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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Neue Welle erwartet Wie gefährlich sind die neuen Corona-Varianten?
Experten sehen eine Erkältungswelle auf Deutschland zurollen. Auch Corona kehrt zurück. Wie gut ist der neue Impfstoff?
Deutschland hustet und schnieft. Seit einigen Wochen steigt die Zahl der Atemwegserkrankten erneut an. Wie aus dem Wochenbericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert Koch-Institut für die 37. Kalenderwoche (9. bis 15. September) hervorgeht, sind sechs Millionen Deutsche derzeit akut von einer Atemwegserkrankung betroffen. Am häufigsten grassieren derzeit offenbar Rhinoviren (20 Prozent), gefolgt von Coronaviren (16 Prozent).
Im Abwasser der Klärwerke werden diese immer häufiger nachgewiesen – ein Indiz für ein steigendes Infektionsgeschehen. Es sei zu erwarten, dass es in den kommenden Wochen eine Welle von Erkrankungen geben werde, sagte die Virologin Sandra Ciesek der Deutschen Presse-Agentur.
Es sei nicht ungewöhnlich, dass sich Menschen nach wie vor und auch zum wiederholten Male mit dem Virus infizieren, sagte Ciesek, die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt. "Man kriegt Atemwegserkrankungen nicht nur einmal im Leben, sondern immer wieder, manche jedes Jahr, manche alle zwei Jahre." Die Immunität, die durch eine zurückliegende Infektion oder eine Impfung entsteht, nehme mit der Zeit ab und der Mensch werde wieder empfänglich für eine Infektion.
Neuer Impfstoff auf der Basis von JN.1
Seit Mitte August ist der neue, für die bevorstehende Wintersaison angepasste Corona-Impfstoff erhältlich. Das Vakzin von Biontech trägt den Namen "Comirnaty JN.1". Es kann sowohl für eine (falls noch nicht erfolgte) Grundimmunisierung als auch für die Auffrischungsimpfung genutzt werden. Weiterentwickelt und zugeschnitten wurde der Impfstoff auf die Variante JN.1, die seit Anfang des Jahres die dominante Variante in Deutschland ist. Aktuell ist eine Sublinie dieser Omikron-Variante (KP3.1.1) in Deutschland vorherrschend. Damit deckt der Impfstoff die aktuelle Variante ab.
XEC wohl auf dem Vormarsch
Im Juni wurde die Variante XEC erstmals in Deutschland nachgewiesen. Sie ist bereits in 27 Ländern weltweit verbreitet. XEC ist eine Hybridvariante, die sich aus den beiden Omikron-Untervarianten K.S.1.1 und KP.3.3. gebildet hat. Durch eine Veränderung des Spike-Proteins kann sie offenbar besser an die menschlichen Zellen binden und gilt daher als ansteckender.
Typische Symptome bleiben Fieber, Schnupfen, Husten und Halsschmerzen, aber auch Kopf- und Gliederschmerzen. Auch der Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns wird gemeldet.
Die Ständige Impfkommission empfiehlt allen Personen über 60 Jahren eine Auffrischungsimpfung, ebenso Bewohnern von Pflegeheimen, Immungeschwächten und Vorerkrankten, Pflegepersonal und Menschen, die ein Familienmitglied pflegen.
"Alle, die zu Risikogruppen gehören, die kein gesundes Immunsystem haben oder einen schweren Verlauf zu erwarten hätten, die wären gut daran, sich jetzt impfen zu lassen, damit sie sich in der Welle nicht anstecken", empfahl Ciesek.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- deutsche-apotheker-zeitung.de: "Neue Corona-Variante XEC im Anmarsch" (20.09.2024)
- tagesschau.de: "Neuer Corona-Impfstoff - Wann und für wen die Impfung verfügbar ist" (06.08.2024)
- zdf.de: "KP.3.1.1 und XEC: Was zu den neuen Corona-Varianten bekannt ist" (20.09.2024)
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa