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Blutdruckmessgeräte im Test: Das ist der Sieger der Stiftung Warentest


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Nur wenige empfehlenswert
Die Stiftung Warentest ist von den meisten Blutdruckmessgeräten enttäuscht

Von t-online, AW, kat

Aktualisiert am 05.11.2023Lesedauer: 7 Min.
Blutdruckmessgeräte im Test: Nur wenige Blutdruckmesser für zu Hause können die Stiftung Warentest überzeugen.Vergrößern des Bildes
Blutdruckmessgeräte im Test: Nur wenige Blutdruckmesser für zu Hause können die Stiftung Warentest überzeugen. (Quelle: Omron/Hersteller)

Bluthochdruck gilt als ein wichtiger Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Viele kontrollieren ihren Blutdruck deshalb regelmäßig zu Hause. Bei der Stiftung Warentest enttäuschen jedoch die meisten Blutdruckmessgeräte.

Neben Rauchen oder Zuckerkrankheiten gilt zu hoher Blutdruck als Faktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Um Bluthochdruck vorzubeugen, sind regelmäßige Kontrolle und frühzeitige Erkennung die beste Lösung. Für die Kontrolle zu Hause werden verschiedene Geräte zur Pulsmessung angeboten. Ein guter Blutdruckmesser zeichnet sich neben einer hohen Messgenauigkeit auch durch eine einfache Bedienung aus.

Um die besten Modelle zu finden, hat die Stiftung Warentest für die "test"-Ausgabe 11/2023 erneut Blutdruckmessgeräte unter die Lupe genommen. Wir stellen die Testsieger und weitere empfehlenswerte Modelle vor:

Blutdruckmessgeräte im Test: So prüft die Stiftung Warentest

Für das Update ihres inzwischen drei Jahre alten Blutdruckmessgeräte-Tests hat die Stiftung Warentest zehn Produkte unter die Lupe genommen. Sechs von ihnen messen den Blutdruck klassisch am Oberarm, vier messen am Handgelenk. Außerdem wird beispielhaft die Blutdruckmessfunktion einer Smartwatch untersucht, die jedoch nicht ins Ranking aufgenommen wird.

Besonders wichtig ist den Prüfern natürlich die Blutdruckmessung, wobei sie sowohl auf die Messgenauigkeit als auch auf die Wiederholgenauigkeit achten. Auch die Störanfälligkeit und die Handhabung fließen in die Bewertung ein. Daneben betrachtet die Stiftung den Basisschutz persönlicher Daten.

Die Ergebnisse des Blutdruckmessgeräte-Tests im Überblick

Die Testergebnisse sind ernüchternd: Nur drei der neu untersuchten Blutdruckmessgeräte erhalten eine "gute" Gesamtnote, die Blutdruckmessung ist sogar nur bei zwei von ihnen "gut". Verschiedene Modelle von Medisana, Beurer und Braun sind lediglich "befriedigend", ein Gerät von Boso ist sogar nur "ausreichend".

Überzeugen kann jedoch der Hersteller Omron: Er ist gleich doppelter Testsieger, denn mit dem X7 Smart und dem RS4 liefert er die besten Blutdruckmessgeräte für Oberarm und Handgelenk. Beide erhalten das "test"-Qualitätsurteil "gut (2,3)". Auf dem zweiten Platz bei den Oberarm-Modellen liegt mit der Gesamtnote "gut (2,5)" das OM60 von Visocor, das auch ein echter Preistipp ist.

Die Stiftung Warentest listet aufgrund der durchwachsenen Ergebnisse auch empfehlenswerte Blutdruckmessgeräte aus dem Test von 2020 auf, die noch unverändert erhältlich sind. Unter ihnen war allein das Medisana BU 535 in puncto Blutdruckmessung "gut". Insgesamt reichte es vor drei Jahren für die Note "gut (2,4)".

Alle Ergebnisse des Blutdruckmessgeräte-Tests der Stiftung Warentest lesen Sie in der "test"-Ausgabe 11/2023.

Testsieger für den Oberarm: Blutdruckmessgerät von Omron

Das Testergebnis: Das Blutdruckmessgerät Omron X7 Smart erhält im Test der Stiftung Warentest das "test"-Qualitätsurteil "gut (2,3)" und ist damit Testsieger unter den Modellen für den Oberarm. Im Test punktet das Gerät besonders durch seine leichte Bedienbarkeit und die genaue Blutdruckmessung.

Produktdetails: Das Omron-Gerät trägt nicht umsonst das Wort "Smart" im Namen: Es verfügt über eine praktische App, die einen automatischen Überblick über die Messwerte bietet und sich auch beim Arzt abrufen lässt. Mit Amazons Alexa können Sie die App sogar per Sprachsteuerung nutzen. Diese Funktion schlägt sich allerdings auch im Preis nieder, sodass das Omron X7 Smart im oberen Preissegment anzusiedeln ist.

Der Blutdruckmesser wird mit der sogenannten Intelli-Wrap-Manschette (22 bis 42 Zentimeter) geliefert. Eine Manschettensitzkontrolle ist ebenfalls dabei. So legen Sie das Gerät leicht an. Laut Hersteller misst es an jeder Position des Oberarms genau. So erkennt das Modell neben den Blutdruckwerten auch Vorhofflimmern und Morgenhypertonie. Die Messwerte zu Systole, Diastole, Puls sowie Datum, Uhrzeit und weitere Informationen lesen Sie einfach am Display ab.

Besonders praktisch: Bis zu 200 Messwerte lassen sich speichern. Und auch dank zwei Benutzerprofilen können zwei Personen den Verlauf ihrer Messwerte nachvollziehen und ihre Gesundheit im Blick behalten.

Preistipp auf Platz 2: Blutdruckmessgerät von Visocor

Das Testergebnis: Mit der Gesamtnote "gut (2,5)" landet das Oberarm-Blutdruckmessgerät des Herstellers Visocor auf dem zweiten Rang. Es unterliegt dem Testsieger in puncto Wiederholgenauigkeit bei der Messung, übertrifft ihn aber mit der noch besseren Handhabung. Da es auch deutlich günstiger ist, ist es der Preistipp der Stiftung Warentest.

Produktdetails: Die Manschette dieses Blutdruckmessgeräts eignet sich ebenfalls für Oberarme zwischen 22 und 42 Zentimeter Umfang. Eine Manschettensitzkontrolle fehlt, dennoch lässt sie sich laut Hersteller leicht anlegen, pumpt komfortabel automatisch auf und sorgt für genaue Messergebnisse.

Die ermittelten Werte werden durch die Ampel-Farbskala nach dem Bewertungssystem der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entsprechend eingestuft. Zusätzlich hilft das große Display mit Datum und Uhrzeit beim Einordnen von Systole, Diastole und Puls. Zudem werden unregelmäßige Pulswellen angezeigt und bei Herzrhythmusstörungen gewarnt.

Das Blutdruckmessgerät verfügt über einen Speicher für 120 Messungen inklusive Mittelwertanzeige. Es kommt mit einer praktischen Aufbewahrungsbox und einem Blutdruckpass.

Testsieger für das Handgelenk: Blutdruckmessgerät von Omron

Das Testergebnis: Das Omron RS4 erhält im Blutdruckmessgeräte-Test der Stiftung Warentest das "test"-Qualitätsurteil "gut (2,3)". Es ist damit das einzig gute Gerät für die Messung am Handgelenk und punktet mit guten Bewertungen in allen Prüfpunkten.

Produktdetails: Anders als die anderen Messgeräte aus dem Vergleich misst dieses Modell von Omron den Blutdruck am Handgelenk. Das ist praktisch für alle, die eine Manschette am Oberarm unbequem finden. Außerdem arbeitet das Handgelenk-Blutdruckmessgerät unabhängig von Größe und Gewicht genau.

Es verfügt über einen Positionierungssensor für genaue Messungen und eine Sitzkontrolle für die Manschette. Neben dem Blutdruck misst es den Puls, erkennt unregelmäßige Herzschläge (Arrhythmien) und Morgenhypertonie. Alle Messwerte werden auf einem LCD-Display angezeigt. Bis zu 60 Werte können zudem gespeichert werden.

Tipp aus früherem Test: Blutdruckmessgerät von Medisana

Das Testergebnis: Das Blutdruckmessgerät BU 535 von Medisana wurde bereits 2020 getestet und erhielt damals die Note "gut (2,4)". Da es noch unverändert erhältlich ist, sind die Testergebnisse mit denen der neu geprüften Modelle vergleichbar. Es bietet wie die neuen Testsieger von Omron eine "gute" Blutdruckmessung, was sonst kein Modell schafft.

Produktdetails: Dank des großen Displays können die Werte auf dem Blutdruckmesser ganz leicht abgelesen werden. Dazu gehören Informationen zu Systole, Diastole, Puls, Datum und Uhrzeit sowie eine Arrhythmie-Anzeige. Die ermittelten Werte werden durch die Ampel-Farbskala nach dem Bewertungssystem der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entsprechend eingestuft.

Das Besondere: Bei dem BU 535 Voice können Sie eine Sprachausgabe in sechs verschiedenen Sprachen wählen. Neben Deutsch und Englisch gibt es Niederländisch, Französisch, Italienisch und Türkisch. Außerdem speichert dieses Blutdruckmessgerät jeweils 120 Messergebnisse für zwei Benutzer oder Benutzerinnen.

Unser Fazit zum Blutdruckmessgeräte-Test

Die Stiftung Warentest zieht nach ihrem Test ein eher enttäuschendes Fazit: Die wenigstens Blutdruckmessgeräte für den Privatgebrauch sind uneingeschränkt zu empfehlen. Eine Marke kann jedoch überzeugen: Der Hersteller Omron liefert die besten Blutdruckmesser für Oberarm und Handgelenk. Die Testsieger messen genau, sind leicht zu bedienen und kommen mit praktischen Zusatzfunktionen. Eine preiswertere Alternative ist das Oberarm-Blutdruckmessgerät von Medisana, das mit genauer Messung punktet.

FAQ: Wissenswertes zu Blutdruckmessgeräten

Welche Symptome deuten auf Bluthochdruck hin? Und welche Funktionen bringen Blutdruckmessgeräte mit? Sind Blutdruckmesser für das Handgelenk oder den Oberarm besser? Wollen Sie sich ein Blutdruckmessgerät kaufen, gibt es vieles, das vorab beantwortet sein muss. Wir gehen für Sie den häufigsten Fragen nach und beantworten sie.

Was sind die besten Blutdruckmessgeräte?

Blutdruckmesser werden entweder mit einer Manschette am Oberarm oder am Handgelenk angelegt. Oberarmgeräte messen meist genauer, sind aber im Eigengebrauch bisweilen etwas unhandlich. Geräte fürs Handgelenk sind hier die praktische Alternative. Gemeinsam haben beide Modelle, dass sie auf Knopfdruck arbeiten und die Werte digital anzeigen.

Was zeigen Blutdruckmessgeräte an?

  • Pulsmessung: Den Puls können Sie am Handgelenk, aber auch am Oberarm messen. Um auf die korrekten Werte zu kommen, sollten Sie vorher einige Minuten ruhig sitzen.
  • Herzrhythmusstörung erkennen: Es gibt Geräte, die eine Herzrhythmusstörung (Arrhythmie) erkennen. Liegt eine solche Unregelmäßigkeit vor, wird diese am Gerät mittels eines Signals angegeben (zum Beispiel durch eine Anzeige auf dem Display).
  • Datum- und Uhrzeit: Bei einigen Geräten speichern Sie Ihre Werte direkt am entsprechenden Tag inklusive Uhrzeit ab. Hierdurch sparen Sie sich das mühevolle Eintragen der Messwerte in ein Heft. Die Speicherfunktionen der Geräte variieren. Gute Modelle speichern die Daten bis zu 180 Tage ab.
  • WHO-Ampelsystem: Das gemessene Ergebnis wird neben Ziffern auch in einer Farbskala dargestellt. Ein Blutdruck im normalen Bereich ist grün, zu hoher Blutdruck rot. Dabei orientieren sich die Geräte an den von der WHO definierten Grenzwerten.

Bluthochdruck-Werte: Was ist zu hoch?

Bluthochdruck (Hypertonie) liegt vor, wenn der obere (systolische) Wert bei 140 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) oder mehr und der untere (diastolische) Wert bei 90 mmHg oder mehr liegt. Auch wenn nur einer der beiden Werte erhöht ist, handelt es sich um Bluthochdruck. Wichtig ist auch das Verhältnis der beiden Werte. Ein sehr großer Unterschied zwischen Systole und Diastole ist ein Risikofaktor für weitere Herzerkrankungen.

Bluthochdruck: Einteilung der Blutdruck-Werte

Blutdruck Einteilung Systole (erster Wert) Diastole (zweiter Wert)
Normal 120-129 mmHg 80-84 mmHg
Normal-Hoch 130-139 mmHg 85-89 mmHg
Hypertonie Grad 1
leichter Bluthochdruck
140-159 mmHg 90-99 mmHg
Hypertonie Grad 2
mittelschwerer Bluthochdruck
160-179 mmHg 100-109 mmHg
Hypertonie Grad 3
schwerer Bluthochdruck
über 180 mmHg über 110 mmHg

Wie zuverlässig sind Blutdruckmessgeräte?

Die Zuverlässigkeit von Blutdruckmessgeräten hängt zum Teil von ihrer Anwendung ab. Daneben gilt, dass die Messmethode von teureren und hochwertigeren Geräten oft genauer ist als die von günstigeren Modellen.

Wollen Sie auf Nummer sicher gehen, raten wir Ihnen daher, beim Kauf eines Blutdruckmessgerätes etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Allgemein gilt jedoch, dass die zuverlässigste Messung vom Arzt kommt. Ein Blutdruckmesser für zu Hause ersetzt nicht den Gang zum Arzt.

Wie misst man den Blutdruck richtig?

Der Blutdruck kann am Arm oder am Handgelenk gemessen werden. Wichtig ist dabei die Position der Blutdruckmanschette: Sie muss sich beim Messen immer in Herznähe befinden. Hält man den Arm oder das Handgelenk über der Herzhöhe, wird der Druck zu niedrig angezeigt.

Hält man die Manschette unter der Herzhöhe, wird der Druck zu hoch gemessen. Nutzen Sie ein hochwertiges Gerät, um korrekte Messergebnisse zu erhalten. Die Deutsche Hochdruckliga vergibt beispielsweise entsprechende Prüfsiegel für Blutdruckmessgeräte.

Welche Symptome treten beim Bluthochdruck auf?

Bluthochdruck ist eines der großen Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, macht sich aber oft lange nicht bemerkbar. Das liegt auch daran, dass es keine eindeutigen Symptome für Bluthochdruck gibt. Viele Betroffene fühlen sich wohl und merken nichts davon.

Symptome für Bluthochdruck können sein:

  • Kopfschmerzen (vor allem nachts und morgens)
  • Schwindel und Ohrensausen
  • Herzrasen
  • Druck-/Engegefühl in der Herzgegend
  • Kurzatmigkeit
  • Schweißausbrüche
  • Nasenbluten
  • Sehstörungen
  • Nervosität, Gereiztheit, Konzentrationsstörungen
  • Schlafstörungen
  • Übelkeit/Erbrechen
  • gerötetes Gesicht
  • Erektionsstörungen

All diese Symptome kommen auch bei vielen anderen Krankheiten vor. Um die Gefahr früh genug zu erkennen, sollten Sie regelmäßig Ihren Blutdruck messen und die sechs Warnsignale für Bluthochdruck kennen. Sprechen Sie in jedem Fall mit einem Arzt, wenn Ihr Messgerät öfter höhere Werte anzeigt.

Die größte Messgenauigkeit beim Messen des Blutdrucks erzielt übrigens laut Stiftung Warentest immer noch der Arzt mit Stethoskop und Oberarmmanschette. Also scheuen Sie sich nicht und vereinbaren bei Bedarf einen Arzttermin.

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Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche



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