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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schritt-für-Schritt-Anleitung Holunder vermehren mit Stecklingen, Steckhölzern und Samen
Möchten Sie Holunder vermehren? Dann haben Sie drei Möglichkeiten. Zwei davon sind besonders einfach und erfolgreich.
Die Vermehrung von Holunderpflanzen ist einfacher als Sie denken. Die beste Methode dafür ist die Verwendung von Stecklingen, die weniger aufwendig ist als das Ziehen eines Holunderbaums aus Samen. Zudem geht die Holundervermehrung mit Stecklingen schneller und ist erfolgreicher als die Verwendung von Holundersamen.
Es gibt aber noch weitere Methoden, wie Sie diese schönen Sträucher selbst ziehen können.
Achtung: Einige Holundersorten sind giftig. Dazu zählt beispielsweise der Zwerg-Holunder (Sambucus ebulus, auch Attich genannt) mit samt seiner Blüten und Beeren. Aber auch der Rote Holunder (Sambucus racemosa), auch Hirschholunder oder Traubenholunder genannt) und Schwarze Holunder (Sambucus nigra), enthalten Giftstoffe. Diese gehen jedoch beim Kochen verloren.
Holunder vermehren mit Stecklingen
Wenn Sie Holunder vermehren möchten, um Ihren eigenen Garten zu bereichern, benötigen Sie zunächst einen geeigneten Holunderbaum, von dem Sie Triebe abschneiden können. Sie können problemlos Stecklinge von wildem Holunder ziehen. Wenn Sie jedoch die Möglichkeit haben, Triebe von einem Holunder Haschberg zu schneiden, sollten Sie dies in Betracht ziehen, insbesondere wenn Sie Holunderbeeren weiterverarbeiten möchten. Diese Sorte zeichnet sich durch besonders große und schmackhafte Beeren aus, die sich hervorragend zur Weiterverarbeitung eignen.
Zeitpunkt und Vorgehensweise beim Schneiden der Triebe
Idealerweise sollten Sie die Triebe im Hochsommer von Ihrem Holunderbaum schneiden. Schneiden Sie die Triebe bis in den halb verholzten Teil des Zweigs und achten Sie darauf, dass sie mindestens zwei Knospen haben - eine für die Wurzelbildung und eine für die Entwicklung der ersten Blätter. Eine Länge von etwa zehn Zentimetern ist völlig ausreichend.
Kürzen Sie zuerst die Blätter des Triebes auf die Hälfte ihrer ursprünglichen Länge, um den Stecklingen weniger Energie abzufordern. Anschließend setzen Sie den abgeschnittenen Trieb in ein Glas mit frischem Wasser an einen warmen und hellen Ort.
Pflege der Stecklinge
Um erfolgreich Holunder zu vermehren, ist es wichtig, dass die Stecklinge optimale Bedingungen erhalten. Im Dunkeln entwickeln Sie am schnellsten Wurzeln und gedeihen am besten. Darüber hinaus sollten Sie das Wasserglas oder die Vase mit Alufolie umwickeln, um Algenbildung zu verhindern. Nichtsdestotrotz sollten Sie das Wasser regelmäßig austauschen, um Fäulnis zu vermeiden. Die Zugabe eines kleinen Stücks Holzkohle ins Wasser reduziert zusätzlich das Risiko der Fäulnisbildung.
Sobald die Stecklinge gut durchwurzelt sind, können sie in Töpfe im Anzuchterde umgepflanzt werden. Denken Sie dann daran, dass die Erde ständig feucht gehalten werden muss. Alternativ können Sie eine Plastiktüte oder eine Kunststoffflasche über die Pflanzen samt Topf zu stülpen, um die Luftfeuchtigkeit hoch zu halten.
Der optimale Zeitpunkt, um Ihren zukünftigen Holunderbaum an seinen endgültigen Standort im Freiland zu pflanzen, ist das Frühjahr. Um das Anwurzeln zu fördern, können Sie die Wurzeln mit einem Bewurzelungshormon behandeln.
Es ist ratsam, mehrere Stecklinge gleichzeitig zu ziehen, da sie empfindlich auf Trockenheit reagieren.
Zusammenfassung - Holunder mit Stecklingen vermehren
Vorteil
Stecklingsmethode ist weniger aufwendig als Samenanzucht, schnelle Ergebnisse
Stecklingswahl
- Verwendung von Stecklingen von wildem Holunder oder Zuchtpflanzen.
- Stecklinge aus wildem Holunder oder Holunder Haschberg für Beerenverarbeitung empfohlen.
- Triebe mit mindestens zwei Knospen pro Steckling beziehungsweise ein Knospenpaar (Wurzelbildung und Blätter).
- Länge: 10 Zentimeter.
Zeitpunkt
Hochsommer
Vorgehen
- Blätter auf die Hälfte kürzen, um Nährstoffbedarf zu reduzieren.
- Stecklinge in ein Glas mit frischem Wasser an einen warmen, hellen Ort stellen
Stecklingspflege
- Dunkle Umgebung für Wurzelentwicklung bevorzugt.
- Wasserglas mit Alufolie umwickeln, um Algenbildung zu verhindern
- Regelmäßiger Wasseraustausch, Zugabe von Holzkohle gegen Fäulnisrisiko
- Gut durchwurzelte Stecklinge für Erde vorbereiten (Töpfe oder Plastiktüte für hohe Luftfeuchtigkeit).
- Im Frühjahr ins Freie pflanzen.
Holunder vermehren mit Steckhölzern
Sie können Holunder auch mit Steckhölzern vermehren. Schneide Sie dafür einfach etwa 20 Zentimeter lange, einjährige Triebe ab. Entfernen Sie die Blätter und stecken Sie sie in einen Topf mit Anzuchterde. Der Trieb sollte dann nur noch maximal 5 Zentimeter aus der Erde herausschauen.
Stellen Sie den Topf an einen hellen, warmen Ort und halten Sie die Erde leicht feucht. Wichtig: Achten Sie darauf, dass sich kein Schimmel bildet. Das geht am besten, indem Sie nur von unten gießen und nicht von oben.
Sobald der Trieb wächst und ausreichend Blätter gebildet hat, können Sie ihn ins Freie pflanzen – idealerweise im Frühjahr (Ende April, Anfang Mai), wenn keine langen Fröste mehr drohen.
Wie viel darf ich vom Holunder abschneiden
Wenn Sie Ihren Holunder mit Stecklingen oder Steckhölzern vermehren möchten, müssen Sie im Herbst entsprechend viele Zweige vom Mutterstrauch entfernen. Schneiden Sie jedoch nicht zu viel ab, damit der Holunder im Folgejahr wieder ausreichend Früchte trägt. Als Faustregel gilt: Verschonen Sie etwa zwölf Triebe.
Holunder mit Samen vermehren
Die Vermehrung der Holunderpflanze über Samen ist etwas aufwendiger und zeitintensiver. Wenn Sie es probieren möchten, gehen Sie wie folgt vor:
- SaatvorbereitungSammeln oder kaufen Sie Holundersamen. Geben Sie eine ausreichende Menge an Samen und etwas Sand in einen Kunststoffbeutel. Vermischen Sie alles gut. Legen Sie die Plastiktüte für etwa acht Wochen in den Kühlschrank. Dadurch wird der Winter suggeriert, wodurch die Samen später besser keimen.
- Substrat vorbereiten
Füllen Sie eine flache Schale mit einer Mischung aus Sand und Erde. Sie können auch Anzuchterde verwenden. Die Samen sollten nicht zu dicht liegen. - Aussaat
Streuen Sie die Holundersamen gleichmäßig über die Oberfläche des Substrats. Halten Sie die Erde feucht, jedoch nicht zu nass, um Schimmelbildung zu vermeiden. - AbdeckungZusätzlich können Sie die Saatschale mit einer Frischhaltefolie abdecken, um den Feuchtigkeitsverlust zu reduzieren. Dieser Trick sorgt auch dafür, dass die Erdoberfläche warm bleibt und sich keine Schädlinge einnisten können. Wenn die Samen keimen, können Sie die Folie/Glasplatte entfernen. Alternativ können Sie eine Glasplatte oder ein Zimmergewächshaus verwenden, um eine feuchte, warme Umgebung zu schaffen.
- KeimungStellen Sie die Schale an einen warmen, hellen Ort und halten Sie das Substrat leicht feucht. Die Keimung dauert einige Wochen.
- Umpflanzen
Wenn die Sämlinge groß genug sind, können Sie sie in separate Töpfe umsetzen und später ins Freie pflanzen.
Achtung: Rohe Beeren des Roten und des Schwarzen Holunders sind giftig. Sie enthalten cyanogene Glykoside. Ein Verzehr kann Übelkeit, Durchfall und Erbrechen auslösen. Wenn Sie zu Marmelade oder Saft verarbeitet werden, können sie bedenkenlos verzehrt werden. Vergessen Sie nicht, die Steine auszusieben. Denn diese können ebenfalls Pflanzengifte enthalten.
Fazit
Wenn Sie Ihren Holunder vermehren möchten, sollten Sie auf die Stecklingsmethode setzen. Sie ist im erfolgreichsten und einfachsten. Aber auch Steckhölzer sind eine gute Maßnahme, um den Beerenstrauch zu vermehren. Zeitintensiver ist die Vermehrung der Holunderpflanze über Samen.
- Eigene Recherche