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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Kaufberatung Die besten Grafikkarten für mehr Spaß beim Spielen
Sie wollen den neuesten Ableger Ihrer liebsten Spiele-Reihe spielen, aber selbst auf den niedrigsten Grafikeinstellungen ruckelt es ohne Ende? Eine neue Grafikkarte könnte das ändern. Von unter 200 Euro bis über 2.000 Euro hat sich t-online.de fünf Grafikkarten angeschaut und verrät, was Sie beim Kauf beachten sollten.
Bevor Sie sich eine neue Grafikkarte zulegen, sollten Sie einige Punkte bedenken. Die ersten Kriterien sollten das Preissegment und Ihre Anforderungen sein. Zukunftssicher mit höchsten Auflösungen? Oder mittleres Preissegment und gut für die nächsten zwei Jahre?
Die Big Player – AMD vs. Nvidia
Ähnlich wie Apple und Samsung oder Xbox und PlayStation gibt es zwei große Namen bei den Grafikkarten: AMD und Nvidia. Von wem die beste Grafikkarte kommt, ändert sich ständig. Während AMD-Karten tendenziell billiger sind, bringen die Nvidia-Geräte mehr Leistung mit. Verallgemeinern kann man dies jedoch nicht. Teilweise laufen bei gewissen Spielen selbst deutlich schlechtere AMD-Grafikkarten besser. Gleiches gilt aber auch für Grafikkarten von Nvidia.
In der Bauweise unterscheidet man zwischen Referenzkarten und Custom Designs. Erstere kommen direkt von AMD bzw. Nvidia. Bei Custom-Design-Grafikkarten werden die AMD- und Nvidia-Karten von externen Herstellern in neue Gehäuse mit Extra-Lüftung sowie weiteren Zusatzfunktionen gesteckt.
Grafikspeicher
Getreu dem Motto "viel hilft viel" gilt auch bei den Eckdaten von Grafikkarten: je mehr, desto besser. Beim Grafikspeicher sollten Sie nichts unter vier Gigabyte kaufen. Für Auflösungen über Full HD lohnt sich der Griff zu sechs Gigabyte und mehr. Zwar gilt dies grundlegend auch für die Rechenkerne. Meistens verbaut AMD jedoch mehr Kerne und trotzdem laufen die Nvidia-Karten mit weniger Kernen oftmals besser. Fokussieren Sie sich daher nicht zu sehr auf diese Kennzahl.
Taktfrequenz
Ähnlich wie beim Prozessor haben auch Grafikkarten eine Taktfrequenz – die wichtigste Kennzahl. Hier gilt: Je höher die Taktfrequenz, desto mehr Leistung bringt die Karte. Dabei sollten Sie jedoch nicht nur auf den Turbo- oder Boost-Takt achten. Damit meinen die Hersteller kurzzeitige sogenannte Übertaktungen. Diese Kennzahlen können aufgrund erhöhtem Hitzeaufkommen allerdings nur kurz erreicht werden.
Beim Kauf der neuen Grafikkarte sollten Sie aber auch die physischen Details nicht außer Acht lassen: Hat die Karte die passenden Display-Anschlüsse? Passt die Grafikkarte überhaupt in das PC-Gehäuse rein? Liegt genügend Spannung über das Netzteil an? Haben Sie das alles im Hinterkopf, können Sie beim Kauf nichts falsch machen.
Unsere Empfehlungen für gute Grafikkarten im Überblick:
Preis-/Leistungssieger
Der absolute Preis-/Leistungssieger für deutlich unter 200 Euro ist die AMD Radeon RX 570 verpackt von MSI. Die MSI Armor 8G lässt sowohl bei Grafikspeicher, Rechenkerne und Taktfrequenz für Full-HD-Spiele wenig Wünsche offen. Dabei soll sie laut den bisherigen Käufern recht ruhig laufen. Bei höheren Auflösungen kommt die RX 570 jedoch ins Schwitzen und bringt keine sonderlich flüssigen Bilder mehr auf den Schirm. Theoretisch können bis zu fünf Bildschirme an der Karte betrieben werden. Dabei setzt MSI jedoch auf drei Display Ports und nur jeweils eine HDMI- sowie DVI-Schnittstelle.
Mittelklassige Ausstattung
Für knapp 200 Euro mehr bringt Asus einen Allrounder in den PC. Mit einer ebenfalls von AMD verbauten RX Vega 56 haben Sie definitiv einen ordentlichen Stand der aktuellen Technik im PC-Gehäuse. Besonders die üppigen acht Gigabyte Grafikspeicher genügen auch bei Ultra-HD-Auflösungen. Das Computer-Magazin GameStar hebt die ordentliche Leistung hervor. Besonders die Bauform samt Kühlung von Asus sorgt für Ruhe im Normalbetrieb. Einzig bei Höchstleistungen wir das Asus-Gerät sehr heiß. Laut GameStar gibt es Geräte mit ähnlicher Leistung, die leiser arbeiten.
Top-Modell
Gigabyte legt mit der Nvidia GeForce GTX 1080 Ti noch mal eine Schippe drauf, obwohl sie genauso viele Rechenkerne wie die RX Vega 56 besitzt. Mit höherer Taktfrequenz und mehr Speicher haben Sie mit dieser Grafikkarte die nächsten Jahre erst einmal Ruhe vor einem Neukauf. Die Tester von Computer Bild vergaben zwar die Note “sehr gut”, bemängelten aber die große Wärmeentwicklung und den damit verbundenen Lärmpegel der Lüfter. Die Nvidia-Grafikkarte kommt in einem auffälligen weißen Gehäuse.
Nvidia Titan RTX
Das derzeitige Nonplusultra kommt ebenfalls von Nvidia. Der kalifornische Grafikkarten-Hersteller hat seinem Flaggschiff unglaubliche 24 Gigabyte Speicher mit 4608 Rechenkernen verpasst. Die Taktfrequenz liegt bei über 1,7 Gigahertz. Deshalb führt diese Grafikkarte auch den GPU-Leistungsindex vom Technik-Magazin PC Games Hardware unangefochten an. Bei der Preis-Leistungs-Bewertung liegt sie dafür aber ganz weit hinten. Die Referenzkarte reist mit rund 2.700 Euro ein Loch in den Geldbeutel.
Externe Grafikkarte
Die meisten Notebooks verfügen nur über kleine Grafikchips und nur selten über ganze Grafikkarten. Wer also Zuhause das extra Fünkchen Leistung aus seinem mobilen Endgerät holen möchte, sollte über die Anschaffung einer externen Grafikkarte, sogenannte eGPUs, nachdenken. Da Thunderbolt-3-Schnittstellen sehr hohe Geschwindigkeiten ermöglichen, können selbst Notebooks zum High-End-Rechner werden. Dafür muss das Notebook jedoch bereits einen leistungsstarken Prozessor verbaut haben.
In der externen Grafikkarte Gigabyte Aorus Gaming Box ist eine Nvidia GTX 1070 verbaut. Damit sollten Sie selbst bei neuesten High-End-Spielen keine Probleme haben. Neben dem USB-C-Anschluss für die Verbindung zum Computer verfügt die eGPU über mehrere Video-Ausgänge. Damit müssen Sie nicht am fest verbauten Monitor des Notebooks spielen. Außerdem können beispielsweise Maus und Tastatur ebenfalls an der externen Grafikkarte angeschlossen werden.
Tipp der Redaktion: Laufen die Spiele nach dem Upgrade mit den vorgestellten Grafikkarten übrigens immer noch nicht flott, sollten Sie als nächstes am Prozessor ansetzen. Ein Sportlenkrad macht auch einen Trabi nicht zum Ferrari!
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