Gartengestaltung Gartenwege selbst anlegen
Ob aus Kies, Steinplatten oder Holzlatten: Ein Gartenweg ist wichtig, wenn Sie Ihren Rasenschützen wollen. Worauf Sie achten sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.
Damit man jederzeit trockenen Fußes die Wäschespinne, das Gartenhaus oder die Grillecke im Garten erreicht, braucht man selbst in kleinen Gärten Gartenwege. Bei der Gartenplanung spielen die Pfade durch den Garten jedoch meist eine untergeordnete Rolle. Zur Not legt man einfach ein paar Platten in den Rasen, denkt sich wohl so mancher Gartenbesitzer, der den Platz im Garten lieber für hübsche Beete und Büsche verwenden will. Dabei gibt es beim Anlegen von Gartenwegen eine Menge zu beachten. Welche Fehler Sie beim Gartenweg vermeiden sollten und wie man einen Gartenweg verlegt, zeigen unsere Foto-Shows.
Mancher Hausherr möchte seine Gartenwege selbst anlegen. Doch was auf den ersten Blick einfach scheint, setzt Erfahrung voraus. Nur wer über ausreichend Wissen verfügt, kann Plattenwege selber machen – und Stolperfallen vermeiden.
Gartenwege gut planen
Wege durch die Rasenfläche und entlang der Beete sind im Garten mehr als ein notwendiges Übel: Sie verhindern, dass Dreck und Schmutz an den Schuhsohlen ins Haus getragen werden – besonders beim Neubau wollen Bauherren schnellstmöglich Wege anlegen. In Eigenregie die Wege so anzulegen, dass sie eben, gerade und sicher sind, ist nicht einfach.
"Vor Beginn der Arbeiten sollte man sich zuerst über die Funktion des geplanten Weges klarwerden", rät Thomas Drexel, Architekt aus Augsburg. Denn schließlich sei ein Weg ein wichtiges Element der Gartengestaltung und müsse zur Architektur und zu den anderen Belägen des Hauses passen. Daher sollte man sich überlegen, welche optische Wirkung Steine in dieser oder jener Farbe oder Machart haben. "So passen viereckige Betonplatten zu einem Haus im Bauhausstil, Pflasterklinker zu einem Bauernhaus", sagt Drexel.
Keine Trampelpfade als Abkürzung provozieren
"Auch die Wegführung muss sorgfältig geplant werden", erläutert der Architekt. Andernfalls würden später in der Eile Abkürzungen gesucht – und gefunden. Neben dem eigentlichen Weg verläuft dann der tatsächlich genutzte Trampelpfad. Unterschieden werden müsse zwischen Haupt- und weniger gegangenen Nebenwegen.
Stufen im Gartenweg möglichst vermeiden
Der Weg durch den Vorgarten zum Haus sollte möglichst kurz, breit und geradlinig sein. "Er muss gut befestigt sein, so dass er jederzeit sicher begehbar ist und im Winter auch gut Schnee geräumt werden kann", erklärt Peter Himmelhuber, Gärtner aus Regensburg. Die Wegbreite sollte so angelegt sein, dass zwei Menschen gut nebeneinander gehen können. Ebenso müsse der Transport von Gütern leicht möglich sein. Stufen seien bei Hauptwegen ein Hindernis und möglichst zu vermeiden – es sei denn, es gibt Hanglagen oder Gefälle.
Kiesschicht als Unterbau des Gartenwegs wichtig
"Einen Weg im Garten mit Steinen oder Pflaster zu belegen, ist relativ einfach", meint Jörg Wilms, Trainer bei der Deutschen Heimwerker-Akademie in Köln. Allerdings muss das Pflasterbett sorgfältig angelegt werden, damit der Gartenweg später nicht an einigen Stellen absackt und sich unschöne Stolperfallen bilden. Für einen möglichst geraden Weg markiert man zuerst die Wegstrecke mit kleinen Pflöcken. Daran spannt man eine Schnur in etwa zehn Zentimetern Höhe entlang des Weges. Dann geht's ans Ausschachten.
Kiesschicht ordentlich verdichten
Für den Unterbau eines mit Steinen befestigten Gehweges müsse das Erdreich zuerst etwa 30 Zentimeter bis 50 Zentimeter ausgeschachtet werden, beschreibt Wilms die nächsten Arbeitsschritte. Die exakte Grabentiefe hängt aber von der Dicke der verwendeten Steine ab. Man rechnet etwa mit einer 35 Zentimeter tiefen Kies- und Splittschicht.
In die ausgehobene Grube wird zunächst eine etwa 20 cm dicke Kiesschicht gefüllt und mit einer Rüttelplatte verdichtet. Kleinere Rüttelplatten können in Baumärkten ausgeliehen und im Auto nach Hause transportiert werden. Anschließend bringt man darüber eine Bettung aus grobem und feinem Split auf. Für einen ebenen Unterbau sorgen Abziehschienen, die im Splittbett verlegt werden. Sie dienen als Auflage für das Abziehbrett, mit dem die Splittschicht gerade gezogen wird.
Nachdem die Schienen entfernt und die dadurch entstandenen Rillen mit Splitt aufgefüllt wurden, können die Steine verlegt werden. Je nachdem, ob man Pflastersteine, Natursteinplatten oder Betonsteine verwendet, werden die Fugen mit Splitt, Sand oder speziellem Fugenmörtel gefüllt.
Trittsteine nur für Nebenwege
"Nebenwege, die zum Schlendern und Verweilen im Garten einladen, müssen nicht unbedingt aufwendig, mühevoll und teuer sein", ergänzt Drexel. "Sie müssen nur dem Schritt der Gartenbewohner standhalten und bei Gelegenheit das Rad der Schubkarre rollen lassen." So ein Weg könne daher auch schon durch einen Streifen gemähtes Gras in einer Blumenwiese geschaffen werden. Alternativ könne man in den Rasen Trittsteine verlegen – in dem man Rasenflecken in entsprechender Größe aussticht und die Steine einpasst.
Vlies verhindert Unkraut
Gartenwege können auch mit Rindenmulch belegt werden. "Eine Deckschicht aus Rindenmulch ist weich wie Waldboden und sehr angenehm begehbar", schwärmt Wilms. Das Material vergehe aber mit der Zeit und müsse erneuert werden. Langlebiger seien befestigte Nebenwege aus Kies oder Split. Als Untergrund unter dem Kies oder Split empfiehlt der Heimwerkerexperte ein wasserdurchlässiges Vlies, damit kein Unkraut im Weg wachsen kann.
Gartenwege besser mit niedrigen Pflanzen säumen
Am Rand eines Gartenwegs sollten nicht zu hohe Pflanzen wachsen. Sonst fühle man sich auf dem Weg beengt, erläutert Hagen Engelmann, Landschaftsarchitekt aus Cottbus für den Bund deutscher Staudengärtner in Bonn. Damit aber die Grenze zwischen dem Beet und dem Weg klar getrennt ist, sollten die Pflanzen auch mindestens 15 bis 20 Zentimeter hoch werden.
Beliebt seien Katzenminze (Nepeta) oder Salbei (Salvia nemorosa). Sie werden 20 bis 60 Zentimeter hoch und passen gut an sonnige Standorte. An sonnigen bis halbschattigen Wegen gedeihe die Teppich-Glockenblume (Campanula poscharskyana), an schattigen Plätzen wachsen Gräser wie Segge (Carex) oder Waldmarbel (Luzula).
Wege rund ums Haus beleuchten
Bei Nacht wird aus jeder Stufe auf dem Weg zum Haus eine gefährliche Stolperfalle. Diese Gefahr lässt sich durch eine gut geplante Außenbeleuchtung rund ums Haus entschärfen. "Niedrige Pollerleuchten oder Bodeneinbauleuchten eignen sich gut, um Wege und Treppen mit ausreichend Licht zu versorgen", erklärt das Branchenportal Licht.de in Darmstadt. Damit eine Leuchte im Freien verwendet werden kann, sollte sie eine ausreichende Schutzklasse von mindestens IP44 haben.
Lampen am Gartenweg maximal hüfthoch
Außerdem sollten Lampen an Gartenwegen maximal einen Meter hoch sein und am besten nach unten auf den Boden leuchten. So blende es die Passanten nicht, erläutert die Aktion Das sichere Haus (DHS) in Hamburg. Die Sicherheitsexperten empfehlen außerdem Bewegungsmelder, die die Leuchten automatisch einschalten, wenn eine Person in ihren Einzugsbereich tritt. An gefährlichen Stellen wie Stufen müsse der Lichtkegel groß genug sein, die Fläche gut auszuleuchten. Leuchten an Treppen sollten immer die oberste und die unterste Stufe erhellen.
- Nachrichtenagentur dpa-tmn