Patienten in zwölf Heimen untersucht Blutdruck bei Senioren oft fehlbehandelt
Senioren
Senioren erhalten oft mehrere Medikamente gleichzeitig. In der Folge kommt es zu einer Übertherapie, bei der der Blutdruck viel zu stark gesenkt wird. Untersucht wurden Bewohner in zwölf vollstationären Einrichtungen, die im Schnitt 84 Jahre alt waren.
Medikamente können schaden
Bei etwa 34 Prozent der behandelten Senioren lag der Blutdruck deutlich unter dem Grenzwert für den oberen, systolischen Wert. Die meisten Hochdruckpatienten nahmen mehr als ein Medikament ein: Gut 30 Prozent bekamen eine Dreifachkombination, bei knapp zehn Prozent wurden vier oder mehr Wirkstoffe eingesetzt. Dabei handelte es sich oft um Diuretika, also harntreibende Wirkstoffe. Vor allem für Ältere, die zu wenig trinken, kann das gefährliche Nebenwirkungen haben: Sie können an Verwirrtheit bis hin zur Demenz leiden.
Optimaler Wert liegt bei 120 zu 80
Als optimaler Blutdruck gilt nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein Wert von 120 zu 80. Gemessen wird in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) der obere und der untere Druck, mit dem das Blut im Rhythmus des Herzschlags durch die Adern pulsiert. Im akzeptablen Normalbereich liegen Werte bis 140 zu 90. Was dauerhaft darüber liegt, gilt als Hochdruck, der eine ärztliche Behandlung erfordert. "Der hohe Blutdruck fällt häufig erst auf, wenn er Schäden an den Organen verursacht.", erklärt Professor Bernhard Schwaab von der Deutschen Herzstiftung in Frankfurt.
Wenn sich Symptome zeigen, wird es gefährlich
Spürbar wird der Hochdruck in den meisten Fällen erst, wenn er in die absolute Gefahrenzone über 180 zu 110 steigt. Dann machen sich Kopfschmerzen, Schwindel und Sehstörungen bemerkbar. Das bedeutet höchste Alarmstufe, denn auf längere Zeit nehmen Herz, Nieren, Augen und andere Organe schaden - und es erhöht sich das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.