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Krebs bei jungen Erwachsenen: Die häufigsten Tumorarten


18 bis 39 Jahre
Welche Krebsarten junge Erwachsene am häufigsten treffen

Von t-online, mra

30.01.2025 - 10:44 UhrLesedauer: 3 Min.
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Diagnose Krebs: Sie ist immer niederschmetternd. Besonders einschneidend ist sie für junge Erwachsene. (Quelle: KatarzynaBialasiewicz/getty-images-bilder)
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Krebs gilt oft als eine Erkrankung des Alters, doch auch junge Menschen können betroffen sein. Die Diagnose bringt besondere Schwierigkeiten mit sich.

"Sie haben Krebs." – Diese schockierende Nachricht trifft jährlich etwa 500.000 Menschen in Deutschland. Rund 16.500 von ihnen sind zwischen 18 und 39 Jahre alt. Das entspricht insgesamt etwa drei Prozent aller Neuerkrankungen – im jungen Erwachsenenalter ist Krebs also eher selten.

Doch eine Krebserkrankung bedeutet insbesondere für junge Patienten einen gravierenden Einschnitt in die gesamte Lebens- und Zukunftsplanung und stellt sie vor besondere Herausforderungen: Sie haben gerade das Elternhaus verlassen, starten ins Berufsleben oder gründen eine Familie – ein Lebensabschnitt, der durch die Diagnose abrupt überschattet wird.

Warum erkranken auch junge Menschen an Krebs?

Krebserkrankungen entstehen durch unkontrolliertes Zellwachstum, das durch genetische Mutationen oder Umweltfaktoren ausgelöst wird. Während bei älteren Menschen der langjährige Einfluss von Risikofaktoren wie Rauchen, ungesunder Ernährung oder Umweltgiften eine große Rolle spielt, sind die Ursachen für Krebs bei jungen Menschen oft unklar.

Häufige Krebsarten bei Menschen zwischen 18 und 39 Jahren

Junge Krebspatienten erkranken häufig an anderen Tumorarten als ältere Menschen – zum Beispiel an Leukämien oder Hodgkin-Lymphomen. Typische Krebsarten Älterer wie Prostatakrebs oder Lungenkrebs treten dagegen eher selten bis gar nicht auf.

Zu den häufigsten Krebsarten bei Jüngeren gehören:

  • Leukämie: Die häufigste Krebsform im Kindesalter betrifft das blutbildende System. Die akute lymphatische Leukämie (ALL) ist besonders verbreitet.
  • Hirntumore: Dazu gehören Medulloblastome oder Gliome, die das zentrale Nervensystem betreffen. Mehr dazu lesen Sie hier.
  • Lymphome: Morbus Hodgkin und Non-Hodgkin-Lymphome treten oft bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf.
  • Knochentumore: Osteosarkome und Ewing-Sarkome betreffen häufig Jugendliche in der Wachstumsphase.
  • Schilddrüsenkrebs: Besonders bei jungen Frauen wird diese Krebsart häufiger diagnostiziert.
  • Krebserkrankungen der Geschlechtsorgane: Brustkrebs, Eierstockkrebs, Gebärmutterhalskrebs und Gebärmutterschleimhautkrebs treten bei jungen Frauen auf. Hodenkrebs ist die häufigste Krebsart bei jungen Männern zwischen 15 und 35 Jahren.

Die Behandlung junger Krebspatienten erfolgt oft in spezialisierten Zentren. Je nach Krebsart werden verschiedene Therapieformen eingesetzt:

  • Chemotherapie: Medikamente zerstören Krebszellen oder hemmen deren Wachstum.
  • Strahlentherapie: Hochenergetische Strahlen bekämpfen Tumorzellen.
  • Chirurgische Eingriffe: Tumore können operativ entfernt werden.
  • Immuntherapie und zielgerichtete Therapien: Neuere Behandlungsformen, die das Immunsystem aktivieren oder spezifische Moleküle im Tumor angreifen.

Sehr viele junge Menschen mit Krebs, die vor dem 40. Lebensjahr erkranken, können geheilt werden. Ihre Körper sind widerstandsfähiger und können sich schneller regenerieren. Insgesamt überleben heute etwa 80 Prozent der Heranwachsenden und jungen Erwachsenen mit Krebs ihre Erkrankung 15 Jahre oder länger. Besonders bei Leukämien und Lymphomen haben sich die Überlebensraten in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verbessert.

Jung an Krebs erkrankt: der schwierige Weg zurück ins Leben

Trifft eine Krebserkrankung einen jungen Menschen vollkommen unerwartet, bestimmt zunächst das Überleben den Alltag. Junge Erwachsene empfinden das oft als Stillstand oder Rückschritt, weil persönliche Entwicklungen zurückgestellt werden müssen. Viele werden wieder abhängig von ihren Eltern, da sie finanzielle Sorgen plagen, weil etwa die Ausbildung unterbrochen wird.

Besonders belastend können auch die Auswirkungen der Behandlung sein: Neben der körperlichen Schwächung kämpfen viele mit Haarverlust und Narbenbildung, was häufig zu einem veränderten Selbstbild führt. Chemotherapie und Bestrahlung können zudem die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Maßnahmen wie das Einfrieren von Eizellen oder Spermien müssen frühzeitig bedacht werden. Auch die psychosoziale Belastung trifft junge Krebspatienten schwer. Sie haben häufig mit Ängsten, Depressionen und sozialer Isolation zu kämpfen.

Nach der Therapie steht vielen ein langer Prozess bevor: Die Rückkehr zur Normalität fällt schwer, sei es im Beruf oder im privaten Umfeld. Junge Erwachsene benötigen angepasste Programme zur Rehabilitation und Nachsorge, doch solche Konzepte existieren bisher kaum.

Hilfestellung bieten Stiftungen wie die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs, die gezielt Angebote für junge Betroffene schaffen. Neben dem Austausch in Selbsthilfegruppen oder Online-Netzwerken ist professionelle Beratung wichtig. Psychoonkologen unterstützen dabei, Ängste zu bewältigen und neue Perspektiven zu entwickeln.

Fazit

Auch wenn nur drei Prozent aller jährlichen Krebsneuerkrankungen junge Erwachsene betreffen: Krebs ist in dieser Altersgruppe eine besondere Herausforderung – medizinisch, psychisch und sozial. Dank moderner Therapien haben viele Patienten gute Heilungschancen, doch der Weg durch die Erkrankung hindurch ist oft schwer. Eine umfassende Betreuung und Nachsorge sind entscheidend, um nicht nur das Überleben, sondern auch die Lebensqualität zu sichern. Und mit den richtigen Unterstützungsangeboten können viele trotz der enormen Belastung einen Weg zurück ins Leben finden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen

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