 Prozent gedeckt werden könne.

Selenskyj warnt vor Angriffen an Weihnachten

23.20 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt vor einer möglichen Verstärkung von russischen Angriffen an den Feiertagen. In seiner täglichen Videoansprache rief Selenskyj deshalb die ukrainische Bevölkerung zur Wachsamkeit und gegenseitigen Hilfe auf. Die russischen Streitkräfte verachteten christliche Werte, sagt Selenskyj.

Kiew: Russland bringt als Verstärkung neue Truppen an die Front

19.05 Uhr: Die russischen Streitkräfte bringen nach Erkenntnissen der ukrainischen Aufklärung Verstärkung für ihre Truppen an die Fronten im Osten und Süden der Ukraine. "Der Feind hat den Umfang des Bahntransports von Truppen, Technik und Munition in die Kampfgebiete erhöht", teilte der Generalstab in Kiew am Freitag mit.

Als Kampfgebiete galten vor allen die Umgebung der Frontstadt Bachmut im Osten, ebenso wie die Ortschaften Awdijiwka, Kupjansk und Limansk in der Region Donbass. Verstärkungen auf russischer Seite seien auch im Süden des Landes erkannt worden, hieß es. Die neuen Einheiten in der Region Cherson würden aber nur eingesetzt, um die Verteidigungslinien auszubauen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Oppositionspolitiker zeigt Putin wegen Kriegsäußerung an

16.19 Uhr: In Russland nannten Staatsmedien und der Kreml den Überfall auf die Ukraine bis zuletzt konsequent eine "spezielle Militäroperation". Jetzt aber hat der russische Präsident Wladimir Putin erstmals von "Krieg" gesprochen. Der Oppositionspolitiker Nikita Juferew hat ihn deshalb angezeigt. Mehr dazu lesen Sie hier.

Kreml spricht von Fortschritten bei "Entmilitarisierung" der Ukraine

16.11 Uhr: Trotz schwerer Rückschläge spricht der Kreml von Fortschritten bei der "Entmilitarisierung" der Ukraine. "Man kann feststellen, dass es hier ein wesentliches Vorankommen auf dem Weg der Entmilitarisierung gibt", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Russland bombardiert seit Oktober allerdings vor allem zivile Infrastruktur. Millionen Ukrainer sind deshalb dem Winter ohne Heizung, Strom und Wasser ausgesetzt. Militärisch hatte zuletzt die ukrainische Armee Erfolge erzielen können.

Selenskyj wieder in Kiew: "Arbeiten für den Sieg"

10.27 Uhr: Nach seiner USA-Reise ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wieder in seinem Amtssitz in der Hauptstadt Kiew angekommen. Per Video meldete sich der 44-Jährige am Freitagmorgen in olivgrüner Jacke und T-Shirt von seinem Schreibtisch aus mit einem Lächeln und geballter Faust: "Wir arbeiten für den Sieg. Allen einen guten Tag!"

Selenskyj freute sich über das Klingeln des Telefons und wünschte allen Gesundheit. Am Donnerstag hatte er nach seiner Rückreise aus den USA einen Zwischenstopp in Polen eingelegt und seinen Amtskollegen Andrzej Duda getroffen.

Schon zuvor hatte sich Selenskyj erfreut über die Ergebnisse seines Besuchs in Washington und seiner Gespräche mit US-Präsident Joe Biden geäußert. Er kehre mit dem zurück, "was wirklich hilft". Die USA wollen als Teil eines neuen Militärhilfepakets von 1,85 Milliarden US-Dollar (1,74 Milliarden Euro) ein Patriot-Luftabwehrsystem in die Ukraine schicken. Sie hätten den Ukrainern zudem neue Munition versprochen.

Experten: Vergrößerung russischer Armee dürfte schwierig werden

9.28 Uhr: Pläne zur Vergrößerung der russischen Armee dürften nach Ansicht britischer Militärexperten eine große Herausforderung darstellen. Das geht aus dem Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums zum Ukraine-Krieg am Freitag hervor.

Die Pläne, die Russlands Präsident Wladimir Putin vorgelegt wurden, sehen demnach vor, die Armee um 30 Prozent auf 1,5 Millionen Soldaten zu vergrößern. "Es bleibt unklar, wie Russland die Rekruten finden wird, um eine solche Vergrößerung zu erreichen in einer Zeit, in der seine Streitkräfte in der Ukraine unter nie da gewesenem Druck sind", so die Mitteilung der Briten.

"Systematische Säuberungsaktion": Schwere Vorwürfe gegen russische Division

7.53 Uhr: Nach dem Abzug der Truppen aus Butscha waren mehr als 460 Leichen entdeckt worden. Die "New York Times" hat monatelang vor Ort recherchiert und grausame Details ans Licht gebracht. Hier lesen Sie mehr.

USA wollen offenbar Ukrainer an Patriot-Raketen ausbilden

3.20 Uhr: Das US-Verteidigungsministerium erwägt einem Medienbericht zufolge die Ausbildung von ukrainischen Soldaten am Patriot-Flugabwehrsystem auf einer Militärbasis in den USA. Das berichtete die Webseite "Politico" am Donnerstag (Ortszeit) unter Berufung auf zwei Pentagon-Beamte. Bislang wurden ukrainische Soldaten nach der russischen Invasion in die Ukraine Ende Februar nur innerhalb Europas an verschiedenen Waffensystemen ausgebildet, unter anderem auch in Deutschland. Die Patriot-Ausbildung in Europa durchzuführen, sei zwar möglich, es gebe aber mehr logistische Schwierigkeiten, sagte einer der Mitarbeiter demnach. Ein Pentagon-Sprecher wollte sich laut "Politico" nicht dazu äußern.

Ex-Nato-General: Ukraine soll Russland tief im Inneren angreifen können

1.30 Uhr: Der ehemalige Nato-General Philip Breedlove hat den Westen aufgefordert, seine Zurückhaltung bei Waffen für die Ukraine zu überdenken. "Wir müssen der ukrainischen Armee weiterhin bei ihren Aktionen auf dem Schlachtfeld helfen und sie mit allem versorgen, was sie braucht. Ferner denke ich, dass wir unsere Regeln bezüglich der Arten von Waffen, die wir an die Ukraine liefern, überprüfen sollten. Und wir sollten ihnen mehr Gelegenheiten geben, dem Angreifer tiefe Schläge zu versetzen", sagte der ehemalige Chef der Nato-Truppen in Europa dem amerikanischen Sender Voice of America.

US-Senat stimmt Haushalt und Ukraine-Budget zu

1.22 Uhr: Das US-Repräsentantenhaus wird voraussichtlich an diesem Freitag über einen Haushaltsentwurf abstimmen, der unter anderem milliardenschwere Hilfen für die Ukraine vorsieht. Der gesamte Etat hat ein Volumen von 1,7 Billionen US-Dollar (1,6 Billionen Euro). Der Senat stimmte am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) für das Paket. Nun ist das Repräsentantenhaus dran – die Zustimmung gilt als sicher. Die Hälfte des Budgets entfällt auf Verteidigungsausgaben. Für die Unterstützung der Ukraine sind rund 45 Milliarden US-Dollar vorgesehen. Zuvor hatte der ukrainische Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit einer leidenschaftlichen Rede vor dem Kongress für weitere Unterstützung geworben.

Melnyk fordert "europäische Panzerallianz"

1.20 Uhr: Der ukrainische Vizeaußenminister Andrij Melnyk hat von der Bundesregierung erneut die Lieferung von Kampf- und Schützenpanzern für den Abwehrkampf gegen Russland gefordert. Er wünsche sich von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), "dass er endlich die Zurückhaltung zum Beispiel beim Kampfpanzer Leopard und beim Schützenpanzer Marder überdenkt", sagte der frühere Botschafter der Ukraine in Deutschland dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Wenn die Bundesregierung keinen Alleingang bei der Lieferung will, dann könnte Deutschland dabei eine Führungsrolle auf dem Kontinent verfolgen, eine europäische Panzerallianz schmieden."

Bericht: Russische Soldaten bitten um Spenden für Kleider und Drohnen

1.15 Uhr: In Russland und in der annektierten Region Donezk sollen nach einem Bericht des US-Senders CNN vielerorts Spendenaktionen für Soldaten im Ukraine-Krieg eingerichtet worden sein. So soll die Initiative "Zusammen ist es wärmer" etwa drei Millionen Rubel (41.500 Euro) gesammelt haben, um die Truppen unter anderem mit Kleidern auszurüsten. In einem Telegram-Kanal sei aufgezählt worden, was bislang der Einheit einer Motorbrigade in Donezk geliefert wurde: "Uniformen, Thermounterwäsche, Socken, Mützen, Sturmhauben, Pullover, Baskenmützen, ein Generator, Powerbanks."

In einem anderen Kanal sagten Soldaten dem Bericht zufolge, dass sie schon seit Beginn der Mobilmachung Hilfe aus der Bevölkerung erhalten hätten. Es gehe allerdings nicht nur um warme Kleidung für den beginnenden Winter. In einem Kanal werde Geld für schusssichere Westen gesammelt, in einem weiteren nach Drohnen und Wärmekameras gefragt. Kremlchef Putin hatte zuvor eingeräumt, dass Versorgungsprobleme bekannt seien, aber immer kleiner würden.

Bericht: Israel warnt vor iranischen Waffenlieferungen an Russland

0.30 Uhr: Der israelische Geheimdienst Mossad warnt vor einer Ausweitung iranischer Waffenlieferungen an Russland. Teheran plane heimlich, "die Lieferung hoch entwickelter Waffen an Russland zu vertiefen und auszudehnen", zitierten örtliche Medien am Donnerstag Mossad-Chef David Barnea. Zudem wolle der Iran die Urananreicherung ausweiten.

Teheran hatte im November zugegeben, Drohnen an Russland geliefert zu haben. Die Führung im Iran behauptete aber, dies sei vor der russischen Invasion in der Ukraine im Februar geschehen. Die USA hatten zuletzt vor einer "vertieften Verteidigungspartnerschaft" zwischen Moskau und Teheran gewarnt.

Donnerstag, 22. Dezember

Weißes Haus: Nordkorea hat Waffen an russische Wagner-Gruppe geliefert

20 Uhr: Nordkorea hat nach Angaben des Weißen Hauses Waffen an die russische Söldnergruppe Wagner geliefert. Die Lieferung im vergangenen Monat habe Granaten und Raketen umfasst, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, am Donnerstag zu Journalisten. Dies sei ein Verstoß gegen Resolutionen des UN-Sicherheitsrates. Die USA gingen davon aus, dass Nordkorea "erwägt, weitere Ausrüstung zu liefern".

Die Söldnergruppe Wagner ist an mehreren Kriegsschauplätzen in der Welt tätig und kämpft auch an der Seite Russlands in der Ukraine. Kirby schätzt, dass die Gruppe derzeit rund 50.000 Menschen in der Ukraine stationiert hat. Davon seien 10.000 Söldner und 40.000 aus russischen Gefängnissen Rekrutierte. Washington werde "in den nächsten Wochen" weitere Maßnahmen gegen die Gruppe ergreifen, so Kirby. Die USA haben bereits Sanktionen gegen die Organisation verhängt.

Die Vereinigten Staaten gehen Kirby zufolge davon aus, dass die Söldnergruppe künftig zunehmend in Rivalität zur russischen Armee und verschiedenen Ministerien stehen wird. Seit Monaten verlasse sich die russische Armee darauf, dass die Gruppe Wagner Kämpfe in bestimmten Gebieten führt, etwa im Donbass im Osten der Ukraine. "In einigen Fällen sind russische Offiziere tatsächlich den Befehlen von Wagner unterworfen." Die Söldnergruppe um ihren Chef Jewgeni Prigoschin gebe jeden Monat mehr als 100 Millionen US-Dollar (mehr als 94 Millionen Euro) für ihren Einsatz in der Ukraine aus, sagte Kirby. Allerdings seien die Truppen "schlecht ausgerüstet und schlecht ausgebildet". Zudem erlitten sie auf dem Schlachtfeld schwere Verluste.

US-Regierung erlässt Sanktionen gegen russische Marine

19.30 Uhr: Die US-Regierung nimmt wegen Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine mit neuen Sanktionen die russische Marine ins Visier. Betroffen seien mehrere Unternehmen, welche die Marine mit Material wie Steuerungssystemen ausstatteten, teilte das US-Außenministerium am Donnerstag mit. Die Maßnahmen richten sich demnach etwa gegen ein russisches Ozeanologie-Forschungszentrum, einen Hersteller von Schiffsausrüstungen oder einen Entwickler von Navigationsgeräten.

Als Folge der Sanktionen werden etwaige Vermögenswerte der Betroffenen in den USA eingefroren. Geschäfte mit ihnen werden US-Bürgern untersagt. Auch internationale Geschäfte werden durch die Sanktionen für Betroffene meist deutlich schwieriger. Die Sanktionen unterstrichen eine einfache Botschaft, betonte das Ministerium: "Der Kreml muss seinen brutalen Kampf gegen die Ukraine beenden."

Selenskyj trifft überraschend polnischen Präsidenten Duda

17 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist auf seiner Rückreise aus den USA mit Polens Staatspräsident Andrzej Duda zusammengekommen. Selenskyj teilte auf seinem Telegram-Kanal am Donnerstag ein Video, das ihn bei einem Treffen mit Duda zeigte. Besprochen worden seien "strategische Pläne für die Zukunft, bilaterale Beziehungen und Zusammenarbeit auf internationaler Ebene im Jahr 2023", schrieb er. Weiter dankte Selenskyj Duda, den er als "einen Freund der Ukraine" bezeichnete, für dessen "beständige und kraftvolle Unterstützung".

Nach Angaben des Büros des ukrainischen Präsidenten fand das Treffen in der polnischen Stadt Rzeszów statt. Dort gibt es einen Militärflughafen, den auch die US-Luftwaffe nutzt. Polnischen Medienberichten zufolge soll Selenskyj auch von dort aus in die USA abgeflogen sein. Mehr dazu lesen Sie hier. Selenskyj befand sich auf dem Heimweg aus Washington, wo er am Vortag US-Präsident Joe Biden traf und eine Rede vor dem US-Kongress hielt. Der Besuch war seine erste Auslandsreise seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.

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Feuer auf Russlands einzigem Flugzeugträger

16.33 Uhr: Die "Admiral Kusnezow" hat mit einer Pannenserie zu kämpfen. Jetzt ist auf Russlands einzigem Flugzeugträger ein Brand ausgebrochen. Mehr dazu lesen Sie hier.

"Lage stabilisiert": Russisches Militär gibt sich gelassen

16.30 Uhr: Trotz mehrerer Niederlagen im Angriffskrieg gegen die Ukraine sieht die Militärführung in Moskau nach der jüngsten Mobilmachung die eigenen Stellungen in den besetzten Gebieten als gefestigt an. "Unter Berücksichtigung der durchgeführten Maßnahmen zur Stärkung der Kampfkraft der Truppen hat sich die Lage entlang der Frontlinie stabilisiert", sagte Generalstabschef Waleri Gerassimow am Donnerstag vor ausländischen Militärattachés. Demnach hat die Front derzeit eine Länge von 815 Kilometern.

Die Hauptanstrengungen Moskaus richten sich laut Gerassimow auf die "Befreiung" des Gebiets Donezk. Tatsächlich werden die härtesten Kämpfe derzeit um mehrere Vororte der Industriestadt Donezk und die kleine Industriestadt Bachmut im Norden des Gebiets ausgetragen. Die Ukrainer erlitten hohe Verluste, erklärte der 67-Jährige. Die westlichen Waffenlieferungen bezifferte der General auf einen Wert von 100 Milliarden Dollar. Trotzdem sei die ukrainische Luftabwehr hilflos gegen die russischen Hyperschallraketen vom Typ "Kinschal" ("Dolch"), behauptete er.

Während Gerassimow in Moskau vor den ausländischen Militärattachés Präsenz zeigte, war Verteidigungsminister Sergej Schoigu nach offiziellen Angaben an der Front. Russlands politische und militärische Führung ist bei den Nationalisten in Moskau, auf die sich der Kreml stützt, zuletzt auch dafür in die Kritik geraten, dass sie zu passiv sei. So ist auffällig, dass Kremlchef Wladimir Putin im Gegensatz zum ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bislang keine Soldaten an der Front besucht hat. Spötter haben ihm den Namen "Bunker-Opa" verpasst.

Putin-Vertrauter Rogosin wird von Granatsplitter getroffen

15.22 Uhr: Im besetzten Donezk ist der Ex-Chef der russischen Raumfahrtbehörde Dmitri Rogosin offenbar durch Artilleriefeuer verletzt worden. Rogosin unterstützt Separatisten in der Region. Mehr über den Vorfall lesen Sie hier.

Moskau kündigt Zerstörung von US-Flugabwehr Patriot in der Ukraine an

13.53 Uhr: Russland will US-Flugabwehrsysteme vom Typ Patriot nach deren Lieferung in die Ukraine zerstören. "Die Entmilitarisierung ist doch eines der Ziele der militärischen Spezialoperation", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax auf die Frage nach Moskaus Reaktion auf die zugesagten US-Waffenlieferungen für Kiew. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte US-Präsident Joe Biden bei einem Besuch in Washington am Mittwoch persönlich für die Zusage gedankt. Peskow kritisierte, dass die USA damit praktisch einen Krieg gegen Russland führen würden.

Die USA und andere Staaten würden immer neue Waffengattungen mit größeren technischen Möglichkeiten an die Ukraine liefern. "Das trägt nicht zu einer raschen Beilegung der Situation bei – im Gegenteil", sagte Peskow. Er beklagte sich darüber, dass die US-Seite kein Wort darüber verloren habe, dass die zivile Bevölkerung und Infrastruktur im Donbass kontinuierlich von der Ukraine mit den westlichen Waffen beschossen werde.

Russland werde sich nicht von seinen Kriegszielen abbringen lassen, sagte Peskow. Der Besuch Selenskyjs in den USA zeige vielmehr, dass weder Washington noch Kiew bereit seien, Moskau auch nur anzuhören. "Und es gab auch keine echten Aufrufe zu Frieden", sagte Peskow. Den USA gehe es vielmehr darum, "ihre Linie fortzusetzen und de facto indirekt mit Russland bis zum letzten Ukrainer zu kämpfen". Der russische Botschafter in Washington, Anatoli Antonow, hatte den USA zuvor einen "Stellvertreterkrieg" in der Ukraine gegen Russland vorgeworfen.

EU-Ukraine-Gipfel findet am 3. Februar statt

11.13 Uhr: Für den 3. Februar ist ein Gipfeltreffen der 27 Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union mit dem ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj geplant. Wo der Gipfel stattfinde, sei noch offen, sagte ein EU-Sprecher. Es gebe eine bestehende Einladung an Selenskyj, Brüssel zu besuchen, doch das heiße nicht, dass der Gipfel in der belgischen Hauptstadt stattfinden werde.

Seit dem Kriegsausbruch am 24. Februar ist Selenskyj regelmäßig per Videoschalte bei EU-Gipfeln aufgetreten. Am Mittwoch hatte sich der ukrainische Präsident bei seiner ersten offiziellen Auslandsreise seit Kriegsausbruch mit US-Präsident Joe Biden in Washington getroffen und eine Rede vor dem US-Kongress gehalten.

Rheinmetall liefert 26 Militär-Lastwagen in die Ukraine

10.59 Uhr: Der Rüstungskonzern Rheinmetall liefert militärische Nutzfahrzeuge an die Ukraine. Im Auftrag der Bundesregierung sollen insgesamt 26 fabrikneue Fahrzeuges des Typs HX 8x8 geliefert werden, wie das Unternehmen am Donnerstag in Düsseldorf berichtete.

Das Auftragsvolumen liege bei 12,5 Millionen Euro. Die Auslieferung der Logistik-Fahrzeuge habe bereits begonnen. Hersteller ist das Gemeinschaftsunternehmen Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV), das seinen Hauptsitz in München hat. Rheinmetall ist daran zu 51 Prozent, MAN Truck & Bus zu 49 Prozent beteiligt.

So viele Deutsche kämpfen in der Ukraine

10.41 Uhr: In der Ukraine kämpfen auch Freiwillige aus Deutschland. Das Innenministerium hat nun Zahlen dazu veröffentlicht. Lesen Sie hier mehr dazu.

Ukraine: Inzwischen mehr als 100.000 russische Soldaten "eliminiert"

10.08 Uhr: Russland hat nach Angaben des ukrainischen Generalstabs in seinem Krieg nun mehr als 100.000 Soldaten verloren. Das ukrainische Militär sprach in einer Mitteilung am Donnerstag davon, dass 100.400 russische Soldaten "eliminiert" worden seien. Das kann nach Einschätzung unabhängiger Medien bedeuten, dass sie getötet oder so schwer verletzt wurden, dass sie aus dem Kriegsdienst ausscheiden mussten.

Russland hatte zuletzt von rund 6.000 getöteten Soldaten in den eigenen Reihen gesprochen. Unabhängige russische Medien haben derweil schon mehr als 10.000 russische Gefallene namentlich identifiziert. Die Ukraine nennt selbst keine eigenen Verluste in den täglichen Militärberichten. Das Präsidentenamt in Kiew hatte zuletzt von mehr als 10.000 getöteten ukrainischen Soldaten gesprochen.

Die Kriegsparteien informieren zwar täglich über die so von unabhängiger Seite nicht nachprüfbaren "Verluste" der Gegenseite, aber selten über getötete oder verletzte Soldaten in den eigenen Reihen. Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte die Zahl von 5.937 getöteten Soldaten im September genannt. Sie dürfte inzwischen deutlich höher sein.

CSU: Bundesregierung muss Ukraine auch Patriots liefern

9.29 Uhr: Angesichts der Lieferung des Patriot-Flugabwehrsystems aus Washington an die Ukraine hat die CSU die Bundesregierung aufgefordert, es den USA gleichzutun. Man habe im Verlauf des Ukraine-Kriegs feststellen können, dass die Unterstützung mit Waffen der Ukraine am meisten helfe, sagte CSU-Generalsekretär Martin Huber am Donnerstagmorgen in der Sendung "Frühstart" von RTL/ntv. "Und insofern fordern wir natürlich auch die Bundesregierung auf, den Worten Taten folgen zu lassen und die Ukraine noch stärker mit Waffen zu unterstützen, auch mit Patriot-Abwehrraketen."

Huber bekräftigte gleichzeitig die CSU-Forderung einer Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an das von Russland angegriffene Land. "Auch hier gilt es, dass die Ukraine unterstützt werden muss, wie ich gerade angesprochen habe."

Experten: Russland lässt immer mehr Rekruten in Belarus ausbilden

8.44 Uhr: Die russischen Streitkräfte greifen bei der Rekrutenausbildung nach Einschätzung britischer Militärexperten inzwischen im großen Stil auf die Hilfe belarussischer Ausbilder zurück. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London am Donnerstag hervor.

Demnach werden Tausende russischer Rekruten vom belarussischen Militär auf einen Einsatz vorbereitet. Hintergrund sei ein Mangel an russischen Ausbildern, von denen viele bei der Invasion in der Ukraine im Einsatz seien oder dort gestorben seien. Das sei ein Anzeichen dafür, wie strapaziert die russischen Streitkräfte inzwischen seien, so die Mitteilung der Briten weiter.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

Russlands Botschafter wirft USA "Stellvertreterkrieg" in Ukraine vor

8.40 Uhr: Moskaus Botschafter in Washington wirft den USA angesichts der Lieferung des Patriot-Flugabwehrsystems an die Ukraine die Fortsetzung eines "Stellvertreterkriegs" gegen Russland vor. Es gehe den USA darum, einen Sieg über Russland zu erzielen, sagte der russische Botschafter Anatoli Antonow am Donnerstag in Washington. Der Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Washington sei dafür im "Hollywood-Stil" inszeniert worden. Das zeige, dass Washingtons Beteuerungen, nicht die Konfrontation mit Russland zu suchen, "nur leere Worte" seien.

Selenskyjs Besuch in den USA zeige, dass weder Washington noch Kiew bereit seien für einen Frieden. Stattdessen werde die "Lüge" verbreitet, dass Russland nicht an einer friedlichen Lösung interessiert sei. Geleitet würden die USA von der "krankhaften Vorstellung eines Sieges über die Russen auf dem Schlachtfeld", sagte Antonow einer bei Facebook veröffentlichten Mitteilung der Botschaft zufolge. Dafür würden enorme finanzielle Ressourcen, Waffen und die Aufklärung genutzt.

Zugleich erneuerte der Diplomat Warnungen, dass die russischen Streitkräfte das Patriot-System wie andere westliche Waffen auch zerstören würden. Russland geht demnach davon aus, dass die Waffen von US-Amerikanern oder Spezialisten anderer Nato-Staaten bedient werden, weil die Ukrainer selbst dazu nicht in der Lage seien. "Die Vereinigten Staaten tragen die volle Verantwortung für den Ausbruch des Ukraine-Konflikts 2014", sagte Antonow. Er meinte, dass Kremlchef Wladimir Putin immer wieder Verhandlungen zur Beilegung des Konflikts angeboten habe.

Linke: Sanktionen gegen Russland bei Kriegsende aufheben

3.01 Uhr: Linken-Chef Martin Schirdewan will Russland mit wirtschaftlichen Anreizen dazu bringen, den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden. "Ein Hebel ist: Wenn Russland bestimmte Forderungen der Staatengemeinschaft, wie den Rückzug aus den seit Kriegsbeginn besetzten Gebieten, erfüllt, können die deswegen verhängten Sanktionen ausgesetzt werden", sagte Schirdewan der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Die Linke hatte vor einigen Tagen einen Friedensplan für die Ukraine vorgelegt. Darin schlägt sie sofortige Verhandlungen der Ukraine und Russlands vor. "Wir müssen den diplomatischen Druck erhöhen, damit eben genau das passiert", sagte Schirdewan im dpa-Interview.

Selenskyj gibt US-Kongress ukrainische Flagge aus Frontstadt Bachmut

2 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem US-Kongress eine Flagge aus der ostukrainischen Frontstadt Bachmut übergeben. Bei seiner Rede vor den beiden Parlamentskammern reichte er der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, die Fahne als Dank ukrainischer Soldaten. Lesen Sie hier mehr dazu.

Selenskyj reiste über Polen nach Washington

1.30 Uhr: Die Reise des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj war ein bis zuletzt gut gehütetes Geheimnis. Da er aus Sicherheitsgründen nicht direkt von Kiew aus abfliegen konnte, begann die Unternehmung am späten Dienstag zunächst mit einer geheimen Zugfahrt nach Polen. Am nächsten Morgen kam er in der südpolnischen Stadt Peremyschl an, wo er laut Aufnahmen des Privatsenders TVN mit der US-Botschafterin in der Ukraine, Bridget Brink, am Bahnhof gesichtet wurde. Hier lesen Sie mehr.

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Strack-Zimmermann: Ukraine braucht westliche Panzer

1.22 Uhr: Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, spricht sich nach dem Besuch des ukrainischen Präsidenten in den USA erneut für die Lieferung westlicher Kampfpanzer an die Ukraine aus. "Wir müssen strategisch endlich vor die Welle kommen und nicht immer nur dann reagieren, wenn die Situation sich verschlechtert", sagt die FDP-Politikerin t-online. Hier lesen Sie mehr.

Russischer Ex-Raumfahrtchef in Donezk verwundet

0.30 Uhr: Der ehemalige Chef der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos, Dmitry Rogozin, ist bei einem ukrainischen Angriff in Donezk verwundet worden. Bei dem Angriff soll es mehrere Verletzte und Tote gegeben haben. Er habe sich nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti in einem Hotelrestaurant mit Beratern aufgehalten. Darunter soll sich auch Witali Chotsenko befunden haben, der Premierminister der selbsternannten Republik Donezk ist. Rogozin soll mehrere Wunden haben, aber keine lebensgefährlichen Verletzungen. Der frühere Leiter der Raumfahrtbehörde ist als militärischer Berater in dem besetzen Gebiet eingesetzt.

Mittwoch, 21. Dezember

Biden zu Selenskyj: "Sie werden niemals allein sein"

23.10 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj bei dessen erster Auslandsreise seit Kriegsbeginn die dauerhafte Unterstützung der USA und des Westens zugesichert. "Sie werden niemals allein sein", sagte Biden am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Selenskyj im Weißen Haus. "Wir werden Ihnen beistehen, so lange es nötig ist." Lesen Sie hier mehr zum Besuch von Wolodymyr Selenskyj in den USA.

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Solidaritätsaktion: Von der Leyen lässt das Licht abschalten

23.22 Uhr: In Solidarität mit der Ukraine hat die EU-Kommission in Brüssel ein Zeichen gesetzt und am Abend die Lichter am Gebäude ausgeschaltet. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb auf Twitter: "Russland führt weiter Angriffe auf die Energieinfrastruktur durch und lässt die Ukraine im Dunkeln. Lieber (Wolodymyr) Selenskyj, Sie haben die Welt aufgerufen, heute die Lichter in Solidarität mit den Menschen in der Ukraine auszuschalten.(...) Wir haben Sie erhört." Auch in Paris und Rom wurden die Beleuchtungen an einigen öffentlichen Gebäuden abgeschaltet.

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US-Sanktionen gegen Wagner-Gruppe

23.15 Uhr: Die US-Regierung verschärft die Sanktionen gegen die russische private Söldnergruppe "Wagner". Die Gruppe solle weltweit keine militärische Ausrüstung mehr erwerben können, um damit die russische Regierung im Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen, teilt das US-Handelsministerium mit. Die Söldnergruppe Wagner ist eine russische paramilitärische Organisation, die auch im Ukraine-Krieg mitmischt.

Biden: Russland setzt Winter als Waffe ein

23.05 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat Russland vorgeworfen, im Krieg gegen die Ukraine "den Winter als Waffe" einzusetzen. Moskau greife während der kältesten und dunkelsten Jahreszeit gezielt die Infrastruktur der Ukraine an, sagte Biden am Mittwoch während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus in Washington. Russland lasse die Menschen in der Ukraine hungern und frieren. "Das ist das jüngste Beispiel für die ungeheuerlichen Gräueltaten, die die russischen Streitkräfte an unschuldigen ukrainischen Zivilisten, Kindern und ihren Familien begehen."

Kiew: Russische Artilleriestellung zerschlagen

18.57 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigener Darstellung eine größere russische Artilleriestellung zerstört. Auf einem Feldflugplatz bei Kachowka in der Region Cherson im Süden des Landes seien von den Besatzungstruppen etwa 30 verschiedene Artilleriesysteme sowie Flugabwehrwaffen samt Munition und Treibstoff zusammengezogen worden, berichtete der ukrainische Generalstab am Mittwoch. Über das Ausmaß der Zerstörung lagen zunächst keine weiteren Informationen vor. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Russland kündigt Vergrößerung der Armee an

15 Uhr: Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat angekündigt, die Streitkräfte des Landes zahlenmäßig deutlich aufzustocken. Er schlage vor, die Zahl der Soldaten auf 1,5 Millionen anzuheben, so Schoigu am Mittwoch bei einer im Fernsehen übertragenen erweiterten Sitzung des Verteidigungsministeriums unter Leitung von Kremlchef Wladimir Putin. Das entspricht einer Aufstockung um 350.000 Soldaten. Putin erklärte sich mit den Vorschlägen einverstanden.

Vor allem bei den Zeitsoldaten soll deutlich nachgelegt werden. Deren Zahl soll auf 695.000 steigen. Zugleich wird auch der Alterszeitraum, in dem junge Männer als Wehrpflichtige eingezogen werden können, erweitert. Schoigu schlägt als Höchstgrenze 30 Jahre vor. Bisher wurden in Russland vor allem junge Männer nach Vollendung des 18. Lebensjahres einberufen.

Dies alles dient nach Schoigus Angaben dem notwendigen Ausbau der Streitkräfte wegen der Nato-Erweiterung. Daher forderte der 67-Jährige, gerade im Nordwesten Russlands an der Grenze zu den potenziellen neuen Nato-Staaten Schweden und Finnland neue Einheiten aufzustellen.

Putin: Hyperschallrakete Sarmat in naher Zukunft einsatzbereit

13.34 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Streitkräften die volle Unterstützung bei den Kämpfen gegen die Ukraine zugesagt. Es gebe dafür von der Regierung keine finanziellen Grenzen, sagte Putin in einer Rede vor führenden Vertretern des Verteidigungsministeriums in Moskau.

Insbesondere müsse Russland die Bedeutung von Drohnen in dem zehnmonatigen Konflikt berücksichtigen. Putin sagte auch, dass die neue russische Hyperschallrakete Sarmat in naher Zukunft einsatzbereit sein werde. Russland hatte bereits im Frühjahr angekündigt, dass die atomwaffenfähige Interkontinental-Rakete im Herbst einsatzbereit sein soll.

Der Kremlchef zeigte sich überzeugt, dass Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine gewinne. "Ich bin sicher, dass wir Schritt für Schritt alle unsere Ziele erreichen." Seine Rede begann Putin mit einer Schweigeminute für die im Krieg getöteten Soldaten. Den Krieg bewertete er allerdings als wertvolle Erfahrung für den weiteren Aufbau des eigenen Militärs.

Patriot-System: Eine mächtige Waffe gegen Putin

Abwehrraketen gegen Putin: Die USA haben angekündigt, der Ukraine ein Patriot-System zu liefern. Was das für den Krieg bedeutet, lesen Sie hier.

Frust unter russischen Soldaten: "Wo sind die Raketen, mit denen Putin geprahlt hat?"

11.04 Uhr: Russische Kämpfer kritisieren den Kremlchef scharf: Es fehlt an Nahrung und guter Ausrüstung an der Front. Telefonmitschnitte offenbaren die unwürdigen Bedingungen. Hier lesen Sie mehr dazu.

Russland: US-Waffenlieferungen "verschärfen" Konflikt

10.52 Uhr: Das russische Präsidialamt hat die Reise des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach Washington kritisiert. Damit sehe er keine Möglichkeit für Verhandlungen mit der Ukraine, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau. Die anhaltenden Waffenlieferungen des Westens führten dazu, dass sich der Konflikt "verschärft".

Zugleich kündigt Peskow eine "wichtige, substanzielle" Rede von Präsident Wladimir Putin bei einem Treffen mit dessen Verteidigungschefs noch im Laufe des Tages an. Seine traditionelle Rede vor dem Parlament zum Jahresende werde Putin indes nicht halten. Vergangene Woche sagte der Kreml bereits die sonst übliche Pressekonferenz des Präsidenten am Jahresende ab.

Putin-Vertrauter Medwedew trifft überraschend Xi in Peking

10.02 Uhr: Russlands ehemaliger Präsident Dmitri Medwedew hat überraschend Chinas Staatschef Xi Jinping in Peking besucht. Bei dem Treffen sei es um die bilateralen Beziehungen gegangen und "natürlich den Konflikt in der Ukraine", teilt der enge Vertraute des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit. "Die Gespräche waren nützlich."

Medwedew ist derzeit stellvertretender Vorsitzender des nationalen Sicherheitsrats. Russland strebt engere sicherheitspolitische und wirtschaftliche Beziehungen zu China an.

London: Russische Kräfte fassen Fuß in umkämpfter Stadt Bachmut

8.40 Uhr: Russische Kräfte haben sich nach britischer Einschätzung in die seit Monaten umkämpfte Stadt Bachmut in der Ostukraine vorgearbeitet. "Die russische Infanterie hat jetzt wahrscheinlich in den östlichen Industriegebieten der Stadt Fuß gefasst und ist zeitweise in die Wohnviertel der Stadt vorgedrungen", teilte das Verteidigungsministerium in London am Mittwoch unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. "Die Straßenkämpfe dauern an." Bei den russischen Truppen handele es sich sowohl um reguläres Militär als auch um Söldner der Gruppe Wagner.

Um Bachmut im Gebiet Donezk wird bereits seit Juni gekämpft. Bisher verlief die Frontlinie östlich der Stadt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Stadt am Dienstag überraschend besucht und unter Soldaten Orden und Geschenke verteilt.

Seit den Kämpfen um die Städte Lyssytschansk und Sjewjerodonezk im Juli habe es in dem Krieg nur wenige Gefechte in Ballungszentren gegeben, hieß es in London. Solche Schlachten erforderten gut trainierte Infanterie. "Es ist unwahrscheinlich, dass diese Art von Kampf schlecht ausgebildete Wagner-Kämpfer und die mobilisierten Reservisten der russischen Armee begünstigt", so das Ministerium.

Russische Ölexporte brechen massiv ein

7.34 Uhr: Die russischen Ölexporte sind nach Inkrafttreten des EU-Embargos und des westlichen Preisdeckels gesunken. Sie fielen im Dezember bislang im Vergleich zum Vormonat um elf Prozent auf rund 560.000 Tonnen pro Tag, wie die russische Tageszeitung "Kommersant" unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen berichtete.

In der Europäischen Union greift seit dem 4. Dezember ein Importstopp für russisches Öl auf dem Seeweg. Zudem haben die EU, die sieben führenden westlichen Industriestaaten (G7) und Australien einen Preisdeckel für auf dem Seeweg transportiertes Öl aus Russland verhängt, der auch auf russische Exporte in Drittstaaten abzielt. Damit soll Russland wegen des Kriegs gegen die Ukraine finanziell weiter unter Druck gesetzt werden – denn die Regierung in Moskau ist stark auf Einnahmen aus dem Rohstoffgeschäft angewiesen.

USA wollen Ukraine Patriot-Flugabwehrsystem liefern

7.05 Uhr: Die US-Regierung will der Ukraine das Patriot-Flugabwehrsystem zur Verteidigung gegen russische Luftangriffe liefern. US-Präsident Joe Biden werde das an diesem Mittwoch während des Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Washington offiziell ankündigen, hieß es am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) aus dem Weißen Haus. Zuvor hatte es bereits Spekulationen über die Lieferung gegeben. Mehr dazu lesen Sie hier.

Das Wichtigste aus der Nacht

5.05 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will heute in die USA fliegen. Die Kämpfe in Bachmut sind nach dem Besuch des Staatschefs wieder heftiger geworden. Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Lage in den besetzten Gebieten mit seinen Gouverneuren besprochen. Lesen Sie hier unsere Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse aus der Nacht.

Nach Explosion in Polen: Vizechef des ukrainischen Rettungsdienstes suspendiert

3.22 Uhr: Dmytro Bondar, der stellvertretende Leiter des staatlichen Rettungsdienstes der Ukraine (DSNS), wurde offenbar suspendiert, nachdem ein Geschenk an den Leiter der polnischen Polizei in Warschau explodiert war, berichtete der polnische Innenminister Mariusz Kamiński auf Twitter. Am 15. Dezember hatte sich im Gebäude der Hauptkommandantur der Polizei in Warschau eine Explosion ereignet. Berichten zufolge wurde die Explosion durch einen Granatwerfer verursacht, den Bondar dem Polizeichef während eines Arbeitsbesuchs in Warschau am 11. und 12. Dezember geschenkt hatte. Sie wurde aber vermutlich versehentlich ausgelöst.

Dienstag, 20. Dezember

Selenskyj trifft Biden in Washington

23.15 Uhr: In der US-Hauptstadt Washington hat es am Dienstag Spekulationen über einen möglichen Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gegeben. Er werde persönlich vor dem US-Kongress sprechen, berichteten die Online-Nachrichtenseite Punchbowl News auf Twitter und das Nachrichtenportal Axios. Lesen Sie hier mehr dazu.

Italienische Journalisten: Wir sind gezielt beschossen worden

22.45 Uhr: Zwei italienische Journalisten sind nach eigenen Angaben in der ostukrainischen Stadt Cherson einem gezielten Angriff russischer Streitkräfte ausgesetzt gewesen. Sie sagten der italienischen Nachrichtenseite Ansa, ihr Fahrzeug sei "absichtlich" angegriffen worden. Sie hätten es jedoch geschafft, sicher zu entkommen.

Ein Projektil "beschädigte das Auto, wir blieben unter Beschuss, bevor wir sicher davonkommen konnten. Ich habe etwas Blut verloren, aber die Wunde ist gering", sagte Reporter Claudio Locatelli in einem Video mit seinem Kollegen Niccolò Celesti. "Wenn ich die Tür geöffnet hätte, hätte ich ein Bein oder Schlimmeres verloren." Das Auto sei gut als Pressefahrzeug gekennzeichnet gewesen. "Der Angriff auf uns war angesichts des Ortes und der Dynamik absichtlich", so die Journalisten. Das Feuer sei vom Flussufer auf der anderen Seite des Dnjepr gekommen, wo sich die russische Armee befindet.

Russische Menschenrechtsorganisation soll geschlossen werden

21.23 Uhr: Das russische Justizministerium hat vor Gericht die Schließung der noch zu Sowjetzeiten gegründeten Bürgerrechtsorganisation Moskauer Helsinki-Gruppe (MHG) beantragt. Zur Begründung verwies das Ministerium darauf, dass die MHG gesetzeswidrig außerhalb der Moskauer Region tätig geworden sei, teilte die Organisation am Dienstag mit. Die Moskauer Helsinki-Gruppe ist als regional tätige Nichtregierungsorganisation (NGO) registriert. Weil Mitglieder der NGO bei Prozessen in anderen Regionen anwesend waren, soll sie nun aufgelöst werden. Eva Merkatschewa, Mitglied des Menschenrechtsrats des russischen Präsidenten Wladimir Putin, sprach von einem rein "formalen" Vorwand für die Schließung.

So sieht es heute in Mariupol aus

20.39 Uhr: Nur mit brutalem Artillerieeinsatz konnten die Russen Mariupol einnehmen. Auch Monate später hat sich an der Zerstörung kaum etwas geändert, wie Videos zeigen.

Putin erlebt schweren Rückschlag

19.04 Uhr: Im Kampf um die ukrainische Stadt Bachmut gibt es katastrophale Rückschläge für Russland. Wladimir Putin muss reagieren. Aber wie? Mehr lesen Sie hier.

Russland verlegt in Belarus offenbar wieder Truppen an Grenze

18.40 Uhr: Das russische Militär hat ukrainischen Medienberichten zufolge erneut mit der Verlegung stärkerer Truppenverbände an die Grenze von Belarus zur Ukraine begonnen. Neben Panzern, Schützenpanzern und Transportern sei auch diverses militärisches Gerät in die Nähe der Grenze gebracht worden, berichteten die "Ukrajinska Prawda" und die Agentur Unian am Dienstag unter Berufung auf das belarussische Hackerkollektiv "Hajun Project". Die Gruppe verfolgt alle Aktionen der dort stationierten russischen Truppen.

Die Beobachter gingen davon aus, dass es sich entweder um eine Verlagerung von russischen Truppen aus dem Norden und der Mitte von Belarus oder um eine kurzfristige Verlegung zu gemeinsamen Manövern mit der belarussischen Armee an der Grenze zur Ukraine handelte. Für Angriffshandlungen seien die an die Grenze verlegten Verbände gegenwärtig nicht stark genug, hieß es.

Putin will am Mittwoch militärische Ziele für 2023 festlegen

17.37 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin trifft sich nach Angaben des Kreml am Mittwoch mit hochrangigen Militärvertretern, um knapp zehn Monate nach Beginn der Offensive in der Ukraine die Ziele seiner Armee für das kommende Jahr festzulegen. Bei dem Treffen, an dem rund 15.000 Menschen per Videokonferenz teilnehmen, soll Verteidigungsminister Sergej Schoigu demnach "über den Stand der militärischen Spezialoperation" in der Ukraine und über Waffenlieferungen an die Streitkräfte informieren.

Wenige Tage zuvor war bekannt geworden, dass Putin in diesem Jahr erstmals seit 2001 auf seine traditionelle Pressekonferenz zum Jahresende verzichtet.

Steinmeier fordert Xi auf: "Einfluss auf Russland nutzen"

16.43 Uhr: In einem Telefonat mit Chinas Staatschef hat der Bundespräsident gemeinsame Interessen betont. Er bat Xi Jinping, auf Putin einzuwirken. Mehr dazu lesen Sie hier.

US-Kreise: Uneinigkeit in Russland über neue Offensive

16.25 Uhr: In der russischen Militärführung gehen nach US-Angaben die Meinungen über eine etwaige erneute Offensive in der Ukraine auseinander. "Sicher gibt es meiner Meinung nach einige, die Offensiven in der Ukraine vorantreiben wollen", sagt ein hochrangiger Vertreter des US-Außenministeriums vor Journalisten. "Andere wiederum haben ernsthafte Zweifel an der Fähigkeit Russlands, das tatsächlich umzusetzen."

Die USA hätten Hinweise auf einen "signifikanten Mangel" an Munition in Teilen der russischen Armee. Dies sei ein zunehmendes Problem für die Regierung in Moskau.

US-Kongress plant neue Milliardenhilfen für Ukraine

16.18 Uhr: Im US-Kongress haben sich Demokraten und Republikaner auf einen neuen Jahreshaushalt verständigt, der auch rund 45 Milliarden Dollar an neuen Hilfen für die Ukraine vorsieht. Der Gesetzentwurf für das Haushaltsjahr 2023 hat einen Gesamtumfang von 1,7 Billionen Dollar (1.600 Milliarden Euro), wie die Haushaltsausschüsse von Senat und Repräsentantenhaus am Dienstag mitteilten. Rund die Hälfte – 858 Milliarden Dollar – sind für die Verteidigung vorgesehen.

Die Ukraine soll mit weiteren 44,9 Milliarden Dollar unterstützt werden. Das umfasst Militärhilfen, wirtschaftliche Unterstützung und humanitäre Hilfe. Der Kongress hatte bereits im Mai ein 40 Milliarden Dollar schweres Hilfspaket für das von Russland angegriffene Land verabschiedet.

London schickt Winterausrüstung für ukrainische Armee

16.14 Uhr: Großbritannien unterstützt die ukrainische Armee im Abwehrkrieg gegen Russland mit Winterausrüstung. "Wir gehen davon aus, dass bis Weihnachten 10.000 weitere Ausrüstungen gegen kaltes Wetter ausgeliefert werden", sagte Verteidigungsminister Ben Wallace am Dienstag im Parlament in London. Dazu gehörten extrem warme Kleidung, strapazierfähige Schlafsäcke und isolierte Zelte.

Bisher habe London bereits 15.000 solcher Ausrüstungen sowie 900 Generatoren zur Stromerzeugung geliefert, so Wallace. Insgesamt habe die internationale Gemeinschaft rund 1,23 Millionen Winterausrüstungsartikel in die Ukraine geschickt.

Polens freiwillige Heimatschutzverbände wachsen an

14.55 Uhr: Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs verzeichnet Polen großes Interesse am Dienst in seinen freiwilligen Heimatschutzverbänden (WOT). Mittlerweile zähle der Heimatschutz 36.000 Soldatinnen und Soldaten, schrieb Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Dienstag auf Twitter. In früheren Angaben des Verteidigungsministeriums in Warschau war die Zahl der Heimatschützer mit 32.000 angegeben worden.

Polens nationalkonservative PiS-Regierung hatte den Heimatschutz 2017 ins Leben gerufen. Freiwillige absolvieren zunächst eine 16-tägige Grundausbildung, bei der sie schießen lernen und sich mit den Grundregeln der Verteidigung sowie des Verhaltens in Bedrohungssituationen bekannt machen. Insgesamt dauert die Ausbildung, die hauptsächlich am Wochenende stattfindet, drei Jahre.

Experten: Putin will Verantwortung für Krieg abwälzen

14.41 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin versucht nach Einschätzung britischer Geheimdienst-Experten, die Verantwortung für die verlustreiche und teilweise misslungene Invasion in die Ukraine sowie die wachsende Unzufriedenheit mit dem Krieg von sich abzuwälzen.

Dazu habe ein Besuch beim Hauptquartier der sogenannten militärischen Spezialoperation in der vergangenen Woche gedient, hieß es in dem täglichen Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums auf Twitter. Bei dem von Kameras begleiteten Besuch, bei dem auch Generalstabschef Waleri Gerassimow zu sehen war, sei es dem Kremlchef wohl auch darum gegangen, Gerüchten über dessen Absetzung entgegenzutreten, so die Briten.

Zudem sollte mit dem Treffen wohl eine kollektive Verantwortung demonstriert werden. "Mit dieser Darstellung sollte wahrscheinlich von der Verantwortung Putins für das militärische Versagen, die hohe Zahl der Todesopfer und die zunehmende Unzufriedenheit der Öffentlichkeit mit der Mobilisierung abgelenkt werden", hieß es weiter.

Russischer Minister: 100.000 IT-Spezialisten ausgereist

13.16 Uhr: Rund 100.000 russische IT-Spezialisten haben seit Beginn von Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine nach Behördenangaben ihre Heimat verlassen. "Tatsächlich sind, wenn wir beide Ausreisewellen betrachten, bis zu zehn Prozent der Mitarbeiter von IT-Unternehmen aus dem Land ausgereist und nicht wiedergekommen", sagte Digitalisierungsminister Maxut Schadajew am Dienstag in Moskau bei einer Anhörung vor dem Parlament.

Allerdings seien 80 Prozent von ihnen weiterhin bei russischen Unternehmen beschäftigt. Schadajew sprach sich deshalb dagegen aus, diesen Russen die Arbeit aus dem Homeoffice zu verbieten. Insgesamt hatten Hunderttausende Russen nach dem von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskrieg gegen die Ukraine das Land verlassen. Die erste Welle erfolgte kurz nach Putins Kriegserklärung, die zweite, nachdem der Präsident eine Teilmobilmachung in Russland ausgerufen hatte.

Selenskyj besucht überraschend Frontstadt Bachmut

12.37 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist überraschend in die seit Monaten zwischen russischen und ukrainischen Truppen hart umkämpfte ostukrainische Stadt Bachmut gereist. "Er hat die vordersten Positionen besucht, Kämpfer mit Orden und wertvollen Geschenken ausgezeichnet", teilte Selenskyjs Sprecher Serhij Nykyforow dem Staatssender Freedom zufolge am Dienstag mit. Danach habe der 44-jährige Staatschef die Kleinstadt im Donezker Gebiet wieder verlassen. Selenskyj hatte erst am Vortag Bachmut als den "heißesten Punkt" entlang der über 1.300 Kilometer langen Front bezeichnet.

Ukraine soll Tausende Starlink-Antennen erhalten

12.05 Uhr: Die Ukraine hat mit Techmilliardär und Tesla-Chef Elon Musk vereinbart, dass Tausende weitere Starlink-Antennen dabei helfen sollen, russische Luftangriffe abzuwehren. Das berichtete das Finanzportal Bloomberg unter Berufung auf einen hohen Regierungsvertreter.

Die Antennen können über Satelliten eine Internetverbindung herstellen. In den kommenden Monaten sollen mehr als 10.000 der Geräte geliefert werden, so Mykhailo Fedorov, stellvertretender Premierminister und Minister für digitale Transformation. "SpaceX und Musk reagieren schnell auf Probleme und helfen uns", sagte Fedorov. "Musk hat uns versichert, dass er die Ukraine weiterhin unterstützen wird. Als wir einen starken Stromausfall hatten, habe ich ihm an diesem Tag eine Nachricht geschickt, und er hat sofort reagiert und bereits einige Maßnahmen ergriffen." Er verstehe die Situation, heißt es weiter.

Ukrainische Hauptstadt Kiew kämpft mit Stromproblemen

11.09 Uhr: Trotz ständiger Reparaturen hat die ukrainische Hauptstadt Kiew nach den russischen Drohnenangriffen vom Montag weiter mit Problemen bei der Stromversorgung zu kämpfen. Am Dienstag standen Teile des U-Bahn-Systems zeitweise still, wie Bürgermeister Vitali Klitschko im Nachrichtenkanal Telegram mitteilte. Ursache seien "starke Spannungsschwankungen". Wegen einer Notabschaltung der Pumpen fiel im gesamten Stadtgebiet zudem die Wasserversorgung aus. Damit verbunden kam es bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zu Ausfällen der Fernwärme.

Moskau: Weiter Ölbestellungen über Pipeline aus Berlin und Warschau

8.59 Uhr: Deutschland und Polen haben nach Angaben aus Moskau auch für die Zeit nach dem Jahreswechsel Öl aus Russland bestellt. "Sie haben erklärt, dass sie ab dem 1. Januar kein Öl mehr von Russland nehmen. Aber wir haben Bestellungen von polnischen Verbrauchern bekommen: Gebt uns nächstes Jahr 3 Millionen Tonnen und für Dezember 360.000 Tonnen", erklärte der Chef des staatlichen Pipelinekonzerns Transneft, Nikolai Tokarjew, am Dienstag im russischen Fernsehen. Auch Deutschland habe schon eine Bestellung für das erste Quartal abgegeben.

Für die Behauptungen Tokarjews gibt es bisher keine Bestätigung aus Berlin und Warschau. Die Sowjetunion und später Russland lieferten ab 1963 Rohöl über die Pipeline "Druschba".

Die Nacht: Russen erleiden laut Kiew hohe Verluste

5.30 Uhr: In 300 Tagen seit Kriegsbeginn hat Russland nach Schätzungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bereits 99.000 Soldaten verloren. Schon in wenigen Tagen könnte sich die Zahl der getöteten Besatzer auf 100.000 erhöhen. Hier lesen Sie den Überblick über die Geschehnisse in der Nacht.

Putin fordert mehr Einsatz der russischen Sicherheitskräfte

1.01 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat Medienberichten zufolge einen verstärkten Schutz der Grenzen und eine stärkere Kontrolle der Gesellschaft angeordnet. "Jeder Versuch, sie (die Grenze) zu verletzen, muss schnell und effektiv vereitelt werden, und zwar mit allen Kräften und Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, einschließlich mobiler Aktionseinheiten und Spezialeinheiten", zitierte die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA den Kremlchef am Sonntag.

Zudem müsse es "heftige Gegenmaßnahmen" gegen ausländische Geheimdienste geben, Verräter und Spione müssten enttarnt werden, melden russische Nachrichtenagenturen. "Es ist notwendig, die Aktionen ausländischer Spezialdienste zu vereiteln und Verräter, Spione und Saboteure schnell zu identifizieren", zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Tass Putin. Die Sicherheitskräfte sollen demnach die Kontrolle der Orte sicherstellen, in denen Massenveranstaltungen abgehalten werden, sowie über die strategisch wichtige Infrastruktur.

Eine der wichtigsten Aufgaben der Sicherheitskräfte sei der Schutz der Bürger der "neuen Regionen" Russlands. Gemeint waren damit die von Moskau völkerrechtswidrig annektierten Gebiete der Ukraine. Russland hat große Teile dieser Regionen in seinem seit Februar dauernden Angriffskrieg gegen die Ukraine gewaltsam erobert und besetzt und bemüht sich nun, sie gegen ukrainische Gegenangriffe zu verteidigen.

USA: UN geht Untersuchung iranischer Drohnen nicht nach

1 Uhr: Die USA werfen UN-Generalsekretär António Guterres vor, "offenbar russischen Drohungen nachzugeben" und keine Beamten in die Ukraine zu entsenden, um die möglicherweise aus dem Iran stammendende Drohnen zu inspizieren. "Wir sind enttäuscht, dass das Sekretariat, das offenbar russischen Drohungen nachgegeben hat, den erteilten Untersuchungsauftrag des Rates nicht ausgeführt hat", sagt der stellvertretende US-Gesandte Robert Wood. Guterres erklärt, der Vorwurf werde "im größeren Rahmen all dessen, was wir im Zusammenhang mit dem Krieg tun, geprüft, um festzustellen, ob und wann wir Beamte nach Kiew schicken sollten". Russland bestreitet, iranische Drohnen in der Ukraine eingesetzt zu haben. Es gebe auch kein Mandat für UN-Beamte, nach Kiew zu reisen, um die Herkunft der Drohnen zu untersuchen. Der Iran hat eingestanden, Moskau mit Drohnen beliefert zu haben – allerdings vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine.

Dienstag, 20. Dezember

Deutschland kritisiert iranische Waffenlieferungen an Russland

23.25 Uhr: Deutschland hat im UN-Sicherheitsrat die Lieferung iranischer Waffen an Russland für den Angriffskrieg gegen die Ukraine scharf kritisiert. "Iranische Kampfdrohnen haben Russland zusätzliche Möglichkeiten gegeben, um zivile Infrastruktur anzugreifen und ukrainische Zivilisten zu terrorisieren", sagte die deutsche UN-Botschafterin Antje Leendertse am Montag in New York. Sie sprach sich dafür aus, dass das Generalsekretariat der Vereinten Nationen ukrainische Einladungen annehme, vor Ort Hinweise auf die Rolle Irans zu untersuchen.

Putin: Russland hat "kein Interesse" an Einverleibung von Belarus

22.15 Uhr: Russland hat nach den Worten von Präsident Wladimir Putin "kein Interesse" daran, sich das Nachbarland Belarus einzuverleiben. "Russland hat kein Interesse daran, irgendjemanden zu schlucken, das würde einfach keinen Sinn ergeben", sagte Putin bei einer Pressekonferenz nach einem Treffen mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko in Minsk. Russland hatte im Februar die Ukraine überfallen und einige Gebiete annektiert.

Laut dem Kremlchef erzielte er mit Lukashenko nach "substanziellen" Gesprächen ein Abkommen, um ihre Zusammenarbeit "in allen Bereichen" zu verstärken, vor allem im Verteidigungssektor. Es handele sich um gemeinsame Maßnahmen, um die Sicherheit beider Länder zu gewährleisten, wie etwa gegenseitige Waffenlieferungen oder eine gemeinsame Rüstungsproduktion. Russland werde zudem die Ausbildung belarussischer Soldaten an Flugzeugen sowjetischer Bauart fortsetzen, die mit Atombomben bestückt werden könnten, sagte Putin.

Der Kremlchef verwies auf die enge Beziehung zwischen den "Verbündeten und strategischen Partnern", die "durch eine gemeinsame Geschichte und spirituelle Werte vereint" seien. "Gemeinsam halten wir den Sanktionen feindlicher Staaten stand", so Putin.

Lambrecht sagt Slowakei nach Patriots weitere Hilfe bei Luftabwehr zu

19.10 Uhr: Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat der Slowakei weitere Hilfe bei der Luftverteidigung zugesagt. Die Ministerin bot dem Nato-Partner das Abwehrsystem Mantis an, wie der slowakische Verteidigungsminister Jaroslav Nad bei einem Besuch Lambrechts in Bratislava sagte. Das System Mantis könne "zum Schutz bestimmter Standorte" in der Ostslowakei eingesetzt werden, so Nad. Hierzu habe er mit Lambrecht am Montag eine "politische Vereinbarung" getroffen. Die Details müssten nun in den kommenden Monaten ausgearbeitet werden.

Moldaus Geheimdienst befürchtet baldige russische Invasion

18.57 Uhr: Der Geheimdienst der an die Ukraine grenzenden Republik Moldau befürchtet eine russische Invasion im kommenden Jahr. "Die Frage ist nicht, ob die Russische Föderation eine neue Offensive gegen das Territorium der Republik Moldau durchführen wird, sondern wann", sagte Geheimdienstchef Alexandru Musteata im Staatsfernsehen.

Möglich sei ein Zeitraum zwischen Januar und April. Mit der "neuen" Offensive bezog sich Musteata auf die Stationierung russischer Soldaten in dem seit Anfang der 1990er-Jahre abtrünnigen Landesteil Transnistrien, die dort als sogenannte Friedenstruppen auftreten.

Medwedew wettert gegen Briten: "Lügen, Doppelzüngigkeit, Zynismus"

18.35 Uhr: Russlands früherer Präsident Dmitri Medwedew hat den britischen Premier Rishi Sunak aufgefordert, die Falklandinseln an Argentinien zurückzugeben. Damit reagierte Medwedew auf Äußerungen Sunaks während seines Besuchs in Riga zum Kampf gegen russische Besatzungstruppen in der Ukraine. Sunak hatte vor zu raschen Waffenstillstandsverhandlungen gewarnt, da Russland die Zeit zu neuen Kampfvorbereitungen missbrauchen könnte (siehe Eintrag um 13.37 Uhr).

"Lügen, Doppelzüngigkeit, Zynismus", kommentierte Medwedew die Erklärungen des britischen Premiers. "Lieber sollten die Briten endlich die Malvinas verlassen und sie den Argentiniern zurückgeben", wurde der Vizechef des russischen Sicherheitsrates weiter von der Staatsagentur Tass zitiert. "Die Falklands sind nicht Großbritannien, sondern Argentinien."

Russland nennt EU-Gaspreisbremse inakzeptabel

18.30 Uhr: Die Regierung in Moskau bezeichnet die geplante Gaspreisbremse der Europäischen Union einem Medienbericht zufolge als inakzeptabel. Sie sei ein Angriff auf die Preisgestaltung durch den Markt, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Die Energieminister der EU-Staaten hatten sich zuvor auf einen Mechanismus geeinigt, mit dem der Gaspreis gedeckelt werden kann. Mehr dazu lesen Sie hier.

Tschechien erhält ersten Leopard-2-Panzer

17.03 Uhr: Tschechien nimmt am Mittwoch die Lieferung eines ersten Leopard-2-Kampfpanzers aus Deutschland entgegen. Das kündigte das Verteidigungsministerium in Prag an. Damit erhält der Nato-Staat im Rahmen eines sogenannten Ringtauschs modernen Ersatz für bereits an die Ukraine gelieferte T72-Panzer sowjetischer Bauart. Der Leopard-2-Panzer wird in Praslavice bei Olomouc (Olmütz) an die Truppen übergeben. Weitere 13 Fahrzeuge dieses Typs sowie ein Bergepanzer Büffel sollen im Laufe der nächsten anderthalb Jahre folgen.

Russland kündigt Militärmanöver mit China an

14.03 Uhr: Russland und China planen nach Militärangaben aus Moskau ab Mittwoch ein mehrtägiges Flottenmanöver vor den Küsten von Japan und Taiwan. "Ein Verband von Kriegsschiffen der Pazifikflotte ist zur Teilnahme am gemeinsamen russisch-chinesischen Marinemanöver Meereskooperation-2022 ausgelaufen", teilte das russische Verteidigungsministerium am Montag in seinem Telegramkanal mit. Mehr dazu lesen Sie hier.

Großbritannien warnt vor voreiligem Waffenstillstand

13.37 Uhr: Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak hat vor zu raschen Verhandlungen über einen Waffenstillstand in Russlands Krieg gegen die Ukraine gewarnt. "Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass jede einseitige Forderung Russlands nach einem Waffenstillstand im aktuellen Kontext völlig bedeutungslos ist. Ich denke, es wäre ein falscher Aufruf, es würde von Russland benutzt werden, um sich neu zu formieren, um seine Truppen zu verstärken", sagte Sunak bei einem Treffen mit Staats- und Regierungschefs der Joint Expeditionary Force (JEF) in Riga. Bevor Russland sich nicht zurückgezogen habe, könne und solle es keine echten Verhandlungen geben.

Sunak rief bei dem Gipfel der Verteidigungskooperation baltischer und nordeuropäischer Staaten zu weiteren Waffenlieferungen an Kiew auf. Die Ukraine benötige Luftverteidigungssysteme, Artillerie und gepanzerte Fahrzeuge, sagte der britische Premier. Dafür warb auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich per Video an die Teilnehmer wandte und jeden einzeln davon mit konkreten Forderungen ansprach.

Russland: Vier Raketen aus US-Produktion im Grenzgebiet abgeschossen

12.04 Uhr: Die russische Armee hat nach Angaben aus Moskau im Luftraum über der Grenzregion zur Ukraine vier Raketen aus US-Produktion abgeschossen. "Vier amerikanische Anti-Radar-Raketen vom Typ Harm wurden im Luftraum über der Region Belgorod abgeschossen", teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Die Region wird nach russischen Angaben regelmäßig von den ukrainischen Streitkräften angegriffen.

Belarus erklärt Einsatzbereitschaft des Militärs

11.42 Uhr: Das belarussische Verteidigungsministerium erklärt die Einsatzbereitschaft des Militärs. Dies habe eine Inspektion ergeben, die nun abgeschlossen worden sei, teilt das Ministerium kurz vor dem Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit. Belarus ist an dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine bislang nicht direkt beteiligt, das Land gilt aber als Aufmarschgebiet für die russischen Truppen.

Grieche als mutmaßlicher Spion für Russland in Wien enttarnt

11.39 Uhr: Österreichische Ermittler haben nach eigenen Angaben einen 39-jährigen Griechen als mutmaßlichen Spion des russischen Militärgeheimdienstes GRU enttarnt. Der Mann russischer Abstammung stehe im Verdacht, Informationen zu politischen und gesellschaftlichen Diskursen in Österreich im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine geliefert zu haben, teilte das Innenministerium in Wien am Montag mit. Mehr dazu lesen Sie hier.

Ministerium: Haben keine Marder der Bundeswehr abgegeben

11.15 Uhr: Das Bundesverteidigungsministerium erklärt, dass es bislang keine Lieferungen des Schützenpanzers vom Typ Marder aus Bundeswehrbeständen an die Ukraine oder andere Staaten im Zuge des Ringtauschs gegeben habe. Nach dem Ausfall des Schützenpanzers Puma zeichnet sich ab, dass die Marder vorübergehend ersatzweise genutzt werden.

Ernste Schäden nach russischen Drohnen-Angriffen

10.06 Uhr: Die neuen russischen Drohnenangriffe haben nach ukrainischen Angaben erhebliche Schäde in der Region Kiew verursacht. Drei Gebiete in der Region, die die Hauptstadt Kiew umgibt, seien ohne Stromversorgung, sagte Gouverneur Olexiy Kuleba. Nach ukrainischen Angaben hat Russland die Ukraine am Montagmorgen mit 35 "Kamikaze"-Drohnen iranischer Fertigung angegriffen. Dabei sei wichtige Infrastruktur in und um Kiew getroffen worden. Es sei der dritte Luftangriff auf die ukrainische Hauptstadt binnen sechs Tagen gewesen.

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Ältere Nachrichten zum Krieg gegen die Ukraine lesen Sie hier.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
  • Eigene Recherche
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