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Hortensien: Wie überwintere ich sie richtig? Die besten Tipps


Beliebter Zierstrauch
Diesen Fehler verzeihen Hortensien im Winter nicht

Die bei uns üblichen Hortensien-Arten sind generell winterhart. Allerdings sollten die Pflanzen vor starkem Frost geschützt werden.

Aktualisiert am 24.11.2023|Lesedauer: 6 Min.
Von t-online, jb
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Für die Hortensienpflege ist nicht nur das richtige Vorgehen beim Düngen und Schneiden ausschlaggebend: Vor allem der Standort entscheidet darüber, wie wohl sich Hortensien in Ihrem Garten fühlen und wie lange sie Blüten tragen. Erfahren Sie mehr zu Pflege, Schnitt und richtiger Überwinterung des beliebten Sommerblühers.

Hydrangea brown winter frostVergrößern des Bildes
Pflanzenschutz: Hortensien sollten im Winter geschützt stehen. (Quelle: nevermode/getty-images-bilder)

Hortensien richtig überwintern

Damit die Hortensien überwintern können, muss der Wurzelhals über dem Boden mit Gartenerde, Kompost, Rindenmulch oder Torf zehn bis 20 Zentimeter hoch abgedeckt werden. Zum Schluss noch mit einem Leinensack umhüllen – schon ist die Pflanze für die kalte Jahreszeit gewappnet.

Wichtig
Die Hortensie muss atmen. Auf keinen Fall darf sie in Folie oder andere luftundurchlässige Materialien gewickelt werden. Wenn größere Pflanzen nicht mehr mit Sackleinen abgedeckt werden können, sollten Sie auf einen Rückschnitt im Herbst verzichten. Die Triebe sind danach besonders empfindlich und dürfen keinem Frost ausgesetzt werden.

Hortensien im Keller überwintern

Hortensien in Kübeln werden am besten frostfrei überwintert und in den Keller gestellt.
Vorteile: Die Pflanze ist vor Regen und Temperaturschwankungen oder starkem Frost geschützt. Die Kälte und das fehlende Licht sorgen dafür, dass die Pflanze ihren Stoffwechselkreislauf runterfährt und eine Art Winterschlaf hält. Das begünstigt zudem die Knospenbildung im Frühjahr. Ein Rückschnitt abgestorbener Triebe ist nicht nötig, da keine vorhanden sind.
Nachteil:. Die Temperatur im Keller darf nicht über fünf und unter drei Grad liegen und sollte möglichst konstant bleiben.

Tipp
Auch im Winter müssen Hortensien gegossen werde – allerdings nur mäßig. Am besten eignet sich der Morgen. Abends besteht die Gefahr, dass durch Nachtfrost das Wasser gefriert.

Hortensien draußen überwintern

Können Sie die Hortensie nicht in den Keller stellen, sollte die Pflanze samt Kübel mit einem Sackleinen verhüllt werden. Umhüllen Sie den Topf erst mit Luftpolsterfolie und anschließend noch einmal mit Kokosmatten, Vlies oder einem anderen Winterschutz, damit die Wurzeln in der kalten Jahreszeit nicht zu sehr auskühlen. Auch Laub oder Tannenzweige eignen sich als Winterschutz und Dämmmaterial. Stellen Sie dann den Topf auf Styropor oder eine Dämmplatte sowie an einen vor Witterungen geschützten, schattigen Platz – beispielsweise direkt an die Hauswand. Wind, Regen und zu starke Sonneneinstrahlung können der eingepackten Pflanze schaden.
Vorteil: Hortensien müssen nicht hin und her geräumt werden.
Nachteil: Sinkt die Temperatur zu sehr oder besteht eine lange Frostphase, können die Pflanzen beschädigt werden. Sie blühen dann im Folgejahr nicht mehr. Zudem ist die Vorbereitung – Abdecken, Fixieren – und die Pflege während des Winters umständlich. Hobbygärtner müssen darauf achten, dass die Pflanze bei höheren Tagestemperaturen im Winter unter der Abdeckung nicht schwitzt und somit gegebenenfalls schimmelt. Kommt es nicht zu Frost und liegt die Temperatur bei über fünf Grad, so kann die Hortensie leicht von Schädlingen wie der Schildlaus befallen werden. Am besten ist es daher, Hortensien in ein Winterquartier zu stellen.
Geeignete Sorten: Draußen überwintern können Hortiensiensorten wie die Ball-Hortensien (Hydrangea arborescens), die Bauernhortensie (Hydrangea macrophylla) und die Rispen-Hortensien (Hydrangea paniculata).

Tipp
Für das Entfernen erfrorener oder abgestorbener Zweige warten Sie am besten bis zum Frühjahr. Die Temperaturen sollten nicht mehr dauerhaft im Minusbereich liegen.

Ideale Überwinterung

Hortensien im Kübel überwintern am besten in einem unbeheiztem Gewächshaus, wo sie vor der Wintersonne geschützt sind.

Ungeeignete Überwinterung

Hortensien sollten nicht auf dem Balkon oder in der Wohnung überwintern. Auf dem Balkon sind sie den Witterungsbedingungen zu stark ausgesetzt. Die Wurzeln können aufgrund der luftigen Höhe leichter frieren. In der Wohnung hingegen ist es zu warm, die Hortensie würde die Temperaturschwankungen sowohl beim Hereinholen als auch beim Hinausstellen nicht gut verkraften. Das Winterquartier sollte also möglichst kalt, dunkel und geschützt sein.

Hortensien schneiden: Schnittgruppen beachten

Wenn Sie Hortensien schneiden wollen, müssen Sie die unterschiedlichen Bedürfnisse der jeweiligen Hortensien-Arten beachten. Dazu werden Hortensien in Kategorien aufgeteilt: Hortensien-Arten, die nur wenig geschnitten werden dürfen und welche, die im Herbst gestutzt werden sollten.

Diese Hortensien im Frühjahr nur wenig schneiden:

  • Bauernhortensie
  • Ballhortensie
  • Eichblatthortensie
  • Kletterhortensie
  • Riesenblatthortensie
  • Samthortensie
  • Tellerhortensie

Der Rückschnitt dieser Hortensien im Beet oder im Kübel erfolgt im zeitigen Frühjahr. Sie bilden ihre Knospen für das kommende Jahr bereits im Herbst aus, weshalb der Rückschnitt nur dezent ausfallen sollte. Wird zu viel abgeschnitten, müssen Sie ein Jahr auf die Blüten verzichten. Entfernt werden im Winter erfrorene Triebspitzen und alte Blütenstände. Schneiden Sie dazu direkt über dem ersten Knospenpaar den alten Blütenstand ab.

Hortensien der zweiten Gruppe im Herbst schneiden

Schneeballhortensien und Rispenhortensien sind die einzigen Hortensienarten, die ihre Knospen erst im Jahr der Blüte an den neuen Austrieben bilden. Ihr Rückschnitt entspricht dem klassischen Sommerblüher: Im Spätherbst oder im Frühjahr – am besten bis Ende Februar – werden alle Triebe der vergangenen Saison bis auf ein kurzes Stück mit je einem Augenpaar gestutzt. Die Pflanzen bilden dann kräftige neue Triebe mit großen Blüten aus.

Sonderfall Hortensie "Endless Summer" und "The Bridge"

Die Hortensien-Züchtungen "Endless Summer" und "The Bridge" blühen den ganzen Sommer über, da sie Blüten an neuem und an altem Holz entwickeln können. Daher ist der Rückschnitt nicht zwingend erforderlich. Bei frisch ins Beet gepflanzten Hortensien dieser Art sollten Sie sogar besser darauf verzichten. Es reicht, wenn Sie verblühte Blüten entfernen. Erst nach fünf bis sechs Jahren sollte ein größerer Rückschnitt erfolgen. Dazu werden die ältesten und knorrigsten Zweige herausgeschnitten. So wird das Wachstum gefördert und die nächste Blüte setzt schneller ein.

Verblühte Hortensienblüte entfernen?

Verblühte Hortensienblüten sind stark vertrocknet und können das Bild des ansonsten noch farbenfroh blühenden Strauchs beeinflussen. Wen das stört und wer zudem die Blüte fördern möchte, sollte die alten Pflanzenteile entfernen. Brechen Sie dazu die welken Blüten mit der Hand heraus. Ein Messer oder eine Schere sollten Sie nicht verwenden. Greifen Sie stattdessen mit Ihren Fingern oberhalb des Blattansatzes zu und brechen Sie den Teil vorsichtig zur Seite ab. Nach etwa sechs Wochen bildet sich an der Stelle eine neue Blüte.

Der richtige Standort für Hortensien

Wenn Sie Hortensien pflanzen möchten, wählen Sie dazu idealerweise einen schattigen oder halbschattigen Standort. In der prallen Sonne ist die Gefahr zu groß, dass die Erde austrocknet, denn Hortensien benötigen zum Gedeihen stets ausreichend Wasser. Wichtig: Zwar verdunstet über die enorme Blattfläche der Hortensie jede Menge Feuchtigkeit, dennoch sollte beim regelmäßigen Gießen keine Staunässe entstehen. Besonders gut geeignet sind Lehmböden oder humose Böden, da sie Feuchtigkeit speichern, jedoch locker und durchlässig sind.

Besonders empfindlich gegen zu viel Nässe und direktes Sonnenlicht zeigen sich Bauern- und Tellerhortensien. Überschwemmte, trockene oder frosthaltige Böden lassen sie verwelken. Rispenhortensien sind hingegen etwas robuster. Achten Sie zudem auf einen möglichst windgeschützten Standort.

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Hortensien blau färben: Auf den Boden kommt es an

Die Beschaffenheit des Bodens ist wichtig, sowohl für die Hortensien-Pflege als auch für die Färbung der Blüten. Wird eine rosafarbene Bauernhortensie auf saurem Boden mit einem pH-Wert von 4,0 bis 4,5 gepflanzt, wird das im Boden vorhandene Aluminium von den Wurzeln aufgenommen. Nach einer Weile ändert sich die Blütenfarbe von Rosa zu einem satten Blau. Um diesen Prozess zu beschleunigen, eignen sich nährstoffreiche Rhododendron-Erde und die Gabe von Aluminium-Dünger (zum Beispiel Kalialaun aus der Apotheke) oder spezielle Blaufärbemittel aus dem Garten-Fachhandel.

Der richtige Zeitpunkt zum Düngen ist das Frühjahr, wenn sich die Blüten ausbilden. Geben Sie bei bereits blauen Hortensien ab dem zweiten Jahr Aluminium-Dünger. Verwenden Sie zum Gießen möglichst Regenwasser, da kalkhaltiges Leitungswasser den pH-Wert des Bodens verändert und die Aufnahme von Aluminium verhindert.

Hortensien richtig düngen

Unabhängig von der Blütenfarbe düngen Sie Hortensien am einfachsten mit einem speziellen Hortensiendünger, den Sie nach Packungsangabe ausbringen. Alternativ eignet sich auch Dünger für Rhododendren, Azaleen oder Volldünger für Grünpflanzen. Wichtig ist, dass er nicht zu viel Phosphor enthält, sondern ein ausgewogenes Stickstoff-Phosphor-Verhältnis aufweist. Blaukorn-Dünger sind deshalb nicht geeignet.

Möchten Sie auf chemische Produkte verzichten, können Sie auch mit organischem Dünger Ihre Hortensien düngen. Geben Sie den Pflanzen dazu hin und wieder etwas Kompost oder auch Hornspäne.

Hortensien-Pflege: Die Nachtbarschaft ist hilfreich

Wählen Sie als Standort für Ihre Hortensien einen Platz im Garten, der Nachbarschaftshilfe unter den Pflanzen ermöglicht. Am besten werden Hortensien mit Stauden wie Eisenhut oder Rittersporn ansiedelt. Auch andere Gartenpflanzen sorgen dafür, dass Hortensien üppig und lange blühen. Besser wirken diese neben Großstauden.

Ein ebenfalls guter Standort für Hortensien ist unter einem tief wurzelnden Baum. Dank des Blätterdachs werden die Blüten hier vor Wind, Mittagssonne und heftigen Regenschauern geschützt.

Hortensien mit Stecklingen vermehren

Alle Hortensienarten lassen sich mit Stecklingen vermehren. Schneiden Sie dazu im Frühling oder Frühsommer junge Triebe ohne Knospen ab und teilen Sie die mit je einem Blattpaar oben und unten in Stücke. Damit die Stecklinge nicht vertrocknen, schneiden Sie die oberen Blätter mit einem scharfen Messer oder einer Schere in der Mitte quer ab. Die unteren Triebenden werden von den Blättern befreit, kurz in Bewurzelungspulver getaucht und in Anzuchterde gesetzt.

Da Bewurzelungspulver auf hormoneller Basis nur schwer erhältlich ist, können Sie auch auf Weidenwasser zurückgreifen. Dieses können Sie selbst herstellen: Schneiden Sie frische Triebe der Weide in ein bis zwei Zentimeter große Stücke und übergießen Sie diese mit heißem Wasser. Nach etwa 24 Stunden Ziehzeit wird der Sud durch einen Sieb abgegossen und kann verwendet werden.

Unser Tipp
Setzen Sie die Triebe ein paar Zentimeter tief in den Boden, damit die Wurzeln später genug Platz haben, um sich auszubreiten. Im nächsten Schritt sollten Sie die Erde gut wässern, ohne die Pflanzen zu ertränken. Ob als Steckling oder ausgewachsene Pflanze – Hortensien brauchen viel Feuchtigkeit

Hortensien rauchen? Vergiftungsgefahr

Es kommt immer wieder zu Meldungen, dass Hortensien als Droge missbraucht werden. Die Wirkung soll ähnlich der von Marihuana sein, allerdings in abgeschwächter Form. Tatsächlich gelten die Pflanzen als ausgesprochen giftig. Sie enthalten Blausäureverbindungen, die beim Rauchen in größeren Mengen freigesetzt werden. Dies kann zu Blausäurevergiftungen mit fatalen Folgen führen, so Heidemarie Lux, Oberärztin am Klinikum Nürnberg:

  • Die Atmungskette wird blockiert.
  • Das zentrale Nervensystem wird zerstört.
  • Inneres Ersticken droht, was den Tod zur Folge hätte.

Die berauschende Wirkung von Hortensienrauch ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Von den bekannten Inhaltsstoffen der Hortensie sollte eigentlich keiner einen Rausch auslösen können. Sicher ist aber, dass der Konsum zu schweren Vergiftungen führen kann, die sogar tödlich enden können.

Pflegesteckbrief Hortensien

Hortensien
Blütezeit Die meisten Hortensien blühen von Juni bis August.
Dünger Hortensien brauchen viel Stickstoff, aber wenig Phosphor. Der im Handel erhältliche Rhododendrondünger ist gut geeignet.
Überwintern Viele Hortensien-Arten sind winterhart und benötigen im Garten nur einen leichten Schutz durch etwas Reisig und eine Mulchschicht.
Standort Schattig oder halbschattig, auf jeden Fall windgeschützt.
Gießen Wasser brauchen Hortensien reichlich. Die Erde sollte immer feucht sein, vermeiden Sie aber Staunässe.
Blau färben Durch Zugabe von Aluminiumdünger (Kalialaun) kann man die Blaufärbung der Hortensie intensivieren oder rosafarbene Blüten "umfärben".
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
  • Mein schöner Garten
  • Eigene Recherche
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