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Alles über Schokolade: Von Lieblingssorte bis Schokolade selber machen


Süße Versuchung
Schokolade: Vom Kultgetränk zum Trendprodukt

Kaum eine andere Süßigkeit erfreut sich weltweit so großer Beliebtheit wie die Schokolade. Wohl deswegen hat sie auch einen eigenen Feiertag bekommen: Am 07.Juli ist Tag der Schokolade. In diesem Artikel erfahren Sie mehr zur Herkunft und Herstellung von Schokolade, welche Sorten die Deutschen am liebsten mögen und ob das Kakao-Produkt tatsächlich glücklich macht.

Aktualisiert am 07.07.2016|Lesedauer: 7 Min.
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Vom Getränk "Xocolatl" zur Tafelschokolade

In Mittelamerika, im Gebiet der mexikanischen Golfküste liegt die Heimat des Kakaos. Die ersten schriftlichen Überlieferungen vom Kakaoanbau durch die Maya stammen aus dem 4. Jahrhundert nach Christus. Dabei kannten die Maya allerdings noch keine feste Schokolade in Tafelform. Sie ließen sich Kakao in Form eines schaumigen Getränks schmecken. Es enthielt neben Kakao und Wasser auch Gewürze wie Chili, Vanille und Honig.

Auch selbst gemachte Schokolade ist ein besonderer Genuss, Vollmilch Zartbiiter oder auch mit Nüssen und Mandeln verfeinert.Vergrößern des Bildes
Auch selbst gemachte Schokolade ist ein besonderer Genuss, Vollmilch Zartbiiter oder auch mit Nüssen und Mandeln verfeinert. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Der Genuss von Schokolade war dabei nur reichen Familien zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten vorbehalten. Nach den Maya führten die Azteken ab dem 14. Jahrhundert den Kult um den Kakao weiter und nutzten die Kakaobohnen sogar als Zahlungsmittel, wie die "schoko-seite" berichtet. Der heutige Begriff Kakao leitet sich von dem aztekischen Namen des Getränks "Xocolatl" ab, was so viel wie bitteres Wasser bedeutet.

Der Kakao erobert Europa

Der Name lässt vermuten, warum den spanischen Eroberern rund um Kolumbus das Getränk zunächst nicht schmeckte. Erst als die Spanier das Getränk mit Zucker und Vanille zubereiteten, begann die Erfolgsgeschichte der Schokolade auch in Europa. Bis ins 19. Jahrhundert blieb Schokolade dabei auch weiterhin ein Getränk für die Eliten der Gesellschaft.

Mit den neuen Technologien im Zuge der Industrialisierung gelang es dann erstmals, Schokolade in fester Form herzustellen. Durch bessere Erträge im Kakaoanbau und die maschinelle Verarbeitung wurde Schokolade nun auch für breite Bevölkerungsschichten erschwinglich.

In der Schweiz wurde im 19. Jahrhundert dann die erfolgreichste Schokoladensorte der Welt erfunden: die Milchschokolade. Trotzdem belegen die Schweizer beim Pro-Kopf-Konsum von Schokoladenwaren heutzutage nur den zweiten Platz. Mit stolzen 12,2 Kilogramm liegen die Deutschen dagegen auf Platz eins (Stand 2013, Quelle: statista.com).

Deutschlands beliebteste Schokoladensorten

Auf die Frage: "Was ist Ihre Lieblingsschokoladen-Sorte?" antworteten 660 befragte Deutsche im Jahr 2014 wie folgt:

Schokolade selber machen: Grundrezept

Sie wollen Ihre eigene Schokoladensorte kreieren und selbst bestimmen welche Zutaten verwendet werden? Kein Problem! Wir verraten Ihnen, wie Sie Schokolade ganz einfach selbst herstellen können. Das Grundrezept ist sogar vegan und besteht aus nur drei Zutaten:

  • 80 g Kakaobutter
  • 2 EL Zucker oder Süßungsmittel (zum Beispiel Agavendicksaft, Ahornsirup, Honig)
  • 2 EL reines Kakaopulver (kein gesüßter Trinkkakao)

So gelingt Schokolade mit und ohne Zucker

Für die Herstellung einer Schokoladentafel lassen Sie zunächst die Kakaobutter im Wasserbad schmelzen. Die Temperatur des Wassers sollte dabei gerade so hoch sein, dass die Kakaobutter zu schmelzen beginnt. Keinesfalls darf die Kakaobutter mit Wasser in Berührung kommen, sie wird sonst dick. Vermischen Sie den Zucker oder das Süßungsmittel mit dem Kakaopulver in einer Schüssel. Wenn die Kakaobutter flüssig ist, geben Sie die übrigen Zutaten hinzu und verrühren alles gründlich.

Füllen Sie die flüssige Schokolade in eine Schokoladenform. Hierfür eignen sich besonders entsprechende Silikonformen. Alternativ können Sie eine viereckige Form mit Backpapier auslegen und die Schokoladenmasse hineinfüllen. Für Pralinen nehmen Sie am besten Eiswürfelbehälter, in die Sie als Füllung auch Nüsse oder Marzipan geben können. Geben Sie die Schokolade anschließend für etwa zwei Stunden zum Aushärten in den Kühlschrank. Auch danach sollte sie immer im Kühlschrank aufbewahrt werden, da selbstgemachte Schokolade schneller schmilzt.

Weiße Schokolade selber machen: Variationen

Je nachdem, ob Sie die Schokolade lieber herber oder süßer mögen, können Sie mit dem Kakaoanteil variieren. Mehr Kakao macht die Schokolade herber. Mit mehr Zucker und Fett wird sie süßer und milder. Für weiße Schokolade ersetzen Sie den Kakao einfach durch zwei Esslöffel Nuss- oder Mandelmus.

Wenn die Schokoladenmasse bereits in der Form, aber noch flüssig ist, können Sie nach Belieben Nüsse, Mandeln, Kokosflocken oder getrocknete Früchte darüberstreuen. Gewürze wie Kardamom, Zimt und Vanille geben der Schokolade eine weihnachtliche Note. Zum exklusiven Geschenk wird Ihre selbstgemachte Schokolade, wenn Sie sie vor dem Auskühlen mit essbarem Blattgold verzieren.

Wie wird Schokolade industriell hergestellt?

Kakao ist die Basis von Schokolade. Der Kakaobaum wächst im tropischen Klima, in Südamerika und Afrika. In den Früchten des Kakaobaums befinden sich die Kakaobohnen, der Rohstoff für die Herstellung von Schokolade. Frisch nach der Ernte schmecken Kakaobohnen noch sehr bitter. Durch Fermentation, einem Gärprozess, verflüchtigt sich das bittere Aroma jedoch. Nach dem Trocknen werden die Bohnen zur Weiterverarbeitung in die ganze Welt verschifft.

In der Schokoladenfabrik

Kommen die Bohnen in der Fabrik an, werden Sie zunächst gereinigt und anschließend geröstet. Dadurch erhalten die Bohnen ihr typisches Kakao-Aroma und schmecken schon fast wie Schokolade. Anschließend werden die Schalen entfernt und die Bohnen in Kakaomühlen zur Kakaomasse zermahlen. Bei diesem Prozess wird auch das Öl der Kakaobohne, die Kakaobutter, gewonnen.

Aus der übrigen Kakaomasse entsteht dann Schokolade. Dazu wird die Masse mit Kakaobutter, Zucker und weiteren Zutaten wie Milchpulver und Vanillearoma vermischt. Nun wird sie gewalzt, da die Kakaostückchen nach dem ersten Mahlen noch lange nicht fein genug sind, wie die ARD-Sendung "Planet Wissen" erklärt. Übrigens: Für die Herstellung von weißer Schokolade kommt nur Kakaobutter, statt Kakaomasse, zum Einsatz.

Die Conche sorgt für einen zarten Schmelz

Für einen zarten Schmelz und einen schönen Glanz der Schokolade ist der nächste Schritt essenziell: das Conchieren. Rodolphe Lindt, Gründer der Schokoladenmanufaktur Lindt, erfand dazu 1879 die Conchiermaschine, die durch langes Rühren und leichtes Erwärmen Fett und Kakaopartikel gleichmäßig in der Schokoladenmasse verteilt.

Die Qualität einer Schokolade hängt neben der Bohnensorte maßgeblich davon ab, wie lange und intensiv sie conchiert wird. Bei guten Schokoladen sind das heutzutage etwa 24 Stunden. Im letzten Schritt wird die noch flüssige Schokolade in Formen gefüllt, abgekühlt und verpackt. Die Schokoladentafeln sind nun fertig zum Verkauf.

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Fairen Handel unterstützen

Während vor allem reiche Industrieländer Schokolade konsumieren, findet der Anbau hauptsächlich in tropischen Entwicklungsländern statt. Laut der Organisation "Fairtrade Deutschland" ist der Anbau von Kakao dort die Haupteinnahmequelle vieler Familien. In den letzten 30 Jahren ist der Preis für Kakao auf dem Weltmarkt immer weiter gesunken, weshalb viele Kleinbauern kaum noch von den Erlösen leben können. Ein Anstieg der Kinder- und Sklavenarbeit ist die Folge.

Manche Handelsorganisationen unterstützen die Bauern, indem sie ihnen faire Preise für Ihre Kakao-Produkte bezahlen. Darüber hinaus wird ihnen Wissen über ökologische Anbaumethoden vermittelt, um den Einsatz von Pestiziden zu verringern. Den fairen Handel können Sie unterstützen, wenn Sie beim Kauf von Kakao-Produkten auf die entsprechenden Fairtrade-Siegel achten.

Wie gesund ist Schokolade?

Immer wieder ist in den Medien davon die Rede, dass Schokolade insbesondere bei Herz-Kreislauf-Problemen eine positive Wirkung haben soll. Tatsächlich konnten schwedische und englische Studien nachweisen, dass der Verzehr von Kakao das Risiko eines Schlaganfalls sowie von Herz- und Gefäßerkrankungen verringert. Verantwortlich für diese positiven Effekte sind bestimmte Inhaltsstoffe des Kakaos, die Flavonoide. Diese sekundären Pflanzenstoffe sorgen dafür, dass sich die Blutgefäße entspannen und öffnen, wodurch Bluthochdruck gesenkt wird. Je mehr Kakao die Schokolade enthält, also je dunkler sie ist, desto eher können Sie von der positiven Wirkung profitieren.

Trotzdem ist von einem übermäßigen Konsum abzuraten. Schokolade ist mit etwa 550 Kilokalorien pro 100 Gramm sehr reichhaltig. Ein übermäßiger Genuss macht sich schnell auf der Waage bemerkbar. Sport und eine ausgewogene Ernährung sind daher die bessere Wahl, um etwas für Ihre Gesundheit zu tun. In Maßen genossen ist Schokolade aber keinesfalls ungesund.

Macht Schokolade wirklich glücklich?

Auch mit dieser Frage haben sich Wissenschaftler beschäftigt und herausgefunden, dass Kakao tatsächlich Stoffe enthält, die uns glücklich machen können. Kakao enthält das dem Koffein ähnliche Theobromin, das eine anregende und leicht stimmungsaufhellende Wirkung hat. Auch eine Vorstufe des Glückshormons Serotonin ist enthalten. Allerdings ist die Konzentration dieser Stoffe zu gering, um einen spürbaren Effekt auszulösen, wie Michael Macht von der Abteilung für Medizinische Psychologie und Psychotherapie der Universität Würzburg gegenüber "Spiegel online" erklärt. Dies gilt insbesondere für die beliebte Vollmilchschokolade mit einem Kakao-Gehalt von nur 30 Prozent.

Für das gute Gefühl beim Verzehr von Schokolade sind vielmehr andere Gründe verantwortlich. Durch die hohe Energiedichte der Süßigkeit wird das Belohnungszentrum im Gehirn aktiviert. Die Kombination aus Fett und Zucker stellt für unseren Körper einen idealen Energiemix dar. Die besondere Konsistenz der Schokolade und ihr Geschmack reizen die Sinne, wodurch positive Empfindungen entstehen. Oftmals verbinden wir diesen Genuss auch mit positiven Erlebnissen. Durch Konditionierung löst dann das bloße Naschen ein gutes Gefühl in uns aus.

Ist Schokolade giftig für Hund und Katze?

Ein gut gemeintes Leckerli oder ein Stückchen Schokoladenkuchen kann für Tiere lebensgefährlich sein. Schuld daran ist das in der Kakaobohne enthaltene Theobromin. Je dunkler die Schokolade ist, desto mehr Kakao und damit Theobromin ist enthalten. Bereits eine halbe Tafel Zartbitterschokolade kann daher für einen kleinen Hund tödlich sein. Katzen sind weniger von einer Theobrominvergiftung bedroht, da sie Süßes nicht schmecken können und daher Schokolade meist gar nicht anrühren.

Typische Symptome einer Vergiftung sind laut "tiermedizinportal.de" Zittern, Krampfanfälle, Erbrechen, Durchfall und vermehrter Durst. Die Symptome setzen meist zwei bis vier Stunden nach dem Verzehr ein. Wenn Ihr Hund oder Ihre Katze Schokolade gefressen hat, gehen Sie sofort zum Tierarzt. Warten Sie nicht bis Symptome einsetzen.

Schokolade als Beautygeheimnis

Schokolade gibt es längst nicht mehr nur als Naschwerk zu kaufen. Als Bestandteil von Gesichtsmasken, Lotionen, Massagen und Badezusatz sind Kakao-Produkte mittlerweile ein fester Bestandteil im Wellness-Angebot. Doch was ist dran am Hype um das neue Schönheitsmittel? Tatsächlich pflegt Kakaobutter trockene Haut und bewahrt sie, dank ihres hohen Fettgehalts, vor Feuchtigkeitsverlust.

Weitere Versprechen wie der Schutz vor frühzeitiger Hautalterung durch die in Kakao enthaltenen Polyphenole sowie weiterer Vitamine und Mineralstoffe sind hingegen eher kritisch zu betrachten. "Für die Hautpflege gibt es weit bessere Produkte als solche mit Schokoladenextrakten." klärt Sabine Zenker, Fachärztin für Hautkrankheiten gegenüber dem "Landspiegel" auf. Die Konzentration der gesundheitsfördernden Stoffe in den Beautyprodukten ist viel zu gering, um eine nachweisliche Wirkung zu erzielen.

Auch wenn die gute alte Vollmilchschokolade der Liebling der Deutschen ist, lassen sich doch einige Schoko-Trends beobachten. Zum einen ist ein Hang zu mehr Exklusivität und Qualität zu erkennen. Edle Kakaosorten aus Nicaragua oder Ecuador werden immer beliebter, ebenso wie Schokolade mit Kakao aus biologischem und fairem Anbau. Traditionelle Rezepturen mit Chili, wie sie bei den Maya üblich waren, finden heute wieder den Weg in die Regale der Supermärkte und auf die Tische gehobener Restaurants.

Zum anderen liegt beim Shopping die individuelle Gestaltung von Schokolade voll im Trend. So können Sie online ihre eigene Schokoladensorte mit verschiedenen Zutaten und Dekorationen kreieren. Als ganz besondere Geschenkidee ist auch das Drucken von Fotos auf Schokolade möglich. In verschiedenen Onlineshops wählen Sie dazu zunächst die gewünschte Form der Schokolade aus. Im nächsten Schritt laden Sie Ihr Foto hoch und passen das Design nach Wunsch an. Die individuellen Schokoladensorten sind für etwa fünf bis zehn Euro, die Schokoladen-Fotos ab etwa 15 Euro zu haben.

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