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Seltener Erfolg an Ukraine-Front: Kiew gewinnt gegen Russland an Boden


Aktuelle Lage im Ukraine-Krieg
Das gab es seit Monaten nicht mehr

Von t-online, jaf

Aktualisiert am 07.03.2025Lesedauer: 3 Min.
UKRAINE-CRISIS/RUSSIA-CEASEFIREVergrößern des Bildes
Ein ukrainischer Soldat feuert eine Haubitze ab (Archivbild): Die Ukraine hat leichte Geländegewinne erzielt. (Quelle: UKRAINIAN ARMED FORCES/reuters)
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Zuletzt gab es wenig positive Nachrichten für die Ukraine. Nun gibt es zumindest einen kleinen Hoffnungsschimmer.

Die Ukraine befindet sich in einer misslichen Lage. Nachdem US-Präsident Donald Trump sämtliche Militärunterstützung und Zusammenarbeit mit der Ukraine eingestellt hat, ergeben sich für die Armee drei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs neue Herausforderungen. Nicht nur das Material dürfte in Zukunft fehlen, sondern insbesondere auch die US-Geheimdienstinformationen über Aufklärungsdaten.

Trotz europäischer Bemühungen ist ein Frieden ohne massive Gebietsverluste für die Ukraine in weite Ferne gerückt. Zudem verliert die Ukraine auf dem Schlachtfeld seit Monaten immer mehr an Boden. Doch nun gibt es zumindest in einigen Gebieten positive Nachrichten für die Ukraine. Mancherorts kann sie Geländegewinne vermelden.

Gegenangriffe der Ukraine: Kleine Geländegewinne

Südwestlich von Pokrowsk übte die Ukraine nach Erkenntnissen des russischen Exilportals "Meduza" mehrere Gegenangriffe aus. So gelang es ukrainischen Streitkräften offenbar, Teile des Dorfes Pischtschane zurückzuerobern, wodurch sie die russischen Nachschubrouten zu den vorgeschobenen Stellungen in Kateryniwka und Udatschnje westlich von Pokrowsk unterbrechen konnten. Russische Truppen gewannen später allerdings bereits wieder die Kontrolle über die Industriezone in Pischtschane zurück, doch die Kämpfe um das Dorf dauern an.

Zuletzt hatte das Institute for the Study of War veröffentlichtes geolokalisiertes Filmmaterial analysiert, das offenbar zeigt, wie ukrainische Streitkräfte östlich von Pischtschane geringfügig vorgerückt sind.

Ukrainische Drohnenangriffe zielen laut "Meduza" zudem weiterhin auf russische Versorgungsrouten südlich von Pokrowsk, was den russischen Vormarsch behindert. Trotz mehrerer Angriffe ist es russischen Truppen bisher allerdings nicht gelungen, ihr wichtigstes Ziel zu erreichen: die Pokrowsk-Dnipro-Autobahn.

Auch in Torezk rückte die Ukraine laut "Meduza" ins zerstörte Stadtzentrum vor und störte so den russischen Versuch, dort neue Einheiten zu stationieren, nachdem die russische Armee die Stadt eigentlich im Februar erobert hatte. Bevor sich die Divisionen der russischen 8. Armee dort vollständig etablieren konnten, entsandte die Ukraine die 93. Brigade, die zuvor die südlichen Zugänge zur Stadt Tschassiw Jar verteidigt hatte. Russland kommt trotz Angriffsbemühungen dort vorerst nicht weiter.

Russland zieht Truppen ab

Zudem zog Russland zuletzt Truppen aus der Stadt Kurachowe im südlichen Donbass ab, um sie auf die Pokrowsk-Torezk-Linie zu verlegen, wo offenbar eine neue Phase der Donbass-Offensive vorbereitet wird. So wird offenbar die gesamte 8. Armee aus der Region abgezogen. Die ukrainische Armee nutzte den Abzug, um Gegenangriffe zu starten.

Für den Moment gelang es ihr, den russischen Vormarsch in der Nähe von Kostyantynopil westlich von Kurachowe zu verlangsamen. Es scheint, dass das russische Militärkommando mit dem Truppenabzug keinen sofortigen Vorstoß nach Westen entlang der Donezk-Saporischschja-Autobahn priorisiert.

Allerdings ist Russland hier lediglich fünf Kilometer vom größten Lithiumvorkommen der Ukraine in der Nähe von Schewtschenko entfernt, das mutmaßlich wesentlicher Teil des von Trump anvisierten Rohstoffdeals mit der Ukraine ist. Ein russischer Militärblogger und ehemaliger Storm-Z-Ausbilder behauptete jedoch, dass ukrainische Streitkräfte in Schewtschenko einmarschiert seien und Uspeniwka eingenommen hätten.

Russland weiter auf dem Vormarsch

Doch auch wenn die Ukraine an einigen Stellen Erfolge vermelden konnte, ist Russland vielerorts weiterhin auf dem Vormarsch. So errichteten die russischen Soldaten einen stabilen Brückenkopf am westlichen Ufer des Oskil-Flusses nördlich von Kupjansk, nachdem es zuvor nicht gelungen war, sich am östlichen Ufer durchzukämpfen. Von der Ukraine gab es offenbar noch keine Versuche, den Brückenkopf anzugreifen, auch wenn er eine große Gefahr darstellen dürfte. An anderer Stelle überquerten russische Soldaten bereits den Oskil-Fluss und nahmen das Dorf Tapi ein.

Filmmaterial zeigt zudem, dass russische Streitkräfte in Dvorichna (nordöstlich von Kupjansk) vorgerückt sind. Unbestätigte Berichte besagen, dass ukrainische Truppen russische Einheiten aus einem Abschnitt von Zapadne sowie entlang der Straße Kupjansk–Dvorichna P-79 zurückgedrängt haben, während russische Kräfte einige Stellungen nordöstlich von Zapadne halten. Russische Militärblogger berichteten von russischen Angriffen nordwestlich von Topoli, westlich von Dvorichna, nahe Petrivka sowie nördlich von Zapadne. Eine russische Quelle sprach von einem Vormarsch bis zu einem Kilometer nahe Kupjansk und weiteren Angriffen nahe Fyholivka, Dvorichna und Zapadne.

Zudem sollen russische Streitkräfte westlich von Nadiya (östlich von Borova) vorrücken. Nach Analysen des Institute for the Study of War griffen sie nordöstlich von Borova nahe Zahryzove sowie südwestlich in Richtung Holubivka an. Später setzten sie ihre Angriffe in Richtung Lyman fort, jedoch ohne bestätigte Geländegewinne.

Verwendete Quellen
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