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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Aromatische Frucht Felsenbirne schneiden, pflanzen und pflegen: Tipps
Im Geschmack und Aussehen erinnern die Früchte der Felsenbirne an Heidelbeeren. Sie sind reich an Vitaminen, Mineralien und Gerbsäuren. Wer im Juni und Juli möglichst viele Beeren ernten will, muss die Pflanze im Mai zurückschneiden.
Die winterharte Felsenbirne (Amelanchier) stammt ursprünglich aus Kanada – selbst strenge Winter können ihr daher nichts anhaben. Auch gegenüber den meisten Schädlingen und Krankheitserregern erweist sich der Strauch als robust. Wegen seiner kompakten Größe eignet sich der Zierstrauch besonders gut für die Bepflanzung im Vorgarten.
Felsenbirne: Tipps zum Standort
Die Felsenbirne verträgt Trockenheit und direkte Sonne im Garten ebenso gut wie Halbschatten. Lediglich bei einem reinen Schattenplatz lässt die Blüte nach. Der Strauch gilt als genügsam – düngen oder wässern müssen Sie den Strauch selten.
Da die Felsenbirne relativ bodentolerant ist, gedeiht sie sowohl in kalkhaltiger, aber auch in durchlässiger Erde. Wichtig ist nur, dass der Boden nicht staunass oder zu schwer beziehungsweise kompakt ist.
Verschiedene Sorten der Felsenbirne
Neben der einfachen Pflege besticht die Felsenbirne auch optisch: Im Frühling ist sie an ihren weißen Blüten zu erkennen, die besonders gut mit blauen Zwiebelblumen wie Traubenhyazinthen oder Blausternchen harmonieren. Die häufigste Art der Felsenbirne ist die Amelanchier laevis 'Ballerina'. Diese veredelte Form zeichnet sich durch ihre prachtvolle Blüte und die überhängenden Zweige aus, die im Alter eine schirmartige Krone bilden.
Bis in den Herbst bietet der Strauch ein prächtiges Farbenspiel. Dann färbt sich das Laub der Felsenbirne leuchtend rot, orange und gelb.
Weitere beliebte Sorten sind die Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii) oder auch die Gewöhnliche Felsenbirne (Amelanchier ovalis). Sie unterscheiden sich vor allem durch ihre Wuchshöhe. Die Amelanchier lamarckii wird bis zu sechs Meter hoch. Die Amelanchier ovalis hingegen eher bis zu drei Meter. Zudem zählt die Gewöhnliche Felsenbirne zu den heimischen Arten. Die Sorte Amelanchier laevis hat eine Wuchshöhe von fünf Metern und eher dünne, hängende Zweige.
Felsenbirne pflanzen: Das ist zu beachten
Die beste Zeit zum Pflanzen ist im Frühling oder im Herbst. Bevor Sie den Strauch einpflanzen, sollten Sie den Boden vorbereiten. Lockern Sie die Erde vor dem Einsetzen auf und mischen Sie bei schweren oder nassen Böden etwas Sand unter. Bei nährstoffarmen Böden empfiehlt es sich, Kompost oder Dünger hinzuzugeben.
Info
Die Felsenbirne zählt, wie auch Äpfel, zu den Kernobstgewächsen (Pyrinae) und der Familie der Rosengewächse.
Bevor es ans Einpflanzen geht, sollten Sie den Wurzelballen etwa zehn Minuten in einen Eimer mit Wasser stellen. Anschließend den Topf oder eventuelle Netze entfernen und beschädigte Wurzeln abschneiden. Das Pflanzloch etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen sein. Setzen Sie den Strauch in das ausgehobene Loch und füllen es mit Erde auf. In der ersten Zeit sollte der Strauch besonders bei Trockenheit regelmäßig gegossen werden.
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Dunkle und weiche Früchte ernten
Um im Frühsommer möglichst viele reife Früchte ernten zu können, müssen Sie den Vögeln einen Schritt voraus sein. Bevor die Tiere alle Beeren wegfressen, sollten Sie ein Netz über den Strauch werfen. Darüber hinaus ist die Standortwahl wichtig für eine üppige Ernte. Je sonniger und somit wärmer dieser ist, desto höher auch der Ertrag.
Ob die Beeren reif sind, erkennen Sie an der dunklen Farbe und dem geringen Druckwiderstand. Aus den blauschwarzen, aromatischen Früchten können Sie ebenso wie aus Heidelbeeren Marmelade, Saft oder Likör herstellen.
Die großen Beeren der Sorte Amelanchier ballerina sind besonders wohlschmeckend und haben eine rote bis rotschwarze Farbe.
Ein weiterer Trick, um eine reiche Ernte zu erhalten, ist der richtige Schnitt der Felsenbirne zum richtigen Zeitpunkt.
Felsenbirne schneiden: Verjüngungsschnitt im Mai
Auch beim Schnitt hat die Felsenbirne keinen hohen Anspruch. Sie ist sehr pflegeleicht. Ein Schnitt ist selten und häufig nur zur Verbesserung der Ernte nötig. Ein Formschnitt ist nur bedingt nötig, denn der Strauch entwickelt von Natur aus eine kompakte, ansehnliche Form. Erst nach vielen Jahren kann es vorkommen, dass die Pflanze ein wenig aus der Form gerät. In diesem Fall empfiehlt sich ein Verjüngungsschnitt oder das teilweise Auslichten der Krone, falls diese nach innen hin verkahlt.
Die beste Zeit, um die Triebe der Felsenbirne zu kürzen, ist im Mai. Entfernen Sie allerdings nie mehr als die Hälfte der Zweige. Im darauffolgenden Jahr können Sie die restlichen stutzen und den Zierstrauch komplett verjüngen. Zusätzlich sollten Sie die Bodentriebe regelmäßig entfernen.
Fehler beim Schnitt verzeiht die Felsenbirne nicht
Obwohl die Felsenbirne relativ pflegeleicht und robust ist, verträgt sie Fehler beim Schnitt eher schlecht. Dazu zählt beispielsweise, wenn sie zur stark zurückgeschnitten wird. Schneiden Sie bei der Kupfer-Felsenbirne daher lieber weniger Äste ab. Dicke und auch ältere Zweige und Äste sollten Sie hingegen unberührt lassen. Wenn Sie diese kürzen müssen, sollte dies direkt in Wurzelnähe erfolgen.
Ein weiterer möglicher Fehler beim Schnitt der Felsenbirne ist es, die Zweige an der falschen Stelle zu entfernen. Diese sollten direkt an der Astverzweigung entfernt werden. Bleibt zu viel von dem abgeschnittenen Trieb zurück, können Schädlinge und Krankheiten über diese Astwunde in das Bauminnere gelangen und ihm somit schaden.
Felsenbirne vermehren: So geht's
Wenn Sie die Felsenbirne vermehren möchten, gelingt dies mit der sogenannten Absenker-Methode. Dazu biegen Sie wurzelnahe Triebe nach unten, versenken sie im Boden und fixieren sie mit einer Klammer. Die Triebspitze soll dabei wieder aus der Erde herausragen.
Wichtig: Die Erde um die Einsenkstelle sollte ständig feucht halten. Nach ein paar Wochen bilden sich neue Wurzeln. Sie können den Absenker nun von der Mutterpflanze trennen und an einem anderen Standort einpflanzen.
Strauch oder Hochstamm?
Oftmals werden Obstgehölze als Hochstamm kultiviert. Das bedeutet, dass die Krone erst ab einer Höhe von 1,80 bis zwei Metern beginnt.
Obwohl die Felsenbirne von Natur aus ein Strauchgewächs ist, lässt sie sich auch als Hochstamm züchten. In vielen Baumschulen wird die Pflanze als Strauch und als Hochstamm angeboten – Letzterer aber zu einem deutlich höheren Preis.
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