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Kompost anlegen: Tipps & Anleitung – So gelingt kompostieren ganz einfach


Die zehn größten Fehler vermeiden
Den Kompost richtig anlegen

Von dpa-tmn, jb

Aktualisiert am 03.03.2022Lesedauer: 6 Min.
Biomüll: Nicht jeder Abfall darf auf den Kompost.Vergrößern des BildesBiomüll: Nicht jeder Abfall darf auf den Kompost. (Quelle: svetikd/getty-images-bilder)

Auf einem Komposthaufen wird aus organischen Abfällen wertvoller Dünger. Einfach nur anfallendes Grünzeug anzuhäufen ist allerdings keine gute Methode. Wie Sie Kompost richtig aufzusetzen.

Kompost bietet Ihrem selbst angebauten Gemüse ausreichend Nährstoffe und ist, im Gegensatz zu konventioneller Komposterde, nicht mit Plastik versetzt.

Holz oder Metall: Welcher Komposter eignet sich?

Für den Komposter gibt es verschiedene Materialien: Kunststoff, Metall oder Holz.

Kunststoff

In dem Modell aus Kunststoff ist eine höhere Wärmeentwicklung möglich. Er ist somit ein sogenannter Thermokomposter, bei dem der Verrottungsprozess schneller voranschreitet.

Komposter aus Kunststoff sind sind kostengünstig, müssen nicht aufgebaut werden und häufig platzsparend beziehungsweise im Standort variabel. Am falschen Standort kann das Material mit der Zeit aufgrund der Witterungsbedingungen jedoch porös werden.

Holz

Holz ist robust, im Vergleich zu Metall kostengünstig und lässt sich leicht selbst zusammenbauen. Wichtig ist jedoch, dass das Holz regelmäßig gepflegt wird, damit es den Witterungsbedingungen stand hält und nicht selbst verrottet. Bei Holz besteht daher die Gefahr, dass es sich selbst zersetzt und Sie es austauschen müssen.

Bei einem sogenannten Lattenkomposter ist zudem für eine ausreichende Belüftung gesorgt.

Metall

Komposter aus Metall sind sehr robust und pflegeleicht. Es gibt Modelle, die sich leicht zusammenbauen lassen – auch von nur einer Person. Allerdings ist der Komposter aus Metall im Vergleich zu den Varianten aus Holz oder Kunststoff relativ teuer. Wichtig ist, dass das Material eine gute Legierung hat, damit es nicht rostet.

Tipp
Wenn Sie einen Komposter kaufen, achten Sie darauf, dass er verschließbar ist. Dadurch verringern Sie die Gefahr, dass sich Nagetiere über den Inhalt hermachen und verringern zudem die Geruchsbelästigung.

Den Kompost richtig aufsetzen

Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen empfiehlt, im Herbst das gesammelte Grünzeug aus dem Sommer gleichzeitig mit neuem zerkleinerten Material zu einem offen liegenden großen Komposthaufen aufzusetzen. Beigemischt werden sollten etwa drei Prozent fertiger Kompost, da hier alle notwendigen Mikroorganismen enthalten sind und so die Rotte in Gang gesetzt wird. Zudem gehören etwa zehn Kilogramm Gesteinsmehl je Kubikmeter und fünf Kilogramm Algenkalk oder Hüttenkalk dazu.

Tipp
Gesteinsmehl verhindert die Geruchsbildung und reichert den Kompost mit Mineralien an. Kalk bindet bei der Umsetzung organische Säuren.

Nach dem Aufsetzen sollte sich der Haufen bis auf 50 bis 60 Grad erwärmen. Dadurch werden Krankheitskeime vernichtet. Diese Erhitzung kommt allerdings nur im Inneren eines Behältnisses, das mindestens drei Kubikmeter groß ist, zustande. Wenn die Temperatur im Kern abkühlt, sollte man das Äußere nach innen umschaufeln. Danach bedeckt man den Komposthaufen mit Stroh, Lochfolie oder mit Pflanzen wie Kapuzinerkresse oder Kürbissen, die man direkt in den Kompost sät.

Wann ist der Kompost reif?

Nach drei bis vier Monaten ist Frischkompost fertig. Er ist angerottet, aber hat noch gröbere Teile. Er taugt laut Umweltbundesamt zum Mulchen und zum Verbessern des Gartenbodens.

Reifekompost, auch Humusdünger genannt, ist im Sommerhalbjahr nach vier bis sechs Monaten fertig. Über den Winter braucht er länger, etwa sechs bis zwölf Monate. Der Geruch ist ein guter Hinweis auf reifen Kompost: Er sollte nach feuchter Walderde riechen. Und er hat feine Krümel.

Tipp
Länger als ein Jahr sollte Kompost nicht lagern, da sich danach die guten Inhaltsstoffe – organische Substanzen – weit abbauen.

Außerdem gibt es folgenden Test: Das Umweltbundesamt rät, eine Hand voll Kompost und Gartenerde zu mischen, in einen Topf zu geben und anzufeuchten. Dann kommen Samen von Kresse darauf, der Topf wird mit klarer Folie abgedeckt. Der Kompost ist reif, wenn nach rund einer Woche viele Samen zu Keimlingen geworden sind und diese auch rasch weiterwachsen, ohne sich gelb oder braun zu verfärben. Das ist ein Zeichen dafür, dass der Kompost verträglich für Pflanzen ist.

Damit der Kompost nicht stinkt

Einen übel riechenden Kompost will niemand im Garten haben. Sollte der Kompost stinken, liegt das meist daran, dass er zu nass ist. Ein nasser Haufen neigt zum faulen und Umkippen. Grund ist oft, dass zu viel frischer Rasenschnitt auf den Komposthaufen gegeben wird. Das naturgemäß nasse Schnittgut sollte zuerst separat getrocknet werden, bevor es dem Kompost beigemischt wird.

Kompost aus Gartenabfällen

Laub wird oft auf dem Komposthaufen entsorgt. Doch hier muss man aufpassen: Der Kompost sollte maximal bis zu einem Anteil von rund 20 Prozent mit Laub aufgefüllt werden. Allerdings ist nicht jede Laubsorte geeignet: Das Laub mancher Bäume verrottet nur langsam. Dazu gehören Eichen, Platanen oder Walnussbäume. Bei diesen Sorten kann es bis zu drei Jahre dauern, ehe sie verrotten, erklärt die Stiftung Arboretum Park Härle in Bonn. Hobbygärtner sollten daher diese Blätter im Herbst nicht einfach so auf den Kompost geben, sondern sie vorher zerkleinern.

Problematisch auf dem Kompost ist auch frischer Rasenschnitt. Dieser enthält viel Wasser und verdichtet sich in Schichten über zehn Zentimetern Höhe. Mangels Sauerstoff in diesen Bereichen kann das Gemisch faulen.

Auf den Kompost gehören zudem auf keinen Fall Unkräuter mit Samenständen. Durch das spätere Aufbringen des Humus werden die Samen im Garten verteilt.

Tipp für Gartenabfälle auf dem Kompost

Damit aus dem Kompost guter Humus wird, gibt der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde in Berlin folgenden Tipp: Je kleiner das Material, desto schneller verrottet es. Das bedeutet: Laub mit dem Rasenmäher zerkleinern, kleine Äste oder grobe Kohlstrünke durch den Häcksler jagen.

Der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Bonn empfiehlt, neben dem Kompost kleine Häufchen verschiedener Materialien anzusammeln, um diese mit dem Rasenschnitt mischen zu können. Diese Mischung ist locker genug, um bei der Zersetzung wichtigen Pilzen, Regenwürmern und Bakterien nicht nur Nahrung, sondern auch ausreichend Sauerstoff zu bieten.

Kompost aus Haus- und Gartenabfällen

Die Grundlage für einen eigenen Kompost bilden in der Regel die kompostierbaren Abfälle aus Haus und Garten. Allerdings sollten Sie nur unbehandelte Rohprodukte aus der Küche verwenden, beispielsweise Salat und Kartoffelschalen. Von Schalen von Zitrusfrüchten oder Bananen wird abgeraten. Diese sind oft behandelt worden und verrotten nur schwer, weil die heimische Bodenfauna darauf nicht eingestellt ist.

Was darf nicht auf den Kompost?

Auf den Kompost darf nicht:

Produkt Besonderheit
Asche sowohl Holzasche als auch Kaminasche
Baumschnitt in größeren Mengen
Eierschalen können Ratten anlocken
Essensreste sowohl gekocht als auch ungekocht. insbesondere Brot, Fisch, Fleisch, Gräten/Knochen, Wurst – proteinhaltige Lebensmittel locken Ratten an.
Flüssigkeiten Milch, Öl
Grillkohle
Holzhäcksel von behandeltem Holz
Kleintierstreu
Laub mehr als 20 Prozent sowie nicht von Eichen, Ginkgo, Pappel, Platane, Rosskastanie, Walnuss
Obst- und Gemüsereste von behandeltem/gespritztem Obst und Gemüse, sowie schwer verrottende Schalen wie Banane, Zitrusfrüchte, Avocado
Papiertaschentücher sowie Küchenrolle und Servietten
Pflanzenreste Wenn diese mit Schädlingen, Pilzen oder Krankheiten befallen sind.
Rasenschnitt feucht
Sägemehl von behandeltem Holz
Schnittblumen häufig mit Pestiziden behandelt
Teeblätter, Kaffeesatz über haushaltsübliche Mengen hinaus

Tipp
Mit einem Wurfgitter oder einem Durchwurfsieb auf dem Komposter verhindern Sie, zu große Bestandteile auf dem Kompost landen.

Was darf auf den Kompost?

Auf den Kompost darf:

Produkt Besonderheit
Baumschnitt zerkleinert
Holzhäcksel von unbehandeltem Holz
Kot in sehr geringen Mengen von Haustieren und ohne Zusätze wie Streu
Laub bis zu 20 Prozent vorwiegend von allen heimischen Obstbäumen sowie Ahorn, Akazie, Birke, Buche, Eberesche, Esche, Hainbuche, Haselnuss, Linde, Ulme, Weide
Nussschalen in geringen Mengen
Obst- und Gemüsereste roh, unbehandelt, in haushaltsüblichen Mengen
Rasenschnitt trocken
Sägemehl von unbehandeltem Holz
Teeblätter, Kaffeesatz in haushaltsüblichen Mengen
Alte Blumenerde nicht bei Schädlingsbefall

Gleichgewicht beim Kompostieren muss stimmen

Damit aus den Abfällen Humus wird, muss der pH-Wert bei der Kompostierung stimmen. Um das zu erreichen, sollten Sie ein Gleichgewicht zwischen stickstoffreichen (beispielsweise feuchte Grün- oder Gemüse-/Obstabfälle) und kohlenstoffreichen (beispielsweise trockene Baumabfälle) Kompostmaterialien herstellen. Den pH-Wert können Sie mit Lackmuspapier messen. Durch die Zugabe oder den Verzicht auf bestimmte organische Substanzen, können Sie den Stickstoff-, Phosphor- und Kaliumgehalt im Humus variieren und somit den idealen Dünger für Ihre Pflanzen herstellen. Aber auch bestimmte, äußere Faktoren beeinflussen das Gleichgewicht im Kompost. Hierzu zählen beispielsweise Umwelteinflüsse (saurer Regen), so das Umweltbundesamt.

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Auch krankes Material sowie Stoffe, die den Gärprozess blockieren, sollten aussortiert und entsorgt werden. Sie stören das Gleichgewicht im Kompost.

Komposter für den Balkon

Wer keinen Garten hat, der kann mit einer Wurmkiste oder auch Wurmkompostierer seine biologischen Abfälle kompostieren und so seine eigene Komposterde herstellen. Aufgrund der Größe und der Bauweise funktioniert dies auch in der Wohnung – ohne dass störende Gerüche entweichen. Die kleineren Modelle für die Wohnung werden auch Bokashi genannt.

Für die Kompostierung mit Würmern benötigen Sie

  • mehrere wetterfeste Behältnisse
  • feuchte Pflanzenerde
  • Reisig
  • Laub
  • unbedruckte Pappkartonschnipsel
  • eine kleine Kolonie Regenwürmern (Der BUND empfiehlt 500 bis 1000 im Komposthaufen.)

Alternativ können Sie auch einen Kompoststarter verwenden.

Im ersten Behälter wird der Komposthaufen gesammelt. Wenn dieser eine entsprechende Höhe hat, wird der zweite Behälter benutzt – in dieser Zeit verrottet der erste Haufen. Nach wenigen Monaten Verrottungsprozess sollten Sie den junge Kompost aus dem zweiten Behälter in den dritten sieben. Gröbere Bestandteile, die nicht durch das Sieb fallen, und die Würmer kommen zurück in das zweite Behältnis. Sobald der erste Behälter leer ist, wird in diesem ein neuer Kompost angelegt beziehungsweise das biologische Material gesammelt. Der erste Behälter dient somit als Sammler, in dem zweiten findet die Verrottung statt und der Inhalt des dritten darf als Dünger verwendet werden.

Kompostbeschleuniger nicht unbedingt notwendig

Man kann solche Behältnisse kaufen oder selbst aus Drahtkörben oder Brettern bauen. Bei Brettern empfiehlt sich ein Stecksystem mit Luftschlitzen, das mitwachsen kann. Baumärkte umwerben den Gartenfreund nicht nur mit Luxus-Kompostiergeräten, sondern auch mit Kompostbeschleunigern. In ihm ist Kalk enthalten, welcher auch Bodenkleber genannt wird. Er soll den Humus krümelig machen.

Nicht zu nass, nicht zu warm

Wichtig ist, dass Sie einen offenen Komposter, der kein Thermokomposter ist, nicht in die direkte Sonnen stellen. Ein schattiger Standort ist ratsam. Der Grund: Kompost darf weder austrocknen noch unter Wasser stehen. Das ideale Gleichgewicht erreichen Sie, wenn Sie auf zwei Drittel Nassmüll etwa ein Drittel trockene Gartenabfälle geben.

Tipp
Haben Sie keine feuchten Abfälle zur Hand, können Sie den Kompost auf etwas gießen.

Ebenso wichtig ist es den Inhalt auch ab und an umzusetzen. Dies sollte jedoch nicht nach Oktober passieren. In der kühlen Jahreszeit verkriechen sich viele Tiere wie der Igel oder nützliche Insekten in den Haufen, da sie relativ warm sind. Am besten sollten Sie daher mit dem Umsetzen bis bis Anfang März warten.

Ratten werden vom Fleisch angezogen

Vielen sind Komposthaufen, besonders wenn sie nicht im eigenen Garten stehen, ein Dorn im Auge. Sie gelten als Zufluchtsort für Ratten. Das ist jedoch nur der Fall, wenn im Kompost proteinreiche Lebensmittel untergemischt wurden.

Ein weiterer Tipp, Ratten fern zu halten, ist ein gut durchlüfteter und gepflegter

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
  • Mein Kumpel, der Kompost
  • Gartenjournal
  • Mein schöner Garten
  • selbst
  • Umweltbundesamt
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