Studie zeigt Gebärmutterhalskrebs: Impfung senkt Risiko deutlich
Sogenannte Humane Papillomviren, kurz HP-Viren, sind die häufigsten sexuell übertragenen Viren. Eine Impfung wird empfohlen. Jetzt hat sich in Studien gezeigt, dass die HPV-Impfung ein bestimmtes Krebsrisiko senkt.
Die Einführung der Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) hat laut einer Studie zu einem deutlichen Rückgang von Gebärmutterhalskrebs in England geführt. Ein Vergleich der Fallzahlen von Gebärmutterhalskrebs und Vorstufen dieser Krebsart vor dem Start des britischen HPV-Impfprogramms 2008 und danach habe eine "substantielle Verringerung" gezeigt. So heißt es in der am Donnerstag im Fachblatt "The Lancet" veröffentlichten Studie. Der Rückgang betraf insbesondere junge Frauen, die die Impfung früh erhalten hatten.
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"Unsere Studie liefert den ersten direkten Beleg für die Wirkung der HPV-Impfung (...) auf das Auftreten von Krebs", schrieben die Studienautoren. Bei den jungen Frauen, die bereits mit zwölf oder 13 Jahren den Impfstoff Cervarix bekamen, gingen die Gebärmutterhalskrebs-Fälle demnach um 87 Prozent zurück. Bei Frauen, die ihre HPV-Impfung im Alter zwischen 16 und 18 Jahren erhielten, betrug der Rückgang der Studie zufolge 34 Prozent.
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Begrenzte Aussagekraft der Studie
Die Studienautoren räumten allerdings eine begrenzte Aussagekraft ihrer Studie ein. Sie hatten nur Frauen bis zu einem Alter von 25 Jahren in den Blick genommen. Bei dieser Altersgruppe tritt Gebärmutterhalskrebs auch ohne HPV-Impfung nur selten auf. Die Studie müsse daher in den kommenden Jahren fortgesetzt werden, schrieben die Wissenschaftler.
Gebärmutterhalskrebs ist eine der häufigsten Krebsarten bei Frauen und tötet alljährlich hunderttausende Frauen weltweit. In fast allen Fällen wird dieser Krebs durch den Erreger HPV ausgelöst, der durch Geschlechtsverkehr übertragen wird. Seit Mitte der 2000er-Jahre gibt es HPV-Impfstoffe. Die Impfung soll möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen.
Globale Strategie zur Bekämpfung von Gebärmutterhalskrebs
Vergangenes Jahr legte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine globale Strategie zur Bekämpfung von Gebärmutterhalskrebs vor. Die Autoren der "Lancet"-Studie heben hervor, dass allerdings aus verschiedenen Gründen noch nicht ausreichend gegen HPV geimpft werde. Ärmere Länder könnten sich die Impfungen nicht leisten. Eine zusätzliche Herausforderung liege darin, dass der Impfstoff durchgehend gekühlt werden müsse.
"Aber auch in einem wohlhabenden Land wie England mit kostenlosem Zugang zur HPV-Immunisierung wurde nicht das von der WHO gesetzte Ziel erreicht, dass 90 Prozent der 15-jährigen Mädchen geimpft sind", schrieben die Gynäkologinnen Maggie Cruickshank und Mihaela Grigore. Außerdem behindert den Studienautoren zufolge die Corona-Pandemie eine Ausweitung der HPV-Impfungen.
In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) eine erste HPV-Impfung im Alter zwischen neun und 14 Jahren. 2018 wurde diese Impfempfehlung für Mädchen auf Jungen ausgeweitet.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur AFP