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Zum journalistischen Leitbild von t-online.BVB fürchtet sich vor "Adonis" Lewandowskis fehlender Titel – klappt es diesmal?

In Europas Abwehrreihen verbreitet der 36-Jährige noch immer Angst und Schrecken. Doch in seiner Karriere bleibt ein schwarzer Fleck. Tore und ein Weiterkommen gegen den BVB sollen helfen, diesen zu beseitigen.
Ein kurzes Anpieksen genügte, schon kam Niko Kovač nicht mehr aus dem Schwärmen heraus. Über Robert Lewandowski noch "Worte zu verlieren", sei eigentlich "nicht nötig", sagte der Trainer von Borussia Dortmund vor dem Rückspiel im Champions-League-Viertelfinale gegen den FC Barcelona (Dienstag, 21 Uhr im t-online-Liveticker). Dortmunds Trainer tat es trotzdem.
"Er ist ein toller Profi. Ich habe viele gesehen, auch viele gute", sagte Kovac. "Aber er? Er lebt, er isst, er trinkt wie ein Profi, er macht alles, damit er körperlich fit ist." Wer den Doppeltorschützen des Hinspiels (0:4) umarme, merke: "Boah, das ist Adonis!"
Und der trifft mit Vorliebe gegen seinen Ex-Klub BVB: 29-mal in 28 Spielen seit seinem Abschied aus Dortmund 2014.
Lewandowski hat mit 36 Jahren nahezu alles erreicht, was man als Fußballprofi erreichen kann. Ein Ende ist weiterhin nicht in Sicht. Barças Mittelstürmer trifft derzeit in der Champions League wie am Fließband. Vor allem auch dank seiner Tore haben die Katalanen noch die Chance auf das Triple: Meisterschaft, Copa del Rey und Champions League.
Viertelfinale Rückspiel
Je mehr Tore und Titel es werden, desto höher wird auch die Wahrscheinlichkeit, dass der ehemalige Bayern-Torjäger eine Auszeichnung einheimst, die ihm bislang noch fehlt: den prestigeträchtigen Ballon D'Or, die größte Individualauszeichnung im europäischen Fußball. Die Wahl zum Fifa-Weltfußballer gewann Lewandowski schon (2020, 2021).
Der als höherwertig angesehene Goldene Ball, der traditionell Ende Oktober von der französischen Fußballfachzeitschrift "France Football" organisiert und vergeben wird, blieb ihm bislang verwehrt. Wird sich sein Lebenstraum im hohen Fußball-Alter noch erfüllen?
Vermutlich die letzte Gelegenheit für den 36-Jährigen
Die Konkurrenten heißen nicht mehr Messi und Ronaldo, sondern Kylian Mbappé, Vinicius Jr. und Lamine Yamal, sein nicht einmal halb so alter Teamkollege. Die Real-Stars liegen in der Liga hinter Barça und auch in der Champions League steht der Dauersieger nach dem Hinspiel-0:3 bei Arsenal vor dem Aus.
Zudem findet in diesem Jahr keine WM oder EM statt. Bei den großen Turnieren musste Lewandowski mit Polen stets anderen Nationen den Vortritt lassen. Daher gilt im Hinblick auf den Ballon d'Or: wenn nicht jetzt, wann dann?
In der Rangliste der besten Torjäger Europas liegt nur Liverpools Mohamed Salah vor dem Polen, der in der Liga 25-mal einnetzte. Insgesamt erzielte der Stürmer in der aktuellen Saison bislang 31 Tore in 33 Pflichtspielen.
Sein Trainer Hansi Flick schwärmte kürzlich: "Wie Cristiano Ronaldo hat er eine herausragende Physis. Er ist sehr professionell und tut alles dafür, die optimale Leistung abzurufen."
Lewandowskis Bachelorarbeit: "RL9. Der Weg zum Ruhm"
Und selbst wenn es trotz aller Lobeshymnen, Tore und möglichen Titel mit dem letzten fehlenden Titel abermals nicht klappen sollte: Lewandowski besitzt genug Selbstvertrauen, dies zu verschmerzen. Davon zeugt zumindest die Tatsache, dass er die Abschlussarbeit seines Bachelorstudiums 2017 über sich selbst verfasste. Der Titel lautete: "RL9. Der Weg zum Ruhm." Der ist ihm bereits jetzt sicher – ob mit oder ohne Ballon d'Or.
- dazn.com: "Ballon d'Or 2024: Datum, Uhrzeit, Nominierte, Übertragung & Verleihung"
- lentedesportiva.com: "Die Favoriten für den Ballon d'Or 2025"
- 90min.de: "Ballon d’Or Favoriten 2025: Ranking"
- sport1.de: "Entscheidung um Lewandowski-Zukunft wohl gefallen"
- sport1.de: "Neuer Bericht über Lewandowski"
- spiegel.de: "Robert Lewandowski: Stürmer von FC Bayern München beendet Bachelor-Studium"
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID