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Frühgeburt: Vorbeugung, Anzeichen Therapie und Spätfolgen


Therapiemöglichkeiten
Frühgeburt: Wie Sie Anzeichen erkennen und Risiken vermeiden

t-online, tm, TD

Aktualisiert am 03.01.2020Lesedauer: 3 Min.
Stress kann eine Frühgeburt verursachenVergrößern des Bildes
Stress kann eine Frühgeburt verursachen (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Eine Schwangerschaft dauert in der Regel 39 Wochen. Wird ein Kind aber schon vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren, sprechen Ärzte von einer Frühgeburt. Auch wenn das Kind weniger als zweieinhalb Kilogramm wiegt, gilt es als "Frühchen". Wir erklären Ihnen, auf welche Anzeichen die Eltern während der Schwangerschaft achten sollten, um die Risiken einer Frühgeburt zu verringern.

Ab der 28. Schwangerschaftswoche haben Frühchen sehr gute Überlebenschancen. Durch den medizinischen Fortschritt haben auch Babys, die in der 23. Schwangerschaftswoche geboren werden, eine reelle Chance, zu überleben. Natürlich kommt es dabei immer auf den individuellen Entwicklungsstand des Kindes an. Ab der 33. Schwangerschaftswoche ist die Entwicklung des Kindes fast auf dem gleichen Stand, wie bei einem Baby, das zum errechneten Geburtstermin auf die Welt kommt.

Vorbeugung während der Schwangerschaft

Stress, Bluthochdruck und Infektionen sind die bekanntesten Risiken für das ungeborene Baby. Diese Umstände können vorzeitige Wehen hervorrufen. Daher sollte die werdende Mutter in jedem Fall seelische und körperliche Überanstrengung vermeiden. Ein Partner oder eine Haushaltshilfe kann wichtige Aufgaben übernehmen und so entlastende Funktionen erfüllen. Ist die Schwangere berufstätig, sollte sie bei der Arbeit keinesfalls zu schwer heben oder ruckartige Bewegungen ausführen – denn dies kann dazu führen, dass sich die Plazenta vorzeitig ablöst und Blutungen auftreten, was eine Frühgeburt ebenfalls begünstigt.

Zu den weiteren Risiken zählen eine zu große Menge Fruchtwasser in der Fruchtblase, Mehrlingsschwangerschaften, Rauchen, Alkohol- oder Drogenkonsum sowie extremes Über- oder Untergewicht der Mutter. Frauen mit Eisenmangel haben zudem häufiger Frühgeburten, als Frauen ohne diese Mangelerscheinung.

Experten beurteilen auch den späten Kinderwunsch von Frauen, die älter als 40 Jahre sind, kritisch. Schwangerschaftsbegleitende Untersuchungen können Scheideninfektionen frühzeitig aufdecken und geben regelmäßig Auskunft über die Lage und Gesundheit des Kindes. Wichtig ist, dass das Baby während der gesamten Zeit vom Körper der Mutter mit Nährstoffen versorgt wird.

Anzeichen einer Frühgeburt erkennen

Jede Schwangere sollte ihren Körper während der Schwangerschaft generell aufmerksam beobachten und wahrgenommene Unregelmäßigkeiten mit einem Arzt besprechen. Vorzeitige Wehen können erste Anzeichen für eine Frühgeburt sein und bergen große Risiken. Begleiten Blutungen und ein geöffneter Muttermund die verfrühten Wehen, ist dies ein klares Anzeichen für eine anstehende Frühgeburt.

Bei einem Blasensprung (dem frühzeitigen Platzen der Fruchtblase) gilt es zu unterscheiden: Bei manchen Schwangeren geht hin und wieder ein wenig Fruchtwasser ab, was jedoch keine Risiken für Mutter oder Kind bedeutet. Unabhängig davon, ob Sie bei sich Anzeichen einer möglichen Frühgeburt erkennen, sollten Sie die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen unbedingt wahrnehmen.

Therapie vor einer Frühgeburt

Damit sich die Organe des Babys normal entwickeln können, ist es wichtig, die Schwangerschaft so lange wie möglich zu erhalten. Je geringer das Gewicht des Säuglings, desto häufiger ist das Frühchen von Fehlbildungen betroffen und desto größer ist die Gefahr von geistigen oder körperlichen Behinderungen. Bettruhe ist hierbei besonders wichtig.

Sollten bereits Wehen eingesetzt haben, so ist eine Überwachung im Krankenhaus angebracht. Die Verabreichung von Medikamenten kann helfen, die Muskulatur zu entkrampfen und die Wehen einzudämmen. Mögliche Ursache einer Frühgeburt kann auch eine Zervixinsuffizienz sein. Dabei verkürzt sich der Gebärmutterhals und öffnet sich vorzeitig. In einem solchen Fall kann der Gebärmuttermund durch ein Kunststoffband (Cerclage) oder einen Ring (Pessar) verschlossen werden.

Therapie des Säuglings

Die Behandlungsmöglichkeiten haben sich in den vergangenen Jahren sukzessive verbessert, sodass heute nahezu 100 Prozent der ab der 28. Schwangerschaftswoche zur Welt gekommenen Babys überlebt. In aller Regel kommt das Frühchen direkt nach der Geburt in einen Brutkasten (Inkubator). In dieser Kammer herrschen stets eine konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Wenn nötig kann zusätzlicher Sauerstoff zugeführt werden. Durch die Abschirmung wird der Säugling darüber hinaus vor Infektionen geschützt.

Sofern die Frühgeborenen weder essen noch trinken können, werden sie über Sonden und Infusionen mit Nährstoffen versorgt. In einer frühen Phase können die Säuglinge noch keine Milch verdauen. In dieser Zeit werden sie mit einer Wasser-Zucker-Mischung versorgt, später kann ihnen abgepumpte Muttermilch zugeführt werden.

Spätfolgen für Frühchen

Jährlich kommen in Deutschland rund acht Prozent der Babys zu früh auf die Welt. Je weiter das Kind sich bereits entwickelt hat, desto besser stehen die Überlebenschancen. Dank medizinischer Fortschritte in der Neugeborenenintensivmedizin und geschulten Schwangerenbetreuern, die erste Anzeichen einer Frühgeburt zuverlässig erkennen, überleben heute aber sogar Frühchen mit einem Geburtsgewicht von weniger als 1500 Gramm.

Doch in den seltensten Fällen entwickeln sich diese Säuglinge altersgemäß. Der Grund: Bei den Frühgeborenen sind die Organe unausgereift, Saug- und Schluckreflex haben noch nicht eingesetzt. Sprach-, Seh- oder Hörfehler sowie Schädigungen des Gehirns oder Bewegungsapparats, die zu schweren Entwicklungsdefiziten führen können, beeinträchtigen das Leben des Kindes und der gesamten Familie. Auch sind Frühchen anfälliger für Infektionen, Asthma, Lernschwächen, Verhaltensstörungen und Allergien.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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