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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Preise sinken bald Spargelsaison läuft an: So teuer ist das Kilo aktuell

Beelitz in Brandenburg bezeichnet sich selbst als Spargelstadt. Den ersten Spargel des Jahres gab es bereits Ende März – für recht viel Geld. So sollen sich die Preise in den kommenden Wochen entwickeln.
Der Vorsitzende des Beelitzer Spargelvereins, Jürgen Jakobs, zeigt sich mit den ersten Tagen des Spargelverkaufs 2025 zufrieden. Mittlerweile werde das Gemüse nicht nur auf den Bauernhöfen und an den Verkaufsständen, sondern auch im Supermarkt angeboten. Am vergangenen Montag (7. April) seien allein auf den Höfen von Jakobs 21.000 Kilogramm geerntet worden. "Wir werden dieses Jahr an Ostern sehr gut versorgt sein", so Jakobs zu t-online. Offizieller Startschuss der Saison ist erst am Donnerstag (10. April): Ab diesem Zeitpunkt könnten alle Höfe in Beelitz sicher Spargel anbieten.
Der erste Spargel wurde in der Stadt bereits Ende März verkauft. Dort waren allerdings insgesamt nur mehrere Hunderte Kilogramm auf dem Markt. Grund für die frühe Ernte seien unter anderem frühe frostfreie Nächte und die vielen Sonnenstunden der vergangenen Tage gewesen. Auch das von Jakobs genutzte Tunnelsystem habe sichergestellt, dass der Spargel ausreichend Wärme bekam.
Preis für ein Kilogramm guten Spargel liegt bei 10 bis 12 Euro
Beim ersten Spargel mussten die Beelitzer für das Kilogramm mit 15 bis 18 Euro viel Geld zahlen. In dieser Woche variiere der Preis laut Jakobs bereits zwischen 14 und 17 Euro pro Kilogramm. In der Woche danach gebe es das Kilogramm Spargel für 12 bis 16 Euro. Ab Ostern pendele sich der Preis für einen guten Spargel dann bei 10 bis 12 Euro pro Kilogramm ein.
Geerntet werde der Spargel bis zum Johannistag am 24. Juni, anschließend müsse sich das Gemüse für das kommende Jahr erholen. "Deshalb sind wir glücklich darüber, wenn wir die Saison nach vorn verlängern können", so Jakobs. Zum Vergleich: Vor 30 Jahren habe die Spargelernte erst im Mai begonnen.
Bei gutem Wetter wollen die Menschen Spargel
Obwohl sich der Start der Spargelsaison immer weiter nach vorn verschiebe, verbänden Konsumenten das Gemüse mit einem Frühlingsgefühl. "Je schöner das Wetter wird, desto häufiger greifen die Menschen zum Spargel", so Jakobs. "Wir sehen aber auch: Ist es an die 30 Grad, verzehren sie lieber Currywurst und Bier." Dennoch sei der Spargel eines der beliebtesten Gemüse in Deutschland.
Das liege laut Jakobs daran, dass Spargel früher ein eher exklusives Gemüse und nicht für die gesamte Gesellschaft erhältlich war. Erst mit dem feldmäßigen Anbau, etwa in Beelitz ab 1860, sei der Spargel etabliert worden. Die Stadt Beelitz bezeichnet dies rückblickend als "wagemutiges Experiment" – doch der Plan ging auf. 1870 sei dann der erste Spargel auf dem Markt der Stadt verkauft worden. Seither hat sich Beelitz zu einem riesigen Spargelanbaugebiet entwickelt.
- Telefonat mit dem Vorsitzenden des Beelitzer Spargelvereins, Jürgen Jakobs
- beelitz.de: Wie der Spargel nach Beelitz kam
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa