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Pflegeleichter Garten: einen Garten für Faule anlegen


Gartengestaltung
Gartengestaltung für Faule

Im eigenen Garten könnte man gerade im Sommer so herrlich entspannen. Wenn man nur einen Gärtner hätte, der einem die lästige Gartenarbeit abnimmt. Doch es gibt eine Lösung: Den Garten so pflegeleicht wie möglich anzulegen. Mit diesen Tipps können Sie sich viel Arbeit sparen. Einige besonders pflegeleichte und robuste Gartenpflanzen präsentieren wir in unserer Foto-Show.

Aktualisiert am 14.07.2016|Lesedauer: 4 Min.
Von dpa-tmn
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"Mit großen, zusammenhängenden Nutzungseinheiten lässt sich viel Aufwand vermeiden", rät August Forster, Präsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau in Bad Honnef bei Bonn. Vor allem kann man damit die Arbeit weniger mühsam gestalten. Denn sind etwa alle Gehölze an einer Stelle, muss beim Schnitt der schwere Sack für die Abfälle nicht weit geschleppt werden. Oder der Häcksler wird nur einmal aus dem Keller zu den Gehölzen getragen und nicht dauernd hin und her. Auch optisch kann eine solche Flächenaufteilung bei der Gartengestaltung reizvoll sein: "Sie bringt Ruhe in den Garten", sagt Michael Mäurer, Mitglied im Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla) in Berlin.

Wer den Garten geschickt anlegt, hat Zeit zum Ausspannen.Vergrößern des Bildes
Wer den Garten geschickt anlegt, hat Zeit zum Ausspannen. (Quelle: Westend 61/imago-images-bilder)

Der Standort bestimmt die Bepflanzung

Generell sind heimische Pflanzen eine gute Wahl. Sie kommen mit dem hiesigen Klima am besten zurecht, setzen sich gegen Unkraut durch und werden seltener von Schädlingen befallen als viele empfindliche Exoten. Kurzum: Sie halten länger, gedeihen bei weniger Pflege und die Beete müssen nicht so oft bepflanzt werden.

Langsam wachsende Blühgehölze setzen

"Bei Gehölzen sollte man auf langsam wachsende Blühgehölze oder Wildobst setzen", sagt Angelika Feiner, Fachberaterin des Landesverbandes Bayerischer Kleingärtner in München. Schlehe und Spierstrauch, Flieder und roter Holunder, Weinrose und Japanische Zierquitte sehen toll als Hecke entlang der Grundstücksgrenze aus. Und im Gegensatz zu einer Liguster- oder Hainbuchenhecke, die regelmäßig in Form gebracht werden will, oder zu pflegeintensiven Edelrosen oder Hibiskus machen solche Gehölze kaum Arbeit.

Auf Dahlien und Gladiolen einfach verzichten

Im Beet sind ausdauernde Stauden, frühblühende Zwiebeln, Gräser und Farne genügsame Bewohner. Wer kein ausgesprochener Liebhaber von Dahlien oder Gladiolen ist, kann auf diese und damit auch auf das Ausgraben der Knollen im Herbst verzichten.

Vlies unterdrückt das Unkraut

Ob man überhaupt regelmäßig Unkraut jäten muss, ist immer auch eine Frage des persönlichen Geschmacks. Manche Menschen schätzen ja den naturnahen, etwas zugewucherten Garten. Doch auch all Jene, die sich nicht einfach mit dem Wildwuchs abfinden wollen, können sich die Arbeit leichter machen.

Eine Möglichkeit kann darin bestehen, dieses mit Mulch zu unterdrücken. Die Fachwelt streitet aber über die Effektivität dieser Maßnahme. Eine Alternative sind technische Hilfsmittel: "Landschaftsarchitekten arbeiten in Staudenbeete gerne ein wasser- und luftdurchlässiges Vlies ein", erläutert Feiner. "Das hat den großen Vorteil, dass sich nur oberflächliches Unkraut breitmachen kann." Dieses lässt sich dann mit verhältnismäßig wenig Aufwand wieder entfernen, weil es nicht tief im Boden verwurzelt ist.

Salat und Tomaten machen nur Arbeit

Wer Gemüse liebt, nimmt damit auf jeden Fall mehr Arbeit in Kauf. Aber es gibt pflegeleichte Arten wie Kartoffeln, Bohnen, Kürbis und Zucchini. Salat oder Tomaten hingegen müssen Hobbygärtner betreuen. Auch eine braucht auf jeden Fall Pflege. Beim Mähen machen sich zusammenhängende Flächen bezahlt. Sie sollten so groß sein, dass der Mäher nicht nur darauf passt, sondern auch bequem gewendet werden kann. Auch ein Rasenmäher-Roboter nimmt dem Gärtner viel Arbeit ab.

Besser robusten Rasen wählen

Bäume oder Sträucher in die Mitte zu setzen ist keine gute Idee: Sie muss man beim Mähen umkreisen wie ein Hindernis. Bei der Rasenkante gibt es einen Trick: Verlegt man Steine entlang der Kante bodengleich, kann der Mäher darauf gut geführt werden. Gleichzeitig ersparen sie das mühsame und schweißtreibende Abstechen der Rasenkanten. "Ein Zierrasen, der oft und immer sehr kurz gestutzt wird, wächst schnell und braucht viel Dünger und Wasser", sagt Fachberaterin Feiner. Pflegeleichter ist ein robuster so genannter Spiel- oder Sportrasen, der noch dazu seltener geschnitten wird. Für diese Rasenart gibt es im Handel spezielle Mischungen.

Beim Bewässern auf Maschinen vertrauen

Und natürlich ist im Sommer besonders das Gießen aufwändig: Für auseinanderliegende Rasenstellen bieten sich mehrere Zapfstellen für den Sprenger an. Und in Beeten wird am besten eine automatisch gesteuerte Tropfbewässerung gelegt. Durch kleine Löcher erhalten hier die Pflanzen bedarfsgerecht und wassersparend Nachschub.

Beton und Stein sind pflegeleicht

Gartenwege und Terrassen bilden den Rahmen für die Bepflanzung. Für Faule sind langlebige Baustoffe besser, die möglichst nicht verrotten. "Eine Fläche aus Beton- oder Natursteinen braucht weniger Pflege als ein Sonnendeck aus Holz", sagt Forster. Und zwischen großen Steinen entstehen weniger Fugen als zwischen kleinen – und weniger Unkraut kann hier sprießen.

Bei Gartenmöbeln einfach die Patina akzeptieren

Auch bei den Gartenmöbeln ist Holz das Material, das am meisten Aufmerksamkeit braucht. "Wer auf das wohnliche Ambiente von Holz nicht verzichten möchte, sollte auf jeden Fall qualitativ hochwertiges Hartholz wählen", sagt der Landschaftsarchitekt. Auch Thermoholz ist äußerst robust und witterungsbeständig. Wer Gebrauchsspuren und eine schöne Patina liebt, hat Glück: Statt die Holzbank oder den Zaun jährlich zu streichen, darf das Material so bleiben wie es ist und altern. Pflegeleichte Alternativen sind Gartenmöbel aus einem Kunststoff-Geflecht oder aus Metall.

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