Erstmals nach Eklat im Weißen Haus Papst bringt Selenskyj und Trump zusammen
Das jüngste Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem ukrainischen Amtskollegen Selenskyj lief aus dem Ruder. Nun gab es bei der Papst-Trauerfeier ein Wiedersehen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach Zweifeln nun doch zur Trauerfeier von Papst Franziskus nach Rom gekommen. Dort hat er auch den US-Präsidenten Donald Trump getroffen. Dass ein Treffen bevorstehe, meldete zunächst die ukrainische staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf das Präsidentenbüro.
Dann bestätigte das Weiße Haus, dass ein Treffen bereits am Vormittag am Rande der Trauerfeier stattgefunden habe. Man habe eine sehr produktive Diskussion gehabt, teilte das Weiße Haus mit. Weitere Details nannte das US-Präsidentenbüro nicht.
Trump und Selenskyj trafen sich für rund 15 Minuten
Der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, teilte anschließend Bilder des Treffens zwischen Trump und Selenskyj, das im Petersdom stattgefunden hat. Beide Männer sitzen in einem Saal auf roten Stühlen dicht beieinander und neigen sich einander zu. Das Treffen soll rund 15 Minuten gedauert haben. Laut einem Sprecher Selenskyjs werde sich der ukrainische Präsident an diesem Samstag ein zweites Mal mit Trump treffen. Trump reiste jedoch kurz nach der Papst-Beisetzung aus Rom ab.
Selenskyj sprach im Anschluss von einem "symbolträchtigen Treffen, das das Potenzial hat, historisch zu werden, wenn wir gemeinsame Ergebnisse erzielen". Auf X schrieb der ukrainische Präsident weiter: "Wir haben viel unter vier Augen besprochen." Die Ukraine hoffe auf Ergebnisse in den Bereichen Schutz der ukrainischen Bevölkerung, vollständiger und bedingungsloser Waffenstillstand sowie für einen verlässlichen und dauerhaften Frieden, der einen weiteren Krieg verhindert. Selenskyj dankte Trump für das Treffen.
Zudem wurden Bilder öffentlich, auf denen der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premier Keir Starmer mit Trump und Selenskyj zu sehen sind. Das Treffen sei positiv verlaufen, teilte das französische Präsidialbüro mit.
Zuvor waren auch Außenminister Andrij Sybiha und die First Lady Olena Selenska angereist. Noch am Freitagabend hatte Selenskyj erklärt, dass es sein könne, dass er es wegen der Lage in der Ukraine nicht nach Rom schaffe.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Trump stellte am Freitag bereits Treffen mit Selenskyj in Aussicht
Bei der Trauerfeier auf dem Petersplatz werden zahlreiche Staatsgäste aus aller Welt erwartet. Trump schloss bereits vor seiner Abreise nach Rom nicht aus, dass er sich am Rande der Trauerfeierlichkeiten auch mit Selenskyj treffen könnte.
Embed
Laut Trump stehen die Verhandlungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine nach Gesprächen auch seines Sondergesandten Steve Witkoff in Moskau am Freitag kurz vor einem Ergebnis. Mehr dazu lesen Sie hier. Russland ist bei der Trauerfeier nur mit Kulturministerin Olga Ljubimowa vertreten.
- Nur einer fehlt: Diese Staatenlenker reisen zur Beisetzung von Papst Franziskus
Nebeneinander saßen Trump und Selenskyj während der Feierlichkeiten im Vatikan allerdings nicht. Laut der im Vatikan üblichen Sitzordnung werden die Staatsgäste nach französischer alphabetischer Reihenfolge ihrer Länder platziert: "États-Unis" (Vereinigte Staaten) liegt dabei weit entfernt von "Ukraine". So verfuhr der Vatikan auch bei früheren Papst-Beisetzungen.
Sollte unserer Redaktion eine wichtige Nachricht vorliegen, informieren wir Sie schnell per eMail. Datenschutzhinweis
Ende Februar war es bei einem Gespräch von Trump, Vizepräsident JD Vance und Selenskyj im Weißen Haus zu einem Eklat gekommen. Dabei platzte auch ein Abkommen über den Zugriff der USA auf ukrainische Rohstoffe, darunter die weltweit begehrten Seltenen Erden. Beide Seiten hatten zuletzt in einem Memorandum angekündigt, noch diese Woche einen Rohstoff-Deal zu unterzeichnen.
In einer ersten Reaktion nach dem Gespräch drohte Trump Russland mit neuen Sanktionen: Das Verhalten von Kremlchef Wladimir Putin gebe ihm zu denken, schrieb Trump auf seinem Online-Sprachrohr TruthSocial. Vielleicht wolle dieser den Krieg gar nicht beenden, sondern halte nur hin, und müsse daher anders behandelt werden.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und AFP
- reuters.com: "How will seating plan work at Pope Francis' funeral? It's complicated" (englisch)
- ukrinform.ua: "Зеленський зустрівся з Трампом у Римі" (ukrainisch)
Quellen anzeigen
