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EM 2021 | Asselborn: "Wir müssen gegenhalten – mit allen Mitteln"


Newsblog zur EM-Debatte um Homosexualität
Asselborn: "Wir müssen gegenhalten – mit allen Mitteln"

Von afp, dpa, reuters, sid, t-online
Aktualisiert am 24.06.2021Lesedauer: 12 Min.
Jean Asselborn, Aussenminister von Luxemburg: Er kritisiert Ungarn massiv für die Diskriminierung sexueller Minderheiten.Vergrößern des Bildes
Jean Asselborn, Aussenminister von Luxemburg: Er kritisiert Ungarn massiv für die Diskriminierung sexueller Minderheiten. (Quelle: Janine Schmitz/photothek/imago-images-bilder)
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Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn bezeichnet das ungarische Homosexuellen-Gesetz als "schändlich". Er fordert drastische Konsequenzen. Alle Infos im Newsblog.

Als Zeichen der Solidarität sollte die Allianz Arena in München beim heutigen Deutschland-Spiel gegen Ungarn in Regenbogenfarben erleuchten. Der Grund: Vergangene Woche hatte das ungarische Parlament ein Gesetz gebilligt, das die Informationsrechte von Jugendlichen hinsichtlich Homosexualität und Transpersonen einschränkt.

Als einer der größten Unterstützer dieses Gesetzes gilt der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán. Am Dienstag entschied die Uefa, die besondere Beleuchtung des Stadions nicht zu genehmigen – das stieß eine heftige Debatte an.

Asselborn: "Wir müssen gegenhalten – mit allen Mitteln"

Vor dem EU-Gipfel hat Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn ein entschiedenes Vorgehen der Europäischen Union gegen Ungarn gefordert. Ministerpräsident Viktor Orban führe die europäischen Werte ad absurdum, sagte Asselborn auf "NDR Info" am Donnerstag. Das Homosexuellen-Gesetz sei "schändlich".

"Wir müssen gegenhalten - mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen", forderte der Luxemburger. Als Beispiele nannte Asselborn einen Auszahlungsstopp für EU-Hilfe und den Entzug des Stimmrechts. "Orban spielt so lange mit unseren Werten, bis er sieht, wo die Grenze ist, und die müssen wir ihm zeigen."

Ab Mittag kommen die Staats- und Regierungschefs der EU zu einem zweitägigen Gipfeltreffen zusammen. Überschattet wird der Gipfel durch Streit um das jüngst in Ungarn verabschiedete Homosexuellen-Gesetz, das von zahlreichen Mitgliedstaaten und der EU-Kommission kritisiert wird. Das Gesetz schränkt die Informationen über Homo- und Transsexualität massiv ein.

Orbán bezeichnet sich als "Kämpfer" für Homosexuellen-Rechte

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán hat Kritik gegen das neue LGBT-Gesetz seines Landes zurückgewiesen und sich selbst als Kämpfer für Rechte von Homosexuellen dargestellt. "Ich bin ein Kämpfer für ihre Rechte", sagte Orbán am Donnerstag bei seiner Ankunft zum EU-Gipfel in Brüssel. Im Kommunismus sei Homosexualität bestraft worden, "und ich habe für ihre Freiheit und Rechte gekämpft", sagte Orbán und fügte hinzu: "Aber in dem Gesetz geht es nicht darum." Es gehe vielmehr darum, wie Eltern ihre Kinder in sexuellen Fragen aufklären wollten. Das sei einzig und allein Sache der Eltern. "Darum geht es in dem Gesetz."

Die vom Parlament in Budapest verabschiedete, aber noch nicht in Kraft getretene Regelung sieht vor, Materialien über Homosexualität und Transgender zu zensieren. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nannte das Gesetz "eine Schande" und kündigte an, dagegen vorgehen zu wollen. 16 der 27 EU-Staats- und Regierungschefs, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel, sprachen in einem gemeinsamen Brief von einer "Bedrohung von Grundrechten". EU-Ratspräsident Charles Michel kündigte an, das Thema werde auf dem Gipfel Gegenstand von Beratungen am Abend sein.

Umstrittenes Gesetz zu Homosexualität in Ungarn in Kraft

Ungarns Staatspräsident Janos Ader hat das umstrittene Gesetz zur Einschränkung der Informationsfreiheit über Homosexualität und Transpersonen unterzeichnet. Mit der Veröffentlichung im ungarischen Amtsblatt trat der Rechtsakt damit in der Nacht zum Donnerstag in Kraft.

Das in der vergangenen Woche vom ungarischen Parlament gebilligte Gesetz sieht unter anderem ein Verbot von Büchern, Filmen und anderen Inhaltsträgern vor, die Kindern und Jugendlichen zugänglich sind und in denen Sexualität dargestellt wird, die von der heterosexuellen abweicht. Darüber hinaus wird Werbung verboten, in der Homosexuelle oder Transsexuelle als Teil einer Normalität erscheinen.

Die EU-Kommission und zahlreiche EU-Staaten sind der Auffassung, dass das Gesetz Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte am Mittwoch ein entschiedenes Vorgehen der Kommission angekündigt.

Brief von 16 EU-Staaten gegen Diskriminierung der LGBTI-Gemeinschaft

Vor dem EU-Gipfel haben sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und 15 weitere Staats- und Regierungschefs besorgt über die Bedrohung von Grundrechten und die Diskriminierung sexueller Minderheiten geäußert. "Wir müssen weiterhin gegen die Diskriminierung der LGBTI-Gemeinschaft kämpfen und erneut bekräftigen, dass wir ihre Grundrechte verteidigen", schrieben sie in einem gemeinsamen Brief an die Spitzen der Europäischen Union. Die englische Abkürzung LGBTI steht kurz für "Lesbisch, Schwul, Bisexuell, Trans, Inter".

"Respekt und Toleranz sind das Herzstück des europäischen Projekts", heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Schreiben. "Wir sind entschlossen, diese Anstrengungen fortzuführen und dafür zu sorgen, dass die künftigen Generationen Europas in einem von Gleichberechtigung und Respekt geprägten Umfeld aufwachsen."

Bei dem aktuellen Streit geht es um ein neues Gesetz in Ungarn, das den Zugang zu Informationen über Homosexualität und Transpersonen für Kinder beschränkt. 17 EU-Staaten hatten gegen das Gesetz protestiert. Diese Staaten bis auf Österreich trugen nun auch den Brief der Staats- und Regierungschefs mit. Darunter sind neben Deutschland die übrigen EU-Gründerstaaten Frankreich, Italien, Niederlande, Belgien und Luxemburg. Von den östlichen EU-Staaten machten nur Estland und Lettland mit. Länder wie Polen, Ungarn, Slowakei, Tschechien, Slowenien, Kroatien, Bulgarien oder Rumänien fehlen.

Polen verteidigt Ungarns Gesetz gegen Homosexualität

Der polnische Botschafter in Berlin, Andrej Przylebski, verteidigt die ungarische Regierung gegen die europäische Kritik am Gesetz über den Umgang mit Homosexualität und Transgender-Identität. "Das Recht des ungarischen Parlaments, Schulkinder vor der Beschäftigung mit der homosexuellen Problematik gesetzlich zu schützen, ist evident und unbezweifelbar", sagte Przylebski dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Dies habe nichts mit Intoleranz zu tun, geschweige denn mit der Verfolgung Homosexueller oder der Beschränkung ihrer bürgerlichen Rechte.

Das Gesetz sei seines Wissens auf die Schulausbildung begrenzt, sein Sinn sei also, Kinder vor der Frühsexualisierung zu schützen. "Den Versuch, das ungarische Volk durch die geplante Beleuchtung des Stadions in München während des Fußballspiels Deutschland-Ungarn anzuprangern, finde ich unangebracht und verletzend."

Mit der Beleuchtung in Regenbogenfarben wollte die Stadt München gegen das ungarische Gesetz protestieren. Der europäische Fußball-Verband Uefa hatte es jedoch verboten. Die Farben gelten als Zeichen der Toleranz.

Uefa färbt Twitter-Logo – Nutzer sind empört

Auf Twitter hat die Uefa ihre Entscheidung gerechtfertigt, warum die Allianz Arena heute Abend während des EM-Spiels nicht bunt leuchten darf. Zahlreiche Nutzer finden unter dem Beitrag klare Worte: "Das nimmt der Uefa doch keiner mehr ab", schreibt ein Nutzer. Eine andere Nutzerin meint: "Liebe Uefa, Worte sind eine einfache Sache, die man schnell sagen kann. Taten sind eine andere Sache, die zeigen Rückgrat. Wie ihr euch präsentiert und wie ihr wirklich seid, scheint ein meilenweiter Unterschied zu sein."

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Ein anderer Kommentar bezieht sich auf die Regenbogenarmbinde von Kapitän Manuel Neuer: "Erst nen riesen Wind, weil Neuer die Kapitänsbinde in Regenbogenfarben hat... Jetzt mal schön heucheln." Auch FDP-Politiker Jens Brandenburg übt auf Twitter scharfe Kritik: "Scheinheilig zum Fremdschämen!".

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Ein weiterer Nutzer kritisiert: "Die spinnen doch komplett. Die Allianz Arena darf nicht bunt leuchten, aber dann so einen Tweet raushauen."

"Jetzt fehlt nur noch Orbán, der die Regenbogenfahne hält, dann ist der Zirkus komplett", lautet ein weiterer kritischer Kommentar. Viele Nutzer sprechen außerdem von einem schwulen- und lesbenfeindlichen Verein: "Die versuchen ja nichtmal ihre Homophobie zu verstecken", meint ein Nutzer.

"Populistische Aktionen": Uefa-Boss spricht zu Stadionentscheidung

Die Allianz Arena in München darf beim Deutschland-Spiel gegen Ungarn nicht in Regenbogen-Farben leuchten. Uefa-Präsident Aleksander Čeferin verteidigt nun die äußerst umstrittene Entscheidung und wirft den Initiatoren der Stadionaktion Populismus vor. Mehr dazu lesen Sie hier.

Diese Rechtsextremen feuern Ungarn gegen Deutschland an

In Regenbogen-Farben wird die Münchner Arena am Abend nicht gehüllt sein, sie aber werden kommen: die "Carpathian Brigade". Die Gruppe ist immer wieder durch antisemitische, antiziganistische, rassistische, homophobe Sprechchöre und Schriftzüge sowie Hitlergrüße aufgefallen. Der maximale Kontrast zu Solidaritätsbekundungen für die LGBTQ+-Community. Mehr dazu lesen Sie hier.

Kretschmer lobt Neuer – und kritisiert geplante Stadionbeleuchtung

In der Debatte um eine Regenbogenbeleuchtung des Münchner Fußballstadions hat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) die Haltung von Manuel Neuer gelobt, die Stadionaktion aber kritisiert. "Das wirklich stärkste Signal zu diesem Thema kam vom Kapitän der deutschen Nationalmannschaft", sagte Kretschmer am Mittwoch am Rande eines Besuchs in Zwickau. Ohne viel Aufhebens habe er eine Armbinde in Regenbogenfarben getragen und angekündigt, dies auch beim Spiel gegen Ungarn an diesem Mittwochabend zu tun. "Das finde ich großartig. Das ist um ein Vielfaches wertvoller, als wenn Politiker anordnen, eine Fahne zu hissen oder ein Stadion zu beleuchten."

Leserstimmen zu Regenbogen-Debatte: "Wir leben nicht im Mittelalter"

Das EM-Stadion in München wird nicht in Regenbogenfarben leuchten. Diese Entscheidung der Uefa steht hart in der Kritik. Auch die t-online-Leser diskutieren das Thema kontrovers. Das sind ihre Meinungen.

FanQ-Studie: 69,8 Prozent kritisieren Uefa für Regenbogen-Entscheidung

Eine klare Mehrheit der deutschen Fußball-Fans hätte die Beleuchtung der Allianz-Arena in Regenbogenfarben während des EM-Spiels zwischen Deutschland und Ungarn befürwortet. In einer Blitz-Umfrage der Voting-App FanQ im Auftrag des Sport-Informations-Dienstes (SID) kritisierten 69,8 Prozent der Befragten das ausgesprochene Verbot der Europäischen Fußball-Union (Uefa). 26,3 Prozent begrüßten die Entscheidung des Dachverbandes.

Roth: "Viktor Orbáns Politik widerspricht allem, wofür die Regenbogenfarben stehen"

Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth hat den ungarischen Regierungschef Viktor Orbán scharf kritisiert. "Viktor Orbáns Politik widerspricht allem, wofür die Regenbogenfarben stehen", sagte die Grünen-Politikerin t-online. Systematisch würden in Ungarn die Meinungsfreiheit und weitere bürgerliche Freiheitsrechte eingeschränkt und Minderheiten ausgegrenzt.

"Mit der Absage seiner Reise nach München zeigt Orban, dass er nicht einmal Willens ist, die demokratische Auseinandersetzung zu suchen und sich im Stadion auch der Kritik zu stellen", kritisierte Roth. Sie hoffe auf "viele Regenbogenfarben heute im Münchner Stadion, als Zeichen der Unterstützung für die ungarische Zivilgesellschaft und für die demokratische Opposition in Ungarn".

Warum selbst die "Atombombe" Orbán wenig Furcht einflößt

Es war als deutliches Zeichen an Viktor Orbán gedacht. Doch die Münchner Arena wird heute Abend nicht bunt erstrahlen. Das eigentliche Problem ist eh mehr politischer als sportlicher Natur. Lesen Sie hier den ganzen Beitrag.

Merkel kritisiert Ungarns Gesetz

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich der Kritik der EU-Kommission an dem neuen ungarischen Homosexuellen-Gesetz angeschlossen. Sie halte "dieses Gesetz für falsch und mit meiner Vorstellung von Politik für nicht vereinbar", sagte Merkel am Mittwoch in der Fragestunde des Bundestags. "Das ist etwas, das ich politisch ablehne." Wenn die Aufklärung über homosexuelle Partnerschaften eingeschränkt werde, betreffe dies auch die "Freiheit von Bildung", kritisierte sie.

Merkel wollte sich nicht dazu äußern, ob sie wegen des Gesetzes ein Vertragsverletzungsverfahren der EU-Kommission für gerechtfertigt hält. Darüber müsse die Kommission selbst entscheiden. Das ungarische Gesetz aber finde "auf jeden Fall meine deutliche Kritik", fügte sie hinzu.

Sie sei Ungarn "sehr freundschaftlich verbunden", sagte die Kanzlerin weiter. "Aber wenn es politische Differenzen gibt, werden sie benannt – da ist übrigens Viktor Orbán kein Ministerpräsident, der das für sein Land nicht etwa auch tun würde", ergänzte Merkel mit Blick auf Ungarns Regierungschef.

Ungarn-Plan: Stadien sollen in Nationalfarben leuchten

In Deutschland sollen zahlreiche Stadien in den Regenbogenfarben beleuchtet werden, als Zeichen für LGBTQ-Rechte und gegen Diskriminierung. Ungarn geht als Reaktion darauf einen ganz anderen Weg. Lesen Sie hier mehr dazu.

Uefa taucht Logo in Regenbogenfarben und verteidigt Entscheidung

Die Europäische Fußball-Union hat ihre Entscheidung gegen die Regenbogenbeleuchtung an der Münchner EM-Arena verteidigt. "Einige" hätten diese "als politisch" interpretiert, teilte der Dachverband mit. "Im Gegenteil, die Anfrage selbst war politisch und verbunden mit der Anwesenheit der ungarischen Nationalmannschaft im Stadion für das Spiel am Abend gegen Deutschland." Der Regenbogen sei für die Uefa "kein politisches Symbol, sondern ein Zeichen unseres Engagements für eine vielfältigere und integrativere Gesellschaft".

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EU-Kommissar: "Keine Entschuldigung" für Regenbogen-Verbot der Uefa

Das Uefa-Verbot für eine Beleuchtung des Münchner EM-Stadions in Regenbogenfarben stößt auch bei der Europäischen Kommission auf Unverständnis. "Offen gesagt finde ich keine vernünftige Entschuldigung dafür", sagte Vize-Kommissionspräsident Margaritis Schinas am Mittwoch in Brüssel. Es falle ihm schwer zu verstehen, was die Europäische Fußball-Union damit bezwecken wolle. Die Uefa habe in der Vergangenheit mit der EU zu Themen wie Inklusion und Rassismus zusammengearbeitet, betonte Schinas. "Und auf einmal machen sie daraus ein Thema."

Frankreichs Präsident Macron "bedauert zutiefst" Regenbogen-Verbot der Uefa

Vor dem Europameisterschaftsspiel Deutschland gegen Ungarn am Mittwochabend hat auch der französische Präsident Emmanuel Macron das Regenbogenfarben-Verbot für das Münchner Fußballstadion kritisiert. Macron "bedauert zutiefst" die Entscheidung der Europäischen Fußball-Union (Uefa), sagte ein Mitarbeiter des Pariser Präsidialamts am Mittwoch. Der Präsident äußerte demnach sein Unverständnis, denn es gehe um europäische Werte und nicht um eine neutrale und unpolitische Haltung der Uefa.

Stuttgart kritisiert Regenbogen-Botschaften zum EM-Spiel

In der Debatte um die umstrittene und von der Uefa nicht genehmigte Regenbogen-Beleuchtung des Münchner Stadions geht die Stadt Stuttgart auf Distanz zur bayerischen Landeshauptstadt. "Die Uefa will mit der EM "Brücken bilden, Ausrichter vereinen"", ließ der Stuttgart Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) am Mittwoch über den Kurznachrichtendienst Twitter verbreiten.

"Es ist daher besser, die ungarische Nationalmannschaft nicht mit einer Regenbogen-Botschaft zu empfangen." Die Stadt werde am Christopher-Street-Day im Juli eine solche Botschaft an die ungarische Regierung senden, kündigte ein Sprecher des Rathauses an.

Orbán mahnt deutsche Politik: Regenbogen-Verbot bei EM akzeptieren

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán hat an die deutsche Politik appelliert, das Uefa-Verbot für eine Beleuchtung des Münchner EM-Stadions in Regenbogenfarben zu akzeptieren. "Ob das Münchner Fußballstadion oder ein anderes europäisches Stadion in Regenbogenfarben leuchtet, ist keine staatliche Entscheidung", sagte Orbán am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Auch in Budapest gehören Orbán zufolge "die Regenbogenfarben selbstverständlich zum Straßenbild".

Pro & Contra zu Regenbogen bei BMW & Co.: "Heuchlerischer geht es kaum"

Mehrere deutsche Konzerne bekennen Farbe im Netz – und tünchen ihre Social-Media-Profile bunt. Ein gutes Symbol gegen Homophobie, oder doch nur scheinheiliger Aktionismus? Die Diskussion lesen Sie hier.

Viele Stadien leuchten heute in Regenbogenfarben

Das Münchner EM-Stadion darf auf Geheiß der Uefa nicht in Regenbogenfarben erstrahlen. Zahlreiche andere Arenen in Deutschland solidarisieren sich – und planen eine große Aktion zum DFB-Spiel. Hier lesen Sie mehr.

Großkonzerne bekennen Farbe – auch Ströer

Um ein Zeichen für Vielfalt zu setzen, zeigt auch der Konzern Ströer, zu dem t-online gehört, heute Flagge. Die Bildschirme in Bahnhöfen und Einkaufszentren sind heute bunt. So auch im Hauptbahnhof Köln:

t-online unterwegs in Budapest: "Regenbogen-Debatte? Davon habe ich nichts mitbekommen"

t-online-Reporter Dominik Sliskovic ist in der ungarischen Hauptstadt Budapest unterwegs und spricht mit Fußballfans über die Regenbogen-Debatte. Der portugiesische Fan Marco (25) sagt: "Regenbogen-Debatte? Davon habe ich nichts mitbekommen. Ich wusste nicht einmal, dass das Stadion in München beleuchtet wird während der EM."

Cyril (27) sagt: "Ganz ehrlich? Das ist mir total egal. Ich will mich bei der EM auf den Fußball konzentrieren und nicht darauf, was Deutschland von der ungarischen Politik hält. Ich habe kein Problem mit der Regenbogenflagge und auch nichts dagegen, dass Manuel Neuer sie als Kapitänsbinde trägt, aber ich finde, die Diskussion ums Münchner Stadion bringt uns nicht weiter."

EU-Vertretung in Berlin hisst Regenbogen-Flagge

Die Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland hat am Mittwochvormittag an ihrem Berliner Standort die Regenbogen-Flagge gehisst. Mit der Aktion wolle die Vertretung "Farbe zeigen", teilte eine Sprecherin mit.

Regenbogenfahnen am Münchner Rathaus: Stadtrat kritisiert Orbán

Die Münchner EM-Arena darf nicht in Regenbogenfarben leuchten – doch am Rathaus wehen am Tag des deutschen EM-Spiels gegen Ungarn bunte Fahnen. Sechs zehn Meter lange Regenbogenflaggen hängen nach einem Stadtratsbeschluss vom Mittwoch an den Fahnenmasten im vierten Stock. In der Resolution heißt es, die Aktion solle ein sichtbares Zeichen der Solidarität mit der LGBTI-Community in Ungarn sein, die unter der aktuell verschärften homo- und transphoben Gesetzgebung der ungarischen Regierung leide.

"Die Landeshauptstadt bekennt sich zu Vielfalt, Toleranz und echter Gleichstellung im Sport und in der ganzen Gesellschaft", steht in dem Antrag, der mit großer Mehrheit gegen die Stimmen der AfD beschlossen wurde. Direkt nach dem Beschluss am Mittwochvormittag habe man die Flaggen aufgehängt, sagte eine Sprecherin der Stadt.

EU will gegen Ungarns Homosexuellen-Gesetz vorgehen

"Dieses ungarische Gesetz ist eine Schande": Mit deutlichen Worten verurteilt die EU-Kommission das Vorgehen der Orban-Regierung gegen Informationen über Homosexualität und Transpersonen – und kündigt Konsequenzen an. Lesen Sie hier mehr dazu.

Leseraufruf: Wie stehen Sie zur Regenbogenfarben-Debatte?

Die Münchner Allianz Arena darf beim Spiel Deutschland-Ungarn nicht in Regenbogenfarben erleuchtet werden. Die Entscheidung der Uefa hat viel Kritik hervorgerufen und eine intensive Debatte ausgelöst. Wie stehen Sie zu der Entscheidung?

Sportpolitikerin Freitag: Uefa hat sich Eigentor geschossen

Die Uefa-Entscheidung, das Münchner Stadion zum deutschen EM-Spiel gegen Ungarn nicht in den Regenbogenfarben anleuchten zu lassen, hat aus Sicht der SPD-Sportpolitikerin Dagmar Freitag eher zu einer breiteren Diskussion über das Thema geführt. "Ich finde, dass sich die Uefa ein wirkliches Eigentor geschossen hat", sagte die Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses dem TV-Sender Phoenix am Mittwoch.

Die Europäische Fußball-Union habe nicht erkannt, welche weltweite Welle sie damit auslöse. "Beifall gab es ja eigentlich auch nur aus Ungarn", ergänzte Freitag. Sportverbände hätten kein Problem, mit autokratischen Staaten oder deren Sponsoren hochlukrative Werbeverträge abzuschließen. "Aber wenn es darum geht, im wahrsten Sinne des Wortes Flagge zu zeigen, dann wird es relativ dürftig." Sport sei aber immer auch politisch.

Im Deutschlandfunk zeigte sich die 68-Jährige wenig überrascht von der Uefa-Entscheidung für die Partie an diesem Abend. Die Enttäuschung bleibe trotzdem. Mit Blick auf die Spieler betonte Freitag: "Jeder muss bereit sein, sich gesellschaftspolitischen Diskussionen zu stellen." Unter Verweis auf menschenverachtende Kommentare in den sozialen Medien ergänzte sie: "Natürlich haben auch wir Gesprächsbedarf und nicht etwa nur die Ungarn."

Politiker beziehen Stellung auf Twitter

Auf Twitter haben mehrere Politikerinnen und Politiker Stellung zur Debatte um das Verbot der bunten EM-Arena bezogen. So schrieb SPD-Vorsitzende Saskia Esken: "Manchmal leuchtet eine Haltung umso mehr, wenn man versucht, sie zu verbieten."

Grünen-Chefin Annalena Baerbock twitterte unter anderem: "Für Toleranz. Gegen Homofeindlichkeit. Nicht nur, wenn es um Fußball geht. Lasst uns ein starkes Zeichen der Vielfalt setzen und den Regenbogen durchs Land tragen."

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CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak kritisierte die Entscheidung der Uefa ebenfalls auf Twitter: "Es ist falsch und enttäuschend, dass die Regenbogenbeleuchtung Regenbogen der Allianz-Arena verboten wurde. Vor diesem Hintergrund wirken die Kampagnen der Uefa gegen Rassismus und Diskriminierung von Homosexuellen unglaubwürdig."

Auch Außenminister Heiko Maas äußerte Kritik: "Es stimmt, auf dem Fußballplatz geht's nicht um Politik. Es geht um Menschen, um Fairness, um Toleranz. Deshalb sendet die Uefa das falsche Signal", schrieb der SPD-Politiker auf Twitter: "Aber man kann heute ja zum Glück trotzdem Farbe bekennen – im Stadion und außerhalb."

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Orbán sagt Reise zum EM-Spiel in München ab

Die Allianz Arena in München darf nicht in Regenbogenfarben leuchten. Ungarns Ministerpräsident Orbán hat nun seine Teilnahme bei dem EM-Spiel abgesagt. Eine offizielle Begründung gibt es bisher nicht. Mehr dazu lesen Sie hier.

Deutsche Großkonzerne bekennen Farbe – auf Twitter

Nach der bunten Reaktion zahlreicher Bundesligaclubs auf die Uefa-Entscheidung zeigen sich jetzt auch viele Konzerne solidarisch. Zumindest im Internet. Lesen Sie hier mehr dazu.

Ungarisches Anti-LGBTQ-Gesetz soll vor den Europäischen Gerichtshof

Letzte Woche hat das ungarische Parlament einem LGBTQ-feindlichen Gesetz zugestimmt. Jetzt fordern Deutschland und zwölf weitere EU-Staaten die EU-Kommission dazu auf, gegen Ungarn vorzugehen. Hier lesen Sie mehr.

Claudia Roth: Uefa verliert "jegliche Glaubwürdigkeit"

Das Münchner Fußballstadion darf zum Ungarn-Spiel nicht in Regenbogenfarben leuchten. Inakzeptabel findet das Claudia Roth. Die Grünen-Politikerin kritisiert die Uefa-Entscheidung scharf. Lesen Sie hier mehr.

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