Stiftung Warentest Diese Sonnencremes für das Gesicht bestehen im Test
Damit die Haut nicht unter starkem Sonnenschein leidet, sollte sie mit Sonnencreme vor zu viel Strahlung geschützt werden. Die Stiftung Warentest untersucht in ihrem Test 14 Produkte für das Gesicht mit einem Lichtschutzfaktor von 50 oder 50+. Wir präsentieren die Ergebnisse.
Inhaltsverzeichnis
- Sonnencreme im Test: So prüft die Stiftung Warentest
- Der Testsieger: Lavozon-Sonnenfluid von Müller
- Geteilter Patz zwei mit Antiglanzeffekt: Eucerin Sonnengel-Creme
- Geteilter Platz zwei mit Hyaluronsäure: Garnier Ambre Solaire Sonnenschutz-Fluid
- Vegan und ohne Konservierungsstoffe: Little-Sunshine-Sun-Fluid von V.Sun
- Wissenswertes über Sonnencreme
Sonnenschein macht glücklich, doch zu viel Strahlung kann gesundheitsschädlich sein. Ein Sonnenbrand ist dabei nicht nur schmerzhaft. Durch übermäßige UV-Belastung wird auch das Immunsystem unterdrückt, was anfälliger für Krankheiten machen kann. Zudem führt UV-Strahlung zu Veränderungen des Erbguts, die das Risiko für Hautkrebs erhöhen. Sonnencreme gehört daher spätestens ab dem Frühjahr zu jeder Hautpflegeroutine.
Für die "Stiftung Warentest"-Ausgabe 04/2025 untersuchen die Prüfer 14 Sorten. Die Ergebnisse sind größtenteils positiv. Nur zwei Produkte fallen bei den Testern durch.
Alle Ergebnisse des Sonnencreme-Tests der Stiftung Warentest lesen Sie in der "Stiftung Warentest"-Ausgabe 04/2025 oder online auf test.de.
Sonnencreme im Test: So prüft die Stiftung Warentest
Bekannte Marken wie Eucerin, Garnier, La Roche-Posay und auch Eigenmarken von Drogieren werden im Test untersucht. Geprüft wird in erster Linie der Schutz vor UVA- und UVB-Strahlen.
Zudem werden die Sonnencremes auf Anwendung und Hautgefühl getestet, die Nutzerfreundlichkeit der Verpackung und die Deklaration werden ebenfalls geprüft. Zusätzlich untersuchen die Tester die Produkte auf den verbotenen Weichmacher DnHexP.
Gefährlicher Weichmacher
DnHexP (Dihexylphthalat) kann bei der Herstellung von DHHB (Diethylaminohydroxybenzoylhexylbenzoat) entstehen, das in vielen Sonnencremes als UV-Filter eingesetzt wird. DnHexP gilt als Gefahr für die Gesundheit und Fruchtbarkeit. Von den bei einigen Sonnencremes nachgewiesenen Konzentrationen geht laut Bundesinstitut für Risikobewertung kein akutes Gesundheitsrisiko aus, wie die Stiftung Warentest schreibt.
Die Ergebnisse des Sonnencreme-Tests im Überblick
Die wichtigsten Erkenntnisse aus der Sonnencreme-Bewertung: Zwei der getesteten Produkte versagen beim UV-Schutz und erreichen daher nur das Qualitätsurteil "mangelhaft (5,0)". Alle anderen getesteten Produkte erreichen hingegen beim Schutz vor Strahlung die Bewertung "sehr gut (1,0)".
Testsieger ist das Lavozon-Sonnenfluid von Müller. Es erreicht das Testurteil "gut (1,6)" und die höchste Note in der Kategorie Deklaration und Werbeaussagen.
Auf Platz zwei liegen knapp dahinter die Sonnengel-Creme von Eucerin und das Sonnenschutz-Fluid von Garnier Ambre Solaire mit dem Gesamturteil "gut (1,7)". Beide schneiden bei der Anwendung und dem Hautgefühl besser als der Testsieger ab. Den dritten Platz im Test teilt sich das Little-Sunshine-Sun-Fluid von V.Sun mit den Eigenmarken von Rossmann und dm. Alle drei erreichten die Qualitätsbewertung "gut 1,8".
Die Preisspanne der getesteten Produkte liegt dabei zwischen günstigen 4,15 Euro und 36 Euro pro 50 Milliliter.
Der Testsieger: Lavozon-Sonnenfluid von Müller
Das Testergebnis: Mit der Endnote "gut (1,6)" ist das Lavazon-Sonnenfluid von Müller Testsieger. Es punktet mit der Bestnote bei der Kontrolle auf den Weichmacher DnHexP.
Veränderte Rezeptur
Laut Stiftung Warentest hat Müller die Rezeptur seines Lavozon-Sonnenfluids mittlerweile geändert. Die getestete Version ist nicht mehr im Handel erhältlich.
Geteilter Patz zwei mit Antiglanzeffekt: Eucerin Sonnengel-Creme
Das Testergebnis: Die Sonnengel-Creme von Eucerin erreicht das Gesamturteil "gut (1,7)". Von allen getesteten Produkten schneidet sie am höchsten bei der Anwendung und dem Hautgefühl ab.
Produktdetails: Die Sonnengel-Creme von Eucerin enthält Glycyrrhetinsäure, welche die hauteigene Reparatur der DNA unterstützen soll. Sie setzt L-Carnitin und absorbierende Mikropartikeln ein, um ein Glänzen der Haut zu verhindern. Laut Hersteller ist sie auch für Menschen mit unreiner und zu Akne neigender Haut geeignet.
Geteilter Platz zwei mit Hyaluronsäure: Garnier Ambre Solaire Sonnenschutz-Fluid
Das Testergebnis: Mit der Gesamtwertung "gut (1,7)" liegt das Sonnenschutz-Fluid von Garnier Ambre Solaire ebenfalls auf dem zweiten Platz. Im Bereich Deklaration und Werbeaussagen liegt es mit seinem "guten" Resultat nur knapp hinter dem Testsieger.
Produktdetails: Im Sonnenschutz-Fluid von Garnier ist Hyaluronsäure enthalten, die die Feuchtigkeitsregulierung der Haut verbessert. Der Sonnenschutz ist daher besonders für Menschen mit trockener Haut geeignet. Laut Hersteller kann das Fluid zudem unter und über Make-up aufgetragen werden.
Im Gegensatz zu vielen anderen Produkten setzt Garnier nicht auf DHHB als UV-Filter. Daher besteht auch keine Gefahr durch den Weichmacher DnHexP.
Vegan und ohne Konservierungsstoffe: Little-Sunshine-Sun-Fluid von V.Sun
Das Testergebnis: Das Little-Sunshine-Sun-Fluid von V.Sun erreicht wie die Eigenmarken von Rossmann und dm das Gesamturteil "gut (1,8)" und landet damit auf dem dritten Platz. Es punktet mit "gutem" Hautgefühl.
Produktdetails: Wie die Produkte von dm und Rossmann ist das Sun-Fluid vegan. Zudem ist es parfümfrei und verzichtet auf Konservierungsstoffe. Dank Vitamin E und Ectoin beugt das Fluid V.Sun zufolge Pigmentflecken vor. Wie Garnier verwendet auch V.Sun kein DHHB als UV-Filter. Daher besteht auch bei diesem Produkt keine Gefahr durch den Weichmacher DnHexP.
V.Sun unterstützt nach eigener Aussage mit einem Teil seiner Einnahmen durch den Verkauf des Fluids Meeresschutzprojekte wie den Wiederaufbau von Korallenriffen. Laut Hersteller ist das Fluid zudem frei von Inhaltsstoffen, die das Korallenwachstum beeinträchtigen.
Unser Fazit zum Test
Wer seine Haut im Sommer vor Schäden schützen und Falten vorbeugen möchte, kommt um Sonnencreme nicht herum. Im Test ist auf die meisten Produkte beim Schutz vor UVA- und UVB-Strahlen verlass. Bis auf zwei Produkte, die keinen ausreichenden Schutz bieten, schützen alle getesteten Produkte gleich gut. Unterschiede zeigen sich hingegen bei Anwendung und Hautgefühl, der Konzentration des Weichmachers DnHexP, der Nutzerfreundlichkeit und der Deklaration und Werbeaussagen.
Bekannte Marken liegen vorn: Die Sonnengel-Creme von Eucerein und das Sonnenschutz-Fluid von Garnier Ambre Solaire schützen zuverlässig vor UV-Strahlung. Das Eucerin-Produkt punktet zudem mit Antiglanzeffekt, während das Garnier-Fluid besonders bei trockener Haut eine gute Wahl ist. Darüber hinaus überzeugen auch das Sonnenschutz-Fluid von V.Sun sowie die Eigenmarken von dm und Rossmann im Test der Stiftung Warentest mit "guten" Ergebnissen.
Veränderte Rezeptur bei Rossmann
Laut Stiftung Warentest hat auch Rossmann die Rezeptur des Sonnenfluids seiner Eigenmarke Sunozon mittlerweile geändert. Die getestete Version ist nicht mehr im Handel erhältlich.
Wissenswertes über Sonnencreme
Warum ist Sonnenschutz so wichtig?
UV-Strahlung kann bereits bei kurzzeitiger Exposition zu Hautschäden führen. Langfristig erhöht sie das Risiko für Hautkrebs, vorzeitige Hautalterung und Augenschäden. Da UV-Strahlung auch bei Bewölkung oder im Schatten wirksam ist, ist ein konsequenter Sonnenschutz entscheidend.
Welche Arten von UV-Strahlung gibt es und was bewirken sie?
UVA-Strahlen dringen tief in die Haut ein, fördern Hautalterung und allergische Reaktionen. UVB-Strahlen sind die Hauptverursacher von Sonnenbrand und DNA-Schäden, die zu Hautkrebs führen können. Ein guter Sonnenschutz sollte sowohl vor UVA- als auch UVB-Strahlung schützen.
Was bedeutet der Lichtschutzfaktor (LSF)?
Der LSF (auch SPF – Sun Protection Factor) gibt an, wie viel länger man sich mit Sonnenschutzmittel in der Sonne aufhalten kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen – im Vergleich zur ungeschützten Haut. Beispiel: Bei LSF 30 und einer Eigenschutzzeit von 10 Minuten beträgt der Schutz theoretisch 30 mal 10, also 300 Minuten. Die WHO und das Bundesamt für Strahlenschutz empfehlen jedoch, nur 60 Prozent dieser Zeit auszunutzen. Die jeweilige Eigenschutz hängt vom eigenen Hauttyp ab.
Was ist der Unterschied zwischen chemischen und mineralischen UV-Filtern?
Chemische Filter dringen in die oberen Hautschichten ein und absorbieren die UV-Strahlung. Sie wandeln sie in ungefährlichere Wärme um. Dadurch wird ein Teil der energiereichen Strahlung unschädlich gemacht.
Mineralische UV-Filter bestehen aus mikroskopisch kleinen mineralischen Partikeln (zum Beispiel Titan- oder Zinkoxid) und reflektieren beziehungsweise streuen die UV-Strahlen von der Hautoberfläche. Sie wirken wie ein Spiegel auf der Haut und ziehen nicht in die Haut ein, was sie oft für sensible Haut und Kinder gut verträglich macht.
Schützt Sonnencreme vor Hautkrebs?
Konsequenter Sonnenschutz kann das Hautkrebsrisiko deutlich senken. Sonnencremes wurden ursprünglich entwickelt, um Sonnenbrände zu verhindern – und jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko, später Hautkrebs zu entwickeln. Indem ein Sonnenschutzmittel die UV-B-Strahlung abblockt, verzögert es das Auftreten von Sonnenbrand und reduziert damit akute UV-Schäden.
Wie viel Sonnencreme sollte man benutzen?
Die Menge des Sonnenschutzmittels ist entscheidend für die Wirksamkeit. Etwa zwei Milligramm pro Quadratzentimeter Haut müssen aufgetragen werden, um den angegebenen LSF zu erreichen. Das entspricht bei einem Erwachsenen circa 30 bis 40 Milliliter pro Anwendung, also ungefähr vier gehäuften Esslöffel für den ganzen Körper.
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