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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Gartenarbeit Fünf Wege zur perfekten Rasenkante
Das Unangenehmste am Rasenmähen ist der Rand – da sind sich wohl die meisten Gartenbesitzer einig. Entweder verhindert ein Randstein, dass der Rasenmäher auch die Kanten schneidet oder man läuft Gefahr, die Blumen im benachbarten Beet mit abzumähen. Wenn man nicht aufpasst, erobert der Rasen mit der Zeit die benachbarten Beete. Das sieht unschön aus und behindert die Zier- und Nutzpflanzen beim Wachsen. Um dies zu verhindern, präsentieren wir fünf Wege zu einer perfekten Rasenkante.
Ein einzelnes Grasbüschel genügt, um ein ansonsten ansehnliches Zierbeet zu verschandeln. Um Grasübergriffe auf das Beet zu vermeiden, müssen beide klar voneinander getrennt werden - entweder durch regelmäßiges Abstechen oder eine verlegte Kante. Das wirkt nicht nur ästhetisch, sondern erleichtert auch das Rasenmähen. Je nach Garten und Aufwand gibt es verschiedene Lösungen.
Weg Nr. 1: "Englische Kante" macht viel Arbeit
Die natürliche Variante ist der nahtlose Übergang zwischen Rasen und Beet, auch "Englische Rasenkante" genannt. Sie ist vor allem im naturnahen Garten sehr beliebt. Damit der Rasen nicht in die Beete eindringt, wird er abgestochen sowie zusätzlich oder alternativ abgeschnitten. "Zum Abstechen eignet sich ein Rasenkantenstecher oder auch ein Spaten", erklärt Klaus Müller-Beck, Vorsitzender der Deutschen Rasengesellschaft in Bonn. Wichtig sei vor allem, dass das Werkzeug scharf ist. Dann lasse sich die Grasnarbe mit wenig Kraftaufwand durchtrennen. Bei gerade verlaufenden Beetkanten bietet es sich an, die Stechkante zuvor mit einem langen Holzbrett oder einer Schnur zu markieren.
Die abgestochenen Grasflecken und -ausläufer werden von Erde befreit und entfernt. Bei diesem Arbeitsgang wird das Erdreich am Beetrand gleichzeitig gut gelockert. Allerdings entsteht dabei im Laufe der Zeit ein immer größerer Höhenunterschied zwischen Beet und Rasen. Daher sollte die Kante von Zeit zu Zeit mit Mutterboden ausgeglichen werden. "Wie oft im Jahr abgestochen werden muss, richtet sich nach der Gräserart. Die Lägerrispe (Poa supina) beispielsweise bildet schnell umfangreiche Ausläufer", sagt Müller-Beck. Der Rand müsse hier während der Wachstumsperiode unter Umständen alle vier bis sechs Wochen nachgearbeitet werden. Bei anderen Gräserarten könne auch einmal im Laufe der Wachstumssaison reichen - allzu vorwitzige Halme werden ab und zu mit der Schere getrimmt.
Weg Nr. 2: Leichter mähen mit Steinrand
Das Abstechen der Kante ist zwar eine kostengünstige, aber auf jeden Fall eine arbeitsintensive Maßnahme. Wer sich diese Mühe nicht Jahr für Jahr machen möchte, sollte über eine Beet-Einfassung nachdenken. "Sowohl sehr dauerhaft als auch pflegeleicht sind Beet-Einfassungen aus Stein", empfiehlt Lutze von Wurmb, Vize-Präsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau in Bad Honnef bei Bonn. Passend zu Gartenwegen, Terrasse und Hausfassade kann Naturstein, Granit, Klinker, Backstein oder Beton zum Einsatz kommen.
Das Material werde in einer Breite von 10 bis 20 Zentimetern verlegt. "Der große Vorteil ist: Auf diesem Steinrand kann ich mit einem Rad des Mähers fahren und damit beim Rasenmähen auch die Gräser an der Kante gut erwischen", erläutert von Wurmb. Dafür müssen die Steine aber auch bündig mit dem Erdreich abschließen. Allerdings suchen sich Gräser gerne einen Weg durch Fugen - zweireihig verlegte Pflastersteine erschweren das. Sie können auch in zwei verschiedenen Höhen nebeneinander gesetzt werden – ein schönes Gestaltungselement.
Weg Nr. 3: Rasenkantensteine für geschwungene Kanten
Die Alternative sind Rasenkantensteine aus Beton. "Sie besitzen auf einer Seite eine halbrunde Ausbuchtung und auf der anderen Seite das passende Gegenstück", erläutert Norbert Franke, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde in Berlin. So entstehen scharnierartige Verbindungen zwischen den Steinen ohne allzu große Fugen. "Vor allem bei geschwungenen Rasenkanten kommt dieser Vorteil zum Tragen."
Weg Nr. 4: Günstig und schick – Rasenkanten aus Metall
Eine gute architektonische, aber nicht ganz so pflegeleichte Lösung sind Kanten aus diversen Materialien, welche senkrecht in den Boden gesetzt werden. "Seit einigen Jahren sind vor allem dünne Profile aus Edelstahl, verzinktem Stahl oder Aluminium sehr gefragt", hat Rasenexperte Müller-Beck beobachtet. Auch Metallprofile in Rost-Optik sind im Handel erhältlich. Der große Vorteil in solcher Beetabgrenzungen ist laut Müller-Beck, dass sie nahezu unverwüstlich und vergleichsweise günstig sind. Außerdem wirkten sie nebenbei noch als Wurzelsperre.
Weg Nr. 5: Brüchige Kunststoffkanten
Preiswerter, aber etwas aufwendiger im Einbau als Metallkanten sind Einfassungsbänder aus Gummi oder Profile aus Kunststoff. "Sie sind jedoch weit weniger beständig, werden vor allem bei Frost leicht brüchig und bergen dann mit ihren scharfen Kanten bei der Arbeit im Beet eine hohe Verletzungsgefahr", warnt Franke. Er rät stattdessen zu Palisaden aus angespitzten Rundhölzern. "Damit die Spitzen nicht zu schnell faulen, sollten sie kesselimprägniert sein oder zusätzlich geschützt werden. Dafür können sie beispielsweise in Dachpappe gewickelt werden."
Alle vertikal eingesetzten Begrenzungen haben einen Nachteil: "Damit sie ihre Funktion erfüllen, nämlich das Ausufern des Rasens eindämmen, müssen die Metallkanten einige Zentimeter aus der Grasnarbe aufragen", erläutert Müller-Beck. Dasselbe gilt für Kunststoffprofile. Aber so könne der Rasenmäher eine breite Grasspur entlang der Kante nicht schneiden. "Sie muss regelmäßig von Hand nachgearbeitet werden - mit einer Rasenkantenschere, einem Freischneider oder einem Trimmer." In puncto Pflegeaufwand bringen diese Kanten damit im Vergleich zum nahtlosen Übergang wenig Gewinn.
Beetgestaltung an der Rasenkante
So wie der Rasen ins Beet wuchert, können auch Zierpflanzen über den Rand hinausragen, wo sie beim Mähen leicht beschädigt werden. "Beim Pflanzen muss deshalb ausreichend Platz für die Entwicklung der Gewächse eingeplant werden", rät Lutze von Wurmb vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau. Vor allem bei Bodendeckern sei dies wichtig. "Sie sollten in einem Abstand von 20 bis 30 Zentimetern zum Rasen gesetzt werden."