Noch vor Weihnachten Russland kündigt Militärmanöver mit China an
Während Putin Minsk besucht, führen seine Truppen Übungen in Belarus durch. Auch vor der japanischen und taiwanesischen Küste soll etwas geplant sein.
Russland und China planen nach Militärangaben aus Moskau ab Mittwoch ein mehrtägiges Flottenmanöver vor den Küsten von Japan und Taiwan. "Ein Verband von Kriegsschiffen der Pazifikflotte ist zur Teilnahme am gemeinsamen russisch-chinesischen Marinemanöver Meereskooperation-2022 ausgelaufen", teilte das russische Verteidigungsministerium am Montag in seinem Telegramkanal mit. Geplant sind demnach gemeinsame Schießübungen mit Raketen- und Schiffsartillerie im Ostchinesischen Meer.
Von russischer Seite nehmen das Flaggschiff der Pazifikflotte, der Raketenkreuzer "Warjag", eine Fregatte und zwei Korvetten teil. Zudem sollen Flugzeuge und Hubschrauber zum Einsatz kommen bei dem Manöver, das vom 21. bis 27. Dezember dauert.
2005 haben beide Seiten das erste Mal zusammen im Meer den Kriegsfall geprobt. Seit 2012 finden die Übungen alljährlich statt. Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und der jüngsten Spannungen, die um die von Peking beanspruchte Insel Taiwan entstanden sind, wird das Militärmanöver von den Anrainern mit Argwohn beobachtet.
Manöver in Belarus
Vor der Ankündigung hatte bereits ein Manöver der russischen Truppen in Belarus für Aufsehen gesorgt, das parallel zum Besuch von Präsident Wladimir Putin in der Hauptstadt Minsk stattgefunden haben soll. Geübt werde auf Bataillonsebene, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau in der Nacht zum Montag laut Agentur Interfax mit.
Die russischen Einheiten gehören demnach zu einer gemeinsamen Kampftruppe mit Belarus, die neu aufgestellt wird. Ihr sollen nach früheren Angaben der belarussischen Seite bis zu 9.000 russische Soldaten angehören.
Wichtige Ankündigung erwartet
Putin ist am Montag zum ersten Mal seit Jahren zu Besuch in Minsk, um mit dem belarussischen Staatschef Alexander Lukaschenko zu sprechen. Zudem wird der russische Präsident in dieser Woche bei einer Sitzung des Verteidigungsministeriums nach Angaben russischer Staatsmedien eine wichtige Ankündigung machen.
"Wir warten auf wichtige Erklärungen", sagte der Moderator der Sendung "Moskau.Kreml.Putin", Pawel Sarubin, beim Staatssender WGTRK am Sonntag. Putin wird demnach die alljährliche erweiterte Sitzung des Verteidigungsministeriums leiten. Ein genauer Termin für die Sitzung ist noch nicht bekannt, allerdings blickt die Welt mit Spannung auf die vorab geplanten Gespräche mit Putins Unterstützer Lukaschenko.
Russland und Belarus sind in einem Unionsstaat verbunden, wobei der kleinere Partner weitgehend von Moskau abhängig ist. Russland nutzt Belarus als Trainingsgelände und Aufmarschgebiet für seinen Angriff auf die Ukraine. Deshalb wappnet sich Kiew für den Fall, dass die belarussische Armee auf Moskauer Seite in den Krieg eingreift.
- Nachrichtenagentur dpa