Newsblog zum bundesweiten Protest Frau reißt Aktivistin an Haaren von der Straße
Die Klimaaktivisten der "Letzten Generation" protestieren bundesweit. Im Laufe des Tages soll es Blockaden in über 20 Städten geben. Alle Informationen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- 20:21 Uhr: Auto in Karlsruhe überrollt Hand und Unterarm einer Aktivistin
- 18:27 Uhr: Wortgefecht zwischen Kanzler Scholz und Klimaaktivistin
- 17:22 Uhr: Polizei in Stuttgart verhindert Blockade
- 16:19 Uhr: Nürnberg reicht es: Klimaaktivisten drohen harte Strafen
- 14:39 Uhr: Rammstein-Fan: "Kopf abschlagen und liegenlassen"
- 13:31 Uhr: Frau schleift Aktivistin an den Haaren von der Straße
Die "Letzte Generation" blockiert in mehreren Städten den Verkehr. Wie die Klimaaktivisten selbst mitteilen, gab es zunächst Protest unter anderem in Berlin, Braunschweig, Dresden, Freiburg, Leipzig, München, Nürnberg, Potsdam und Ulm. Im Laufe des Tages kommen den Angaben zufolge weitere Städte hinzu – insgesamt sollen es dann 26 sein.
Die Aktivisten tragen dabei laut einer Pressemitteilung Masken von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Anlass ist der aus ihrer Sicht unzureichende Einsatz der Bundesregierung für weniger klimaschädliche Treibhausgase, speziell im Verkehr. Verkehrsminister Volker Wissing habe trotz rechtlicher Verpflichtung kein Sofortprogramm vorgelegt, um die im Klimaschutzgesetz festgelegten Höchstmengen einzuhalten.
"Letzte Generation" beklagt "Bruch von Gesetz"
Die Gruppe wolle deshalb auf den "Bruch des Klimaschutzgesetzes durch die Regierung Scholz aufmerksam" machen. "Wir fordern die Einrichtung eines Gesellschaftsrates, der auf Grundlage der Verfassung der Bundesregierung dabei hilft, die Gesetze einzuhalten", so Sprecherin Carla Rochel.
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Den bundesweiten Protest hatte die Klimaschutzgruppe bereits am Donnerstag angekündigt. Zuvor hatten sich Aktivisten der Gruppe Zugang zu den Flughäfen in Düsseldorf und Hamburg verschafft und mit Blockaden mitten in der Ferienzeit vorübergehend den Flugverkehr lahmgelegt.
20:21 Uhr: Auto in Karlsruhe überrollt Hand und Unterarm einer Aktivistin
Bei einer Protestaktion in Karlsruhe ist eine Aktivistin der "Letzten Generation" am Arm verletzt worden. Das berichten verschiedene Medien. Die Frau habe zunächst auf einer Straße gesessen. Ein Autofahrer habe daraufhin versucht, die Frau mit seinem Fahrzeug zu umfahren und habe dabei mit dem linken Vorderreifen ihre Hand sowie einen Teil ihres Unterarms überrollt.
18:27 Uhr: Wortgefecht zwischen Kanzler Scholz und Klimaaktivistin
Vor dem Bundestag haben sich Bundeskanzler Olaf Scholz und Klimaaktivistin Carla Hinrichs ein Wortgefecht geliefert. Nach eigenen Angaben hat Hinrichs Scholz zufällig getroffen und ihn daraufhin angesprochen. Ein Video von dem Aufeinandertreffen sowie weitere Informationen finden Sie hier.
17:22 Uhr: Polizei in Stuttgart verhindert Blockade
Die Stuttgarter Polizei ist der "Letzten Generation" zuvorgekommen und hat eine Straßenblockade der Aktivisten verhindert. Das berichtet der "SWR". Geplant war eine Blockade in der Nähe des Charlottenplatzes in der Stuttgarter Innenstadt. Mehr dazu lesen Sie hier
16:19 Uhr: Nürnberg reicht es: Klimaaktivisten drohen harte Strafen
Mitgliedern der "Letzten Generation" drohen hohe Geld- oder sogar Freiheitsstrafen. Kurz vor den heutigen Aktionen der Aktivisten hatte die Stadt eine Allgemeinverfügung herausgebracht, die den Protest verhindern sollten. Da sich die Klimaaktivisten der Allgemeinverfügung mit ihren Straßenblockaden jedoch widersetzten, könnte es nun juristischen Ärger geben. Mehr dazu lesen Sie hier.
15.00 Uhr: Aktivisten blockieren Straße in Hamburg
Seit etwa 15 Uhr blockieren Aktivisten der "Letzten Generation" die Kreuzung Weidenallee/Fruchtallee im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel. Laut eines Reporters vor Ort saßen zunächst sieben Aktivisten auf der Fahrbahn. Vier von ihnen sollen sich festgeklebt haben. Einen der Protestierenden habe die Polizei zu Beginn der Aktion noch von der Fahrbahn ziehen können. Auch wütende Autofahrer hätten versucht, die Aktivisten von der Straße zu holen. Von Passanten habe es jedoch auch Zuspruch für die Aktion gegeben. Mehr dazu lesen Sie hier.
14:39 Uhr: Rammstein-Fan: "Kopf abschlagen und liegenlassen"
Am Rande einer Klima-Blockade nahe dem Bundestag haben Passanten Gewaltfantasien geäußert. Wie ein t-online-Reporter vor Ort berichtete, blieben zwei Männer mit Rollkoffern stehen, als Polizisten gerade die festgeklebte Hand eines Aktivisten lösten. Einer der Männer sagte zum anderen: "Den sollte man an seiner Krawatte aufhängen." Der andere erwiderte: "Kopf abschlagen und liegenlassen." Die Männer sind offenbar wegen der Rammstein-Konzerte am Wochenende in der Stadt. Einer der beiden trug ein Shirt der Band.
13:31 Uhr: Frau schleift Aktivistin an den Haaren von der Straße
Bei Klimaprotesten in Bottrop hat eine Frau eine 18-jährige Aktivistin an den Haaren von der Straße geschleift und sie wüst beschimpft. Dabei wurde die junge Frau laut Polizei leicht verletzt. Laut Polizeiangaben hatten Zeugen versucht, die Frau daran zu hindern, sich auf einer Straße festzukleben. Ein Video von dem Vorfall sowie weitere Informationen finden Sie hier.
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12.27 Uhr: Klimaaktivisten seilen sich an Gießener Autobahn ab
Klimaaktivisten haben sich am Freitagmittag über der Autobahn 485 in Gießen abgeseilt. Der Verkehr sei damit in beide Richtungen blockiert worden, sagte ein Polizeisprecher. Nach Angaben der Aktivisten seilten sie sich mit einem Transparent mit der Aufschrift "Klaut Ihr den Anlagenring, holen wir uns die Autobahn!" ab.
12.13 Uhr: Blockade auch in Bremen – viel Polizei vor Ort
In Bremen haben die Klimaaktivisten nun ebenfalls eine Blockade gestartet. Laut einem Reporter vor Ort klebten sich gegen 11 Uhr mehrere Mitglieder der Gruppe auf den Tiefer & Altenwall fest. Auf Fotos ist zu sehen, dass die Polizei mit großem Aufgebot vor Ort ist. Mehr dazu lesen Sie hier.
11.52 Uhr: Aktivisten blockieren Bundesstraße in Halle
In Halle haben Klimakleber die Bundesstraße 100 blockiert. Nach Angaben einer Polizeisprecherin begann die Sitzblockade kurz nach 10 Uhr. Die Aktivisten hielten demnach Transparente mit der Aufschrift "Wir brechen das Gesetz".
11.34 Uhr: Söder äußert sich zu Aktionen der "Letzten Generation"
Markus Söder hat die Klimablockaden der "Letzten Generation" am Freitagmorgen scharf kritisiert. Aus seinem Dienstwagen heraus warf er den Aktivisten "organisiertes Chaos" vor. Mehr dazu lesen Sie hier.
- Die Angst der Klimakleber: Warum die Politik endlich zuhören und reagieren muss
10.54 Uhr: Blockaden auch in Ulm und Freiburg
Auch in Freiburg gab es am Morgen Proteste der "Letzten Generation". Die zwei Blockaden ab 8 Uhr konnten jeweils nach 30 Minuten aufgelöst werden, wie ein Sprecher der Polizei zu t-online sagte.
In Ulm blockierten die Aktivisten laut der "Augsburger Allgemeinen" die viel befahrene Kreuzung am Ehinger Tor. Drei Personen sollen sich den Angaben zufolge auf die Straße geklebt haben. Die Blockade war demnach nach einer Stunde aufgelöst.
10.09 Uhr: Klimakleber in Berlin: "Wurden bespuckt und beleidigt"
Am Rande der Blockade in der Berliner Heidestraße hat ein t-online-Reporter mit drei Aktivisten gesprochen. "Wir wurden heute wieder bespuckt und beleidigt", so die 21-jährige Regina mit der Volker-Wissing-Maske. "Ich habe immer Angst, wenn ich auf die Straße gehe. Aber meine Angst vor der Welt, in die wir durch die Klimakrise schlittern, ist größer."
Sie könne verstehen, dass die Blockaden stören. "Aber wir sind der Feuermelder, den die Regierung nicht mehr ignorieren kann."
10.02 Uhr: Aktivisten in Dresden sorgen für einstündigen Stau
In Dresden haben Aktivisten der "Letzten Generation" den Verkehr an der Auffahrt zur A4 für eine Stunde blockiert. Ein Aktivist wurde von einem Autofahrer von der Straße gezogen. Für die "Letzte Generation" gehört es mittlerweile auch in Dresden zu den Blockaden dazu, von der Straße gezerrt zu werden. Der Polizei teilten die Aktivisten nämlich mit, dass es keine besonderen Vorfälle gegeben hätte.
9.33 Uhr: Klebeaktion nahe des Potsdamer Hauptbahnhofs
In der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam hat es ebenfalls eine Blockadeaktion gegeben. Wie die "MAZ" berichtet, versuchten sich vier Aktivisten auf die Lange Brücke in der Nähe des Hauptbahnhofs Potsdam auf die Straße zu kleben. Zwei Klimakleber schafften es demnach – und blockierten den Verkehr in Richtung Innenstadt.
09.16 Uhr: Stachus in München blockiert
Mitglieder der "Letzten Generation" blockieren derzeit den Verkehr am Stachus in München. Wie die Polizei am Morgen auf Anfrage von t-online bestätigte, sitzen seit 7.45 Uhr acht Mitglieder des Klimaaktivisten-Bündnisses auf der Straße. Die Polizei sei vor Ort und versuche, "die Lage so schnell wie möglich unter Kontrolle zu bringen", erklärte ein Sprecher.
9.01 Uhr: Vier Aktivisten kleben in Leipzig auf Fahrbahn
Auch in Leipzig haben die Klimakleber am Freitagmorgen den Verkehr blockiert. Wie ein Reporter vor Ort berichtet, versuchten sich insgesamt sechs Personen auf die Bundesstraße 2 Ecke Maximilian-Allee auf die Straße zu kleben. Zwei von ihnen konnten demnach direkt von der Straße befördert werden, vier Aktivisten schafften es.
8.50 Uhr: "Letzte Generation" in Braunschweig auf der Straße
Seit 7.45 Uhr blockieren Umweltaktivisten der "Letzten Generation" die Konrad-Adenauer-Straße in der Nähe des Europaplatzes in Braunschweig. Vier Personen sind beteiligt, die Polizei ist im Einsatz.
8.41 Uhr: Proteste auch in Nürnberg
Auch im bayerischen Nürnberg sind Klimaaktivisten am Werk: Sie legen aktuell drei Hauptverkehrsadern in der Innenstadt lahm: am Frankenschnellweg, am Plärrer und dem Frauentorgraben. Und das trotz einer Allgemeinverfügung der Stadt, die erst einen Tag zuvor gegen genau solche Aktionen herausgegeben wurde – und die empfindliche Strafen bei Verstoß vorsieht.
8.32 Uhr: Aktivisten blockieren bedeutende Straße in Berlin
In Berlin etwa protestierten die Aktivisten am Kreisverkehr rund um die Siegessäule, wie ein dpa-Reporter vor Ort beobachtete. Mehrere Menschen klebten sich dort auf die Fahrbahn und blockierten so die Hofjägerallee und die Straße des 17. Juni in Richtung Brandenburger Tor.
Der sogenannte Große Stern ist vor allem im Berufsverkehr eine wichtige Kreuzung in der Hauptstadt, auch viele Pendler kommen auf ihrem Weg von der Autobahn in die Innenstadt dort vorbei. Vor allem an Wochenenden ist er regelmäßig Schauplatz von Demonstrationen. Nach Angaben des dpa-Reporters versuchten zahlreiche Autofahrer, der Blockade aus dem Weg zu gehen, indem sie über Bürgersteige fuhren. Auch an weiteren Orten der Hauptstadt gab es Blockaden.
- Pressemitteilung der "Letzten Generation"
- Reporter vor Ort in den Städten
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa