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Holunder im Garten pflanzen, schneiden und pflegen


Tipps für eine gute Ernte
Holunder pflanzen, schneiden und pflegen

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Aktualisiert am 21.07.2020Lesedauer: 3 Min.
Eine Frau erntet HolunderVergrößern des BildesEine Frau erntet Holunder: Mit der richtige Pflege wird der Holunderstrauch zum ertragreichen Baum (Quelle: jarafoti/getty-images-bilder)

Kaum ein früchtetragender Strauch oder Baum ist so pflegeleicht und zugleich so vielseitig wie der Schwarze Holunder (Sambucus nigra). Er ist äußerst robust, blüht üppig und trägt im Sommer zahlreiche Holunderbeeren, die roh verzehrt zwar leicht giftig sind, sich aber zu köstlichem Saft oder Gelee einkochen lassen. Wir erklären, wie Sie Holunder richtig pflanzen, schneiden und vermehren.

Weltweit gibt es rund 25 Holunder-Arten, von denen aber nur drei in Deutschland heimisch sind. Zwerg-Holunder (Sambucus ebulus) wächst als Staude, Roter Holunder (Sambucus racemosa) ebenso wie der Schwarze Holunder als Strauch. Wenn von Holunder – in manchen Region Deutschlands auch von Holler, Holder oder Flieder – die Rede ist, wird damit aber meist der Schwarze Holunder gemeint. In unserer Fotoshow zeigen wir Ihnen die verschiedenen Holunder-Arten.

Holunder richtig schneiden und zum Baum erziehen

Das einst so geschätzte Gehölz findet in heutigen Gärten immer weniger Verbreitung. Wohl auch deshalb, weil es schnell zu einem sehr üppigen, stolzen Strauch heranwächst, was den Besitzern manch kleiner Hausgärten schonmal lästig werden kann. Man kann ihn aber durch gezielten Schnitt zum Bäumchen erziehen, indem man die niedrigsten Seitenäste vom Stamm abschneidet – Fachleute sprechen dabei vom Aufasten. Zum Baum erzogen passt der Holunder selbst in den kleinen Vorgarten und kann unterpflanzt werden. Generell nimmt das Gehölz auch starke Rückschnitte nicht weiter übel. Seine Früchte bildet es am zweijährigen Holz. Abgeerntete Triebe werden im folgenden Frühjahr kurz vor dem Austrieb zurückgeschnitten, die verbleibenden bilden dann Blüten und Früchte.

Blütezeit im Frühsommer

Eine Bereicherung für den Garten ist der Schwarze Holunder in jedem Fall. Im Ziergarten erfreut er das Gärtnerherz vor allem in der Blütezeit von Ende Mai bis in den Juli hinein. Die flachen schirmartigen Blütenrispen sind außerdem eine willkommene Nektarquelle für Bienen und andere nützliche Insekten. Schon die Blüten kann man ernten und beispielsweise zu Holunderblütensirup weiterverarbeiten.

Roh verzehrt sind Holunderbeeren giftig

Im Spätsommer entwickeln sich dann die schwarzen Beeren. Sie sind je nach Wetter im September oder Oktober erntereif und enthalten viele Vitamine. Für den Rohverzehr sind sie allerdings nicht geeignet, weil sie schwach giftig sind. Eingekocht jedoch kann man Saft oder Holundergelee aus ihnen herstellen. Auch wer selbst kein kulinarisches Interesse an den Früchten hat, wird zu schätzen wissen, dass sie Vögel in den Garten locken, die natürliche Schädlingsbekämpfer sind. Ein einziges Meisen-Pärchen beispielsweise vertilgt zusammen mit seiner Brut rund 70.000 Raupen und 20 Millionen Taginsekten im Jahr.

Spezielle Holunder-Züchtungen mit noch mehr Blüten oder Beeren

Um den gärtnerischen Wert der Sträucher zu erhöhen, wurden mittlerweile mehrere spezielle Frucht- und Ziersorten des Schwarzen Holunders gezüchtet. Eine der meist verbreiteten Züchtungen ist etwa die Ziersorte "Black Beauty". Sie trägt attraktives dunkelbraun-rotes und glänzendes Laub. Eine äußerst reiche Beeren-Ernte erzielt man beispielswiese mit der Sorte "Haschberg", die besonders große Fruchtdolden ausbildet. Das Angebot spezieller Züchtungen umfasst noch viel mehr Sorten. Beraten können beispielswiese die örtlichen Baumschulen. Man erhält dort aber auch die klassische Wildform.

Holunder pflanzen, pflegen und vermehren

Allzu große Ansprüche an ihren Standort haben die Sträucher nicht. Platz brauchen sie natürlich wegen ihres ausladenden Wachstums, das sich aber durch gezielten Schnitt im Zaum halten lässt. Holunder kann bis zu sieben Meter in die Höhe wachsen und bevorzugt sonnige oder zumindest halbsonnige Standorte. Bei der Anpflanzung freuen sich die Pflanzen über die Zugabe stickstoffreicher Nährstoffe. Man sollte also ein wenig Kompost oder Hornspäne mit ins Pflanzloch geben. Optimal Pflanzzeiten sind der Herbst oder das zeitige Frühjahr.

Bis der Holunder vollständig angewachsen ist, sollte man ihn nicht komplett austrocknen lassen. Später verträgt er auch lange Trockenperioden im Sommer. Regelmäßig gießen oder düngen muss man die einmal angewachsenen Pflanzen nicht. Außerdem ist Holunder auch in kalten Regionen problemlos winterhart. So finden sich Holundersträucher selbst in den Alpen noch auf Höhen von bis zu 1.500 Metern.

Wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, kann seinen Holunder vergleichsweise leicht vermehren. Man schneidet dafür aus den einjährigen Trieben einfach einen etwa 20 Zentimeter langen Steckling und setzt diesen so tief in frostfreie Erde, dass noch etwa fünf Zentimeter herausschauen.

In den allermeisten Fällen wachsen die Stecklinge sehr gut an und bilden neue Wurzeln aus. Aus Stecklingen gezogener Holunder lässt sich besonders gut zum Solitärbaum erziehen, weil man sehr früh und immer wieder die unteren Triebe entfernen kann.

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