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Männer: Studie deckt Risiken später Vaterschaft auf


Forscher warnen vor später Vaterschaft
Tickt auch bei Männern die biologische Uhr?


26.08.2024Lesedauer: 2 Min.
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Peter Maffay: Der deutsche Musiker ist im Alter von 69 Jahren noch einmal Vater geworden. (Quelle: BOBO/imago-images-bilder)

Eine US-Studie zeigt: Das Alter des Vaters kann sich auf die Gesundheit des Kindes auswirken. Und auch für Mütter bleibt dieses nicht immer folgenlos.

In einer Welt, in der Mick Jagger, Robert De Niro oder auch Peter Maffay im hohen Alter Vater werden, könnte man meinen, Männer hätten alle Zeit der Welt, um Nachwuchs zu zeugen. Eine aktuelle Studie aus den USA zeigt aber: Auch für Männer tickt die biologische Uhr – mit ernsthaften Folgen.

Immer mehr Männer werden erst spät Vater

Forscher haben im Rahmen einer Studie Daten von über 46 Millionen Geburten zwischen 2011 und 2022 in den USA gesammelt. Das Ergebnis: Das Durchschnittsalter der Väter stieg von 30,8 Jahren im Jahr 2011 auf 32,1 Jahre im Jahr 2022. Der Anteil der Geburten mit Vätern im Alter von 50 Jahren oder älter erhöhte sich leicht von 1,1 Prozent auf 1,3 Prozent.

Die Beweggründe für diese späte Vaterschaft sind laut Studie vielfältig. Viele Männer sorgen sich demnach weniger um ihre "biologische Uhr", sondern legen mehr Wert auf finanzielle Stabilität vor der Familiengründung.

Die biologische Uhr der Frauen

Die biologische Uhr der Frau tickt, wenn es um den Kinderwunsch geht: Zwischen dem 20. und 24. Lebensjahr erreicht ihre Fruchtbarkeit den Höhepunkt, ab 30 nimmt sie allmählich ab, und ab 35 Jahren beschleunigt sich dieser Prozess. Ab dem 40. Lebensjahr weisen bis zu 90 Prozent der Eizellen bereits chromosomale Störungen auf, die eine erfolgreiche Schwangerschaft immer unwahrscheinlicher machen. Auch das Risiko von Fehlgeburten steigt mit zunehmendem Alter der Mutter.

Studie zeigt: Ältere Väter haben häufiger kranke Kinder

Die Studie deckt weiterhin auf, dass das fortgeschrittene Alter des Vaters Auswirkungen auf die Gesundheit des Babys haben kann: Das Risiko einer Frühgeburt steigt mit dem Alter des Vaters. Bei Vätern zwischen 50 und 59 Jahren ist es laut Forschern um 16 Prozent höher als bei Vätern zwischen 30 und 39 Jahren. Für Babys von Vätern ab 70 Jahren liegt dieses Risiko sogar bei 21 Prozent.

Ein weiteres Problem ist das niedrige Geburtsgewicht. Kinder von Vätern zwischen 50 und 59 Jahren haben ein um 14 Prozent höheres Risiko dafür. Bei Vätern ab 70 beträgt das Risiko sogar 24 Prozent. Darüber hinaus zeigen die Daten, dass Kinder von älteren Vätern nach der Geburt vermehrt Krampfanfälle und Atemprobleme haben.

Aber nicht nur die Babys sind betroffen: Auch für die werdenden Mütter steigen die Risiken. Schwangerschaftsdiabetes kommt bei Frauen häufiger vor, deren Partner zwischen 50 und 59 Jahre alt ist – hier liegt das Risiko laut Studie um volle 13 Prozent höher.

 
 
 
 
 
 
 

Mit dem Alter verändert sich die Qualität der Spermien

Ein Grund für diese Komplikationen könnte den Forschern zufolge in der abnehmenden Qualität der Spermien liegen. "Altersbedingte Erkrankungen wie Erektionsstörungen und Hypogonadismus [Defizit in der Spermienproduktion, Anm. d. Red.] beeinträchtigen die väterliche Fruchtbarkeit", schreiben die Studienautoren. Mit zunehmendem Alter nehme zudem das Samenvolumen ab, ebenso wie die Beweglichkeit der Spermien. Dies erhöhe das Risiko für Krankheiten wie Autismus, Krebs im Kindesalter, Achondroplasie (genetisch bedingter Kleinwuchs) und Schizophrenie.

Auch Spermien altern

Bereits frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass sowohl Qualität als auch Quantität der Spermien ab dem Alter von 35 Jahren abnehmen können.

Zusammenfassend zeigen die Studienergebnisse, dass nicht nur das Alter der Mutter einen entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit des Kindes hat, sondern auch das des Vaters. Die Forscher betonen, dass ein stärkeres Bewusstsein für diese Risiken einer späten Vaterschaft notwendig sei. Auch die Faktoren, die diesen gesellschaftlichen Wandel vorantreiben, müssten genauer untersucht werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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