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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Methylenblau Gehirndoping dank blauer Zunge? Mediziner warnen vor neuem Trend

Leistungsfähiger, gesünder und mehr Energie – das versprechen Influencer, die Methylenblau als Nahrungsergänzungsmittel bewerben. Was wirklich dahintersteckt.
In den sozialen Medien wie Instagram oder TikTok kursieren derzeit zahlreiche Videos, in denen Influencer eine Substanz namens Methylenblau als "Brain Booster" anpreisen. Das Mittel soll die Gehirnleistung verbessern, Energie steigern und sogar vor Demenz schützen. Doch gibt es wissenschaftliche Belege dafür?
Methylenblau: Wundermittel oder gefährlicher Trend?
Tatsächlich handelt es sich bei Methylenblau um einen medizinischen Farbstoff. Er wird in Krankenhäusern eingesetzt, um Gewebe oder Flüssigkeiten sichtbar zu machen. Zudem kommt er als Notfallmedikament bei bestimmten Vergiftungen zum Einsatz.
Es gibt zwar auch Hinweise darauf, dass niedrige Dosen Methylenblau die Gedächtnisleistung verbessern können – zumindest in Tierversuchen. Doch diese Ergebnisse lassen sich nicht einfach auf den Menschen übertragen. Effekte wie ein Energieschub oder Schutz vor Demenz sind daher nicht wissenschaftlich belegt. Experten warnen sogar: Der blaue Farbstoff kann schwere Nebenwirkungen auslösen – bis hin zu lebensbedrohlichen Reaktionen.
Lebensgefährliche Wechselwirkungen möglich
Besonders bedenklich ist: Methylenblau kann in Kombination mit bestimmten Medikamenten wie Antidepressiva oder Antibiotika ein sogenanntes Serotoninsyndrom auslösen. Dabei kommt es zu einer verstärkten Wirkung von Serotonin im Körper, die lebensbedrohlich sein kann. Zu den Warnzeichen gehören Fieber, Herzrasen und Bluthochdruck.
Auch eine zu hohe Dosis von Methylenblau kann gesundheitliche Probleme verursachen. Zu den Nebenwirkungen des Mittels zählen Übelkeit, Erbrechen und im schlimmsten Fall eine Art Blutvergiftung. Methylenblau wird zwar als Gegengift bei bestimmten Blutvergiftungen eingesetzt, doch paradoxerweise kann eine Überdosierung auch genau das Gegenteil bewirken.
Besser Finger weg von Methylenblau
Zusammengefasst lässt sich sagen: Wer Methylenblau einnimmt, setzt sich einer unnötigen Gesundheitsgefahr aus. Es gibt aktuell keine wissenschaftliche Grundlage für die angeblich leistungssteigernden Effekte des Farbstoffs. Stattdessen birgt er erhebliche Risiken, insbesondere im Zusammenspiel mit anderen Medikamenten. Experten raten dringend von der Einnahme ab.
Wer seine kognitive Leistung verbessern möchte, sollte lieber auf bewährte Methoden wie eine gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung setzen.
- deutsche-apotheker-zeitung.de: "Was hinter dem Social-Media-Trend um Methylenblau steckt"
- deutschlandfunknova.de: "Vorsicht mit Methylenblau!"
- my.clevelandclinic.org: "Methylene Blue injection" (englisch)
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.