t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeSportFußballZweikampf der Woche

FC Bayern: Kompany-Aussage disqualifiziert ihn – Titel reicht nicht


Nach dem Aus in der Champions League
Diese Aussage disqualifiziert ihn für den FC Bayern


18.04.2025 - 16:21 UhrLesedauer: 1 Min.
Aus ist der Traum vom Champions-League-Titel in München: Trainer Vincent Kompany und Harry Kane nach der Enttäuschung gegen Inter Mailand.Vergrößern des Bildes
Aus ist der Traum vom Champions-League-Titel in München: Trainer Vincent Kompany (l.) und Harry Kane nach der Enttäuschung gegen Inter Mailand. (Quelle: sportphoto24/imago-images-bilder)
News folgen

Den Meistertitel haben sie fast sicher – doch die Zweifel bleiben: Können sich der FC Bayern und Trainer Kompany mit dieser Saison zufriedengeben?

Der FC Bayern steht zwar an der Spitze der Bundesliga, doch hinter der Fassade dieses Erfolges bröckelt das Selbstverständnis als europäischer Topklub. In der Champions League ist der deutsche Rekordmeister unter der Woche im Viertelfinale gegen Inter Mailand ausgeschieden. Der große Traum vom "Finale Dahoam" ist damit geplatzt. Und auch im DFB-Pokal war bereits nach dem Achtelfinale Schluss.

Trainer Vincent Kompany (Vertrag bis 2027) steht trotzdem nicht zur Disposition – offiziell jedenfalls. Die Verantwortlichen hatten sich schon frühzeitig zum Belgier bekannt. Und Sportvorstand Max Eberl nimmt vielmehr die Bayern-Spieler in die Pflicht als den Coach.

Sowohl der Sportchef als auch der Trainer signalisierten, trotz des Ausscheidens stolz auf die Leistung der Mannschaft zu sein. Aber reicht da wirklich die nationale Beruhigungspille in Form der Meisterschaft? Oder anders ausgedrückt:

Kann sich der FC Bayern mit dem Meistertitel zufriedengeben?

Pro
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Ja, der Meistertitel reicht – und ist ein echtes Statement

Der FC Bayern steht vor dem 34. Meistertitel – und das in einer Saison, in der nicht nur ein Trainerwechsel verkraftet, sondern auch ein tiefgreifender Kaderumbau angestoßen wurde. Klar, das Aus in Pokal und Champions League schmerzt. Aber gerade weil die Bayern so oft auf die Nase gefallen sind in den vergangenen Monaten, ist dieser Titel ein Riesenerfolg.

Wer hätte nach dem Chaos-Jahr mit Tuchel, dem schwankenden Manuel Neuer, den Personaldebatten um Kimmich, Goretzka und Davies wirklich damit gerechnet, dass Bayern nicht nur die wichtigsten Spieler halten, sondern auch so souverän durch die Bundesliga marschieren kann? Niemand. Kompany hat in wenigen Monaten Ordnung hineingebracht, ein System etabliert – und eine Mannschaft geformt, die zumindest national wieder funktioniert. Zumal der Trainer extrem viele Verletzte verkraften musste. Es spricht für ihn, dass er diese nicht als Alibi heranzieht. De facto sind sie aber eines.

Für viele sind Meisterschaften in München eine Selbstverständlichkeit. Die vergangenen Jahre haben aber bewiesen, dass sie das nicht sind. Niemals. Dieser Meistertitel ist der erste Schritt zurück an die Spitze Europas. Wer ihn jetzt kleinredet, verkennt, was dieser Umbruch bedeutet. Bayern steht wieder oben – das ist ein Statement. Und das zählt.

Kontra
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Nein, dieser Titel ist nicht einmal ein Trostpreis

Der FC Bayern hat 33 Meistertitel gewonnen, zuletzt bis 2023 elfmal in Folge. Auf Platz zwei hinter dem deutschen Rekordmeister folgen Borussia Dortmund und Mönchengladbach mit fünf Titeln.

Ist eine Deutsche Meisterschaft für Bayern selbstverständlich? Ganz eindeutig ist sie das.

Dieser Titel ist also das absolute Minimum – und in dieser Saison nicht mehr als ein Trostpflaster, das die ganze Wunde nicht zu verdecken vermag. Die ist riesig durch das frühzeitige Aus in der Champions League und im Pokal. Bayern agiert spielerisch wechselhaft, personell planlos – und hat einen Trainer, der eher ein Zufallsprodukt als eine Wunschlösung ist. Wer das als Erfolg verkauft, denkt wie ein Klub, der vom Selbstverständnis als Top-Verein nichts mehr wissen will.

Der FC Bayern war einst dafür bekannt, sich mit den Besten Europas zu messen. Die großen Bayern-Jahre, die goldenen Champions-League-Nächte – alles verblasst im Schatten dieser Saison.

"Bild" berichtete von Kompanys Kabinenansprache nach der Enttäuschung gegen Inter. Demnach sei er stolz auf die Mannschaft ob der Leistung. Stolz? Nach einem Viertelfinal-Aus? Nach dem Verpassen des Finales in München? Die Aussage disqualifiziert ihn eigentlich für den FC Bayern.

Was es jetzt braucht, ist Klarheit – und Konsequenz. Kompany ist nicht der Mann, der Bayern zurück an Europas Spitze führt. Das kann nur einer: Xabi Alonso. Der Leverkusen-Trainer ist der beste Coach der Liga, moderner, klarer, weiter als Kompany. Bayern muss alles daran setzen, ihn schon früher loszueisen. Sonst bleibt der Klub, wo er jetzt steht: national irgendwie oben, aber international weit abgeschlagen.

 
 
 
 
 
 
 

Teilen Sie Ihre Meinung mit
Welche Meinung zum Thema haben Sie? Schreiben Sie eine E-Mail an Lesermeinung@stroeer.de

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis
  • Im „Zweikampf der Woche“ kommentieren wir wöchentlich ein aktuelles Fußballthema.

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Neueste Artikel



Telekom