Geburtsschmerzen Sandra: "Jede Geburt ist ganz anders"
Meine drei Geburten waren alle ganz verschieden – auch die Schmerzen. Im Nachhinein sind mir aber definitiv die Schmerzen der ersten Geburten am meisten in Erinnerung geblieben. Warum? Bei meinem ältesten Sohn hatte ich einen Notkaiserschnitt, der gemacht wurde, weil die Plazenta ihn nicht mehr gut versorgt hat (er war zehn Tage übertragen). Nach der Geburt, die nachmittags um 17:30 Uhr war, hatte ich die ganze folgende Nacht unerträgliche Schmerzen. Meinen Sohn habe ich in dieser Nacht nur kurz gesehen und schon gar nicht bei mir gehabt. Das erste Aufstehen am nächsten Tag war noch schlimmer… Obwohl jetzt schon zwölf Jahre vergangen sind, habe ich noch immer das Gefühl, entscheidende Stunden verpasst zu haben.
"Die Schmerzen spielen keine Rolle mehr"
Bei meinem zweiten Sohn wollte ich nicht noch mal das Gleiche erleben. Ich habe ihn zu Hause bekommen - unterstützt von einer Hebamme. Sie ist ruhig geblieben, als auch er zehn Tage übertragen war - und so konnte auch ich ruhig bleiben. Nachts um halb fünf wurde ich von der ersten Wehe geweckt. Als ich gegen halb zwei in die Badewanne gegangen bin, ging es dann plötzlich so heftig los, dass wir schnell die Hebamme gerufen haben. Immerhin hat es dann immer noch sieben eineinhalb Stunden gedauert, zwischendurch hatte ich so dolle Schmerzen, dass ich dachte, es nicht aushalten zu können. Hätte ich aussteigen können, ich hätte die Möglichkeit sofort ergriffen. Ungefähr eine Stunde vor der Geburt kam dann noch die zweite Hebamme dazu. An diese Zeit habe ich nur bruchstückhafte Erinnerung, ich war wohl schon ein bisschen weggetreten. Es war eine sehr anstrengende, aber unkomplizierte Geburt. Und das Wichtigste: Als unser Sohn geboren war, waren die Schmerzen sofort vergessen. Sie spielen einfach keine Rolle mehr, denn ich war so froh, das gesunde Kerlchen in den Armen zu halten.
"In einer Wehe erledigt"
Die Geburt unserer Tochter war wieder komplett anders. Weil sie in einer anderen Stadt geboren wurde und ich dort keine passende Hausgeburts-Hebamme gefunden habe, habe ich sie ambulant im Krankenhaus entbunden. Das meiste haben mein Mann und ich alleine gemacht. Als wir im Krankenhaus waren, bin ich erstmal alleine in die Badewanne gegangen, dort wurden die Wehen innerhalb von einer Minute so heftig, dass ich es kaum geschafft habe, meinen Mann auf mich aufmerksam zu machen, um die Hebamme zu rufen. Als ich aus der Wanne raus war, öffnete sich der Muttermund in einer Wehe von zwei auf zehn Zentimeter. Das war sehr sehr schmerzhaft, ich dachte, es zerreißt mich und mit ein paar Sekunden Pause ging es in die Austreibungsphase. Dafür hatte ich diese Phase in einer Wehe erledigt. Schmerzen hatte ich insgesamt nur für ungefähr eine halbe Stunde. In dieser letzten halben Stunde hat mir auch die „Erfahrung“ nicht geholfen, mal abgesehen davon, dass mir klar war, dass ich es bald geschafft haben würde.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.