Satellitenkommunikation in der Ukraine Chefin gibt zu: Musks Konkurrent kann nicht mithalten

Das europäische Satellitenunternehmen Eutelsat soll helfen, die Kommunikation in der Ukraine sicherzustellen. Dessen Geschäftsführerin gesteht nun den Rückstand zum Konkurrenten Starlink von Elon Musk ein.
Das Satellitennetzwerk OneWeb des französischen Unternehmens Eutelsat kann bisher nicht mit Elon Musks Starlink mithalten. Das sagte Eutelsat-Geschäftsführerin Eva Berneke dem Magazin "Politico". "Wollten wir die gesamte Konnektivitätskapazität für die Ukraine und alle Bürger übernehmen, so wären wir dazu nicht in der Lage", räumte Berneke ein. "Seien wir doch mal ganz ehrlich."
Eutelsat bietet mit einem von Deutschland finanzierten Verteiler beschränkte Satellitendienste in der Ukraine an und stellt somit eine potenzielle Alternative zu dem Netzwerk des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX dar. Derzeit unterstützt Eutelsat die ukrainische Regierung mit knapp 1.000 aktiven Terminals.
Musk: Zusammenbruch der ukrainischen Front
Ein Terminal stellt dabei die Verbindung über eine Antenne zwischen einem Endgerät und einem Satelliten her. Ziel des Unternehmens sei es jedoch, die Zahl auf 5.000 bis 10.000 Terminals zu erweitern. Hinter den schätzungsweise 50.000 Starlink-Terminals, die derzeit das ukrainische Militär sowie medizinische und zivile Einrichtungen in der Ukraine versorgen, liegt Eutelsat damit allerdings weit zurück.
Die Nachrichtenagentur Reuters hatte berichtet, die USA hätten gedroht, diesen Dienst zu kappen, sofern die Ukraine nicht ein wichtiges Mineralienabkommen unterzeichne. Im März hatte Musk diesen Vorwurf zwar zurückgewiesen, betonte jedoch die Abhängigkeit der Ukraine von seinem Unternehmen. "Wenn ich es abschalten würde, bräche ihre gesamte Front zusammen", schrieb Musk auf seiner Plattform X.
Seit dem Eklat im Weißen Haus Ende Februar zwischen US-Präsident Donald Trump, Elon Musk und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wächst die Sorge, dass die US-Regierung den Starlink-Zugang als Druckmittel einsetzen könnte. Auch Eutelsat-Chefin Berneke verwies auf diese Gefahr. "Die Zusammenarbeit mit Starlink ist eine Abhängigkeit, die im Weißen Haus oder in Mar-a-Lago entschieden werden kann", sagte sie in Anspielung auf Trumps Residenz.
- politico.com: Ukraine is stuck with Musk’s Starlink for now