Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.t-online testet Zerkleinerer im Praxistest: Lohnen sich die kleinen Küchenhelfer?
Schnell Möhren raspeln, Zwiebeln schneiden oder Parmesan reiben? Dabei helfen Zerkleinerer wie die Moulinette. Doch lohnt sich so ein Küchenhelfer wirklich? Wir testen zwei elektrische und einen handbetriebenen Zerkleinerer und zeigen, ob sie wirklich so viel können, wie sie versprechen.
Inhaltsverzeichnis
- Zerkleinerer im Praxistest: Alle Geräte im Überblick
- Der erste Eindruck
- Unsere Testkriterien: So haben wir getestet
- Unsere Testergebnisse im Überblick
- Das Original: Moulinette Ultimate Zerkleinerer von Moulinex
- Unser Testsieger: Kenwood Zerkleinerer Quadblade CH580
- Kleiner Preistipp für Zwiebeln: Tefal K13204 Ingenio 5-Sekunden-Zerkleinerer ohne Strom
- Unser Fazit zum Zerkleinerer-Test
- Wissenswertes zu Zerkleinerern
Kochen macht Spaß, doch Gemüse schnippeln ist für viele eine lästige Pflicht. Schnelle und platzsparende Abhilfe sollen Multizerkleinerer schaffen. Sie häckseln Zwiebeln, Kräuter und Gemüse im Handumdrehen. Manche Modelle schaffen sogar Nüsse, Hartkäse und Crushed Ice. Auch Apfelmus, Babybrei, Guacamole und Pesto lassen sich mit den Küchenminis herstellen.
Seit der Erfindung der ersten Moulinette von Moulinex in den 1960er Jahren sind zahlreiche Modelle auf den Markt gekommen. Wir testen daher eine aktuelle Moulinette im Vergleich mit einem weiteren elektrischen und einem manuellen Zerkleinerer. Eins vorab: Alle drei Zerkleinerer sind so scharf, dass die Zwiebeln keine Tränen verursachen und nicht bitter schmecken. Doch kann die originale Moulinette überzeugen? Und braucht man überhaupt einen Zerkleinerer mit Strom? Lesen Sie hier unser eindeutiges Testergebnis:
Zerkleinerer im Praxistest: Alle Geräte im Überblick
- Moulinette von Moulinex: Der klassische Zerkleinerer funktioniert heute noch ähnlich wie in den 1960er Jahren, auch wenn er inzwischen von SEB hergestellt wird. Durch Druck auf den Deckel sollen Zwiebeln und Gemüse schnell und einfach zerkleinert werden.
- Kenwood Quadblade CH580: Der Universalzerkleinerer von Kenwood schreddert Lebensmittel mit bis zu vier Messern und soll sogar Nüsse und Curshed Ice schaffen. Er wird mit einem Aufsatz für Mayonnaise und einem Mini-Spatel geliefert.
- Tefal K13204 Ingenio: Der 5-Sekunden-Zerkleinerer funktioniert ohne Strom. Durch Ziehen an einer Schnur werden zwei Messer gedreht, die Obst, Gemüse und Nüsse zerkleinern sollen.
Der erste Eindruck
Der Tefal-Zerkleinerer war kompakt eingepackt, die beiden anderen Testgeräte kamen in sehr großen Umkartons. Die eigentlichen Produktverpackungen waren jedoch gut durchdacht. Der Zerkleinerer von Tefal passte genau in den Karton. Die beiden elektrischen Geräte waren zusätzlich gesichert: der Kenwood mit stabilen Halterungen aus Pappe, die Moulinette mit Styropor.
Nur der Zerkleinerer von Kenwood kommt mit Zubehör: Enthalten sind ein Aufsatz zum Herstellen von Mayonnaise sowie ein kleiner Spachtel beziehungsweise Teigschaber. Da es keine Küchenmaschinen oder Food Prozessoren sind, kommen dahingegen die Geräte von Moulinex und Tefal ohne Aufsätze.
Der Zerkleinerer von Tefal wird zusammengebaut geliefert, bei den anderen beiden Modellen müssen Antrieb, Klingen und Behälter zusammengebaut werden. Das ist jedoch so selbsterklärend wie bei einem Stand- oder Stabmixer. Alle drei Modelle sehen robust und hochwertig aus. Auch der handbetriebene Tefal-Zerkleinerer wirkt edel.
Unsere Testkriterien: So haben wir getestet
Die Moulinette war der erste Zerkleinerer auf dem Markt, daher lassen wir sie gegen ein elektrisches Modell von Kenwood und ein manuelles Gerät von Tefal antreten. Preislich unterscheiden sich die Zerkleinerer deutlich: Die Moulinette von Moulinex ist am teuersten und kostet mehr als die beiden anderen Geräte zusammen.
Getestet haben wir jeden Zerkleinerer mit einer Karotte, einer Zwiebel und einem Stück Parmesankäse. Wir haben die Modelle nacheinander aufgebaut, gereinigt und getestet. Die Endprodukte haben wir markiert und verglichen.
Testkriterien sind vor allem die einfache Handhabung, das Endergebnis und die Sicherheit. Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis wird berücksichtigt.
Unsere Testergebnisse im Überblick
Unser Test zeigt, wie schnell, einfach und sogar ohne Tränen Zwiebeln und Co. zerkleinert werden können. Unser klarer Testsieger ist der Kenwood Zerkleinerer Quadblade CH580. Lesen Sie hier alle Details zu unserem Praxistest.
Das Original: Moulinette Ultimate Zerkleinerer von Moulinex
Der erste Zerkleinerer auf dem Markt war die Moulinette von Moulinex. Sie ist auch heute noch in moderner Form erhältlich. Das aktuelle Topmodell ist die Moulinette Ultimate. Der Zerkleinerer ist wie ein Standmixer aufgebaut. Auf der Antriebseinheit steht ein Behälter mit Klingen. Zum Starten des Zerkleinervorgangs wird ein Deckel aufgesetzt und gedrückt.
Der Moulinette Ultimate Zerkleinerer hat zwei scharfe Klingen, einen 1.000-Watt-Motor und ein Fassungsvolumen von 550 Milliliter. Eine Sicherheitsfunktion sorgt dafür, dass erst zerkleinert wird, wenn der Deckel sicher eingerastet ist. Das Gerät soll hacken, schneiden, mahlen, pürieren und mixen können.
Das beigelegte Rezeptheft und die Bedienungsanleitung wirken wie aus den 1960er Jahren. Für die Handhabung brauchen wir sie jedoch gar nicht. Wir reinigen alle Teile, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen könnten, mit heißem Wasser und legen direkt los.
Als erstes zerkleinern wir eine Karotte. Wir schneiden die geschälte Möhre in der Mitte durch und geben sie in den Mixbehälter. Jetzt soll der Deckel einrasten und mehrfach zwei Sekunden, höchstens jedoch 30 Sekunden am Stück gedrückt werden. Laut Handbuch brauchen die härtesten Lebensmittel bis zu sechs kurze Stöße oder ein Intervall von 15 Sekunden. Unsere Karotte braucht über eine Minute, wobei wir anfangs kurz drücken und die Dauer nach sechs Stößen verlängern. Statt Raspeln erhalten wir gebrochene Mini-Scheibchen.
Für den zweiten Test halbieren wir eine geschälte Zwiebel. Beim Aufsetzten des Deckels verhakt er sich. So funktioniert weder das Gerät, noch können wir den Deckel abnehmen. Es dauert drei Minuten, bis wir ihn gelöst haben und wieder aufsetzen können. Leider verhakt er sich erneut. Bis wir das Gerät mit der Zwiebel testen können, vergehen rund zehn Minuten. Dafür wird sie in unter zehn Sekunden zerkleinert – zu feinstem Zwiebelmatsch.
Nun nehmen wir ein Drittel eines handelsüblichen Parmesanstücks. Auch den Hartkäse teilen wir in zwei Stücke. Wieder verhakt sich der Deckel des Zerkleinerers. Beim Versuch, den Deckel zu lösen, wirkt es so, als würde der Kunststoff gleich brechen. Wieder brauchen wir fast 10 Minuten, um endlich loslegen zu können. Den Parmesan zu zerkleinern, geht deutlich einfacher als bei der Karotte. Wir erhalten feingeriebenen Käse, der am Rand der Moulinette klebt und generell etwas anpappt.
Unser Testergebnis: Die Moulinette ist selbsterklärend und einfach zu bedienen. Einzig das häufige Verklemmen des Deckels stört. Die Ergebnisse sind jedoch nur ausreichend. Das Zerkleinern der Karotte braucht deutlich länger als mit einer Reibe wie dem Börner-Hobel. Die Zwiebeln sind sogar matschig und der Parmesan klebrig. Für den Preis hätten wir mehr erwartet.
Unser Testsieger: Kenwood Zerkleinerer Quadblade CH580
Die Firma Kenwood ist für ihre hochwertigen Küchengeräte bekannt. Anders als bei der Moulinette wird beim Zerkleinerer Quadblade CH58 die Motoreinheit auf den Behälter gesetzt. Dieser fasst einen halben Liter, ist aus stabilem Kunststoff und hat einen Fuß mit Gummioberfläche, damit er nicht verrutscht.
Neben einem Mini-Spachtel und einem Mayonnaise-Aufsatz wird auch ein weiterer Messeraufsatz mitgeliefert. Das 500-Watt-Gerät kann also mit zwei oder gleich mit vier Klingen betrieben werden.
Auch gibt es zwei Geschwindigkeitsstufen, je nachdem, wie stark man auf den Knopf drückt. So ist die Feinheit der zerkleinerten Speisen anpassbar. Der Hersteller wirbt damit, dass nicht nur Hartkäse und Nüsse zerkleinert werden können, sondern sogar Eis gecrusht werden kann. Da die anderen Zerkleinerer diese Funktion nicht bieten, haben wir das jedoch nicht ausprobiert.
Für unsere Möhre testen wir den Zerkleinerer mit beiden Klingen-Aufsätzen und der höheren Geschwindigkeitsstufe. Unser Ziel ist eine geraspelte Karotte, kein Brei. Das klappt problemlos und schnell: In weniger als 20 Sekunden haben wir Raspeln, wie sie für einen Möhrensalat perfekt sind. Zur Entnahme der Speisen wird die Motoreinheit einfach abgenommen.
Die Zwiebel möchten wir etwas gröber schneiden und keinen Matsch erhalten. Wir wählen daher nur einen Messeraufsatz und die niedrige Stufe. In unter fünf Sekunden haben wir gleichmäßig geschnittene Zwiebelstücke.
Für den Käse-Test nutzen wir wieder alle Messer. Wie der Name schon sagt, ist Hartkäse besonders hart. Daher wählen wir die höhere Leitungsstufe. Im Handumdrehen ist der Parmesan gerieben, schön fluffig und so fein wie bei Mama Miracoli.
Unser Testergebnis: Unkompliziert und selbsterklärend: Der Zerkleinerer von Kenwood überzeugt bei allen drei Tests. Dank verschiedener Stufen und Messer kann er gut an das jeweilige Lebensmittel angepasst werden. Unser Testsieger produziert dann auch ohne Probleme Möhrenraspel, gleichmäßige Zwiebelstücke und feinsten Reibekäse.
Kleiner Preistipp für Zwiebeln: Tefal K13204 Ingenio 5-Sekunden-Zerkleinerer ohne Strom
Der Zerkleinerer von Tefal ist klein, handlich und wird ohne Strom betrieben. So ein kleines Küchengadget könnte billig aussehen, dieses Modell mach aber einen robusten und hochwertigen Eindruck.
Obwohl er mit 900 Millilitern das größte Fassungsvolumen in unserem Test hat, ist er besonders kompakt. Er hat einen Durchmesser von 13,8 Zentimetern und ist 14,4 Zentimeter hoch. Dadurch ist er auch gut zu verstauen und ein Tipp für kleine Küchen.
In den Behälter werden zwei Edelstahlklingen eingesetzt, die Speisen eingelegt und das Ganze mit dem Deckel verschlossen. Statt Motor gibt es einen Zugmechanismus. Mit einem Zug am grünen Griff drehen sich die Klingen siebenmal.
Wir starten mit dem Möhren-Test. Die halbierte Möhre wird in den Behälter gelegt. Etwas voreingenommen, können wir uns nicht vorstellen, dass das manuelle Geräte die gleiche Leistung wie ein elektrischer Zerkleinerer bringt. Für die Möhren müssen wir dann auch stolze 60 (!) Mal an der Schnur ziehen. Die Möhren sind nun schön geraspelt und wir sparen uns das Fitnessstudio.
Eine echte Überraschung erleben wir bei den Zwiebeln: Nach nur zehn Zügen sind die Zwiebeln fein geschnitten und sogar gleichmäßiger als beim Testsieger von Kenwood. Zudem ist das Gerät am einfachsten auseinandergenommen und abgespült.
Nun kommt der Härtetest. Wie bei den anderen Zerkleinerern nehmen wir zwei kleine Stücke Parmesan, um sie zu reiben. Sofort verkantet sich der Hartkäse. Wir befreien ihn und versuchen es insgesamt fünf Mal. Ergebnis: Der Zerkleinerer schneidet höchstens in den Käse, kann jedoch kein Stück durchschneiden. Nur beim Herauspulen bricht der Käse etwas.
Unser Testergebnis: Der Zerkleinerer von Tefal ist hochwertig und eine echte Überraschung: Ganz ohne Strom, dazu schnell und gleichmäßig schneiden wir die Zwiebel. Für anderes Gemüse wie Möhren müssen wir arbeiten, das Ergebnis ist jedoch gut. Harte Produkte wie Parmesan schafft das Gerät zwar nicht, dafür überzeugen der günstige Preis und die kompakten Maße.
Unser Fazit zum Zerkleinerer-Test
In unserem Praxistest haben wir drei beliebte Lebensmittel zerkleinert. Nur ein Gerät hat die Möhren fein geraspelt, die Zwiebeln sorgfältig geschnitten und den Parmesan fluffig gerieben. Unser Testsieger ist daher der Kenwood Zerkleinerer Quadblade CH580 mit vier Klingen. Er ist zudem schnell und einfach zu bedienen.
Für alle, die hauptsächlich Zwiebeln und Salatgemüse wie Paprika oder Gurke zerkleinern wollen, ist der manuelle Zerkleinerer von Tefal ein echter Tipp. Er ist preiswert, platzsparend und eine gute Ergänzung zur vorhandenen Küchenmaschine. Die echte Moulinette von Moulinex war ein Vorreiter bei Küchengeräten. Heute ist sie jedoch eher für Liebhaber geeignet, gegen ihre Konkurrenten konnte sie sich nicht behaupten. Die Ergebnisse sind ausreichend, mit Blick auf den Preis fällt sie jedoch durch.
Wissenswertes zu Zerkleinerern
Wie funktioniert ein Zerkleinerer?
Ein Multizerkleinerer schreddert Nahrungsmittel. Dabei kann das Gerät elektrisch oder auch manuell mit einem Zugmechanismus betrieben werden. Es gibt drei verbreitete Bauweisen:
- den elektrischen Zerkleinerer mit dem Antrieb unten. Er erinnert an kleine Küchenmaschinen oder Standmixer. Allerdings erfolgt die Bedienung meistens, indem man den Deckel herunterdrückt.
- den elektrischen Zerkleinerer mit Antrieb oberhalb des Behälters. Er wirkt etwa wie ein Stabmixer mit Zerkleinerer-Aufsatz. Auch hier befindet sich der Schalter oft auf dem Gerät.
- den manuellen Zerkleinerer. Hier werden die Klingen über einen Zugmechanismus zum Rotieren gebracht. Meistens wird an einer Schnur gezogen. Je nach Übersetzung und Schärfe der Klingen geht das unterschiedlich gut.
Was kann man mit einem Zerkleinerer machen?
Ein Zerkleinerer ist eine kleine Küchenmaschine, die Nahrungsmittel häckselt. Er wird auch Multi- oder Universalzerkleinerer genannt. Je nach Bauart schafft er unterschiedliche Lebensmittel. Zwiebeln, Kräuter und nicht zu hartes Gemüse wie Avocado, Paprika oder Gurken zerkleinern die meisten Geräte. Leistungsstarke Zerkleinerer schreddern problemlos Nüsse, Parmesan und sogar Eiswürfel. Sie können auch zum Herstellen von Babybrei, Gewürzpasten, Kaffeepulver oder Erdnussbutter verwendet werden.
Brauche ich einen Zerkleinerer, wenn ich eine Küchenmaschine habe?
Gerade wenn es ums schnelle Zerkleinern von Zwiebeln geht, lohnt sich der Griff zum Multizerkleinerer. Kleine Modelle wie Zwiebelhacker sind schnell bei der Hand, einfach wieder abgewaschen und auch leicht zu verstauen. Je nach Anwendungszweck kommen hier jedoch auch andere Gemüseschneider wie der Börner-Hobel, der Genius Nicer Dicer und Co. in Frage.
- Unsere Redaktion wählt Produkte unabhängig aus und erhält ggf. eine Provision bei Käufen über verlinkte Online-Shops.