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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Öko-Test" Kompaktpuder im Test: Viele Produkte sind mit Schwermetallen belastet
Für einen ebenmäßigen Teint und zum Abdecken von Hautunreinheiten wird gerne zu Gesichtspuder in loser oder gepresster Form gegriffen. Die Zeitschrift "Öko-Test" hat insgesamt 20 Kompaktpuder untersucht und dabei ihre Inhaltsstoffe genauer unter die Lupe genommen. Wir stellen die Testergebnisse vor.
Inhaltsverzeichnis
Kompaktpuder kann schnell mit einem Schwämmchen oder Pinsel aufgetragen werden und passt in jede Handtasche. Das Make-up-Produkt ist praktisch für alle, die glänzende Hautstellen unkompliziert mattieren oder auch Rötungen kaschieren wollen. Produkte mit einer hohen Deckkraft wirken zusätzlich wie eine Foundation, verstecken gekonnt Augenringe und sichtbare Poren.
Wie bei allen Produkten, die wir auf unsere Haut auftragen, sollte auch beim Kauf von Kompaktpuder immer auf die Inhalts- und Duftstoffe geachtet werden. Neben Parabenen sind oft auch ökologisch problematische Silikone oder synthetische Polymere vorhanden, unter denen sich auch festes Mikroplastik befinden kann. Dazu kommen Schwermetalle, die in den natürlichen Bestandteilen aus unterirdischem Vorkommen stecken.
Die Zeitschrift "Öko-Test" hat in ihrer Ausgabe 03/2022 mehrere Kompaktpuder auf ihre Inhaltstoffe geprüft. Wir stellen die Testergebnisse vor und zeigen einige der unbedenklichen Gesichtspuder.
Was wurde getestet?
Die Zeitschrift "Öko-Test" hat insgesamt 20 Kompaktpuder untersucht, darunter fünf zertifizierte Produkte von Naturkosmetikherstellern. Getestet wurden bekannte Markenprodukte sowie Produkte von preiswerten Drogerie-Eigenmarken. Alle Kompaktpuder haben einen mittleren Farbton. Im ersten Schritt des Tests prüfte "Öko-Test" die Liste der Inhaltsstoffe, auch genannt INCI, auf auffällige Substanzen, bevor die Grundstoffe der Puder im Labor auf Schwermetalle untersucht wurden. Bewertet wurde unter anderem, ob die Puder umstrittene oder bedenkliche Inhaltsstoffe und Duftstoffe enthalten.
Kompaktpuder im Test: Das sind die Ergebnisse
Die Testergebnisse der Kompaktpuder sind leider enttäuschend. Mit sieben Produkten haben weniger als die Hälfte ein "gutes" oder "sehr gutes" Gesamturteil erhalten. Von den 20 getesteten Kompaktpudern schnitten fünf Produkte mit der Gesamtnote "befriedigend" und fünf sogar mit "ungenügend" ab. Unter den konventionellen Pudern gab es ein Produkt der Marke Maybelline (Fit Me Matte + Poreless), das sogar gleich vier Schwermetalle enthielt: Arsen, Blei, Antimon und Nickel. Ganz frei von einer Schwermetallbelastung war jedoch kein einziges der getesteten Produkte. Das Kontaktallergen Nickel kam zum Beispiel in jedem zweiten Produkt vor und in gleich sieben Pudern fand das Labor giftige Schwermetalle in einem Wert oberhalb dessen, was als unvermeidbar gilt.
Doch welche Produkte sind dann noch empfehlenswert? Diese vier Puder gehören zu den Kompaktpudern mit einem "sehr guten" oder "guten" Gesamturteil:
Gut zu wissen: Der bewusste Einsatz von den zuvor genannten Elementen in Kometikprodukten ist verboten. Die vom Labor nachgewiesenen, jedoch unbeabsichtigten Gehalte sollten bestenfalls in keiner Kosmetik vorkommen, befinden sich aber noch in einem Bereich, in dem keine akute Gesundheitsgefahr für Verbraucher besteht.
Diese Produkte sind empfehlenswert
"Sehr gut" und zertifiziert: Benecos Natural Compact Powder
Das Testergebnis: Im Test der Zeitschrift "Öko-Test" wurde das Kompaktpuder von Benecos mit der Gesamtnote "sehr gut" bewertet. Von den fünf getesteten Produkten von zertifizierten Naturkosmetikherstellern schnitt dieses Puder am besten ab. Es enthält kein Parfüm und keine bedenklichen oder umstrittenen Inhaltsstoffe.
Produktdetails: Das Puder der zertifizierten Naturkosmetikmarke Benecos soll laut Hersteller nicht nur für einen mattierten Teint, sondern gleichzeitig auch für weiche Haut sorgen. Möglich machen das die Inhaltsstoffe wie regenerierendes Macadamianussöl, hautschützendes Bio-Rizinusöl sowie Sonnenblumenöl. Empfohlen wird, das vegane Produkt mit einem Pinsel aufzutragen und sanft einzuarbeiten.
Mit Weichzeichner-Effekt: Got2b Setting Powder Powder'Ful
Das Testergebnis: Genau wie das Benecos-Produkt erhielt auch dieses Kompaktpuder von Got2b das Gesamturteil "sehr gut". Bedenkliche Stoffe und Kunststoffverbindungen in der Rezeptur konnten im Test nicht festgestellt werden. Das Puder gehört zu den konventionellen Produkten.
Produktdetails: Das Puder von Got2b mit extrem leichter Textur mattiert die Gesichtshaut und fixiert das Make-up für ein makelloses Finish. Dabei soll das Puder dennoch mit einem natürlichen Look ganz ohne Maskeneffekt punkten. Denn das Puder fixiert zwar die Foundation, den Ton verändert es aber nicht. Der sofortige Weichzeichner-Effekt minimiert zudem die Poren und absobiert überschüssiges Öl, ohne die Haut dabei auszutrocknen.
Leicht und atmungsaktiv: NYX Can't Stop Won't Stop Mattifying Powder
Das Testergebnis: Das Kompaktpuder der beliebten Marke NYX ist keine zertifizierte Naturkosmetik. Das Produkt wurde mit der Gesamtnote "gut" bewertet. Die Tester fanden keine bedenklichen Inhaltsstoffe im Puder, entdeckten jedoch Kunststoffverbindungen in der Rezeptur.
Produktdetails: Laut Hersteller hält das atmungsaktive NYX-Puder den ganzen Tag ohne zu verschmieren und abzufärben. Das Kompaktpuder deckt zuverlässig ab und sorgt für mehr Ebenmäßigkeit, ohne sich in den feinen Falten abzusetzen, die Haut auszutrocknen oder aschig zu erscheinen. Das mattierende Puder ist mit ölabsorbierendem Reispuder angereichert und in verschiedenen Ausführungen erhältlich, sodass jeder ein passendes Puder für seinen Hautton findet.
Besonders preiswert: Essence Mattifying Comapct Powder
Das Testergebnis: Das Essence-Kompaktpuder ist zwar das günstigste Produkt im Test, kann jedoch mit einem "sehr guten" Gesamturteil glänzen. Das Puder ist nicht frei von Parfüm, dafür aber frei von bedenklichen oder umstrittenen Inhaltsstoffen. Zudem sind keine weiteren Kunststoffverbindungen in der Rezeptur enthalten.
Produktdetails: Das Puder von Essence punktet mit einer seidigen Textur, ist leicht mit einem Puderpinsel aufzutragen und sorgt für ein mattiertes Finish. Geeignet ist das Puder auch für Mischhaut, trockene und unreine sowie reife Haut. Das vegane und tierversuchsfreie Kosmetikprodukt ist laut Hersteller frei von Öl, Parabene und Aceton.
Das Fazit
Im aktuellen Test der Zeitschrift "Öko-Test" konnten nur fünf der insgesamt 20 Produkte überzeugen. Überraschend ist dabei, dass kein Produkt komplett frei von Schwermetallen ist. Trotz der ernüchternden Ergebnisse, sind die vier vorgestellten Produkte "gute" bis "sehr gute" Empfehlungen. Unser Favorit ist das Kompaktpuder von Benecos, das für einen ausgeglichenen Teint sorgt und mit rein natürlichen Inhaltsstoffen punkten kann. Uns überzeugt aber auch das Puder von Got2b mit praktischem Weichzeichner-Effekt.
Wissenswertes über Gesichtspuder und Kompaktpuder
Kompaktpuder oder loser Puder: Was ist der Unterschied?
Loser Puder und Kompaktpuder unterscheiden sich in der Regel kaum was die Basis und Inhaltsstoffe betrifft. Es gibt aber deutliche Unterschiede in der Handhabung, dem gewünschten Effekt und für welche Hautbedürfnisse sie gemacht worden sind.
- Loser Puder ist sehr fein und wird meistens in einer Dose oder Tiegel mit Sieb aufbewahrt. Mit einer fluffigen Quaste, einem Pinsel oder einer sogenannten Kabuki-Brush kann das Produkt leicht aufgetragen werden. Durch die feinen Partikel verteilt er sich problemlos und meist gleichmäßiger als Kompaktpuder. Ideal geeignet ist das Produkt zum schnellen Mattieren von einer glänzenden T-Zone. Punkten kann loser Puder auch mit seiner dezenten Deckkraft, die ein natürliches Finish ganz ohne Maskeneffekt verspricht. Loser Puder absorbiert überschüssiges Öl und Fett auf der Haut und ist somit ideal für Mischhaut und ölige Haut geeignet.
- Kompaktpuder ist die zusammengepresste Variante des losen Puders, weshalb es sich ideal für unterwegs eignet. Meist kommt das Produkt praktischerweise zusammen mit einem kleinen Spiegel sowie einem Schwämmchen, sodass Sie sich bei Bedarf jederzeit abpudern können. Genau wie loser Puder, fixiert und mattiert Kompaktpuder effektiv den Teint, hat im Vergleich aber eine höhere Deckkraft. Es ist schwieriger aufzutragen muss gut eingearbeitet und verblendet werden. Gerade bei öliger Haut kann der Auftrag fleckig werden.
Für welchen Hauttyp eignet sich Kompaktpuder?
Kompaktpuder wird bei eher trockener Haut empfohlen, während loser Puder gut geeignet ist für ölige Haut und Mischhaut. Zudem wird gerade bei trockener Haut Mineralpuder ohne chemische Inhaltsstoffe empfohlen, das am besten nur auf der T-Zone aufgetragen wird. Bei Menschen mit öliger Gesichtshaus kann es vorkommen, dass das pigmentierte Kompaktpuder beim Auftrag fleckig wirkt.
Wie wird Kompaktpuder richtig aufgetragen?
Praktischerweise ist beim Kauf eines Kompaktpuders meist schon ein Schwämmchen zum Auftragen mit dabei. Dieses Schwämmchen sollte in regelmäßigen Abständen – am besten nach jeder Anwendung – mit einem milden Shampoo oder spezieller Seife gereinigt werden. Mit dem Hilfsmittel können Sie einfach das Puder aufnehmen und auf die gewünschten Stellen in Ihrem Gesicht tupfen beziehungsweise pressen und einarbeiten oder verblenden. Auch ein Pinsel eignet sich gut zum Auftragen von Kompaktpuder.
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