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Welcher MSCI-World-ETF ist zu empfehlen?


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Welcher MSCI-World-ETF ist zu empfehlen?


28.08.2024Lesedauer: 4 Min.
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Gemütlich in Richtung Vermögen: Mit einem ETF auf den Aktienindex MSCI World ist das kein Problem.Vergrößern des Bildes
Gemütlich in Richtung Vermögen: Mit einem ETF auf den Aktienindex MSCI World ist das kein Problem. (Quelle: Collage: t-online; stockfour/Getty Images)

Jeden Tag beantwortet ein Experte aus der t-online-Ratgeberredaktion eine Leserfrage rund ums Geld. Heute: Welcher MSCI-World-ETF ist der beste?

Wer sich fragt, wie er am besten Geld fürs Alter anlegen kann, stößt früher oder später auf einen Begriff: MSCI World. Der zugegeben etwas sperrige Name bezeichnet einen Aktienindex, der Unternehmensanteile von rund 1.600 großen Firmen aus 23 Industrienationen enthält. Deshalb nennt man den MSCI World auch "Weltindex".

MSCI steht dabei für Morgan Stanley Capital International, einen Finanzdienstleister aus New York, der verschiedene Indizes herausgibt. Der MSCI World gilt als Klassiker für Privatanleger, die ihr Geld mit börsengehandelten Indexfonds (ETFs) langfristig vermehren wollen. Ein ETF bildet einen Index eins zu eins ab und ist daher ein bequemes Vehikel, um auf einen Schlag in zahlreiche Unternehmen zu investieren und von ihren Kursgewinnen zu profitieren.

Doch während es den MSCI World als Index nur einmal gibt, existieren diverse ETFs, die den MSCI World nachbilden. Denn fast jede Fondsgesellschaft hat das beliebte Produkt im Angebot. Für Anleger drängt sich daher schnell die Frage auf, wie sie aus der großen Menge den richtigen MSCI-World-ETF auswählen. Dabei helfen Ihnen folgende Kriterien:

Haben Sie auch eine Frage an unsere Experten?Unser Team steht Ihnen gerne für alle Fragen rund um das Thema Geld zur Seite.

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1. Alter: Wie lange gibt es den ETF schon?

Ist ein ETF schon länger am Markt, lässt sich eine längere Kurshistorie beobachten. So können Sie überprüfen, wie gut er sich in der Vergangenheit entwickelt hat. Als Faustformel gilt: Kaufen Sie nur Anteile eines ETF, der seit mindestens fünf Jahren existiert.

2. Größe: Wie hoch ist das Fondsvolumen?

Das Fondsvolumen beschreibt, wie viel Geld Anleger bisher in einen ETF investiert haben. Je höher die Summe, desto geringer ist das Risiko, dass es den ETF irgendwann nicht mehr gibt. Dann wäre Ihr Geld zwar nicht verloren, aber Sie müssten es umschichten. Arbeit, die sich vermeiden lässt. Auch hier gibt es eine Daumenregel: Das Fondsvolumen sollte wenigstens 100 Millionen Euro betragen.

3. Ertrag: Wie hoch ist die Rendite?

Wie sich Kurse in der Vergangenheit entwickelt haben, ist zwar keine Garantie dafür, dass es künftig auch so sein wird, trotzdem kann die Wertentwicklung als Anhaltspunkt für die Auswahl dienen. Manche ETFs schneiden sogar besser ab als der MSCI World selbst.

Das kann zum Beispiel daran liegen, dass einige ETF-Anbieter nicht alle Aktien tatsächlich nachkaufen, die sich im MSCI-World-Index befinden oder sich aufgrund von Steuerabkommen mehr Quellensteuer erstatten lassen können als andere. Quellensteuer zahlen Fondsgesellschaften an den Staat, in dem die in einem Index gelisteten Unternehmen ansässig sind.

Grundsätzlich gilt bei der Rendite: Hat ein ETF im Vergleich zur Konkurrenz in den vergangenen fünf Jahren auffallend schlechter abgeschnitten, sollten Sie diesen lieber meiden.

4. Gewinnbeteiligung: Gibt es eine Dividende?

ETFs gibt es in zwei Varianten, was die Ausschüttung von Erträgen angeht: Entweder legen sie die laufenden Erträge aus Dividenden wieder an, dann handelt es sich um thesaurierende ETFs, oder sie schütten die Gewinne an die Anleger aus. Beides hat Vor- und Nachteile.

So sorgt ein ausschüttender MSCI-World-ETF dafür, dass einmal jährlich Geld fließt, ohne dass Sie selbst aktiv werden müssen. Das kann ein nettes Sümmchen sein, mit dem Sie tun können, was Sie möchten. Dieser regelmäßige Zuverdienst fällt bei einem thesaurierenden ETF zwar weg, dafür erzielen Sie eine bessere Wertentwicklung. Denn die Dividenden bleiben im Fondsguthaben, werden also automatisch wieder angelegt und dadurch weiter mitverzinst. Diese Variante empfiehlt sich also besonders, wenn Sie langfristig Vermögen aufbauen wollen – etwa für die Rente.

5. Kosten: Wie hoch sind die Gebühren?

ETFs sind grundsätzlich günstiger als klassische Fonds, bei denen ein Fondsmanager die Aktien aktiv auswählt – und für diese Arbeit entlohnt werden will. Das schlägt sich auch auf die Rendite nieder, schließlich schmälern hohe Kosten die Gewinne. Doch auch unter den verschiedenen ETFs gibt es günstigere und etwas teurere Angebote.

Eine Kennzahl, die Sie sich zumindest einmal anschauen sollten, ist die sogenannte TER, die Total Expense Ratio. Dabei handelt es sich grob gesagt um die jährlichen Kosten für einen ETF. Beträgt die TER zum Beispiel 0,12 Prozent, zahlen Sie bei einer Geldanlage von 1.000 Euro gerade einmal 1,20 Euro im Jahr.

Allerdings gibt es noch weitere Kosten, die nicht in der TER enthalten sind – etwa wenn sich die Zusammensetzung eines Index ändert und Aktien an- und verkauft werden müssen. Außerdem gilt: Nur weil ein ETF billiger ist als die Konkurrenz, muss das nicht automatisch bedeuten, dass auch die Rendite höher ist. Schließlich kann ein vergleichsweise teurerer ETF so viel besser abschneiden, dass er den Kostenunterschied mehr als ausgleicht.

Empfehlenswerte MSCI-World-ETFs im Vergleich

Der Geldratgeber "Finanztip" hat verschiedene wiederanlegende und ausschüttende MSCI-World-ETFs verglichen. Die folgende Tabelle zeigt, welche wiederanlegenden ETFs zu empfehlen sind:

Bei den ausschüttenden ETFs auf den MSCI World ergibt sich folgendes Bild:

Der MSCI World ist natürlich nicht der einzige Index, der sich für Privatanleger anbietet. Noch breiter streuen Sie Ihr Geld zum Beispiel mit einem Investment in den Index MSCI All-Country World, der zusätzlich noch Aktien von Firmen aus Schwellenländern enthält (mehr dazu hier). Auch der FTSE Developed ist eine Alternative. ETFs auf diesen Index werden von Vanguard vertrieben, dem zweitgrößten Vermögensverwalter der Welt und Erfinder des Indexfonds.

Aber egal, wofür Sie sich am Ende entscheiden: Mit einem breit gestreuten ETF, den Sie mindestens 15 Jahre lang halten, und der die oben genannten Kriterien erfüllt, sind Sie auf dem besten Weg, ein kleines Vermögen aufzubauen.

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