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Neue Anlageform: So funktionieren Bitcoin-ETFs


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Neue Anlageform
Was verbirgt sich hinter Bitcoin-ETFs?


Aktualisiert am 27.01.2022Lesedauer: 4 Min.
Bitcoin-Münze vor Dollar-Scheinen: Neue Impulse aus den USA lassen den Bitcoin-Preis wieder an seinem bisherigen Allzeithoch kratzen.Vergrößern des Bildes
Bitcoin-Münze vor Dollar-Scheinen: Neue Impulse aus den USA lassen den Bitcoin-Preis wieder an seinem bisherigen Allzeithoch kratzen. (Quelle: Nicolas Economou/imago-images-bilder)
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Ein neuer Bitcoin-ETF aus den USA weckte 2021 große Hoffnungen. Mittlerweile gibt es viele Nachfolger. Doch was verbirgt sich hinter den Bitcoin-ETFs und sind sie eine sichere Alternative für Anleger?

Die Krypto-Welt hat ein kurzes Gedächtnis: Längst sind die Sorgen vor einem steigenden Regulierungsdruck in China in den Hintergrund gerückt, stattdessen sorgt nun der erste Krypto-Fonds aus den USA für neue Hoffnungen – und katapultiert den Bitcoin-Kurs in Sichtweite zu seinem Allzeithoch im Frühjahr.

Was genau ist der Auslöser für den neuen Bitcoin-Anstieg? Und lohnt sich der Einstieg für Anleger jetzt noch? t-online erklärt es Ihnen.

Was ist ein Bitcoin-ETF?

Ein Bitcoin-ETF ist ein Finanzprodukt, mit dem Sie als Anleger indirekt an der Börse an den Kursbewegungen der Kryptowährung Bitcoin teilhaben können. Der Exchange Traded Fund basiert allerdings nicht auf hinterlegten Bitcoins, sondern auf Bitcoin Futures. Futures sind börsengehandelte Terminkontrakte aus der Gruppe der Derivate. Das sind Finanzprodukte, deren Preisentwicklung von einem zugrundeliegenden Basisprodukt abgeleitet wird.

Bei einem Future sichern sich Käufer und Verkäufer einen festen Preis für die Zukunft. Diese Finanzprodukte werden zum Beispiel häufiger bei Rohstoff-Geschäften benutzt, um sich gegen Preisschwankungen abzusichern. Einen ETF, der Bitcoins direkt hält, gibt es in den USA aber noch nicht, da die Börsenaufsicht SEC noch viele regulatorische Bedenken hat.

Viele Anbieter sind mit dem Versuch gescheitert, einen Bitcoin-ETF an der Börse zu etablieren. Der Weg über Bitcoin-Futures war daher die einzige Möglichkeit einen Bitcoin-ETF in den USA auf den Markt zu bringen. Durch die Terminkontrakte bildet der ETF die Bewegungen am Kryptomarkt mit einer gewissen Verzögerung nach.

Welche Bitcoin-ETFs gibt es?

Der erste Bitcoin-ETF kam 2021 an die US-amerikanische Börse, nachdem viele Versuche an der Regulationsbehörde SEC gescheitert waren. Mittlerweile gibt es vier Bitcoin-ETFs. Der erste ETF am US-Markt war der ProShares Bitcoin Strategy ETF mit dem Kürzel BITO. Er sorgte mit seinem Debüt für viel Begeisterung unter den Anlegern.

Als das Produkt im Oktober 2021 seinen Start an der Börse hatte, spiegelte sich die Freude der Anleger im Bitcoin-Kurs wider. Dieser sprang beim Börsendebüt über die 64.000-Dollar-Marke

Viele Anleger hatten bereits in der Hoffnung auf eine Zulassung des ersten Bitcoin-ETFs am amerikanischen Markt Bitcoins gekauft. Die Branche sah die ETF-Zulassung als deutliches Signal, dass die USA in Zukunft einen anderen Weg als China bei den Kryptowährungen einschlagen wird, das durch ein sehr rigides Vorgehen gegen jegliche Kryptowährung den Markt verunsichert hat.

Laut dem Krypto-Experten Timo Emden vom gleichnamigen Analysehaus ist die Etablierung des ersten Krypto-ETFs an der US-Börse der "Ritterschlag für Bitcoin und Co" gewesen. Viele Anleger nutzten auf jeden Fall die Chance. Ende des Jahres 2021 waren 1,4 Milliarden Dollar in den ETF insgesamt investiert.

Seit seinem umjubelten Jahresstart hat der ETF aber viele Verluste hinnehmen müssen. Zu Beginn des Jahres 2021 hat der BITO seit seinem Debüt 40 Prozent Verlust verzeichnet. Dennoch haben weitere Anbieter Bitcoin-ETFs auf den Markt gebracht. Bereits handelbar sind folgende Bitcoin-ETFs:

TypISIN
Letzter KursEntwicklung (24h)SparplanfähigAusschüttend

CoinShares Valkyrie Bitcoin and Ether Strategy ETF ETF

ETFUS91917A1088
21,17-3,36%NeinNein

Purpose Bitcoin ETF ETF

ETFCA74642C1023
13,32+0,00%NeinNein
Börse & Märkte

Kann ich als Privatanleger in diese ETFs investieren?

Der ETF ist als Alternative für Investoren gedacht, die nicht über eine Krypto-Börse direkt in Bitcoins investieren möchten. Das sagte zumindest ProShares-Geschäftsführer Michael L. Sapir. Sein Produkt soll Bitcoins für ein "großes Segment an Anlegern öffnen", die nicht die "Mühen eingehen möchten, ein Wallet oder ein Konto bei einer Krypto-Börse zu eröffnen".

Wer aber genau zu welchen Konditionen am Ende in den ETF investieren kann, ist noch immer ungewiss. Fest steht: Der ETF wird an der US-amerikanischen Börse gelistet sein und nicht an einer deutschen Börse.

Sie können daher theoretisch in den Wert investieren, allerdings ist es mit mehr Aufwand verbunden als bei einem ETF, der an einer deutschen oder europäischen Börse gelistet ist. Nur wenige deutsche Broker bieten diese Dienste an, da sich die Anforderungen bei den Regularien zwischen Europa und den USA zu stark unterscheiden. Ausnahmen gibt es nur für professionelle Anleger, die so leichter auch in US-gelistete ETFs investieren können.

Und selbst wenn Sie über einen Makler in einen der amerikanischen Bitcoin-ETFs investieren können sollten, müssen Sie ein besonderes Auge auf das steuerliche Detail werfen. Denn bei ausländischen Fonds zieht Ihr Broker meist nicht automatisch die Steuern für anfallende Gewinne ab, diese müssen Sie also bei Ihrer Steuererklärung später selbst angeben.

Welche Risiken bergen neue ETFs?

Die neuen ETFs sind Future-ETFs, sie basieren also auf Derivaten. Die Fonds werden daher voraussichtlich Bargeld und Futures enthalten, sodass das Bargeld mit der Entwicklung des Bitcoin-Kurses zu oder abnimmt und so die Kursbewegung widerspiegelt.

Was sind Futures? Ein Future-Geschäft ist eine Verpflichtung, ein Gut zu einem festgelegten Zeitpunkt zu einem festgelegten Preis zu kaufen.

Das kann allerdings auch dazu führen, dass der ETF plötzliche Kursbewegungen nicht zeitnah nachbilden kann, sondern nur verzögert. Zudem gelten ETFs, die auf Derivaten beruhen, als deutlich risikoreicher als physische ETFs, die auf Aktien basieren und Indizes nachbilden.

Krypto-Zertifikate an deutscher Börse als Alternativprodukt

Anleger sollten sich also nicht in der Sicherheit wiegen, ein Future-ETF wäre weniger risikoreich als ein direktes Investment in Kryptowährungen. In Deutschland sind aus diesem Grund auch noch keine vergleichbaren ETFs zugelassen. Hier verweisen die Behörden darauf, dass ein ETF diversifizierter aufgestellt sein muss und sich nicht nur auf ein Anlageprodukt beziehen darf. Die neuen US-ETFs bilden daher vielmehr einen neuen Zugang zu Kryptowährungen, vor allem für professionelle Investoren.

Doch auch Kleinanleger haben in Deutschland bereits die Möglichkeit, über börsennotierte Produkte in Kryptowährungen zu investieren – wenn auch nur indirekt. An deutschen Börsen können Kunden bereits mit ETN handeln, also Zertifikaten auf bestimmte Kryptowährungen.

Ähnlich wie bei einem der US-ETFs investieren Sie auch in diesem Fall nicht direkt in Kryptowährungen. Vielmehr kauft der Emittent des Zertifikates Kryptowährungen und lässt Sie als Inhaber eines Zertifikates an der Kursentwicklung teilhaben. Aktuell bieten unter anderem 21Shares, VanEck ETP AG oder auch die ETC Issuance GmbH solche Zertifikate auf den Bitcoin und andere Kryptowährungen an der Börse Xetra an.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Gespräch mit Timo Emden
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