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Darmkrebs-Fälle bei Älteren sinken, aber steigen bei Menschen unter 50


Experten warnen
Darmkrebsfälle sinken bei Älteren – aber steigen bei Menschen unter 50


Aktualisiert am 19.03.2025 - 13:20 UhrLesedauer: 2 Min.
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Symptome zeigen sich oft spät: Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. (Quelle: AndreyPopov/getty-images-bilder)
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Lange Zeit galt Darmkrebs als vorwiegend altersbedingtes Leiden, doch dieses Bild hat sich geändert. Warum die Fälle bei Jüngeren zunehmen und welche Hoffnung es gibt.

Jährlich erhalten rund 55.000 Menschen in Deutschland die Diagnose Darmkrebs. Dank Früherkennungsprogrammen sinkt die Sterblichkeit, doch es gibt eine alarmierende Entwicklung: Immer mehr junge Erwachsene erkranken. Experten des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) warnen und fordern mehr Aufmerksamkeit für Symptome bei Jüngeren.

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Warum Vorsorge so wichtig ist

Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen, doch rechtzeitig erkannt, lässt sich die Krankheit gut behandeln. "Das Vorsorgescreening ist die effektivste Maßnahme gegen Darmkrebs", sagt Dr. Benjamin Kobitzsch, Facharzt für Innere Medizin am Krebszentrum des UKL, in einer Pressemitteilung.

Die Darmspiegelung (Koloskopie) ermöglicht die Entfernung von Krebsvorstufen und die Früherkennung von Tumoren. Eine große internationale Studie belegt, dass die Vorsorgeuntersuchung mit 80 Prozent der wichtigste Grund dafür ist, dass heute weniger Menschen an Darmkrebs sterben als früher.

Gut zu wissen

Zur Vorsorge wird die Darmspiegelung bei Männern ab dem 50. und bei Frauen ab dem 55. Lebensjahr durch die Krankenkassen bezahlt. Frauen wird ab dem 50. Lebensjahr ein jährlicher Stuhltest empfohlen.

Steigende Fallzahlen bei unter 50-Jährigen

Während sich die Zahl der Erkrankungen bei älteren Menschen stabilisiert oder rückläufig ist, verzeichnen Mediziner eine beunruhigende Zunahme von Darmkrebsfällen bei jüngeren Erwachsenen.

Besonders in wohlhabenden Ländern wie Deutschland und den USA tritt Darmkrebs immer häufiger bei jungen Menschen zwischen 20 und 50 Jahren auf. "Wir sehen das auch in unserer Sprechstunde", berichtet Kobitzsch. Inzwischen seien zwölf Prozent der am UKL behandelten Darmkrebspatienten unter 50 Jahre alt. In den USA liege dieser Anteil sogar bei zwölf Prozent der Gesamtfälle.

Das Problem: Da Darmkrebs bei jungen Menschen als unwahrscheinlich gilt, wird er oft erst spät diagnostiziert. "Junge Patientinnen und Patienten klagen zwar über Beschwerden, doch selten wird Darmkrebs als Ursache in Betracht gezogen", so Kobitzsch. Die Folge: Der Tumor wird häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt, was die Heilungschancen erheblich verringert.

Warum nimmt die Zahl der jungen Darmkrebspatienten zu?

Laut Experten könnte der Lebensstil entscheidend dazu beitragen: Ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel stehen im Verdacht, die Entstehung von bösartigen Tumoren zu begünstigen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Präzisionsmedizin als neue Hoffnung

Ist der Krebs bereits fortgeschritten und die Standardtherapien greifen nicht mehr, setzen die Leipziger Experten zunehmend auf Präzisionsonkologie. Dabei wird das Erbgut des Tumors analysiert, um gezielte Angriffspunkte für eine maßgeschneiderte Therapie zu finden. "Wenn sich genetische Besonderheiten nachweisen lassen, können wir spezifische Medikamente einsetzen, die den Tumor an seiner verwundbarsten Stelle bekämpfen", erklärt Kobitzsch. Zwar profitieren nur einige Patienten von dieser Methode, doch für sie kann sie lebensrettend sein.

Ein weiterer Fortschritt: Seit Herbst ist ein neues Medikament aus der Gruppe der Enzymhemmer verfügbar, das gegen metastasierten Darmkrebs wirkt.

Früherkennung bleibt der beste Schutz

Idealerweise sollte es jedoch gar nicht erst so weit kommen – dank einer guten Vorsorge könnten viele Fälle vermieden werden. "Wir müssen stärker darauf achten, dass auch junge Menschen mit anhaltenden Verdauungsbeschwerden auf Darmkrebs untersucht werden", betont Kobitzsch. Nur durch eine frühzeitige Diagnose ließen sich die Heilungschancen erhöhen und schwere Krankheitsverläufe verhindern.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

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