Ungewöhnliche Bewegungen Russischer "Atomsatellit" gerät wohl außer Kontrolle

Der Wettlauf um die militärische Nutzung des Weltalls hat längst begonnen. Laut US-Analysten hat Russland dabei jetzt einen großen Rückschlag erlitten.
Ein von den USA mit dem russischen Atomwaffenprogramm in Verbindung gebrachter Satellit ist nach US-Angaben möglicherweise außer Kontrolle geraten. Bei der Beobachtung des Satelliten "Cosmos 2553", der nach übereinstimmenden Angaben dem Erkenntnisgewinn und nicht als Waffe dient, wurden seit dem vergangenen Jahr Anzeichen ungewöhnlicher Bewegungen festgestellt.
"Diese Beobachtung deutet stark darauf hin, dass der Satellit nicht mehr in Betrieb ist", erklärte das Center for Strategic and International Studies in Washington in seiner am Freitag veröffentlichten Jahresanalyse zu Bedrohungen aus dem Weltraum. Die Denkfabrik berief sich dabei auf Erkenntnisse der Weltraumbeobachtungsfirma Leolabs.
Russland bestreitet militärische Nutzung des Satelliten
Im Wettrennen mehrerer Staaten um eine führende Position bei der militärischen Nutzung des Weltraums deutet dies auf einen Rückschlag für Russland hin. Das russische Verteidigungsministerium reagierte nicht auf eine Bitte um Stellungnahme. Während die USA den Satelliten "Cosmos 2553" als russisches Instrument für Geheimdienstzwecke und Strahlungstests bezeichnet hatten, hatte Russland eine militärische Nutzung des Satelliten bestritten und von Forschungszwecken gesprochen.
Der Satellit wurde Anfang 2022 ins All geschickt, noch vor der russischen Invasion der Ukraine. Mit einer Erdentfernung von etwa 2.000 Kilometern kreist der Satellit in einer ungewöhnlich großen Höhe.
- Mit Material der Nachrichtenagentur Reuters
- tagesspiegel.de: "Russlands Schachzug im Orbit: Der Satellit, der das Ende einläuten könnte"