Rückspiel gegen Barça Trotz Sieg: Dortmund fliegt aus der "Königsklasse"
Der BVB wollte das Wunder gegen Barça schaffen und startete furios in die Partie. Der Auftritt reichte aber nur für einen Königsklassen-Abschied mit Ausrufezeichen.
Borussia Dortmund ist im Viertelfinale der Champions League aus dem Wettbewerb geflogen. Das Team von Trainer Niko Kovač besiegte den FC Barcelona zwar am Dienstagabend im Rückspiel mit 3:1 (1:0), musste sich in Summe aber 3:5 geschlagen geben. Die Hypothek des 0:4 aus dem Hinspiel wog zu schwer, doch der BVB zeigte, welches Potenzial in ihm steckt.
Dortmund fügte Hansi Flicks Barcelona die erste Niederlage nach 24 Pflichtspielen zu. Umso ärgerlicher aus BVB-Sicht, dass das Duell womöglich für längere Zeit das Letzte in der Königsklasse sein könnte. Der Vorjahresfinalist muss sich über die Bundesliga qualifizieren und benötigt dafür dort eine immense Aufholjagd.
Pl. | Spieler | Verein | Spieler, Verein | Spiele | Sp. | ØQuote | 11er | Tore |
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1 | Serhou Guirassy | Dortmund | Serhou GuirassyDortmund | 14 | 0.92 | 5 | 13 | |
2 | Raphinha | Barcelona | RaphinhaBarcelona | 12 | 1 | 0 | 12 | |
3 | Robert Lewandowski | Barcelona | Robert LewandowskiBarcelona | 12 | 0.91 | 3 | 11 | |
4 | Harry Kane | Bayern | Harry KaneBayern | 12 | 0.83 | 4 | 10 | |
5 | Erling Haaland | ManCity | Erling HaalandManCity | 9 | 0.88 | 2 | 8 |
Stürmer Serhou Guirassy bescherte dem BVB einen Traumstart, als er per Foulelfmeter das 1:0 erzielte (11. Minute). Kurz nach der Pause legte er den zweiten Treffer nach (49.), der Weg ins Halbfinale gegen den FC Bayern oder Inter Mailand schien plötzlich nicht mehr weit. Doch ein Eigentor von Ramy Bensebaini (54.) versetzte der Heimmannschaft einen herben Dämpfer. Nach Guirassys drittem Treffer (76.) hofften die Fans noch einmal kurz.
So lief das Spiel:
Dortmund hatte dominant begonnen, Ballgewinne und für Barcelona völlig untypische Fehlpässe erzwungen. Dem ersten Tor durch Guirassy folgte alsbald das 2:0 durch Pascal Groß (16.), das wegen Abseits aber nicht zählte. Dann vergab Bensebaini per Kopf eine Großchance (20.).
Die Dortmunder Fans hatten ihre anfängliche Zurückhaltung längst abgelegt, sie bejubelten jeden gewonnenen Zweikampf und jede gelungene Aktion. Das beflügelte die Mannschaft, die sich der individuellen Klasse der Barcelona-Spieler mit Wucht und Entschlossenheit entgegenstellte.
Damit entnervte der BVB den schier übermächtigen Gegner, selbst dem Künstler Lamine Yamal versprang der Ball bei einer einfachen Annahme. Doch aus dem Nichts tauchte dann Fermín López frei vor dem Dortmunder Tor auf. Der BVB hatte Glück, dass der Schuss vorbeiflog (26.).
Davon abgesehen hatte Dortmund, das erneut mit einer defensiven Dreierkette spielte, den hochgelobten Angriff der Gäste weitgehend im Griff. Allerdings ging beim BVB nun auch nach vorn weniger als in der Anfangsphase. Dass das Spiel in dieser Phase immer zerfahrener wurde, verhalf Barcelona zu mehr Sicherheit. Wenn der BVB Platz hatte, spielte er schnörkellos und direkt in Richtung gegnerisches Tor. Die schnellen Karim Adeyemi und Maximilian Beier kamen mehrfach in Strafraumnähe an den Ball, ihre Pässe und Schüsse aber waren nicht präzise genug.
Nach der Pause drängte der BVB sofort auf das 2:0, das Adeyemi und Groß zunächst verpassten. Guirassy drückte den Ball dann über die Linie. Doch dann machte sich schlagartig Ernüchterung breit: Bensebaini grätschte den Ball nach einer Hereingabe von Jules Koundé ins eigene Tor.
Dies war bei allem Engagement ein schwerer Wirkungstreffer. Um wieder ans Wunder zu glauben, hätte Dortmund rasch das 3:1 nachlegen müssen. Barcelona schien dem Ausgleich näher, beim BVB schwanden die Kräfte zusehends – bis Guirassy eine heiße Schlussphase brachte. Das schnelle 4:1 durch Julian Brandt (79.) wurde aufgrund einer Abseitsposition zurückgenommen.
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- Mit Material der Nachrichtenagentur SID