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Gladiolen pflanzen und überwintern: Pflege-Tipps


Blühende Schwerter
Gladiolen: Diesen Pflanzfehler sollten Sie kennen

Von dpa-tmn, t-online, ron

Aktualisiert am 22.04.2021Lesedauer: 3 Min.
Gladiole (Gladiolus): In sonniger Lage gedeiht der Sommerblüher am besten.Vergrößern des BildesGladiole (Gladiolus): In sonniger Lage gedeiht der Sommerblüher am besten. (Quelle: Chromorange/imago-images-bilder)

Sie gilt als Beet- und Sommerblume, die in keinem Garten fehlen sollte: die Gladiole. Mit ihren langen Blütenstängeln eignet sie sich zudem als Schnittblume für große Vasen. Das sollten Sie beim Pflanzen beachten.

Blühende Gladiolen erinnern entfernt an Schwerter – daher heißen sie im Volksmund auch Schwertblumen, abgeleitet vom lateinischen Gladius (Schwert). Neben Dahlie (Dahlia), Calla (Zantedeschia) oder Lilie (Lilium) zählt die Gladiole zudem zu den bekanntesten Zwiebel- und Knollenpflanzen, die jedes Jahr aufs Neue im Sommer blühen.

Hier reicht die Blütezeit von Juni bis in den Oktober hinein. Da sie aber wie ihre Schwestern nicht winterhart ist, sollten Hobbygärtner die beste Pflanzzeit kennen und diese Pflege-Tipps beachten.

Standort: Sonnige Lage

Gladiolen sind wie Dahlien wahre Sonnenanbeter und daher unbedingt an einem sonnigen Standort zu pflanzen. Bei großer sommerlicher Hitze sollten sie dort aber auch reichlich gegossen werden.

Pflege: Kompost und Dünger

Hochwachsende Sommerblumen wie Gladiolen brauchen generell viele Nährstoffe. Werden sie in nährstoffarme sandige Böden gepflanzt, sollten Sie Kompost unter die Erde mischen. Je eine Volldüngergabe zwei und sieben Wochen nach dem Setzen der Zwiebeln sorgt für ein besseres Wachstum.

Tipp
Die Deutsche Dahlien-, Fuchsien - und Gladiolen-Gesellschaft (DDFGG) warnt davor, Gladiolen in frischen Humus oder Mist zu setzen. Die darin lebenden Pilze und Bakterien könnten später die Gladiolen krank machen.

Sollen die Zwiebeln der Gladiolen überwintern, sind die Pflanzen während des Sommer nicht stark zu schneiden. Es sollte möglichst viel Laub an den Blumen bleiben. Ist die Traube verblüht, werden nur die verwelkte Teile entfernt, Blätter und Blütenstiel bleiben an den Pflanzen. So kann die Knolle weiter Kraft sammeln.

Beetpartner: Welche Pflanzen passen zu Gladiolen?

Schwertblumen harmonieren in einem klassischen Bauerngarten wunderbar mit anderen Zwiebel- und Knollenpflanzen, aber auch mit Stauden und Gräsern. Wer möchte, kann sogar farblich abgestimmte Ton-in-Ton-Kombinationen umsetzen. Diese Pflanzen eignen sich:

Gladiole als Schnittblume

Sind die Gladiolen für die Vase bestimmt, sollten beim Abschneiden im Garten drei bis vier Blätter an den Pflanzen dranbleiben. Denn: Wird der gesamte Stängel beispielsweise für große Bodenvasen zu dicht am Boden abgeschnitten, kann es sein, dass sich die Knollen im nächsten Jahr nicht mehr voll entwickeln.

Wenn Sie die Gladiolen für die Blumenvase vorbereiten, sollte die oberste Knospe am Stiel stets entfernt werden. Der Grund: So werden alle anderen Knospen gleichmäßiger versorgt. Das rät das Blumenbüro Holland in Düsseldorf.

Überwintern: Kühl und frostfrei lagern

Gladiolen sind nicht winterhart. Spätestens Ende Oktober sollten die Pflanzen nach der Blüte aus der Erde geholt werden. Die Knollen werden zum Überwintern ausgegraben und danach Blätter und Erde entfernt.

Info
Die ideale Überwinterungstemperatur liegt bei fünf bis sieben Grad Celsius.

Eine Woche lang sollten sie trocknen, bevor die Zwiebeln in einer Holzkiste an einem kühlen, luftigen, frostfreien Platz eingelagert werden. Zuvor werden noch verschrumpelte Teile der Knolle abgebrochen und die abgestorbenen äußeren Schichten entfernt.

Pflanz-Tipps: Jedes Jahr anderer Standort

Die Pflanzzeit für Gladiolen ist der Frühling – dann, wenn regional die Frostgefahr sicher gebannt ist. Das kann bei besonders guter Witterung, die stabil bleibt, ab Ende April sein. Wer auf Nummer sicher gehen will, wartet bis Mitte Mai. Dann blühen sie ab Anfang Juli. Wer sie noch später setzt, kann ihre Pracht bis in den Oktober hinauszögern.

Gladiolen kommen etwa zehn bis 15 Zentimeter tief in den Boden. Diese große Tiefe verzögert zwar den oberirdischen Austrieb, hat aber einen Vorteil: Die hohen Triebe der Pflanze sind stabiler und fallen nicht um. Und sie brauchen nicht mit Stäben stabilisiert zu werden.

Tipp
Der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde rät zudem, Gladiolen jedes Jahr an einem anderen Standort zu pflanzen. Denn wenn die Knollen mehrere Jahre hintereinander an der gleichen Stelle in den Boden kommen, verlieren sie ihre Widerstandskraft.

Gladiolenknollen kaufen

Im Handel aber können Hobbygärtner die Zwiebeln bereits im Spätwinter und zeitigem Frühjahr kaufen. Da kranke Knollen den Boden für nachfolgende Pflanzen verseuchen können, sollte beim Kauf allerdings darauf geachtet werden, dass es unter dem Hüllblatt keine verfärbten oder eingesunkenen Stellen gibt. Diese zeigen Krankheiten an.

Schädlinge: Thripse lassen Blüte verkrüppeln

Beliebt sind Gladiolen leider auch bei Thripsen, winzigen Insekten, die sich vom Pflanzensaft ernähren und die Blumen dadurch stark schädigen können. Typischerweise bekommen Blätter und Blüten dann silbrige Streifen und verkümmern. Der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde (BDG) empfiehlt, bei den ersten Anzeichen eines Befalls alle Blätter der Pflanze bodennah abzuschneiden. Sonst wandern die Schädlinge unter die Hüllblätter der Knollen, um dort zu überwintern.

Pflanzen-Steckbrief

Gladiole (Gladiolus)
Standort sonnig
Erde nährstoffreich
Düngen Kompost, Volldüngergabe
Blütezeit Juni bis Oktober
Pflanzen im Frühling (Ende April/Mitte Mai) jährlich an anderem Standort
Überwintern kühl, luftig, frostfrei
Schädlinge Thripse (saugende Insekten)
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
  • Böhmig, Franz: Rat für jeden Gartentag. Ein praktisches Handbuch für den Gartenfreund. Leipzig/Radebeul, 1982, S. 436
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