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Mala Grohs: Bayern-Star gibt unglaubliches Comeback nach Krebsdiagnose


Wenige Monate nach Krebsdiagnose
Bayern-Star gibt sensationelles Comeback


19.03.2025 - 13:23 UhrLesedauer: 4 Min.
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Mala Grohs: Die Torhüterin steht seit 2019 in München unter Vertrag. (Quelle: IMAGO/Hendrik Hamelau/imago)
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Noch vor wenigen Wochen rückte der Fußball für Mala Grohs aufgrund ihrer Krebsdiagnose in den Hintergrund. Plötzlich ist sie zurück – und verblüfft mit einer unglaublichen Leistung.

Die Freude war Maria Luisa, genannt Mala, Grohs am Dienstagabend nach dem Schlusspfiff deutlich anzusehen. Dabei hatte sie mit ihrer Mannschaft, den Frauen des FC Bayern, im Viertelfinale der Champions League gerade eine bittere Niederlage kassiert. Im Hinspiel unterlagen die Münchnerinnen Olympique Lyon, dem Rekordsieger des Wettbewerbs, vor heimischem Publikum mit 0:2. Der Traum vom Finale in der Königsklasse droht damit vorzeitig zu platzen. Doch das war für die Torhüterin wohl ausnahmsweise nur nebensächlich.

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"Ich freue mich sehr, bin auch sehr stolz drauf, wie ich die letzten Monate gemeistert habe", sagte Grohs nach der Partie am Mikrofon des übertragenden Streaminganbieters DAZN. "Es war alles, womit man nicht rechnen konnte im Endeffekt. Ich musste alles neu lernen." Womit die 23-Jährige den Finger in die eigene Wunde legte. Denn an Fußball – geschweige denn, bei einem Champions-League-Spiel auf dem Platz zu stehen – war bei Grohs noch vor wenigen Wochen gar nicht zu denken.

Mitte November hatte ihr Verein eine schockierende Nachricht verkündet. In einer Pressemitteilung hieß es damals, dass bei Grohs ein bösartiger Tumor diagnostiziert worden sei. Aufgrund der Krebserkrankung werde sie deshalb auf unbestimmte Zeit fehlen. "Die Erkrankung ist eine Herausforderung, von der ich nicht gedacht hätte, dass ich sie einmal bewältigen muss", sagte Grohs damals. Doch sie schaffte es – und wie.

Im Rekordtempo zurück in den sportlichen Fokus

Bereits kurz vor Weihnachten hieß es vonseiten des FC Bayern, dass Grohs sich auf dem Genesungsweg befinde. Die medizinischen Maßnahmen seien erfolgreich verlaufen. Der Klub rechnete zu diesem Zeitpunkt bereits im Januar mit der Rückkehr der Spielerin, die auch schon für die deutsche A-Nationalmannschaft nominiert worden war – und sollte Recht behalten.

Denn im Rekordtempo rückte Grohs gerade einmal knapp zwei Monate nach ihrer bitteren Diagnose wieder sportlich in den Fokus. Zu Jahresbeginn konnte sie erste Einheiten mit dem Team absolvieren. Nur einen Monat nach ihrer Rückkehr auf den Trainingsplatz stand die 1,80 Meter große Torfrau dann wieder über 90 Minuten in einem Pflichtspiel auf dem Feld. Beim Rückrundenauftakt der Zweitvertretung des FC Bayern gegen den VfL Bochum (2:0) hielt sie ihren Kasten dabei direkt sauber. "Für mich persönlich war das Spiel sehr gut und es hat Spaß gemacht, wieder zu spielen", erklärte Grohs im Anschluss. Nur zwei Tage später stand sie beim DFB-Pokalspiel der ersten Mannschaft gegen Eintracht Frankfurt im Kader.

Die Weltmeisterin scheitert an Grohs

Zu Einsätzen kam Grohs in der Erstvertretung ihres Vereins zunächst aber noch nicht. In ihrer Abwesenheit hatte Ena Mahmutovic, ihres Zeichens bereits einmalige deutsche Nationalspielerin, Bayerns Stammtorhüterin durchaus ordentlich vertreten. Cheftrainer Alexander Straus ließ die 21-Jährige deshalb auch nach Grohs' Rückkehr ins Aufgebot zunächst im Tor.

Das änderte sich aber am Dienstagabend. Als der FC Bayern auf dem Netzwerk X die Aufstellung für die Partie gegen Lyon veröffentlichte, garnierte die Social-Media-Abteilung des Klubs den Post mit dem Satz "Look who's back" (auf Deutsch.: "Seht, wer zurück ist"). Gemeint war Mala Grohs, die erstmals wieder zwischen den Pfosten der ersten Mannschaft stehen durfte.

Das Comeback verlief dann zwar hinsichtlich des Ergebnisses für die gebürtige Münsteranerin unerfreulich. Doch an ihr lag es definitiv nicht, dass die Bayern vor dem Rückspiel in Lyon mit dem Rücken zur Wand stehen. Acht Paraden zeigte Grohs gegen die Französinnen, stellte sich den Vorstößen der Gäste immer wieder entschlossen in den Weg. Ihr größter Moment kam dabei kurz vor der Pause.

Nach einem Foul von Bayern-Kapitänin Sarah Zadrazil an Lyons Ellie Carpenter gab es Elfmeter. Weltmeisterin Lindsey Heaps trat an, schob den Ball flach und präzise nach rechts. Doch sie hatte die Rechnung ohne Grohs gemacht. Die Torhüterin tauchte ab und fischte die Kugel mit einer Wahnsinnsparade aus dem Eck. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war klar: Mala Grohs ist endgültig zurück.

"Es gibt nichts mehr zu verlieren"

Es war dementsprechend ein bemerkenswertes, fast sensationelles Comeback, das die Nummer eins der Bayern in diesem so wichtigen Spiel hinlegte. Das sah nach der Partie auch Teamkollegin Klara Bühl so. "Ich glaube, die Geschichte, die Mala hatte, hat sie einwandfrei gemeistert – und dass sie dann heute so ein Spiel abliefert, ist natürlich hervorragend", lobte die 24-Jährige ihre Mitspielerin. Trainer Alexander Straus betonte: "Mala hat heute genau das gemacht, was wir erwartet haben." Bei den Gegentoren sei sie machtlos gewesen.

Und die Torhüterin selbst? Die war einfach nur beseelt davon, wieder für ihre Mannschaft spielen zu dürfen. "Es war aufregend und ich habe mich wirklich sehr auf den Tag heute gefreut und es hat sich einfach super gut angefühlt, hier wieder mit den Mädels einzulaufen", so Grohs, deren Familie und Freunde bei ihrer Rückkehr zudem auf der Tribüne am FC Bayern Campus Platz genommen hatten. Darüber sei sie sehr glücklich, erklärte die Torhüterin.

Den Blick richtete sie sogleich direkt nach vorn. Trotz der ungünstigen Ausgangslage forderte Grohs von ihrer Mannschaft für das Rückspiel in der kommenden Woche "volle Energie, Vollgas". Denn: "Es gibt nichts mehr zu verlieren", so die ehemalige Juniorennationalspielerin. Womit sie nach ihrem privaten Sieg über den Krebs wohl in doppelter Hinsicht recht haben dürfte.

Verwendete Quellen
  • TV-Übertragung bei DAZN
  • fcbayern.com: "Mala Grohs fehlt auf unbestimmte Zeit"
  • fcbayern.com: "Mala Grohs auf Genesungsweg"
  • fcbayern.com: "Bei Rückkehr von Mala Grohs: FCB Frauen II bejubeln zweiten Saisonsieg"
  • fcbayern.com: "'Ein besonderes Gefühl': Mala Grohs kehrt ins Bayern-Tor zurück"
  • Eigene Recherche

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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