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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Absteiger, Meister, Europa Der Spieltag der Entscheidungen
Die Saisons in der Bundesliga und der internationale Fußball biegen auf die Zielgerade ein. Europaweit finden an diesem Wochenende die letzten Spieltage statt. Diese Entscheidungen stehen noch aus.
Noch einmal rollt an diesem Wochenende in Deutschlands Profiligen der Ball, dann ist vorerst wieder Schluss damit. Die Saison geht mit dem letzten Spieltag zu Ende. Die EM im eigenen Land steht vor der Tür. Weiter geht es in der Bundesliga, der 2. Bundesliga und der 3. Liga erst wieder im August. Auch in anderen europäischen Top-Ligen stehen die letzten Partien an.
Viele Entscheidungen sind bereits gefallen. Deutscher Meister wird in diesem Jahr erstmals Bayer 04 Leverkusen. Die "Werkself" hat sich den Titel bereits vor Wochen gesichert. Darmstadt 98 wiederum wird nach nur einem Jahr definitiv den Gang zurück in die 2. Bundesliga antreten.
15. Spieltag
Freitag, 20.12.
Samstag, 21.12.
Zwei Aufsteiger stehen ebenfalls bereits fest. Der FC St. Pauli und Holstein Kiel werden in der kommenden Spielzeit erstklassig sein und das Spektrum an Klubs aus Norddeutschland im Oberhaus endlich wieder erhöhen. Aus der 2. Bundesliga verabschiedet sich wiederum der VfL Osnabrück.
Trotzdem verspricht der letzte Spieltag noch einiges an Spannung. t-online klärt auf, was an diesem Wochenende in den Stadien noch passieren kann.
Heißer Abstiegskampf: Köln hat nur eine Hoffnung
Während das Titelrennen in der Bundesliga bereits entschieden ist, geht es am Samstag um 15.30 Uhr im Tabellenkeller für vier Vereine noch ums nackte Überleben. Dem VfL Bochum, Mainz 05, Union Berlin und dem 1. FC Köln droht allesamt der Sturz in die Zweitklassigkeit.
Die besten Chancen auf den Ligaverbleib hat wohl der VfL Bochum. Der Revierklub tritt auswärts bei Werder Bremen an, steht aktuell mit 33 Punkten auf Rang 14. Auch Mainz 05 befindet sich über dem Strich, hat 32 Zähler auf dem Konto und muss beim Gastspiel in Wolfsburg bestehen, um den Klassenerhalt aus eigener Kraft einzutüten.
Auf Relegationsplatz 16 befindet sich aktuell Union Berlin. Die Köpenicker haben 30 Punkte gesammelt. Am aussichtslosesten sieht die Lage für den 1. FC Köln aus. Die Domstädter sind mit 27 Zählern 17. und könnten direkt absteigen. Köln hilft einzig und allein ein Auswärtssieg in Heidenheim, um doch noch auf den Relegationsrang zu springen. Parallel muss Union zu Hause gegen den SC Freiburg verlieren.
Aber: Sollte Köln beispielsweise nur mit 1:0 gewinnen, Union wiederum 0:1 verlieren, wären der FC trotzdem abgestiegen. Das Torverhältnis wäre dann immer noch schlechter als das des Hauptstadtklubs. Köln steht gerade bei 27 Toren und 56 Gegentreffern (-29), Union bei 31 Toren und 57 Gegentreffern (-26). Sind beide Mannschaften punktgleich und haben das gleiche Torverhältnis, zählt die Anzahl der geschossenen Tore. Auch hier ist Union momentan deutlich im Vorteil.
Bochum könnte noch auf den Relegationsplatz zurückfallen, sollte der VfL sein Spiel verlieren, Mainz in Wolfsburg punkten und Union Freiburg schlagen. Mainz muss höchstwahrscheinlich nur dann Relegation spielen, sollten die Rheinhessen den "Wölfen" unterliegen, Union wiederum drei Punkte holen. Gewinnt Union und Mainz spielt Unentschieden, sind die 05er aufgrund des aktuell deutlich besseren Torverhältnisses ziemlich sicher gerettet.
Mit Leverkusens Hilfe: Freiburg will in die Europa League
Auch der Kampf um die Europa League und die Europa Conference League wird am letzten Spieltag auf die Spitze getrieben. Eintracht Frankfurt auf Rang fünf (46 Punkte, Torverhältnis: +1) ist in der Poleposition, sich für den zweitgrößten europäischen Pokalwettbewerb zu qualifizieren. Stand jetzt würde die TSG Hoffenheim auf Platz sieben in die Playoffs zur Conference League einziehen (43 Punkte, Torverhältnis: -2). Freiburg auf Rang acht (42, -12) und Heidenheim auf Rang neun (39, -8) würden leer ausgehen.
Verrückterweise können der DFB-Pokal und die Champions League aber nochmal alles durcheinander wirbeln. Der Sieger des Pokals erhält nämlich einen Startplatz in der Europa League. Zweitligist Kaiserslautern wäre in Europa dabei, wenn die "Roten Teufel" Bayer Leverkusen schlagen. Der deutsche Meister ist bereits für die Champions League qualifiziert. Gewinnt Leverkusen das Pokal-Endspiel, geht der Europa-League-Platz in die Bundesliga. Der Tabellensiebte würde dann ebenfalls Europa League spielen. Die Mannschaft auf Rang acht wäre zur Teilnahme an den Conference-League-Playoffs berechtigt.
Pl. | Mannschaft | Sp. | S | U | N | Tore | Diff. | Pkt. | Form → | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | Leverkusen | 34 | 28 | 6 | 0 | 89:24 | +65 | 90 | |||
2 | Stuttgart | 34 | 23 | 4 | 7 | 78:39 | +39 | 73 | |||
3 | Bayern | 34 | 23 | 3 | 8 | 94:45 | +49 | 72 | |||
4 | Leipzig | 34 | 19 | 8 | 7 | 77:39 | +38 | 65 | |||
5 | Dortmund | 34 | 18 | 9 | 7 | 68:43 | +25 | 63 | |||
6 | Frankfurt | 34 | 11 | 14 | 9 | 51:50 | +1 | 47 | |||
7 | Hoffenheim | 34 | 13 | 7 | 14 | 66:66 | 0 | 46 | |||
8 | Heidenheim | 34 | 10 | 12 | 12 | 50:55 | -5 | 42 | |||
10 | Freiburg | 34 | 11 | 9 | 14 | 45:58 | -13 | 42 |
Genau hier liegt die Chance des SC Freiburg. Im letzten Spiel von Christian Streich brauchen die Breisgauer einen Sieg bei Union Berlin, um noch an der TSG Hoffenheim vorbeizuspringen. Die Kraichgauer müssten zu Hause gegen den FC Bayern Federn lassen. Gleichzeitig muss Freiburg dann darauf hoffen, dass Leverkusen den DFB-Pokal holt.
Aufsteiger Heidenheim könnte sich wiederum in seinem ersten Jahr in der Bundesliga tatsächlich für Europa qualifizieren. Dafür müssten das Team auf eine Freiburger Niederlage gegen Union hoffen und sein eigenes Spiel gegen Köln gewinnen.
Dem Wahnsinn die Krone aufsetzen könnte ein Dortmunder Erfolg in der Champions League. Der BVB steht im Endspiel der Königsklasse gegen Real Madrid. Sollten die Mannschaft von Edin Terzić tatsächlich den Henkelpott gewinnen, wäre der BVB in der kommenden Saison Titelverteidiger und als solcher in der Champions League gesetzt. Dortmund hat aber durch den fünften Rang in der Liga bereits einen Platz im Wettbewerb sicher. Der zusätzliche Slot würde plötzlich an den Sechsten gehen, aktuell Eintracht Frankfurt. Aber: Deutschland würde in diesem Szenario bei einem Leverkusener Pokalsieg den Europa-League-Rang einbüßen. Rang acht wäre weiterhin der Platz für die Conference-League-Playoffs.
Pauli will den Titel, Rostock kämpft ums Überleben
Deutlich weniger kompliziert sind die Entscheidungen in der 2. Bundesliga. An der Tabellenspitze geht es nur noch darum, welche Mannschaft nach 34 Spieltagen Rang eins bekleidet. Der FC St. Pauli ist aktuell mit 66 Punkte knapp vorne, Holstein Kiel mit 65 Punkten in der Verfolgerrolle. Beide haben ein Torverhältnis von +25.
St. Pauli trifft am Sonntag auswärts auf den SV Wehen Wiesbaden, Kiel muss parallel bei Hannover 96 antreten. Mit einem Sieg wären die Hamburger sicher Zweitligameister, Kiel muss auf einen Ausrutscher des Tabellenführers hoffen und selbst punkten.
17. Spieltag
Im Abstiegskampf klammert sich Hansa Rostock auf Rang 17 an den letzten Strohhalm: das Heimspiel gegen den SC Paderborn. Die "Kogge" hat einen Zähler Rückstand auf Relegationsrang 16. Dort steht Wiesbaden. Rostocks Torverhältnis (-26) ist deutlich schlechter als das des Aufsteigers (-13). Ein Unentschieden wäre für Hansa in jedem Fall zu wenig. Rostock muss gewinnen und darauf hoffen, dass Wiesbaden gegen Pauli keine drei Punkte holt. Dann reicht es noch für die Relegation für die Norddeutschen.
Dort geht es entweder gegen Preußen Münster oder Jahn Regensburg. Münster steht vor dem letzten Spieltag mit 64 Punkten auf Rang zwei, Regensburg hat 63 Zähler auf der Habenseite und ist Dritter. Momentan würde der Jahn Relegation spielen. Ein Heimsieg gegen Saarbrücken und ein Patzen von Münster gegen Unterhaching könnte das noch ändern.
Meisterrennen in England: Guardiolas vierter Streich in Folge?
Auf internationaler Ebene sind die meisten Titelentscheidungen bereits gefallen. In Frankreich steht Serienmeister Paris Saint-Germain erneut als Titelträger fest. In Italien hat sich Inter Mailand den Scudetto gesichert. Spaniens neuer Meister heißt Real Madrid. Die "Königlichen" lösten Vorjahressieger FC Barcelona ab.
Um alles geht es am Sonntag derweil noch in England. Dort steht Triple-Sieger Manchester City vor dem vierten Meistertitel in Folge. Mit einem Heimsieg gegen West Ham United wäre der Elf von Ex-Bayern-Trainer Pep Guardiola die Trophäe nicht mehr zu nehmen.
Ein Remis oder gar eine Niederlage könnten aber zu wenig sein. Denn: Der FC Arsenal befindet sich in Lauerstellung. Die "Gunners" um DFB-Star Kai Havertz stehen nur zwei Punkte hinter City. Sollte Arsenal sein Heimspiel gegen Everton gewinnen, City parallel gegen West Ham aber nicht erfolgreich sein, würde der Titel doch nach London wandern. Das Torverhältnis würde bei einem Arsenal-Sieg und einem City-Remis definitiv für den Meister von 2004 sprechen. Der FC Liverpool mit Jürgen Klopp hat alle Chancen auf den Titel bereits verspielt.
- Eigene Recherche